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im 20. Jahrhundert Weltgeltung. Zu den bekanntesten zeitgenössischen Schriftstellern zählen u. a. Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann (1973 gestorben),

Peter Handke, H. C. Artmann und Thomas Bernhard (1989 gestorben).

Die Schweiz

Schweiz - Suisse - Svizzera - Svizzra - vier Namen in unterschiedlichen

Sprachen für einen einzigen Staat, für die Schweizer Eidgenossenschaft. Dies ist der amtliche Name in deutscher Sprache für die Schweiz, den Bundesstaat in

Mitteleuropa, der im Norden von Deutschland, im Nordosten und Osten von

Österreich und Liechtenstein, im Südosten und Süden von Italien und im Westen von Frankreich umgeben ist. Die Hauptstadt des Landes ist Bern.

Die Schweiz bedeckt eine Fläche von rund 41.285 Quadratkilometern. 23% dieser Fläche fallen auf das Mittelland, wo 75% der Bevölkerung beheimatet sind. In der Schweiz leben 7,2 Millionen Einwohner. Sie ist damit eines der dichtbevölkertsten Länder der Erde. In den letzten Jahrzehnten sind besonders die Städte schnell gewachsen, während immer weniger Menschen im alpinen Teil leben.

Die Bevölkerung der Schweiz setzt sich aus vier verschiedenen Volksund Sprachgruppen zusammen und wohnt in vier Sprachgebieten. In der Nord-, Ostund Zentralschweiz herrscht der Deutsch-Schweizer Dialekt ("Schwyzerdytsch") vor, in der Westschweiz das Französische und in der Südschweiz das Italienische und Rätoromanische, eine aus dem Lateinischen stammende Sprache. Ca. 64% der Bevölkerung sprechen Deutsch als Muttersprache, ca. 19% Französisch, und ca. 9% der Schweizer in den südlichen Landesteilen sprechen Italienisch. 0,6% der Menschen im Südosten der Schweiz, in Graubünden, sprechen Rätoromanisch. In den vier Sprachen gibt es wiederum verschiedenen Dialekte. Etwa 8% der Schweizer haben eine andere Sprache als Muttersprache. Deutsch, Französisch und Italienisch sind Amtssprachen, das Rätoromanische ist vierte offizielle Landessprache. In der Schweiz sind daher offizielle Texte dreioder sogar viersprachig ausgeführt. Auf Lebensmitteln,

Geldnoten, Briefmarken, Formularen etc. steht alles in drei oder auch vier Sprachen.

Klimatisch liegt die Schweiz in einer kühlgemäßigten und teils ozeanisch beeinflußten Zone. Die Durchschnittstemperaturwerte im Jahr liegen bei ca. 8,5 °C. Die Niederschlagswerte im Schweizer Mittelland pro Jahr gehen bis zu ca. 1200 mm.

Die größten und bekanntesten Flüsse in der Schweiz entspringen in der Gotthardgruppe und fließen von dort in die vier Himmelsrichtungen: nach Osten der Rhein, nach Süden der Ticino, nach Westen die Rhone und nach Norden die Aare und die Reuß. Fast alle diese Flüsse füllen mit ihren Wassern große Seen, ehe sie ins Mittelmeer bzw. als Nebenflüsse des Rheins in die Nordsee weiterfließen.

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Die großen Städte der Schweiz liegen alle in den Flußtälern und an den Seen: Genf am Genfer See, Zürich, mit 343.100 Einwohnern die größte Stadt der Schweiz, am Zürich See, Locarno am Lago Maggiore, Luzern am Vierwaldstätter See, Bern an der Aare, Basel am Rhein..

Die Schweiz ist ein demokratischer Bundesstaat mit föderalistischer Struktur und gliedert sich in 26 Kantone und Halbkantone. Jeder Kanton verfügt über seine eigene Verfassung und seine eigenen Gesetze. Die Kompetenzen des

Bundes sind ausdrücklich in der Bundesverfassung festgehalten: Er wacht über die innere Sicherheit, gewährleistet die Kantonsverfassungen und bestreitet den diplomatischen Verkehr mit den ausländischen Staaten. Außerdem ist der Bund für viele andere Aufgaben zuständig, die landesweit geregelt werden müssen (z. B. Zollwesen, Post, Telefon, Münzwesen und Militärorganisation, Verkehrswesen etc.).Die legislative Gewalt liegt bei der Bundesversammlung. Diese besteht aus zwei Kammern, dem Nationalrat, der das Volk, und dem

Ständerat, der die Kantone vertritt. Der Ständerat ist eine föderative Kammer.

Jeder schweizerische Kanton sendet mindestens einen Abgeordneten in den

Ständerat.Die schweizerische Regierung ist der aus sieben Mitgliedern bestehende Bundesrat. Er wird von den vier größten Parteien gebildet. Der Bundesrat wählt jedes Jahr gemäß seinem Kollegialprinzip ein Mitglied aus seiner Mitte zum Bundespräsidenten.

