
- •Vorwort
- •Inhaltsverzeichnis
- •1 Grundlagen des Strafvollzugs
- •Abgrenzung zur Strafvollstreckung
- •1.2 Gesetzliche Regelungen
- •1.2.1 Bundes-Strafvollzugsgesetz
- •1.2.1.1 Regelungsbereiche des Bundes-Strafvollzugsgesetzes
- •§ 177: Arbeitsentgelt für Untersuchungsgefangene;
- •§ 178: Anwendung unmittelbaren Zwangs durch Justizvollzugsbedienstete außerhalb des Anwendungsbereichs des Strafvollzugsgesetzes;
- •1.2.1.2 Unvollständigkeit des Bundes-Strafvollzugsgesetzes
- •1.2.2 Landes-Strafvollzugsgesetze
- •1.3 Verfassungsrechtliche Prinzipien
- •1.4 Internationale Rechtsquellen
- •1.5 Durchführung des Strafvollzugs als Ländersache
- •1.5.1 Verwaltungsvorschriften für den Justizvollzug
- •1.5.2 Grenzen einer Vollzugsprivatisierung
- •1.6 Die Vollzugsanstalten
- •1.6.1 Trennungsgrundsätze
- •1.6.2 Differenzierungsprinzip
- •1.6.3 Anstaltsformen für den Vollzug von Freiheitsstrafe
- •1.6.4 Aufgabenpluralität
- •1.7 Die Vollzugspopulation
- •2 Historische Entwicklung
- •2.1 Entstehung der Freiheitsstrafe
- •2.2 Erste Ansätze modernen Besserungsvollzugs
- •2.3 Reformen des 19. Jahrhunderts
- •2.3.1 Nordamerikanische Vollzugssysteme
- •2.3.2 Englischer und irischer Stufenstrafvollzug
- •2.3.3 Uneinheitliche Entwicklung in den deutschen Partikularstaaten
- •2.4 Entwicklung vom Inkrafttreten des rStGb 1871 bis zum Jahr 1945
- •2.4.1 Stagnation während des Kaiserreichs
- •2.4.2 Weimarer Zeit: Progressivstrafvollzug und Bemühen um normative Regelung
- •2.4.3 Nationalsozialistisches Abschreckungs- und Vernichtungskonzept
- •2.5 Der bundesdeutsche Strafvollzug
- •2.5.1 Dienst- und Vollzugsordnung von 1961
- •2.5.2 Das Bundes-Strafvollzugsgesetz
- •2.5.3 Föderalismusreform und Landes-Strafvollzugsgesetze
- •2.5.4 Strafvollzugsvorschriften der ddr
- •3 Vollzugsaufgaben und Gestaltungsprinzipien
- •3.1 Das Vollzugsziel
- •3.1.1 Die (Re-)Sozialisierung
- •3.1.1.1 Verfassungsrechtliche Grundlagen
- •3.1.1.2 Vorrang des (Re-)Sozialisierungsziels?
- •§ 48 Amtlicher Entwurf eines Strafvollzugsgesetzes 192747:
- •§ 48 Verordnung über den Vollzug von Freiheitsstrafen 193448:
- •§ 2 Gesetzesvorschlag des Bundesrats 197349:
- •3.1.1.3 Sozial verantwortliche Lebensführung ohne Straftaten
- •Idealbild der problemlösenden Gemeinschaft
- •3.1.2.2 Favorisierung des Sozialen Trainings
- •3.1.3 Täter-Opfer-Ausgleich als ein Lernfeld sozialer Verantwortung
- •3.2 Die Vollzugsaufgabe der Sicherung
- •3.3 Allgemeine Strafzwecke keine Gestaltungskriterien des Strafvollzugs
- •3.3.1 Strafbemessung und Vollzugsaufgaben
- •3.3.2 Gestaltungswirkung der Schuldschwere?
- •3.3.2.1 Einschränkung des Vollzugsziels durch Schuldschwereerwägungen
- •3.3.2.2 Rechtsanwendung contra legem
- •3.3.2.3 Schuldverarbeitung kein notwendiger Bedingungsfaktor der Vollzugszielerreichung
- •3.3.2.4 Reflexwirkung der Schuldschwere
- •3.4 Grundsätze der Vollzugsgestaltung
- •3.4.1 Angleichung an die allgemeinen Lebensverhältnisse
- •3.4.2 Schädliche Haftfolgen und Gegensteuerungsprinzip
- •3.4.2.1 Statuswandel
- •3.4.2.2 Haftdeprivationen
- •3.4.2.3 Anpassung an die Institution
- •3.4.2.4 Subkultur
- •3.4.2.5 Prisonisierungsprozess
- •3.4.2.6 Psychische Auswirkungen der Haft
- •3.4.3 Eingliederungsgrundsatz
- •3.5 Die Stellung des Gefangenen
- •3.5.1 Mitwirkung an der Behandlung
- •3.5.2 Allgemeine Rechtsstellung des Inhaftierten
- •3.5.2.1 Einschränkung von Grundrechten
- •3.5.2.2 Generalklauseln
- •§ 4 Abs. 2 s. 2 StVollzG, § 3 Abs. 2 jVollzGb III, Art. 6 Abs. 2 s. 2 Bay- 250 StVollzG, § 5 Abs. 3 s. 2 HmbStVollzG, § 6 Abs. 1 s. 2 hStVollzG lassen offen,
- •4 Personelle Rahmenbedingungen
- •4.1 Beamte der Aufsichtsbehörde
- •4.2 Der Vollzugsstab in einer Anstalt
- •4.3 Die Anstaltsleitung
- •4.4 Anstaltspersonal
- •4.4.1 Verwaltungsdienst
- •4.4.2 Allgemeiner Vollzugsdienst
- •4.4.3 Werkdienst
- •4.4.4 Sozialstab
- •4.4.4.1 Seelsorger
- •4.4.4.2 Ärzte und Krankenpfleger
- •4.4.4.3 Pädagogen
- •4.4.4.4 Psychologen
- •4.4.4.5 Sozialarbeiter und Sozialpädagogen
- •4.5 Ehrenamtliche Vollzugshelfer
- •4.6 Anstaltsbeiräte
- •4.7 Die Gefangenenmitverantwortung
- •4.8 Kriminologische Forschung
- •5 Der Vollzugsablauf als Interaktionsprozess
- •5.1 Strafantritt, Aufnahmeverfahren und Vollzugsplanung
- •5.1.1 Strafantritt
- •5.1.2 Individualisierung und Klassifizierung
- •5.1.4 Behandlungsuntersuchung
- •5.1.5 Vollzugsplan
- •§ 9 Abs. 5 s. 2 njVollzG explizit gesetzlich geregelt). Eine bloße mündliche Erör-terung mit ihm bleibt dagegen unzureichend.62
- •5.1.6 Behandlungspläne
- •5.1.7 Nichtdeutsche Strafgefangene
- •5.1.7.1 Vollzugliche Ausländerproblematik
- •Internationalisierung der Strafverbüßung
- •5.2 Die Unterbringung
- •5.2.1 Offener und geschlossener Vollzug
- •§ 10 Abs. 1 StVollzG, § 7 jVollzGb III, Art. 12 BayStVollzG, § 11 Hmb- 347 StVollzG, § 13 hStVollzG, § 12 njVollzG normieren die individuellen Zuwei-sungskriterien zum offenen Vollzug.
