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Hans Holbein der Jüngere

Hans Holbein der Jüngere ist einer der überragenden deutschen Künstler seiner Zeit, war neben Dürer und Cranach dem Älteren schon seit dem 16. Jahrhundert von europäischen Bedeutung. Er wurde 1497 in Augsburg geboren, lernte bei seinem Vater Hans Holbein dem Älte­ren, 1532 übersiedelte er nach London und wurde 1536 Hofmaler Hein­rich VIII. In seinen Arbeiten begegnen sich Klarheit des Bildaufbaus und unverschnörkelte Plastizität der Gestalten, die in Perfektion be­herrschten Formen der von Italien inspirierten Renaissance, mit einer Feinheit im Ausführen auch der geringsten Details, die nur in altnie­derländischen Werken Parallelen hat und schließlich der Gabe, Indivi­dualitäten zu erfassen, die ihn wiederum mit Dürer und Cranach ver­bindet.

Zurückhaltend Ja kühl ist seine Kunst. Er war ein Mensch, der Dis­tanz hielt, und so trat er auch stets in seinen Bildern hinter dem, was er schilderte, zurück. Unbeirrbar und unbestechlich, sachlich und kühl hat er seinen Modellen stets ins Auge geschaut, ohne je sie in sein Herz blicken zu lassen. Empfindungen und Gefühle verbarg er als Mensch und als Künstler in gleicher Weise.

Seine Werke sind kritisch, fremd, ernst, streng. Für ihn ist die kris­tallhaft klare Strichführung der Hand kennzeichnend. Er schaute hart und fest zu, seine Augen bohren sich ein. Sie packen das, was sie sehen, um es nie mehr zu verlieren. Dem Traum verbunden wie Dürer war er nicht: ein dem klaren Tag vertrauender Mensch war er, der den Versand als die vornehmste menschliche Gabe achtete. Klarheit und Ebenmaß waren seine Ideale. Die Zeichnung ist fest und klar, ausgewogene Ruhe ist sein Ziel. Im Porträt von Erasmus schildert er den neuzeitlichen Men­schen, der seinen Versand als einzigen Maßstab gelten lässt und allem, was ihm begegnet, kritisch prüfend gegenübersteht, den Menschen ei­ner entgötterten Welt, dem das Irdisch-Vergängliche nicht mehr Gleich­nis dem Himmlisch-Ewigem ist. Schonungslos hat er die Charaktere von Vater und Sohn in dem Doppelbildnis des Thomas und John Godsalve erkannt: den schaublickenden Alten und den dumpfen, gleichsam noch nicht erwachten Jungen.

Wenn er nicht die lichten Verständniskräfte erfasste, dann suchte er die dunklen Schichten im Menschlichen. Maskenhaft verschlossen sind die Gesichter vieler von seinen Gestalten, grausam schildert er die Dä­monien dieser Gewalt- und Genussmenschen. Enttäuschungen zeichnen viele andere seiner Gesichter. Selten nur gleitet ein Lächeln über sie. Oft drücken diese Gesichter erstickten Schmerz oder tiefstes Leid aus. Wenn wir das Porträt seiner Frau betrachten, kann man das Schicksal der vereinsamten Frau ohne Glück und ohne Zukunft aus die­sem Kopf mit seinen verhärmten Zügen und den verweinten Augen ab­lesen.

Er ließ also die Tragik eines Menschenlebens sichtbar werden, gleichgültig- ob dieser ihm fern oder nah stand. Wundervoll klingen die Linien zusammen, alle Bewegung ist gestillt, jede Form zu objektiver Gültigkeit geplagt

Mit lichten Farben koloriert, sind seine Werke frappierend durch Schlichtheit der Mittel wie durch die aristokratische Gesinnung, die jeder Form ihre hohe Würde gibt. Die Charakterbilder sind aus kühlen und doch zu einer magischen Geistigkeit gezüchteten Liniensystemen gestaltet.

Hans Holbein stand der religiösen Thematik innerlich völlig unbe­teiligt gegenüber, sie war ihm nur noch ein artistisches Problem. Er hat sich völlig aus der spätgotischen Tradition gelöst, mit der er sich nun nicht mehr beschäftigt und die ihn nicht hemmt. Von seinen Holzschnit­ten seien hervorgehoben: der „Totentanz“ und die „Icones“ (Bilder zum Alten Testament).

Hans Holbein ist 1543 in London gestorben.

(Hans Holbein der Jüngere. Zeichnungen. Herausgegeben von Werner Schade)

Übung 60

Füllen Sie anhand des Textes die Lücken aus!

die Klarheit des В________; unverschnörkelte P_________ ;

die in P________ beherrschten Formen; das A________ der geringsten Details; Gabe, I_________ zu erfassen; kristallhaft klare S__________; а__________ Ruhe; l____________ Verständniskräfte; m____________ verschlossen sein; die Tragik eines Menschenlebens s____________ werden lassen; objektive G_________; die S__________ der Mittel.

Übung 61

Übersetzen Sie ins Deutsche:

Ганса Гольбейна Младшего называют беспощадным портретистом, т.к. он не идеализировал людей, которых он изображал на портретах, не льстил и не сочувствовал им. Он всегда оставался непоколебимым, беспристрастным и трезвым, всегда держал дистанцию по отношению к своим моделям. Ясность построения картины, невычурная пластичность образов, простота, кристально ясные линии, гармоничный покой характеризуют творчество этого великого немецкого художника.

Übung 62

Füllen die Lücken aus!

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