Von einem "Schweizer Bildungssystem" zu sprechen ist schwierig, denn auch die Schulsysteme sind von Kanton zu Kanton verschieden. Es gibt somit 26 verschiedene Schulsysteme, die gesetzlich verankert sind. Schultyp, Schuldauer, Lehrmittel und Bezahlung der Lehrer sind Angelegenheiten der Kantone. Nach dem fakultativen Kindergarten, in den Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren eintreten und dort ein oder zwei Jahre bleiben, folgt die obligatorische Schulzeit in der Volksschule. Diese besteht aus der Primarstufe, die je nach Kanton vier bis sechs Jahre dauert, und der Sekundarstufe I von drei bis fünf Jahren Dauer und mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen.

Gegen Ende der obligatorischen Schulzeit haben sich die Jugendlichen zu entscheiden, wie ihre Laufbahn weitergehen soll. Mit der Sekundarstufe II wird in der Regel die Erstausbildung abgeschlossen. Die Jugendlichen treten dann ins Erwerbsleben ein. Die nichtakademische Ausbildung geschieht dabei normalerweise durch die Lehre in einem Betrieb und einem begleitenden Unterricht in der Berufsschule. Zwei Drittel der Jugendlichen absolvieren eine Form der Berufsausbildung, etwa 15% besuchen das Gymnasium und 5% andere allgemeinbildende Schulen.

Die Tertiärstufe wird entweder sofort nach der Sekundarstufe II oder nach einigen Jahren Erwerbstätigkeit besucht. Voraussetzung für den Eintritt in die Hochschulen ist die Maturität (Hochschulreife).

Die Schweiz ist wegen ihrer zentralen Lage in Mitteleuropa ein Transitland. Hier kreuzen die wichtigen west-östlichen und nord-südlichen Verkehrswege

Genf - Bern - Zürich - Sargans und Basel - Luzern - St.Gotthard - Chiasso

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sowohl im Schienennetz (4990 km lang) als auch im Straßennetz des Landes, das insgesamt 63.000 km lang ist. Davon sind 1100 km Autobahn. Viele Kilometer der Verkehrswege im Alpenbereich liegen unter der Erde. So ist mit 17 km der St.-Gotthard-Tunnel der zweitlängste Straßentunnel der Welt. Die

Schweizer sind Meister im Tunnelbau! Auch im Luftverkehr ist die Schweiz für die Welt über die Flughäfen Zürich, Genf, Bern und Basel bestens erreichbar, wobei der Flughafen Basel allerdings auf französischem Staatsgebiet liegt.

Die meisten berufstätigen Menschen in der Schweiz arbeiten im

Dienstleistungssektor (Handel , Verkehr, Banken; fast 60%). Danach folgen Industrie und Handwerk (ca. 36%) und die Landund Forstwirtschaft (ca. 4%). Schwerpunkte im Industriesektor sind die Maschinen-, Elektround Metallindustrie; aber auch die chemisch-pharmazeutische Industrie und die weltweit bekannte Uhrenindustrie haben eine hohe Bedeutung. Beliebt ist die Schweiz auch bei den Touristen, die die wunderbaren Landschaften dieses Landes entdecken wollen.

Liechtenstein

Mit 160 Quadratkilometern ist es der viertkleinste Staat Europas. Umgeben von der Schweiz und Österreich, ist es nur sechs Kilometer breit und 26 Kilometer lang. Und doch ist das Fürstentum Liechtenstein ein souveräner Staat.

Liechtenstein liegt im Rheintal mitten in den Alpen. Die Berge prägen daher auch die wunderschöne Landschaft. Der tiefste Punkt liegt 433 Meter und der höchste, das Gipfelkreuz des Grauspitz, 2599 Meter hoch. Mehr als die Hälfte des liechtensteinischen Hoheitsgebietes macht das Alpengebiet aus, das zum

Teil mit Straßen erschlossen ist und sich durch eine reiche Tierund Pflanzenwelt auszeichnet. Planken, Schellenberg und Triesenberg, wo man einen WalserDialekt spricht, sind die drei liechtensteinischen Berggemeinden. Im Hochgebirge kann man im Winter gut Ski fahren, im Sommer und Herbst steigen hier Bergsteiger und Wanderer auf luftigen Pfaden aus dem Talnebel auf sonnige Gipfel.Mit einer Sesselbahn kann man in zehn Minuten von der

Talsohle auf 2000 Meter Höhe fahren. Von dort wandert man vier bis fünf Stunden ins Tal. Auf Höhenwegen kann man aber auch von Österreich nach

Liechtenstein und weiter in die Schweiz wandern.

Im Tal ist das Klima mild. Hier wohnen viele der etwa 33.000 mehrheitlich römisch-katholischen Einwohner. Rund 34% davon sind Ausländer, hauptsächlich Schweizer, Österreicher und Deutsche. Vor hundert Jahren waren es erst 8.000 Einwohner, aber im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg, parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung, setzte auch ein starkes

Bevölkerungswachstum ein. Die florierende Wirtschaft bot zahlreichen Ausländern im Fürstentum eine Beschäftigung. Heute versucht man aus Angst vor Überfremdung den Zuzug von Ausländern zu bremsen.

In Liechtenstein wird Deutsch gesprochen. Während in den Schulen

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