- •5.2.2 Verlegungsmöglichkeiten
- •5.2.2.1 Bundesrechtliche Regelungen
- •5.2.2.2 Landesrechtliche Regelungen
- •5.2.3 Gestaltung und innere Gliederung der Anstalten
- •5.2.3.1 Größe und Belegungsfähigkeit
- •5.2.3.2 Unterbringung in Gruppen
- •5.2.4 Räumlichkeiten in der Anstalt
- •5.2.4.1 Unterbringung nach Tagesphasen
- •§ 19 Abs. 3 njVollzG sieht ein Zustimmungserfordernis nicht vor.
- •5.2.4.2 Der Haftraum
- •§ 19 StVollzG, § 15 jVollzGb III, Art. 21 BayStVollzG, § 22 HmbStVollzG,
- •5.3 Arbeit, Ausbildung, Weiterbildung
- •5.3.1 Arbeit und Beschäftigung
- •5.3.1.1 Tätigkeiten in der Anstalt
- •§ 27 Abs. 3 s. 1 Var. 2 hStVollzG, § 35 Abs. 3 njVollzG);
- •5.3.1.2 Freistellung von der Arbeitspflicht als bezahlter Arbeitsurlaub
- •§ 34 Abs. 3 jVollzgGb II; § 24 Abs. 2 s. U. 3 uVollzG Bln; § 24 Ab s. 2 s. 2 u. 3 BbgUVollzG; § 24 Abs. 2 s. 2 u. 3 BremUVollzG; § 29 Abs. 2 s. 2 u. 3 HmbUVollzG;
- •5.3.1.3 Freies Beschäftigungsverhältnis
- •5.3.1.4 Selbstbeschäftigung
- •5.3.2 Berufliche und schulische Bildung
- •5.3.3 Finanzielle Leistungen an den Inhaftierten
- •5.3.3.1 Arbeitsentlohnung
- •5.3.3.2 Surrogatsleistungen
- •5.3.4 Verwendung der finanziellen Leistungen
- •5.3.4.2 Unterhaltsbeitrag
- •5.3.4.3 Haftkostenbeitrag
- •5.3.4.4 Überbrückungsgeld
- •5.3.4.5 Eigengeld
- •5.3.4.6 Sondergeld
- •5.3.5 Sozialversicherung der Gefangenen
- •5.4 Die Kommunikation mit der Außenwelt
- •Untersagung von Schriftwechseln
- •§ 28 Abs. 2 Nr. 2 StVollzG, § 23 Abs. 2 Nr. 2 jVollzGb III, Art. 31 Abs. 2 Nr. 2 BayStVollzG, § 29 Abs. 2 Nr. 2 HmbStVollzG, § 33 Abs. 2 Nr. 2 hStVollzG,
- •5.4.1.3 Anhalten von Schreiben
- •5.4.1.4 Paketempfang
- •5.4.1.5 Telekommunikation
- •5.4.2 Empfang von Besuchen
- •5.4.2.1 Besuchsverbot
- •§ 33 Abs. 2 hStVollzG, § 26 njVollzG die gleichen Voraussetzungen wie die Untersagung des Schriftwechsels mit bestimmten Personen. Auch bei der Unter-
- •5.4.2.2 Durchsuchung
- •5.4.2.3 Überwachung
- •5.4.2.4 Besuchsabbruch
- •5.4.2.5 Verteidigerbesuche
- •5.4.2.6 Trennscheibe bei Privatbesuchen
- •5.4.2.7 Kontaktsperre
- •5.4.3 Partnerbesuche mit Sexualkontakten
- •5.4.4 Vollzugslockerungen
- •5.4.4.1 Lockerungsarten
- •5.4.4.2 Voraussetzungen einer Gewährung
- •5.4.5 Hafturlaub, Freistellung aus der Haft
- •5.4.6 Weisungserteilung, Widerruf und Rücknahme
- •5.4.7 Missbrauch von Lockerungen und Urlaub
- •5.4.8 Haftung bei Missbrauch von Vollzugslockerungen
- •5.4.8.1 Strafrechtliche Verantwortlichkeit
- •5.4.8.2 Zivilrechtliche Haftung
- •5.5 Therapeutische Maßnahmen
- •5.5.1 Gesetzliche Vorgaben
- •5.5.2 Behandlungsgruppen
- •5.5.3 Behandlung drogenabhängiger Gefangener
- •5.5.4 Die sozialtherapeutische Anstalt
- •5.5.4.1 Entwicklung
- •5.5.4.2 Allgemeine Sozialtherapie
- •5.5.4.3 Sozialtherapie für besondere Tätergruppen
- •5.6 Freizeit und Information
- •5.6.1 Gestaltung der Freizeit
- •5.6.2 Information
- •5.6.2.1 Zeitungen und Zeitschriften
- •5.6.2.2 Hörfunk und Fernsehen
- •5.6.3 Besitz von Gegenständen zur Fortbildung und Freizeitbeschäftigung
- •5.7 Religionsausübung
- •5.8 Existentielle Grundbedingungen
- •5.8.1 Gesundheitsfürsorge
- •5.8.2 Bekleidung
- •5.8.3 Ernährung und Einkauf
- •5.9 Soziale Hilfe
- •§ 68 Abs. 2 njVollzG haben die Anstalten hierfür ein Behandlungsangebot vor-zuhalten. Dabei hat sich die Hilfeleistung zu orientieren an den Prinzipien
- •5.10 Entlassung und soziale Integration
- •5.10.1 Entlassungsarten
- •5.10.1.1 Strafrestaussetzung zur Bewährung
- •5.10.1.2 Begnadigung
- •5.10.2 Entlassungsvorbereitung
- •§ 15 Abs. 2 StVollzG, § 89 Abs. 2 jVollzGb III, Art. 17 Abs. 2 BayStVollzG,
- •5.10.3 Der Entlassungsvorgang
- •5.10.4 Nachgehende Überwachung und Hilfe
- •5.10.5 Wiederaufnahme in den Strafvollzug
- •6 Besonderheiten des Frauenstrafvollzugs
- •6.1 Gesetzliche Regelungen
- •6.2 Mutter-Kind-Einrichtungen
- •6.3 Vollzugsgestaltung
- •7 Sicherheit und Ordnung
- •7.1 Verhaltensvorschriften
- •7.2 Sicherungsmaßnahmen
- •7.2.1 Allgemeine Sicherungsmaßnahmen
- •7.2.1.1 Durchsuchung
- •7.2.1.3 Erkennungsdienstliche Maßnahmen
- •7.2.1.4 Feststellung von Betäubungsmittelmissbrauch
- •7.2.1.5 Festnahme
- •7.2.2 Besondere Sicherungsmaßnahmen
- •7.2.2.1 Anordnungsvoraussetzungen
- •7.2.2.2 Fesselung
- •7.2.2.3 Absonderung
- •7.2.2.4 Verfahren
- •7.3 Unmittelbarer Zwang
- •7.3.1 Zwangsmittel und Anwendungsvoraussetzungen
- •7.3.2 Schusswaffengebrauch
- •7.3.3 Zwangsmaßnahmen zur Gesundheitsfürsorge
- •7.4 Disziplinarmaßnahmen
- •7.4.1 Allgemeine Disziplinarvoraussetzungen
- •§ 68 Abs. 2 Nr. 2 HmbStVollzG, § 75 Abs. 2 s. 3 njVollzG),
- •§ 68 Abs. 2 Nr. 3 HmbStVollzG, § 75 Abs. 1 njVollzG),
- •7.4.2 Disziplinarverfahren
- •7.4.3 Disziplinarmaßnahmen
- •7.5 Ersatzansprüche der Vollzugsbehörde
- •8 Vollzugsverfahrensrecht
- •8.1 Vollzugsinterne Kontrolle
- •8.1.1 Beschwerderecht
- •8.1.2 Gespräch mit Vertreter der Aufsichtsbehörde
- •8.1.3 Dienstaufsichtsbeschwerde
- •8.1.4 Vorbringen von Beanstandungen beim Anstaltsbeirat
- •8.2 Gerichtliches Kontrollverfahren, §§ 109 ff. StVollzG
- •8.2.1 Zulässigkeit des Antrags auf gerichtliche Entscheidung
- •8.2.1.1 Rechtswegeröffnung
- •8.2.1.2 Antragsarten
- •8.2.1.3 Antragsbefugnis
- •8.2.1.4 Vorverfahren
- •8.2.1.5 Gerichtliche Zuständigkeit
- •8.2.1.6 Antragsform und -frist
- •8.2.1.7 Beteiligtenfähigkeit
- •8.2.2 Verfahren und Prüfungsumfang
- •8.2.2.1 Verfahrensprinzipien
- •8.2.2.2 Eingeschränkte Prüfungskompetenz
- •8.2.3 Gerichtliche Entscheidung
- •8.2.4 Rechtsbeschwerde
- •8.2.5 Vorläufiger Rechtsschutz
- •§ 114 Abs. 2 StVollzG differenziert die Gewährung vorläufigen Rechtschutzes nach dem Gegenstand der Hauptsache:
- •8.2.6 Reformerfordernisse
- •8.3 Verfassungsbeschwerde, Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a gg
- •8.4 Kontrolle auf europäischer Ebene
- •8.5 Sonstige vollzugsexterne Kontrollmöglichkeiten
- •8.5.1 Petitionen
- •8.5.2 Eingaben bei Bürgerbeauftragten
- •8.5.3 Ombudsmann für Justizvollzug
- •8.5.4 Gnadenbegehren
- •9 Besondere Vollzugsformen
- •9.1 Jugendstrafvollzug
- •9.1.1 Inhaftierte in Jugendstrafanstalten
- •9.1.2 Gesetzliche Regelung des Jugendstrafvollzugs
- •9.1.2.1 Reformversuche
- •9.1.2.2 Die Verfassungsgerichtsentscheidung 2006
- •9.1.2.3 Bundesrechtliche Regelungen
- •9.1.2.4 Landes-Jugendstrafvollzugsgesetze
- •9.1.3 Vollzugsgrundsätze und Vollzugsorganisation
- •9.1.3.1 Vollzugszielvorgabe
- •9.1.3.2 Gestaltungsgrundsätze und Stellung des Gefangenen
- •9.1.3.3 Trennungsprinzip
- •9.1.3.4 Vollzug der Jugendstrafe in Erwachsenenanstalten
- •9.1.4 Vollzugsablauf
- •9.1.4.1 Haftantritt und Entlassung
- •§ 5 JVollzGb IV, Art. 128, 130 BayStVollzG, § 11 jStVollzG Bln, § 11 BbgJStVollzG,
- •9.1.4.2 Unterbringung
- •9.1.4.3 Vollzugslockerungen
- •9.1.4.4 Kommunikation mit der Außenwelt
- •§ 47 Abs. 3 jVollzG Bln, § 30 Abs. 3 jStVollzG nrw, § 33 Abs. 2 HessJStVollzG.
- •§ 34 Abs. 3 s. 2 HessJStVollzG, § 132 I.V.M. § 32 njVollzG, § 37 jStVollzG nrw, § 61 jStVollzG lsa.
- •9.1.4.5 Arbeit und Freizeit
- •9.1.5 Sicherheit und Ordnung
- •9.1.5.1 Allgemeine Sicherungsmaßnahmen
- •9.1.5.2 Besondere Sicherungsmaßnahmen
- •9.1.5.3 Erzieherische Maßnahmen und Disziplinarmaßnahmen
- •§ 70 Abs. 2 Nr. 2 BbgJStVollzG, § 70 Abs. 2 Nr. 2 BremJStVollzG, § 70 Abs. 2 Nr. 2 jStVollzG Bln, § 49 Abs. 2 Nr. 2 HessJStVollzG, § 70 Abs. 2 Nr. 2 jStVollzG m-V,
- •§ 82 Abs. 1 s. 1 jStVollzG Bln, § 82 Abs. 1 s. 1 BbgJStVollzG, § 82 Abs. 1 s. 1
- •9.1.6 Rechtsschutz
- •9.1.6.1 Rechtsbehelfe im Jugendstrafvollzug
- •9.1.6.2 Rechtsbehelfe im Erwachsenenvollzug
- •§ 26 Abs. 1 aggvg – Bremen, § 6 agVwGo – Hamburg, § 1 Vorschaltverfahren-gesetz – Nordrhein-Westfalen, §§ 1 und 5 Vollzugsbeschwerdegesetz – Schleswig-Holstein; siehe dazu Kap. 8.2.
- •9.1.7 Vollstreckung
- •9.2 Vollzug freiheitsentziehender Maßregeln der Besserung und Sicherung
- •9.2.1 Unterbringung im psychiatrischen Krankenhaus
- •§ 1 Abs. 1 Nr. 2 Var. 2 jVollzGb I schreibt für Baden-Württemberg die Anwendung des Landesgesetzes auf den Vollzug der freiheitsentziehenden Maßregeln der Besse-
- •9.2.2 Unterbringung in einer Entziehungsanstalt
- •9.2.3 Organisationshaft
- •9.2.4 Sicherungsverwahrung
- •9.2.4.1 Ziel der Sicherungsverwahrung
- •9.2.4.2 Historische Entwicklung der vollzuglichen Situation
- •9.2.4.3 Vollzug der Sicherungsverwahrung
- •9.3 Sonstige in Justizvollzugsanstalten vollzogene Haftarten
- •9.3.1 Untersuchungshaft
- •§ 4 Abs. 7 s. 2 jVollzGb I, § 11 Abs. 1 s. 2 uVollzG Bln, § 11 Abs. 1 s. 2 BbgUVollzG, § 11 Abs. 1 s. 2 BremUVollzG, § 11 Abs. 1 s. 3 HmbUVollzG, § 62
- •9.3.2 Zwischenhaft
- •9.3.3 Zivilhaft
- •9.3.4 Abschiebungshaft
- •9.3.5 Auslieferungshaft
- •10 Datenschutz
- •10.1 Informationelles Abwehrrecht
- •10.2 Anwendbarkeit
- •§ 27 Abs. 2 s. 1 jVollzGb I, Art. 160 BayStVollzG, § 94 HmbStVollzG, § 68 Abs. 1 hStVollzG, § 112 njVollzG.
- •§ 108 JVollzGb III, Art. 190 BayStVollzG.
- •§ 113 JVollzGb III.
- •10.3 Systematisierung
- •§ 31 Abs. 3 bis 5 jVollzGb I; Art. 196 Abs. 2 s. 2, Abs. 4 BayStVollzG; § 118 Abs. 2 s. 2, Abs. 4 HmbStVollzG; § 59 Abs. 1 s. 2, Abs. 3 hStVollzG; § 190 Abs. 2 s. 3 und 4, Abs. 4 njVollzG.
