- •Jahre zusammenarbeit weltweit
- •Inhaltsverzeichnis
- •XX век как историографическая проблема
- •Cm.: Kiihne t. Kameradschaft: Die Soldaten des nationalsozialistischen Krieges und das 20. Jahrhundert. Gottingen.
- •Итоги производственной деятельности лагерей нквд для военнопленных в Сталинградской области в 1945 г.19
- •Объем работ, выполненных военнопленными лагеря № 108 на основных предприятиях в 1945 г.23
- •Основные объекты Сталинграда, в строительстве, ремонте и восстановлении которых принимали участие военнопленные в 1943-1953 гг.
- •Распределение военнопленных лагерей мвд Сталинградской области по министерствам в 1946-1951 гг.40
- •Veltzke V. Kunst und Propaganda in der Wehrmacht. Gemalde und Grafiken aus dem Russlandkrieg. Bielefeld, 2005.
- •Г итлер
- •I Ьэзаботнмсн о сроке.
- •Der einzige Weg zum Frieden ist die Vernichtung des blutigen Hitlerregimes.
- •IjVv.Lf ,
- •Im; wtruivs кжМи il 04*
- •Vorwort
- •In der Erinnerung sind lebendig die Toten Moskau im Schnee, im Feuer Stalingrad.
- •Klausch, hg. Oldenburg im Zweiten Weltkrieg. S. 11.
- •Siehe Thomas Kiihne. Kameradschaft: Die Soldaten des nationalsozialistischen Krieges und das 20.Jahrhundert. Gottingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006.
- •Gesetz vom 14. Januar 1993. № 4292-1 “Ob uwekowetschenii pamjati pogibschich pri saschtschite Otetschestwa” http://www.Rg.Ru/oficial/doc/social/04.Htm
- •Volkstumliche Darstellungen der Vorboten des Krieges
- •Ich komme nicht vom Fleck.
- •Die Kriegsgrunde
- •Das Leben im Hinterland
- •Die Besatzung
- •In diesem Text:
- •Veit Veltzke. Kunst und Propaganda in der Wehrmacht. Gemalde und Grafiken aus dem Russlandkrieg. Bielefeld, 2005.
- •8 Umfrage des Lewada-Zentrums im Mai 2006. Vgl. Http://www.Levada.Ru/
- •Umfrage des Lewada-Zentrums im Juni 2010. Vgl. Http://www.Levada.Ru/
- •Jefanowa, o. A.; Lawruchina, e. A. Dominanty istoritscheskoj pamjati rossijan: snanija,
Gesetz vom 14. Januar 1993. № 4292-1 “Ob uwekowetschenii pamjati pogibschich pri saschtschite Otetschestwa” http://www.Rg.Ru/oficial/doc/social/04.Htm
DER GROBE VATERLANDISCHE KRIEG IM VOLKSGEDACHTNIS DER DONKOSAKEN
Marina Ryblowa, Russische Akademie der Wissenschaften, Wissenschaftszentrum Slid (Wolgograd)
Die mundlichen Uberlieferungen und Erinnerungen der Donkosaken an den Grofien Vaterlandischen Krieg sind zur sogenannten “Mikro- geschichte” zu zahlen. Uber einen langen Zeitraum wurde der Begriff Mikrogeschichte pejorativ verwendet, als Bezeichnung eines Fach- bereichs der Geschichtswissenschaft, der sich mit unbedeutenden Fakten befasst. Mittlerweile ist die Mikrogeschichte ein bedeutender Zweig der Geschichtswissenschaft. Sie steht im Gegensatz zur traditionellen “rheto- rischen” Geschichtsbetrachtung und widerspricht historischen Automa- tismen. Die Mikrogeschichte hat fur die Wissenschaft neue Themen und Sujets entdeckte, historische “Mikrowelten” bzw. “die kleinen Lebens- welten”, deren Zentrum das Individuum ist.
In Westeuropa entstanden, fand anfang des 21. Jahrhunderts die Mikrogeschichte in Russland schnell Verbreitung, obwohl sie hier ebenfalls auf ideologische Vorurteile und Klischees traf. Jahrzehntelang beherrsch- te die Makrogeschichte mit ihren grandiosen MaBstaben die Forschun- gen und die Lehrbiicher der politischen Geschichte und der Wirtschafts- geschichte des Landes. Das Individuum, der einzelne Mensch mit seinen Erlebnissen, Gefuhlen und Gedanken, spielte in dieser Geschichte Russ- lands keine Rolle. Die Mikroanalyse dagegen erlaubt es, die allgemeinen Prozesses auf “einen bestimmten Punkt im realen Leben” herunterzubre- chen und wie durch eine Linse konkrete Menschen, Familien, Dynastien und einzelne Subkulturen zu untersuchen. Sie macht wesentliche Beson- derheiten sichtbar, die von den Historikern oftmals iibersehen werden.
Die mundliche Geschichte ist ein wesentlicher Teil der “Mikrogeschichte’'. Dazu zahlen vor allem mundliche Zeugnisse von Zeitge- nossen, Augenzeugen und Teilnehmern historischer Ereignisse. In den Jahren 1997 bis 2000 fuhrte die Wolgograder Staatliche Universitat in den Kosakensiedlungen der Gebiete Wolgograd und Rostow ethnogra- fische Expeditionen durch. Bei ihren Feldforschungen untersuchten die Wissenschaftler die Besonderheiten des volkstiimlichen historischen und quasihistorischen Bewusstseins und die Mechanismen moderner Mytho- logisierung in der Sowjetunion. GroBen Raum nahmen die Sammlung und Analyse von Texten ein, die populare Erinnerungen an den Krieg festhal- ten. Die Resultate der Forschungen lassen sich in kurzen Thesen zusam- menfassen.
Volkstumliche Darstellungen der Vorboten des Krieges
In der volkstumlichen Vorstellungswelt kiindigen sich epochale und tragische Ereignisse durch Zeichen an. Hohere Krafte in irdischer Gestalt warnen die Menschen vor einer heraufziehenden Gefahr. Die bildhaften Vorboten konnen sowohl christlicher als auch heidnischer Natur sein. Am haufigsten verbreitet ist die Legende von der nackten Madonna. Ein Kraft- fahrer trifft auf der StraBe eine nackte Frau, die in vielen Geschichten als “unbekannt” beschrieben oder direkt als Gottesmutter interpretiert wird. Entscheidend ist das Charakteristikum der Blofie, das aus der Figur einen Vorboten des Krieges macht. Das Sujet tritt ubrigens in verschiedenen Variationen auf. Einer Version zufolge verspricht die nackte Frau einen Aufschub des Krieges: “Die Autos fuhren... Und ein Auto bleibt liegen. Plotzlich taucht eine Frau auf:
