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Vorlesung V

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Vorlesung V

Substantiv als eine grammatische Wortart. Grammatische Kategorien

des Substantivs und seine syntaktischen Funktionen.

  1. Gesamtcharakteristik des Substantivs als einer Wortart.

  2. Das Genus der S. in der d. und r. Sprachen

  3. Der Numerus der S. in der d. und r. Sprachen

  4. Der Kasus der S. in der d. und r. Sprachen

  5. Kategorie der Bestimmtheit / Unbestimmtheit

I. Substantiv als eine grammatische Wortart besitzt die Gegenständlichkeitsbedeutung (значение предметности) im weiteren Sinne (d.h. bezeichnet nicht nur materielle Gegenstände und Lebewesen, sondern auch mentale, abstrakte Sachen). Es hat bestimmte grammatische Kategorien und syntaktische Funktionen im Satz.

Das Substantiv wird unterschiedlich definiert:

  • Hauptdefinition: „Wortart mit festem grammatischem Geschlecht, mit einem bestimmten Numerus und Kasus.[2]

  • ein Wort, das „deklinierbar und artikelfähig, jedoch nicht komparierbar ist[3]

Bedeutungen[

Ein Substantiv kann Gegenständliches und Nichtgegenständliches bezeichnen. Es bezeichnet zum Beispiel ein Objekt (ein Ding, eine Sache), ein Lebewesen (Person, Tier, Pflanze), einen Sachverhalt (Situation etc.), einen Vorgang (wie eine Explosion), eine Eigenschaft (beispielsweise Schönheit) oder einen Begriff (eine abstrakte oder viel umfassende Sache, so wie Freiheit, Stolz oder Organisation, Staat).

Beispiele

  • der Bundespräsident (eine Person und eine Funktion)

  • das Haus (ein materielles Objekt)

  • das Wasser (ein materielles Objekt und allgemeiner Oberbegriff)

  • die Drei (eine Zahl, auch eine Menge)

  • das Gehen, aus dem Verb gehen

  • das Rot, aus dem Adjektiv rot

  • das Substantiv, ein Abstraktum

Vom Standpunkt der Semantik kann man die S. beider Sprachen in Gegenstände und Begriffe (Konkreta/Abstrakta), Lebewesen und Sachen, Sammelnamen (собирательные), Antroponyme und Nicht-Antroponyme teilen.

In beiden Sprachen besitzen die S. solche grammatische Kategorien wie Genus, Kasus und Numerus. Das deutsche S. hat dabei noch eine gr. Kategorie – die der Bestimmtheit/Unbestimmtheit.

In beiden Sprachen kann ein S. im Satz folgende Rollen annehmen: Subjekt (Satzgegenstand), Objekt (Ergänzung), adverbiale Bestimmung (Umstandsangabe), Attribut (Beifügung) und Prädikatsnomen (именная часть сказуемого).

II. In beiden Sprachen ist das Genus das Klassifikationsmerkmal von Substantiven und in beiden Sprachen werden S. der drei Genera (Maskulinum 'männlich', Femininum 'weiblich', Neutrum 'keines von beiden') und auch Pluraletantum (ein S., das ausschließlich im Plural gebräuchlich ist und zu keinem der drei Genera gehört) unterschieden. In der r. Sprache gibt es aussserdem solche S., die abhängig davon, Lebewesen welchen Geschlechts sie bezeichnen, entweder Maskulina oder Fiminina sind: он такой умница – она такая умница. Das sind S. des Gesamtgenus.

Vom Standpunkt der Syntax ist das Genus eine Kongruenzkategorie (согласовательная), d.h. es trägt der Übereinstimmung des Substantivs mit dem Adjektiv oder dem Partizip in der Rolle des Attributs und der Wahl des Pronomens bei: новый костюм, новая кофта, новое платье; ein neuer Anzug, eine neue Jacke, ein neues Kleid; стол – он, лампа – она, окно – оно; Tisch – er, Lampe – sie, Fenster – es.