- •§ 31 Abs. 3 jVollzGb I, Art. 196 Abs. 2 s. 2 BayStVollzG, § 119 Abs. 2 s. 2 HmbStVollzG, § 190 Abs. 2 s. 2 njVollzG.
- •§ 45 JVollzGb I, Art. 199 BayStVollzG, § 122 HmbStVollzG, § 60 Abs. 1 bis 4
- •§ 28 Abs. 1 jVollzGb I I.Vm. § 3 Abs. 4 und 5 ldsg (b-w), § 4 Abs. 4 und 5 HmbDsg, § 2 Abs. 4 und 5 hdsg, § 3 Abs. 4 s. 1 und 2 ndsg.
- •§ 203 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 5 StGb erhoben wurden, erfahren eine besondere Be-handlung, § 182 StVollzG.27
- •§ 47 JVollzGb I, Art. 200 BayStVollzG, § 123 HmbStVollzG, § 61 hStVollzG, § 195 njVollzG; dazu unten Kap. 10.4.3.
- •§ 28 Abs. 1jVollzGb I I.V.M. § 3 Abs. 1 ldsg (b-w); Art. 205 BayStVollzG I.V.M. Art. 4 Abs. 1 BayDsg; § 128 HmbStVollzG I.V.M. § 4 Abs. 1 HmbDsg; § 200 Abs. 2 njVollzG I.V.M. § 3 Abs. 1 ndsg.
- •10.4 Eingriffsgrundlagen
- •10.4.1 Erhebung personenbezogener Daten
- •§ 31 Abs. 1 s. 1 jVollzGb I, Art. 196 Abs. 1 BayStVollzG, § 118 Abs. 1 Hmb-StVollzG, § 58 Abs. 1 hStVollzG, § 190 Abs. 1 s. 1 njVollzG.
- •§ 7 Abs. 1 jVollzGb III, Art. 13 Abs. 2 BayStVollzG, § 11 Abs. 2 s. 2 HmbStVollzG, § 13 Abs. 2 s. 1 hStVollzG, § 13 Abs. 2 njVollzG.
- •§ 31 Abs. 2 s. 1 jVollzGb I, Art. 196 Abs. 2 s. 1 BayStVollzG, § 118 Abs. 2 s. 1 HmbStVollzG, § 59 Abs. 1 s. 1 hStVollzG, § 190 Abs. 2 s. 1 njVollzG.
- •§ 31 Abs. 4 s. 5 jVollzGb I, Art. 196 Abs. 3 BayStVollzG, § 118 Abs. 3 Hmb-StVollzG, § 59 Abs. 2 hStVollzG und § 190 Abs. 3 njVollzG.
- •§ 21 Abs. 1 und 2 jVollzGb I, Art. 30 Abs. 1 und 2 BayStVollzG, § 30 Abs. 1 und 2 HmbStVollzG, § 34 Abs. 4 hStVollzG, § 28 Abs. 1 njVollzG.
- •§ 31 Abs. 1 s. 2 jVollzGb I, Art. 93 BayStVollzG, § 71 HmbStVollzG, § 78 njVollzG.
- •10.4.2 Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten
- •§ 34 Abs. 3 jVollzGb I, Art. 197 Abs. 1 s. 2 BayStVollzG, § 120 Abs. 1 s. 2 Hmb-StVollzG, § 48 hStVollzG, § 79 s. 1 njVollzG.
- •§ 31 Abs. 1 jVollzGb I, Art. 93 BayStVollzG, § 71 HmbStVollzG, § 58 Abs. 2 hStVollzG, § 78 njVollzG.
- •10.4.3 Schutz besonderer Daten und spezifische Eingriffsvoraussetzungen
- •§ 21 JVollzGb I, Art. 200 BayStVollzG, § 123 HmbStVollzG, § 61 hStVollzG, § 195 njVollzG; zur Kritik an dieser Vorschrift vgl. Ak-Weichert, 2006, § 182 Rdn. 1.
- •§ 34 Abs. 1 jVollzGb I, Art. 197 Abs. 1 s. 1 BayStVollzG, § 120 Abs. 1 s. 1 HmbStVollzG, § 58 Abs. 1 s. 1 hStVollzG, § 191 Abs. 1 s. 1 njVollzG.
- •§ 123 Abs. 1 s. 2 HmbStVollzG, § 61 Abs. 1 s. 2 hStVollzG, § 195 Abs. 1
- •§ 47 Abs. 2 s. 1 jVollzGb I, Art. 200 Abs. 2 s. 1 BayStVollzG, § 123 Abs. 2 s. 1 HmbStVollzG, § 61 Abs. 2 hStVollzG, § 195 Abs. 2 s. 1 njVollzG.
- •§ 47 Abs. 2 s. 2 jVollzGb I, Art. 197 Abs. 2 s. 2 BayStVollzG, § 123 Abs. 2 s. 2 HmbStVollzG, § 61 Abs. 2 s. 2 hStVollzG, § 195 Abs. 2 s. 2 njVollzG.
- •10.4.4 Speicherung in Akten und Dateien
- •§ 183 Abs. 1 StVollzG, § 46 Abs. 2 jVollzGb I, Art. 201 Abs. 1 BayStVollzG,
- •§ 3 Abs. 9 ldsg (b-w), Art. 4 Abs. 3 s. 1 BayDsg, § 4 Abs. 6 HmbDsg, § 2 Abs. 8 hdsg.
- •10.4.5 Berichtigung, Löschung und Sperrung
- •§ 3 Abs. 10 ldsg (b-w), Art. 4 Abs. 4 BayDsg,§ 2 Abs. 7 hdsg, § 3 Abs. 6 ndsg.
- •§ 184 Abs. 2 StVollzG, § 48 Abs. 3 jVollzGb I, Art. 202 Abs. 2 BayStVollzG,
- •10.5 Auskunft und Akteneinsicht
- •10.5.1 Rechte des Betroffenen
- •10.5.2 Auskunft und Akteneinsicht für wissenschaftliche Zwecke
- •10.6 Kontrolle
- •10.7 Datenschutz und besondere Vollzugsformen
- •§ 1. [Anwendungsbereich]. Dieses Gesetz regelt den Vollzug der Freiheitsstrafe in Justiz-vollzugsanstalten und der freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung.
- •§ 5. Aufnahmeverfahren. (1) Beim Aufnahmeverfahren dürfen andere Gefangene nicht zugegen sein.
- •Vierter Titel. Besuche, Schriftwechsel sowie Urlaub, Ausgang und Ausführung aus besonderem Anlaß
- •§ 25. Besuchsverbot. Der Anstaltsleiter kann Besuche untersagen,
- •§ 42 Abs. 3 gilt entsprechend.
- •§ 56. Allgemeine Regeln. (1) 1Für die körperliche und geistige Gesundheit des Gefange-nen ist zu sorgen. 2§ 101 bleibt unberührt.
- •78. Art, Umfang und Ruhen der Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft.
- •§ 89. Einzelhaft. (1) Die unausgesetzte Absonderung eines Gefangenen (Einzelhaft) ist nur zulässig, wenn dies aus Gründen, die in der Person des Gefangenen liegen, unerläßlich ist.
- •§ 100. Besondere Vorschriften für den Schußwaffengebrauch. (1) 1Gegen Gefangene dürfen Schußwaffen gebraucht werden,
- •§ 106. Verfahren. (1) 1Der Sachverhalt ist zu klären. 2Der Gefangene wird gehört. 3Die Erhebungen werden in einer Niederschrift festgelegt; die Einlassung des Gefangenen wird vermerkt.
