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Zum Seminar 5.doc
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4. Satzarten nach der Zieleinstellung des Sprechenden

Nach der Zieleinstellung unterscheidet man:

  • Aussagesatz; der Sender vermittelt dem Empfänger eine Information; dient der ruhigen, sachlichen, leidenschaftslosen Mitteilung, der objektiv-konstatierenden Darstellung; ist in verschiedenen Stilen anzutreffen;

  • Fragesatz; der Sender will die ihm fehlende Information vom Empfänger erhalten; man unterscheidet 1) echte Fragen, die eine Antwort erfordern 2) scheinbare (rhetorische) Fragen, wo man keine Antwort beabsichtigt;

  • Ausrufesatz; Gefühlsäußerung über eine Information.

Der Ausrufesatz (A.) gestaltet sich in mannigfaltigen Satzbauplänen. Zahlreich sind eingliedrige und elliptische A.:

Prosit! Hurra! Hilfe! Feuer!

Es gibt auch besondere nur für A. eigene Modelle (eigentliche A.):

Was für eine Mädchen! So ein Schwindel! Welche Freude!

Alle A. bekommen ein Bewertungssem. Welche Bewertung realisiert wird – Bewunderung, Mißbilligung, Freude, Zorn, Ironie – hängt von der Situation ab. Wesentlich: der A. drückt den Sachverhalt immer mit innerer Anteilnahme aus, deshalb besteht er oft aus einer Interjektion/einem interjektionsartigen Wort/Wortgruppe.

O erd! O Sonne! Donnerwetter!

Ihre Funktionsbereiche sind Alltagsrede, schöne Literatur, Appelle und Losungen. Die Erregtheit, Leidenschaftlichkeit, Extase drängen den Sprecher zum Gebrauch der A.

Der Fragesatz (F.) enthält kein Bewertungsem, sein Hauptsem ist „Frage“. Als Hintergrundseme erscheinen oft auch die Seme „Aufforderung“ und „Mitteilung“.

Unter Umständen erfolgt eien Umgruppierung von Semen, so dass ein Hintergrundsem in den Vordergrund rückt. Dann verwandelt sich die Frage in eine Aufforderungsfrage oder eine rhet. Frage. Beide sind unechte Fragesätze mit absoluter stil. Färbung.

Wirst du jetzt ruhig sein? – im Ton eines emotionalen ungeduldigen Befehls, das Sem „Aufforderung“ rückt in den Vordergrund.

Eine Aufforderungsfrage kann auch eine höfliche Bitte, einen gemilderten Wunsch ausdrücken; die Konnotation „Unsicherheit“ wird vom Sem „Frage“ bewirkt:

Frau Bollers,“ hatte Großmutter Hardekopf zu der Nachbarin gesagt, „wollen Sie bei meiner Tochter weilen, bis der Mann kommt?“ (Bredel)

Eine Frage kann zur Fortsetzung einer Aussage provozieren:

Und? (Erzähl weiter!)

Bei rhet. Fragen erfolgt eine Wandlung im Inhalt der Aussage: ein negativer Satz enthält eine positive Behauptung (und umgekehrt):

Wer denkt denn jetzt daran?

Das ständige Merkmal der rhet. Fragen ist ihre Expressivität, ob logisch oder emotional.

Die Stilwerte der F. In der sch. Literatur finden sich die F., vor allem in der Figurensprache, in der erlebten Rede; sie beleuchten die innere Welt der Personen, offenbaren ihre Absichten, Zweifel, Unruhe, Angst, Erwartung. In der Autorensprache erscheint der F. seltener. Der Autor kommentiert, unterhält sich mit seinem Leser, damit erreicht er intime Ungezwungenheit:

Bienkopp schlich vor Tag wie ein Dieb in den Hühnerstall. Im Futterraum stand eine Wanne, und die war mit frischen Eiern gefüllt ... Bienkopp schüttete Späne in einen Korb und packte die eier hinein. Bienkopp betrog also den Staat? Soweit war er gesunken ohne Parteibuch? Seid nicht so streng, ihr Selbstgerechten! B. Brauchte Geld für neue Bauerngemeinschaft.