Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:

Vorlesung 1

.doc
Скачиваний:
17
Добавлен:
01.05.2015
Размер:
63.49 Кб
Скачать

4

Vorlesung 1

Literatur:

  1. А.Л. Зеленицкий, П.Ф. Монахов. Сравнительная типология немецкого и русского языков.1983.

  2. Крушельницкая К. Г. Очерки по сопоставительной грамматике немец­кого и русского языков. 2005.

  3. Федоров А. В. Немецко-русские языковые параллели. 1961.

  4. А.Л. Зеленицкий. Сравнительная типология основных европейских языков. 2004.

Vergleichende Sprachtypologie als Teilgebiet der Sprachwissenschaft

  1. Begriff der Sprachtypologie.

  2. Arten der Sprachtypologie. Sprachliche Universalien

  3. VS und methodische Anwendung

I. Die Sprachtypologie steht im Schnittpunkt zwischen sprachvergleichenden und sprachklassifizierenden Disziplinen.

Dabei geht es bei der Sprachklassifizierung um die Einteilung der Sprachen nach bestimmten Gesichtspunkten. Häufiger teilt man die Sprachen nach genetischen Merkmalen (genetische Sprachklassifizierung). Man untersucht, wie verschiedene Sprachen in einer Sprachfamilie existieren und wie ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse zustande gekommen sind. Zum Beispiel untersucht man im Bereich der germanischen Sprachfamilie solchen Vorgang wie Auseinanderentwicklung (Niederländisch-Niederdeutsch). Man teilt die Sprachen auch nach dem geographischen Bezug und untersucht strukturelle Ähnlichkeiten zwischen geographisch benachbarten Sprachen (arealtypologische Sprachklassifizierung)

Bei dem Sprachvergleich geht es um folgende Nachbardisziplinen wie konfrontative Linguistik und historisch vergleichende Methode. Die konfrontative Linguistik beschäftigt sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von zwei Sprachen (synchrone Betrachtung). Das Ziel der historisch-vergleichenden Methode ist die Rekonstruktion von aelteren Sprachstufen in einer Sprachfamilie (diachronen Betrachtung).

Die Sprachtypologie schließt in sich die Ansätze der obergenannten Teilgebieten der allgemeinen Sprachwissenschaft. Doch handelt es sich dabei vor allem von einem System zur Klassifizierung und Vergleich von Sprachen anhand grammatischer (morphologischer) (und nicht genetischen oder geographischen) Merkmale. Diese Merkmale fungieren als Klassifikationskriterien und bilden die Basis fuer bestimmte morphologische Sprachtype. Also, der Typ, auf dem die morphologische Klassifikation beruht, ist für bestimmte Gruppen von Sprachen das gemeinsame, für sie charakteristische.

II. Man unterscheidet zwei Arten der Sprachtypologien, die sich historisch gesehen hintereinander entwickelt haben.

Zu den frühesten Typologien gehört die von Schlegel und Humboldt. Sie teilten die Sprachen aufgrund morphologischer Kriterien in synthetische und analytische Sprachen ein.

1) Synthetische Sprachen (verschmelzende Sprachen) drücken syntaktische Verhältnisse zwischen sprachlichen Zeichen im Satz durch Affixe aus.

Untergruppen der Synthetischen Sprachen sind

a) Agglutinierende Sprachen: der Name stammt von dem lateinischen Verb agglutinare, „zusammenkleben», eine Bedeutungseinheit, beispielsweise Person, Zeit, Kasus, wird durch ein einzelnes Affix ausgedrückt

b) Flektierende Sprachen (fusionierende Sprachen): („beugende“ Sprachen) die grammatische Rolle eines Wortes im Satz wird durch die sogenannte Beugung markiert. Unter Beugung versteht man die Änderung der Gestalt eines Wortes zum Ausdruck seiner grammatischen Funktion innerhalb eines Satzes. In einer flektierenden Sprache handelt es sich dabei um Änderungen des Wort-Stammes, und zwar z. B. mittels Ablaut, Umlaut, grammatischen Wechsels u. a. Deutsch gilt als eine der wenigen germanischen Sprachen, die noch heute recht stark flektieren. Russisch ist auch eine flektierende Sprache.