- •§ 107. Mitwirkung des Arztes. (1) 1Bevor der Arrest vollzogen wird, ist der Arzt zu hören. 2Während des Arrestes steht der Gefangene unter ärztlicher Aufsicht.
- •Vierzehnter Titel. Rechtsbehelfe
- •§ 122. (Aufgehoben)
- •§ 123. Sozialtherapeutische Anstalten und Abteilungen. (1) Für den Vollzug nach § 9 sind von den übrigen Vollzugsanstalten getrennte sozialtherapeutische Anstalten vorzuse-hen.
- •Vierter Abschnitt. Vollzugsbehörden
- •§ 154. Zusammenarbeit. (1) Alle im Vollzug Tätigen arbeiten zusammen und wirken daran mit, die Aufgaben des Vollzuges zu erfüllen.
- •§ 155. Vollzugsbedienstete. (1) 1Die Aufgaben der Justizvollzugsanstalten werden von Vollzugsbeamten wahrgenommen. 2Aus besonderen Gründen können sie auch anderen
- •Vierter Titel. Anstaltsbeiräte
- •Vierter Titel. Unmittelbarer Zwang in Justizvollzugsanstalten
- •§ 179. Datenerhebung. (1) Die Vollzugsbehörde darf personenbezogene Daten erheben, soweit deren Kenntnis für den ihr nach diesem Gesetz aufgegebenen Vollzug der Freiheits-strafe erforderlich ist.
- •§ 202. Freiheitsstrafe und Jugendhaft der Deutschen Demokratischen Republik.
Springer-Lehrbuch
Weitere Bände siehe www.springer.com/series/1183
Klaus Laubenthal
Strafvollzug
Sechste, neu bearbeitete Auflage
1 C
Professor Dr. Klaus Laubenthal Richter am Oberlandesgericht Lehrstuhl für Kriminologie und Strafrecht
der Universität Würzburg Domerschulstraße 16 97070 Würzburg Deutschland
l-kriminologie@jura.uni-wuerzburg.de
ISSN 0937-7433
ISBN 978-3-642-19799-4 e-ISBN 978-3-642-19800-7
DOI 10.1007/978-3-642-19800-7
Springer Heidelberg Dordrecht London New York
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Einbandentwurf: WMXDesign GmbH, Heidelberg
Gedruckt auf säurefreiem Papier
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Vorwort
Das vorliegende Lehrbuch stellt das Strafvollzugsrecht in materieller und formel-ler Hinsicht dar. Relevante Probleme werden anhand von Beispielen näher erläu-tert, wobei sich diese vor allem auf Entscheidungen des Bundesverfassungsge-richts und der Oberlandesgerichte stützen.
Das Werk ist zunächst für Studierende der Rechtswissenschaft sowie für Rechtsreferendare konzipiert, welche innerhalb des Studiums bzw. der Ausbildung in ihrem Schwerpunktbereich mit dem Strafvollzugsrecht befasst sind oder die allgemein Interesse an Fragen des Freiheitsentzugs besitzen. Das Buch wendet sich darüber hinaus an die Mitarbeiter der Vollzugseinrichtungen sowie an alle Juristen, Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter und andere Berufsgrup-pen, die sich bei ihrer Berufsvorbereitung oder -tätigkeit mit dem Strafvollzug beschäftigen.
Die Legislative hat mit dem Föderalismusreformgesetz 2006 die Gesetzge-bungskompetenz für den Strafvollzug auf die Bundesländer übertragen. Hiervon haben bislang Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen in weitem Umfang Gebrauch gemacht. Im Übrigen gilt das Bundes-Strafvollzugs-gesetz als partikulares Bundesrecht fort. Das Lehrbuch erläutert das Strafvollzugs-recht somit nicht nur auf der Grundlage des Bundes-Strafvollzugsgesetzes. Es bezieht vielmehr die vorhandenen landesrechtlichen Regelungen zum Erwachse-nenvollzug ein. Zudem gelten in allen Bundesländern den Jugendstrafvollzug betreffende Gesetze, welche in den Erörterungen Berücksichtigung finden; dies gilt gleichermaßen für die Neuregelungen des Vollzugs von Untersuchungshaft. Behandelt werden ebenso die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Sicherungs-verwahrung.
Für die engagierte Mithilfe beim Zustandekommen dieser neu bearbeiteten sechsten Auflage habe ich mich bei meinem gesamten Lehrstuhlteam zu bedan-ken; bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Frau Sabine Gröne und Frau Daniela Ruderich sowie bei den studentischen Mitarbeiterinnen Frau Teresa Frank und Frau Katharina Steinmeyer. Auch meine Sekretärin Frau Helga Bieber hat sich bei der Entstehung des Werkes verdient gemacht. Besonders hervorzuheben und Dank auszusprechen ist meiner Assistentin Frau Dr. Nina Nestler, die mit großem Engagement und wissenschaftlich fundierter Unterstützung in stets zuver-lässiger Weise die zügige Realisierung der Neuauflage entscheidend mit ermög-licht hat.
Würzburg, im Februar 2011 Klaus Laubenthal
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis ........................................................................................ |
XIII |
|||
Abkürzungen |
.................................................................................................. |
XV |
||
Einleitung ........................................................................................................ |
|
1 |
||
1 |
Grundlagen.................................................................desStrafvollzugs |
9 |
||
|
1.1 |
Abgrenzung.................................................zurStrafvollstreckung |
9 |
|
|
1.2 |
Gesetzliche..................................................................Regelungen |
11 |
|
|
|
1.2.1.............................................. |
Bundes-Strafvollzugsgesetz |
11 |
|
|
1.2.2............................................. |
Landes-Strafvollzugsgesetze |
17 |
|
1.3 |
Verfassungsrechtliche....................................................Prinzipien |
18 |
|
|
1.4 |
Internationale...........................................................Rechtsquellen |
20 |
|
|
1.5 |
Durchführung............................desStrafvollzugsalsLändersache |
23 |
|
|
|
1.5.1................. |
VerwaltungsvorschriftenfürdenJustizvollzug |
24 |
|
|
1.5.2............................... |
GrenzeneinerVollzugsprivatisierung |
26 |
|
1.6 |
Die Vollzugsanstalten ...................................................................... |
33 |
|
|
|
1.6.1........................................................ |
Trennungsgrundsätze |
34 |
|
|
1.6.2.................................................... |
Differenzierungsprinzip |
35 |
|
|
1.6.3......... |
AnstaltsformenfürdenVollzugvonFreiheitsstrafe |
36 |
|
|
1.6.4............................................................ |
Aufgabenpluralität |
39 |
|
1.7 |
Die Vollzugspopulation ................................................................... |
40 |
|
2 |
Historische.........................................................................Entwicklung |
49 |
||
|
2.1 |
Entstehung.........................................................derFreiheitsstrafe |
49 |
|
|
2.2 |
Erste..................................AnsätzemodernenBesserungsvollzugs |
51 |
|
|
2.3 |
Reformen........................................................des19.Jahrhunderts |
54 |
|
|
|
2.3.1............................... |
NordamerikanischeVollzugssysteme |
55 |
|
|
2.3.2....................... |
EnglischerundirischerStufenstrafvollzug |
56 |
Uneinheitliche Entwicklung in den deutschen Partikular-
staaten 57
Entwicklung vom Inkrafttreten des RStGB 1871 bis zum
Jahr 1945 60
2.4.1 Stagnation während des Kaiserreichs 60
Weimarer Zeit: Progressivstrafvollzug und Bemühen um
normative Regelung .......................................................... 62
VIII Inhaltsverzeichnis
Nationalsozialistisches Abschreckungs- und Vernich-
|
|
tungskonzept ..................................................................... |
64 |
2.5 |
Der bundesdeutsche Strafvollzug .................................................... |
66 |
|
|
2.5.1 |
Dienst- und Vollzugsordnung von 1961 ........................... |
66 |
|
2.5.2 |
Das Bundes-Strafvollzugsgesetz ....................................... |