In beiden Sprachen kann das Genus nur in solchen Fällen semantisch begründet werden, wo das gr. Genus mit dem biologischen Geschlecht zusammenfällt (Personenbezeichnungen, oder Bezeichnungen für Tiere): die Frau - der Mann; дочь – сын; der Hahn – die Henne; петух - несушка. Dabei können die r. Maskulina die Personen des weiblichen Geschlechts und umgekehrt bezeichnen: она/он бестолочь, злюка, ябеда; он/она настоящий неуч, пень. In der d. Sprache kommt das sehr selten vor: Sie ist ein braver Kerl. Aber unter den d. Substantiven gibt es solche, deren grammatische und biologische geschlecht nicht zusammenfallen: das Weib, die Wache, der Leger (несушка), der Rogner (самка рыбы). In der r. Sprache sind die Substantive воевода, вельможа, детина, староста Maskulina.

Im Grossen und Ganzen ist das Genus in den beiden Sprachen asemantisch. Dabei fällt das Genus vieler d. und r. S. mit gleicher Bedeutung nicht zusammen: M. – F.: нос – die Nase; M. – N.: платок – das Tuch; F. – M.: голова – der Kopf; F. – N.: книга – das Buch. Das betrifft auch die entlehnten Wörter: гараж – die Garage, этаж – die Etage, проблема – das Problem, система – das System. Aber: die Ballade – баллада, die Olympiade – олимпиада.

Genannte Unterschiede verursachen Fehler beim Gebrauch des Artikels und der Personalpronomen beim Erlernen des DaF.

Bestimmte Unterschiede bestehen in der Markierung des Genus in der d. und r. Sprachen. In der r. Sprache wird das Genus vor allem morphologisch durch die Stammendung und die Flexion gekennzeichnet. So sind den r. Maskulina harte oder weiche Konsonanten als Stammendungen im Nominativ Singular eigen: стол, стул, день, пень; den r. Feminina – Flexion –а/-я: книга, мама, лента; den r. Neutra – Flexion -о/-е oder Stammendung –мя: сено, варенье, время.

In der d. Sprache wird das Genus der einfachen (nicht abgeleiteten) Substantive analytisch durch den Artikel oder durch die Endungen der Attribute bei der starken Deklination der Adjektive markiert: der Tisch, die Tür, das Buch, starker Abscheu, grisse feier, grosses Fenster.

Das Genus der deutschen Derivata (Ableitungen) wird durch das Suffux bestimmt: M. – Lehr-er, Musik-ant, Aktion-är; F. – Eigen-schaft, Flüssig-keit, Bücher-ei; N. – Eigen-tum, Fräu-lein, Vier-tel, Mäd-chen.

In der d. Sprache können die S. einer semantischen Gruppe das gleiche Genus besitzen. So sind die meisten Blumen- und Bäumenamen – Feminina (die Birke, die Eiche, die Tulpe); Automarken – Maskulina (der Wolga, Mercedes, Toyota); Hotels-, Kinos- und Theaternamen – Neutra (das Astoria, Gloria).

In den beiden Sprachen kann ein Substantiv bei derselben Bedeutung den zwei Genera gehören: зал – зала, туфель – туфля, der / die Abscheu, der/das Bonbon, der/das Filter.

Das Genus in der d. und r. Sprachen ist mit der Formänderung der S. verbunden, d.h. mit dem Typ der Pluralbildung und mit dem Typ der Deklination. So ist den d. Feminina im Plural das Siffix –en eigen, für N. – er und Umlaut; für M. - -e. In der r. Sprache ist dieser Zusammenhang nicht so entwickelt.

III. In den beiden Sprachen hat die Kategorie des Numerus die Dualstruktur (двучленная), d.h. hier werden Singular- und Pluralformen unterschieden. Der Singular wird dazu benutzt, einzelne Exemplare oder eine Menge in ihrer Gesamtheit zu bezeichnen: Кошка – домашнее животное. Die Katze ist ein Haustier. Der Plural in den beiden Sprachen repräsentiert die Mehrzahl.

Semantisch kann der Numerus der S. dann begründet werden, wenn damit bezeichnete Sachen oder Lebewesen zu zählen sind. Unzählbare Substantive bilden keinen Plural: медь, глина, Kupfer, Ton. Wenn ein Substantiv nur in der Pluralform gebraucht wird, dann heisst es ein Pluraletantum. Diese S. können in den d. und r. Sprachen zusammenfallen oder nicht: подтяжки – Hosenträger, родители – Eltern, угрызения совести – Gewissensbisse; ворота – das Tor, ножницы – die Schere, Nudeln – лапша, Immobilien – недвижимость.

In der r. und d. Sprachen werden die Singular- und Pluralformen verschieden differenziert. So haben die r. S. in Singular und Plural verschiedene Endungen bei der Beugung (изменение по падежам): стол-стола-столу-стол-столом-столе – столы-столов-столам-столы-столами-столах.

In der d. Sprache hat die Singularform keine eigene Merkmale und die Pluralform wird durch ein Suffix, einen Umlaut, oder ein Suffix mit dem Umlaut gekennzeichnet: Tisch-e, Gärten, Wänd-e. Wenn ein S. im Plural ungeändert bleibt, dann werden die Plural- und Singularformen analytisch durch den Artikel oder Endungen der Attribute ausgedrückt: grosses Fenster –grosse Fenster.

Wenn die S. in Singularform Homonyme sind, können sie verschiedene Pluralformen besitzen. Das ist beiden Sprachen eigen: Wort – Worte/Wörter, Mutter – Mütter/Muttern (гайка); лист – листы/листья, колено – колени/коленья.

In beiden Sprachen besteht ein Zusammenhang zwischen der Kategorien des genus und des Numerus. In der russischen Sprache unterscheiden sich die Singularflexionen der Maskulina, Feminina und Neutra voneinander:

Стол – Ø окн – о кошк -а

Стол – а окн – а кошк - и

Стол – у окн - у кошк -е

Стол – Ø окн – о кошк -ой

Стол – ом окн – ом кошк -у

Стол – е окн – е кошк - е

In der deutschen Sprache stehen die Feminina in Singularform den Maskulina und Neutral gegenüber. Die Feminina haben keine Kasusflexionen und die Neutra und Maskulina haben die Genitivendung –es. Die grammatischen Bedeutungen des Genus und Numerus werden auch zugleich durch den Artikel ausgedrückt.

In beiden Sprachen werden die Genusunterschiede in der Pluralform aufgehoben. So im Russischen: стол-ы – дам-ы; дн-и – кошк-и; дом-а – окн-а. In der deutschen Sprache werden die Substantive in Pluralform mit demselben Artikel oder entsprechenden Dienstwörtern gebraucht (die (diese) Stühle, Lampen, Messer). Ausserdem kommt der Zusammenhang zwischen dem Genus und Numerus der deutschen Substantive dadurch zum Ausdruck, dass hier bei der Pluralbildung der Substantive bestimmte typische Suffixe gebraucht werden.

IV. In der russischen und und in der deutschen Sprache wird die Kategorie des Kasus verschieden strukturiert. Erstens gibt es in der russischen Sprache 6 Kasus und im Deutschen - 4.

Der Kasus des S.-s wird durch das Hauptwort in der Konstruktion bestimmt: желать чего-то, помогать кому-то, любоваться кем-то; sich fürchten vor+D., warten auf+Akk, danken+Dat.

Oft gibt es bestimmte Unterschiede in der Rektion der deutschen und russischen Wörter mit derselben semantischen Bedeutung: благодарить+вин.пад. – danken+Dat.; интересоваться+твор.пад. – sich interessieren für+Akk; возмущаться+твор.пад – sich empören über+Akk.

In der russischen Sprache werden die Kasusformen durch die Flexionen markiert. Manchmal aber fallen einige Kasusformen zusammen, weil sie durch gleiche Flexionen ausgedrückt werden: стол (им. и вин. пад.), коня (род. и вин. пад.), двери (род., дат., предл. пад.) и др.

In der deutschen Sprache werden die Maskulina und Neutra im Genitiv durch die Flexion –(e)s und manchmal im Dativ durch die Flexion –e markiert: des Mann-es, Wald-es, Kind-es; im Wald-e, Haus-e. Die Genitiv-, Dativ- und Akkusativformen der Maskulina, die schwach dekliniert werden, werden durch gleiche Flexion –en markiert und folglich voneinander nicht unterschieden: des Student-en, dem Student-en, den Student-en. Feminina haben überhaupt keine Kasusflexionen. Also wird der Kasus in der d. Sprache vor allem durch den Artikel (oder ähnliche Dienstwörter) und duch die Endungen der davor stehenden Adjektive und Partizipien markiert: grosse Freude, grosser Freude…. In Plural wird nur Dativ durch die Flexion –en markiert, die anderen Kasus werden auch analytisch gekennzeichnet.

In den deutschen und russischen Sprachen unterscheidet man Substantiv- und Adjektivdeklinationsarten der Substantive. In der russischen Sprache gibt es ausserdem die gemischte Deklination und die Nulldeklination der invariabelen Substantive ( манто, пальто).