Beispiele:

  • Brich (Dir kein Bein!)

  • Brech’ (… ich’s mir doch, so …)

  • Brach (ich’s mir halt).

  • gebrochen (hab’ ich’s mir dann, d. h., einen)

  • Bruch (mir zugezogen – bzw. gleich mehrere)

  • Brüche. —

  • Bräche (ich’s mir also nicht: besser wär’s!)

Russisch:

  • одна тарелка (Femininum)

  • одно дерево (Neutrum)

  • один стол (Maskulinum Nominativ)

  • одного стола (Maskulinum Genitiv)

  • одному столу (Maskulinum Dativ)

  • одним столом (Maskulinum Instrumentalis)]

c) Polysynthetische (inkorporierende) Sprachen: ein Satz oder Satzteil wird gebildet, indem ein zentrales Wort (meist das Verb) mit einer Vielzahl anderer Wörtern durch Affixe kombiniert wird. Mehrere lexikalische und grammatische Elemente werden zu einem komplexen Wort kombiniert, das im Extremfall einem ganzen Satz in europäischen Sprachen entsprechen kann. Polysynthese findet sich vor allem in Nordamerika. Polysynthese kommt aber auch in anderen Gebieten vor, z. B. in Sibirien im Fall der tschuktschischen (г-ача-каа-нмы-лен - жирного оленя убили)

2) In den analytischen Sprachen spielen die Wortstellung im Satz die Hauptfunktion oder nicht gebundene Funktionswörter.

Die analytischen Sprachen umfassen die Gruppe der isolierenden Sprachen, zu der z.B. das Chinesische gehört. Das Englische entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer isolierenden Sprache.

„The dog eats the fish“ „Der Hund frisst den Fisch“

Man beachte die völlige Bedeutungsänderung, wenn man im Englischen die beiden Substantive ihrer Satzstellung vertauscht, und die nur geringe Sinnverschiebung im Deutschen:

„The fish eats the dog“ – „Den Fisch frisst der Hund“

Obwohl die klassische Klassifikation auch heute noch häufig verwendet wird, werden einige Schwachpunkte des Systems kritisiert : Der größte Mangel ist, dass die klassische morphologische Typologie eine Reihe starrer Sprachtypen postuliert, die bestenfalls in ihrer reinen Form nur sehr selten zu finden sind. Zum Beispiel kann eine Sprache überwiegend agglutinierende Affixe, aber auch einige fusionale Elemente besitzen.

Die Sprachtypologie war im 19. Jh. ausschließlich morphologisch orientiert, sie ordnete Sprachen danach starren Sprachtypen zu. Die strukturelle Sprachtypologie des 20. Jh. erarbeitete Einzelmerkmale auf allen sprachlichen Ebenen, die in ihren Kombinationen jeweils eine Sprache typologisch bestimmen.

Eine Typologie setzt in einer Menge von individuellen sprachlichen Merkmalen Typen an (ansetzen – вскрывать). Das sind Mengen von Gestaltungsprinzipien (z.B.: solche grammatische Sprachkategorien wie Kasus, Zeitformen, Modalität; lexikal-grammatische Kategorien wie Substantiv, Personennamen; und rein lexikalische Klassen wie Verwandschaftsnamen, Berufsnamen, Völkernamen u.s.w.). Diese Gestaltungsprinzipien sind in einigen Sprachen besonders ausgeprägt, während sie in anderen Sprachen nicht so gut ausgeprägt sind. Erstere konstituieren einen Typ; letztere gehören ihm nur marginal an und gehören in mancher Hinsicht auch schon einem anderen Typ an. Es gibt also Sprachen, die mehr als einem Typ zugehören; und manche Sprachen […] werden vielleicht gar nicht von der Typologie erfasst. (Zeichnung)

Eine Klassifikation basiert auf einer Menge von Kriterien, die auf jedes der Elemente der klassifizierten Menge entweder zutreffen oder nicht zutreffen. Die Gesamtheit dieser Kriterien (Eigenschaften, Merkmale, Gestaltungsprinzipien) bildet die Grundlage für die Universalienforschung.