68 |
|
2.5.3 |
Föderalismusreform und Landes-Strafvollzugsgesetze .... |
70 |
|
2.5.4 |
Strafvollzugsvorschriften der DDR .................................. |
73 |
3 Vollzugsaufgaben und Gestaltungsprinzipien ....................................... |
75 |
||
3.1 |
Das Vollzugsziel .............................................................................. |
76 |
|
|
3.1.1 |
Die (Re-)Sozialisierung .................................................... |
76 |
|
3.1.2 |
(Re-)Sozialisierung durch Behandlung ............................. |
86 |
Täter-Opfer-Ausgleich als ein Lernfeld sozialer Verant-
wortung 92
3.2 Die Vollzugsaufgabe der Sicherung 95
Allgemeine Strafzwecke keine Gestaltungskriterien des Straf-
|
vollzugs |
........................................................................................... |
97 |
|
|
3.3.1 |
Strafbemessung und Vollzugsaufgaben ............................ |
98 |
|
|
3.3.2 |
Gestaltungswirkung der Schuldschwere? ......................... |
100 |
|
3.4 |
Grundsätze der Vollzugsgestaltung ................................................. |
108 |
||
|
3.4.1 |
Angleichung an die allgemeinen Lebensverhältnisse ....... |
109 |
|
|
3.4.2 |
Schädliche Haftfolgen und Gegensteuerungsprinzip ........ |
111 |
|
|
3.4.3 |
Eingliederungsgrundsatz ................................................... |
133 |
|
3.5 |
Die Stellung des Gefangenen .......................................................... |
134 |
||
|
3.5.1 |
Mitwirkung an der Behandlung ........................................ |
135 |
|
|
3.5.2 |
Allgemeine Rechtsstellung des Inhaftierten ..................... |
137 |
|
4 Personelle Rahmenbedingungen ............................................................ |
143 |
|||
4.1 |
Beamte der Aufsichtsbehörde .......................................................... |
144 |
||
4.2 |
Der Vollzugsstab in einer Anstalt .................................................... |
145 |
||
4.3 |
Die Anstaltsleitung .......................................................................... |
149 |
||
4.4 |
Anstaltspersonal .............................................................................. |
152 |
||
|
4.4.1 |
Verwaltungsdienst ............................................................ |
153 |
|
|
4.4.2 |
Allgemeiner Vollzugsdienst .............................................. |
154 |
|
|
4.4.3 |
Werkdienst ........................................................................ |
155 |
|
|
4.4.4 |
Sozialstab .......................................................................... |
156 |
|
4.5 |
Ehrenamtliche Vollzugshelfer ......................................................... |
164 |
||
4.6 |
Anstaltsbeiräte ................................................................................. |
166 |
||
4.7 |
Die Gefangenenmitverantwortung .................................................. |
167 |
||
4.8 |
Kriminologische Forschung ............................................................ |
169 |
||
5 Der Vollzugsablauf als Interaktionsprozess .......................................... |
171 |
|||
5.1 |
Strafantritt, Aufnahmeverfahren und Vollzugsplanung ................... |
171 |
||
|
5.1.1 |
Strafantritt ......................................................................... |
172 |
|
|
5.1.2 |
Individualisierung und Klassifizierung ............................. |
174 |
|
|
5.1.3 |
Aufnahmeverfahren .......................................................... |
179 |
|
|
Inhaltsverzeichnis |
IX |
|
|
|
|
|
5.1.4 |
Behandlungsuntersuchung ................................................ |
181 |
|
5.1.5 |
Vollzugsplan ..................................................................... |
185 |
|
5.1.6 |
Behandlungspläne ............................................................. |
190 |
|
5.1.7 |
Nichtdeutsche Strafgefangene ........................................... |
190 |
5.2 |
Die Unterbringung ........................................................................... |
200 |
|
|
5.2.1 |
Offener und geschlossener Vollzug .................................. |
200 |
|
5.2.2 |
Verlegungsmöglichkeiten ................................................. |
208 |
|
5.2.3 |
Gestaltung und innere Gliederung der Anstalten .............. |
213 |
|
5.2.4 |
Räumlichkeiten in der Anstalt ........................................... |
218 |
5.3 |
Arbeit, Ausbildung, Weiterbildung ................................................. |
230 |
|
|
5.3.1 |
Arbeit und Beschäftigung ................................................. |
231 |
|
5.3.2 |
Berufliche und schulische Bildung ................................... |
253 |
|
5.3.3 |
Finanzielle Leistungen an den Inhaftierten ....................... |
259 |
|
5.3.4 |
Verwendung der finanziellen Leistungen ......................... |
280 |
|
5.3.5 |
Sozialversicherung der Gefangenen .................................. |
290 |
5.4 Die Kommunikation mit der Außenwelt ......................................... |
292 |
||
|
5.4.1 |
Schriftwechsel, Paketempfang und Telekommunikation .. |
295 |
|
5.4.2 |
Empfang von Besuchen .................................................... |
310 |
|
5.4.3 |
Partnerbesuche mit Sexualkontakten ................................ |
320 |
|
5.4.4 |
Vollzugslockerungen ........................................................ |
323 |
|
5.4.5 |
Hafturlaub, Freistellung aus der Haft ................................ |
335 |
|
5.4.6 |
Weisungserteilung, Widerruf und Rücknahme ................. |
340 |
|
5.4.7 |
Missbrauch von Lockerungen und Urlaub ........................ |
342 |
|
5.4.8 |
Haftung bei Missbrauch von Vollzugslockerungen .......... |
343 |
5.5 |
Therapeutische Maßnahmen ............................................................ |
348 |
|
|
5.5.1 |
Gesetzliche Vorgaben ....................................................... |
348 |
|
5.5.2 |
Behandlungsgruppen ......................................................... |
349 |
|
5.5.3 |
Behandlung drogenabhängiger Gefangener ...................... |
350 |
|
5.5.4 |
Die sozialtherapeutische Anstalt ....................................... |
354 |
5.6 |
Freizeit und Information .................................................................. |
371 |
|
|
5.6.1 |
Gestaltung der Freizeit ...................................................... |
371 |
|
5.6.2 |
Information ....................................................................... |
372 |
Besitz von Gegenständen zur Fortbildung und Freizeit-
-
beschäftigung ....................................................................
376
5.7
Religionsausübung ...........................................................................
381
5.8
Existentielle Grundbedingungen .....................................................
387
5.8.1
Gesundheitsfürsorge .........................................................
387
5.8.2
Bekleidung ........................................................................
389
5.8.3
Ernährung und Einkauf .....................................................
390
5.9
Soziale Hilfe ....................................................................................
391
5.10 Entlassung und soziale Integration ..................................................
394
5.10.1
Entlassungsarten ...............................................................
395
5.10.2
Entlassungsvorbereitung ...................................................
403
5.10.3
Der Entlassungsvorgang ...................................................