Sowohl in der r., als auch in der d. Sprache werden drei Deklinationstypen der Substantive unterschieden. In der russischen Sprache gehören zum ersten Deklinationstyp Maskulina mit Nullflexion (стол, день) und Neutra mit Flexionen –o/-e (сено, поле) im Nominativ. In der d. Sprache gehören zum ersten Deklinationstyp (starke D.) Maskulina und Neutra, die im Genitiv die Flexion – (e)s (Tag-es, Haus-es) und manchmal in Dativ die Flexion –e (dem Tag-e, Jahr-e) bekommen.

Zum zweiten Deklinationstyp gehören in der russischen Sprache Feminina, Maskulina und Substantive des Gesamtgenus mit den Flexionen –a/-я (каша, воля, мужчина, сирота, обжора). In der d. Sprache zählen zum zweiten Deklinationstyp (schwache D.) Maskulina, die in allen Kasus ausser Nom. die Flexion –en bekommen (Held, Hirt, Mensch).

Den dritten Deklinationstyp der r. Sprache bilden Feminina mit Nullflexion im Nominativ, Neutra mit der Stammendung –мя (бремя, время, племя и др.), die Wörter дитя und путь. Den deutschen dritten Deklinationstyp bilden Feminina.

Was den Plural anbetrifft, unterscheidet man im Russischen zwei Deklinationstypen: den harten und den weichen Typ (заводы, кони).

Nach der Adjektivart werden im Russischen substantivierte Adjektive und Partizipien dekliniert. Im Singular bekommen sie Kasusflexionen entsprechend ihrem Genus (вожатый, вожатая, сказуемое). Im Plural hängen die Kasusflexionen davon ab, ob der Stamm einen harten oder einen weichen Endkonsonanten hat (вожатые – заведущие).

Im Deutschen werden nach der Adjektivart auch substantivierte Adjektive und Partizipien dekliniert. Die Kasusflexionen hängen von dem Artikel oder dem Pronomen ab, die davor stehen (ein Kranker, eine Kranke, etwas Neues; der Kranke, die Kranke, das Neue).

Es ist zu erwähnen, dass einigen russischen Substantiven der Vokalwechsel im Stamm bei der Deklination eigen ist: день – о дне, лёд – льда, окна – окон, письма – писем. In der deutschen Sprache kommt der Konsonantenwechsel nach der Stimmhaftigkeit manchmal vor: Tag – Tage, Held – Helden.

V. Die Substantive beider Sprachen können vom Standpunkt der Bestimmtheit/ Unbestimmtheit charakterisiert werden. Als grammatische Kategorie aber gilt sie nur in der deutschen Sprache, weil sie hier durch den Artikel, der zur analytischen Form des Substantivs gehört, ausgedrückt wird. Zu den anderen Formen des Ausdrucks der bestimmten und unbestimmten Bedeutungen gehören in beiden Sprachen verschiedene lexikalische und syntaktische Mittel.

Für den Ausdruck der Bestimmtheit dienen solche lexikalische Mittel wie Demonstrativpronomen (этот, тот, dieser, jener), Possessivpronomen (мой, твой, mein, dein), Zahlwörter (первый, второй, der erste, der zweite), einige Adjektive (данный, упомянутый, der betreffende, erwähnte). Die Bestimmtheit kann auch syntaktisch durch die Wortfolge und entsprechende Intonation markiert werden (Стол стоял посреди комнаты. Der Tisch stand mitten im Zimmer).

Zu den Mitteln, die die Unbestimmtheit ausdrücken, gehören die Unbestimmtpronomen (некто, кто-то, что-то, какой-нибудь, какой-либо, некий, некоторый, такой, jemand, irgendeiner, solcher), Zahlwörter (один, einer), einige Adjektive (определённый, известный, gewisser, bestimmter), Lexemen mit der Umstandssemantik (где-то, как-нибудь, когда-либо, irgendwann, irgendwo, irgendwie).

Es ist zu betonen, dass eine grössere Freiheit in der Wortstellung in der russischen Sprache mit dem Fehlen des Artikels darin verbunden ist und diesen teilweise kompensiert (Крушельницкая К.Г.). Mit anderen Worten können das Vorhandensein des Artikels und die Freiheit der Wortfolge als umgekehrt korrelierende Merkmale verstanden werden (Зеленецкий, Монахов, с. 131).

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