Sprachtypologie ist also auf die Universalienforschung zugeordnet, und zwar so eng, dass die beiden kaum unterscheidbar sind. Sie unterscheiden sich im Prinzip durch ihr Erkenntnisinteresse: Sprachtypologie sucht nach sprachlichen Typen, Universalienforschung

sucht nach sprachlichen Universalien, unter denen allgemeingültige, allen bzw. fast allen Sprachen der Welt zugrunde liegende Prinzipien verstanden werden. Die Universalienforschung blickt von den allgemeinen Prinzipien des Sprachbaus auf das noch Allgemeinere, nämlich die Theorie der Sprache und versucht diese empirisch zu fundieren; die Sprachtypologie blickt von den allgemeinen Prinzipien des Sprachbaus auf den Bau einzelner Sprachen und versucht diesen zu erklären.

Man unterscheidet also folgende Universalienarten:

1) absolute Universalien - Eigenschaften, die der menschlichen Sprache eigen sind, die also nicht der Variation unterliegen, gegen die bisher keine Gegenbeispiele gefunden wurden:

der automatische Spracherwerb im Kindesalter, die historische Veränderlichkeit, die soziale und stilistische Differenziertheit, usw. Im Prinzip können alle Sprachen dasselbe ausdrücken, d.h. es gibt kognitive und kommunikative Funktionen, die von allen Sprachen erfüllt

werden.

 Nur die Menschen haben eine Sprache.

 Alle Sprachen haben mindestens zwei Vokale.

 Alle Sprachen haben ein Intonationssystem.

 Alle Sprachen besitzen Glieder, die keine eigene Bedeutung haben (Funktionswörter, beispielsweise Artikel).

 Alle Sprachen haben Eigennamen usw.

Satz ‘alle Sprachen haben Vokale und Konsonanten’ ist ein Universale.

    1. statistische Universalien, die zumindest für eine große Zahl von Sprachen gültig sind (Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Sprachen stimmhafte und stimmlose Konsonanten). Es ist angebracht, bei der Formulierung der statistischen Universalien auf die Ausnahmen hinzuweisen. Zum Beispiel, die Tatsache, dass in jeder Sprache die Pronomen nach der Zahl (Singular und Plural) unterschieden wurden, ist ein statistisches Universale, denn es Ausnahmen aus dieser Regel, das sind solche Sprachen wie Kawi und Jawanische.

3) auch ein gesetzmäßiger Zusammenhang zwischen zwei oder mehr Eigenschaften fällt unter den Begriff der Universalien. Z.B. gilt: ‘wenn eine Sprache Nasalvokale hat, hat sie auch Oralvokale.’ Da der Zusammenhang hier die Form einer Implikation annimmt, ist dies ein implikatives Universale. Ihrer Struktur nach bestehen sie aus zwei Universalien, die implikativ verbunden werden.

Die absoluten Universalien sind allen Sprachen eigen, sie stellen Eigenschaften aller Sprachen dar, darum können sie als Grundlage der Klassifikation und des Vergleichs der Sprachen nicht auftreten. Die statistischen und besonders die implikativen Universalien umgekehrt geben die Möglichkeit zwei oder mehrere Sprachen miteinander zu vergleichen, die gemeinsamen Universalien innerhalb dieser Sprachen zu finden und auf solche Weise als typologische Zeichen dieser Sprachen zu dienen, also diese Sprachen von der Menge aller anderen Sprachen abzugrenzen.

Die Universalien können nicht nur nach dem Umfang und Struktur unterschieden werden, sondern auch nach dem Objekt, also welchem Sprachbereich sie entnommen werden. Gewöhnlich gruppiert man die Universalien nach den Sprachebenen, aber zu den Untersuchungszielen gehört auch, die Universalien verschiedener Ebenen in ihrem Zusammenhang miteinander zu erforschen.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]