406
5.10.4
Nachgehende Überwachung und Hilfe .............................
407
5.10.5
Wiederaufnahme in den Strafvollzug ................................
408
X Inhaltsverzeichnis
6 |
Besonderheiten des Frauenstrafvollzugs ............................................... |
409 |
|||
|
6.1 |
Gesetzliche Regelungen .................................................................. |
410 |
||
|
6.2 |
Mutter-Kind-Einrichtungen ............................................................. |
413 |
||
|
6.3 |
Vollzugsgestaltung .......................................................................... |
416 |
||
7 |
Sicherheit und Ordnung ......................................................................... |
419 |
|||
|
7.1 |
Verhaltensvorschriften .................................................................... |
421 |
||
|
7.2 |
Sicherungsmaßnahmen .................................................................... |
424 |
||
|
|
7.2.1 |
Allgemeine Sicherungsmaßnahmen .................................. |
424 |
|
|
|
7.2.2 |
Besondere Sicherungsmaßnahmen ................................... |
433 |
|
|
7.3 |
Unmittelbarer Zwang ....................................................................... |
436 |
||
|
|
7.3.1 |
Zwangsmittel und Anwendungsvoraussetzungen ............. |
437 |
|
|
|
7.3.2 |
Schusswaffengebrauch ...................................................... |
439 |
|
|
|
7.3.3 |
Zwangsmaßnahmen zur Gesundheitsfürsorge .................. |
440 |
|
|
7.4 |
Disziplinarmaßnahmen .................................................................... |
442 |
||
|
|
7.4.1 |
Allgemeine Disziplinarvoraussetzungen ........................... |
443 |
|
|
|
7.4.2 |
Disziplinarverfahren ......................................................... |
448 |
|
|
|
7.4.3 |
Disziplinarmaßnahmen ..................................................... |
453 |
|
|
7.5 |
Ersatzansprüche der Vollzugsbehörde ............................................. |
456 |
||
8 |
Vollzugsverfahrensrecht ......................................................................... |
457 |
|||
|
8.1 |
Vollzugsinterne Kontrolle ............................................................... |
461 |
||
|
|
8.1.1 |
Beschwerderecht ............................................................... |
461 |
|
|
|
8.1.2 |
Gespräch mit Vertreter der Aufsichtsbehörde ................... |
462 |
|
|
|
8.1.3 |
Dienstaufsichtsbeschwerde ............................................... |
463 |
|
|
|
8.1.4 |
Vorbringen von Beanstandungen beim Anstaltsbeirat ...... |
464 |
|
|
8.2 |
Gerichtliches Kontrollverfahren, §§ 109 ff. StVollzG .................... |
464 |
||
|
|
8.2.1 |
Zulässigkeit des Antrags auf gerichtliche Entscheidung ... |
467 |
|
|
|
8.2.2 |
Verfahren und Prüfungsumfang ........................................ |
492 |
|
|
|
8.2.3 |
Gerichtliche Entscheidung ................................................ |
500 |
|
|
|
8.2.4 |
Rechtsbeschwerde ............................................................. |
503 |
|
|
|
8.2.5 |
Vorläufiger Rechtsschutz .................................................. |
508 |
|
|
|
8.2.6 |
Reformerfordernisse ......................................................... |
511 |
|
|
8.3 |
Verfassungsbeschwerde, Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a GG ........................ |
515 |
||
|
8.4 |
Kontrolle auf europäischer Ebene ................................................... |
516 |
||
|
8.5 |
Sonstige vollzugsexterne Kontrollmöglichkeiten ............................ |
518 |
||
|
|
8.5.1 |
Petitionen .......................................................................... |
518 |
|
|
|
8.5.2 |
Eingaben bei Bürgerbeauftragten ..................................... |
518 |
|
|
|
8.5.3 |
Ombudsmann für Justizvollzug ........................................ |
519 |
|
|
|
8.5.4 |
Gnadenbegehren ............................................................... |
519 |
|
9 |
Besondere Vollzugsformen ..................................................................... |
521 |
|||
|
9.1 |
Jugendstrafvollzug ........................................................................... |
521 |
||
|
|
9.1.1 |
Inhaftierte in Jugendstrafanstalten .................................... |
521 |
|
|
|
9.1.2 |
Gesetzliche Regelungen des Jugendstrafvollzugs ............. |
523 |
|
|
|
9.1.3 |
Vollzugsgrundsätze und Vollzugsorganisation ................. |
527 |
Inhaltsverzeichnis XI
9.1.4 Vollzugsablauf 534
9.1.5 Sicherheit und Ordnung 543
9.1.6 Rechtsschutz 549
9.1.7 Vollstreckung 554
Vollzug freiheitsentziehender Maßregeln der Besserung und
|
Sicherung ......................................................................................... |
555 |
||
|
9.2.1 |
UnterbringungimpsychiatrischenKrankenhaus.............. |
555 |
|
|
9.2.2 |
UnterbringungineinerEntziehungsanstalt....................... |
560 |
|
|
9.2.3 |
Organisationshaft.............................................................. |
562 |
|
|
9.2.4 |
Sicherungsverwahrung...................................................... |
563 |
|
9.3 |
Sonstige in Justizvollzugsanstalten vollzogene Haftarten ............... |
572 |
||
|
9.3.1 |
Untersuchungshaft............................................................ |
572 |
|
|
9.3.2 |
Zwischenhaft..................................................................... |
577 |
|
|
9.3.3 |
Zivilhaft............................................................................ |
577 |
|
|
9.3.4 |
Abschiebungshaft.............................................................. |
579 |
|
|
9.3.5 |
Auslieferungshaft.............................................................. |
581 |
|
10 Datenschutz |
.............................................................................................. |
583 |
||
10.1 |
Informationelles.........................................................Abwehrrecht |
583 |
||
10.2 |
Anwendbarkeit ................................................................................ |
584 |
||
10.3 |
Systematisierung .............................................................................. |
587 |
||
10.4 |
Eingriffsgrundlagen ......................................................................... |
590 |
||
|
10.4.1................................. |
ErhebungpersonenbezogenerDaten |
590 |
|
|
10.4.2...... |
VerarbeitungundNutzungpersonenbezogenerDaten |
594 |
|
|
10.4.3 |
SchutzbesondererDatenundspezifischeEingriffs- |
|
|
|
................................................................ |
voraussetzungen |
596 |
|
|
10.4.4...................................SpeicherunginAktenundDateien |
602 |
||
|
10.4.5.............................Berichtigung,LöschungundSperrung |
603 |
||
10.5 |
Auskunft............................................................undAkteneinsicht |
605 |
||
|
10.5.1..................................................... |
RechtedesBetroffenen |
605 |
|
|
10.5.2 |
AuskunftundAkteneinsichtfürwissenschaftliche |
|
|
|
............................................................................... |
Zwecke |
610 |
|
10.6 |
Kontrolle .......................................................................................... |
611 |
||
10.7 |
Datenschutz..................................undbesondereVollzugsformen |
612 |
||
Gesetzestext: Bundes....................................................-Strafvollzugsgesetz |
613 |
|||
Literatur |
.......................................................................................................... |
|
657 |
|
Sachverzeichnis ............................................................................................... |
|
723 |
Tabellenverzeichnis
1.1 |
Zahl der Justizvollzugsanstalten und Belegungsfähigkeit am 31.3.2010 |
|
|
nach Bundesländern .................................................................................. |
24 |
1.2 |
Gefangenenpopulation am 31.3.2010 ....................................................... |
39 |
1.3 |
Inhaftierte in den Bundesländern nach Art des Strafvollzugs am |
|
|
31.3.2010 .................................................................................................. |
40 |
1.4 |
Zu Freiheitsstrafen verurteilte Inhaftierte 1982–2010, jeweils am 31.3. .. |
41 |
1.5 |
Gefangenenraten 2009 in Europa ............................................................. |
42 |
1.6 |
Strafgefangene am 31.3.2010 nach der Dauer ihrer zu verbüßenden |
|
|
Freiheitsstrafe ........................................................................................... |
43 |
1.7 |
Gefangene im Vollzug der Freiheitsstrafe am 31.3.2010 |
|
|
nach Altersgruppen ................................................................................... |
43 |
1.8 |
Entwicklung des Ausländeranteils an den Strafgefangenen seit 1982, |
|
|
jeweils am 31.3. ........................................................................................ |
44 |
1.9 |
Zu Freiheitsstrafen verurteilte Strafgefangene am 31.3.2010 nach Art |
|
|
der Straftat ................................................................................................ |
45 |
4.1 |
Gliederung der insgesamt 5 247 Stellen in bayerischen Justizvollzugs- |
|
|
anstalten im Jahr 2010 .............................................................................. |
147 |
5.1 |
Versagerquoten bei Vollzugslockerungen und Hafturlaub in Bayern |
|
|
2009 .......................................................................................................... |
342 |
5.2 |
Sozialtherapeutische Einrichtungen am 31.3.2010 nach Bundesländern .. |
370 |
5.3 |
Entlassene aus dem Strafvollzug am 31.3.2010 ....................................... |
395 |
6.1 |
Weibliche Strafgefangene am 31.3.2010 nach der Dauer der zu |
|
|
verbüßenden Freiheitsstrafe ...................................................................... |
409 |
6.2 |
Zu Freiheitsstrafe verurteilte Frauen am 31.3.2010 nach Art der Straftat |
410 |
6.3 |
Verteilung der weiblichen Strafgefangenen am 31.3.2010 nach Bundes- |
|
|
ländern ...................................................................................................... |
417 |
9.1 |
Inhaftierte im Vollzug der Jugendstrafe 1992–2010, jeweils am 31.3. .... |
522 |
9.2 |
Zu Jugendstrafe verurteilte Inhaftierte am 31.3.2009 nach Art der |
|
|
Straftat ...................................................................................................... |
523 |
9.3 |
Im psychiatrischen Krankenhaus nach § 63 StGB Untergebrachte |
|
|
1995–2010, jeweils am 31.3. (alte Bundesländer) .................................... |
558 |
9.4 |
In der Erziehungsanstalt nach § 64 StGB Untergebrachte |
|
|
1995–2010, jeweils am 31.3. (alte Bundesländer) .................................... |
562 |
9.5 |
In der Sicherungsverwahrung Untergebrachte 1995–2010, jeweils am |
|
|
31.3. .......................................................................................................... |
564 |
9.6 |
In der Sicherungsverwahrung Untergebrachte am 31.3.2010 nach Art |
|
|
der Straftat ................................................................................................ |
564 |
Abkürzungen
a.A. anderer Ansicht
a.a.O. am angegebenen Ort
abgedr. abgedruckt
Abs. Absatz
abw. abweichend
AE Alternativ-Entwurf
a.E. am Ende
a.F. alte Fassung
AFG Arbeitsförderungsgesetz
AFRG Gesetz zur Reform der Arbeitsförderung
AG Amtsgericht
AGGVG Gesetz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes
AGVwGO Ausführungsgesetz zur Verwaltungsgerichtsordnung
Aids Acquired Immunodeficiency Syndrome
AK Alternativkommentar zum Strafvollzugsgesetz
Alt. Alternative
amtl. amtlich
Anm. Anmerkung
AO Abgabenordnung
APuZ Aus Politik und Zeitgeschichte
ArbGG Arbeitsgerichtsgesetz
ArchKrim Archiv für Kriminologie
ARSP Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie
Art. Artikel
AufenthG Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die
Integration von Ausländern im Bundesgebiet
Aufl. Auflage
Az. Aktenzeichen
BAföG Bundesausbildungsförderungsgesetz
BAG Bundesarbeitsgericht
BAnz. Bundesanzeiger
BayDSG Bayerisches Datenschutzgesetz
BayGVBl. Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt
BayJMBI. Bayerisches Justizministerialblatt
BayObLG Bayerisches Oberstes Landesgericht
BayStVollzG Bayerisches Strafvollzugsgesetz
BayStVollzVergV Bayerische Strafvollzugsvergütungsverordnung
BayVBl. Bayerische Verwaltungsblätter
XVI Abkürzungen
BayVerfGH Bayerischer Verfassungsgerichtshof
BbgJStVollzG Brandenburgisches Jugendstrafvollzugsgesetz
BbgUVollzG Brandenburgisches Untersuchungshhaftvollzugsgesetz
BBiG Berufsbildungsgesetz
Bd. Band
BDSG Bundesdatenschutzgesetz
Begr. Begründung
Bek. Bekanntmachung
BerHG Beratungshilfegesetz
Beschl. Beschluss
BewHi Bewährungshilfe
BFH Bundesfinanzhof
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BGBl. Bundesgesetzblatt
BGH Bundesgerichtshof
BGHSt. Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in Strafsachen
BlGefK Blätter für Gefängniskunde
BlStVK Blätter für Strafvollzugskunde
BMJ Bundesminister der Justiz
BR-Drs. Drucksache des Bundesrates
BremJStVollzG Bremisches Jugendstrafvollzugsgesetz
BremUVollzG Bremisches Untersuchungshaftvollzugsgesetz
BRRG Beamtenrechtsrahmengesetz
BSG Bundessozialgericht
BSHG Bundessozialhilfegesetz
bspw. beispielsweise
BT-Drs. Drucksache des Bundestages
BtMG Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln
BUrlG Bundesurlaubsgesetz
BVerfG Bundesverfassungsgericht
BVerfGE Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts
BVerfGG Bundesverfassungsgerichtsgesetz
BVerwG Bundesverwaltungsgericht
BVerwGE Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts
BWDSG Baden-Württembergisches Datenschutzgesetz
BWGVBl. Baden-Württembergisches Gesetz- und Verordnungsblatt
bzgl. bezüglich
bzw. beziehungsweise
ca. circa
DAV Deutscher Anwaltsverein
DDR Deutsche Demokratische Republik
ders. derselbe
d.h. das heißt
dies. dieselbe(n)
DÖV Die Öffentliche Verwaltung
DRiZ Deutsche Richterzeitung
DStRE Deutsches Steuerrecht-Entscheidungsdienst
|
Abkürzungen XVII |
|
|
DSVollz |
Dienst- und Sicherheitsvorschriften für den Strafvollzug |
DuD |
Datenschutz und Datensicherheit |
DVBl. |
Deutsches Verwaltungsblatt |
DVJJ |
Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugend- |
|
gerichtshilfe e.V. |
DVollzO |
Dienst- und Vollzugsordnung der Länder |
Ed. |
Editor(s) |
EGGVG |
Einführungsgesetz zum Gerichtsverfassungsgesetz |
EGJVollz |
Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Jugendstraf- |
|
vollzuges |
EGMR |
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte |
EGStGB |
Einführungsgesetz zum Strafgesetzbuch |
Einl. |
Einleitung |
E-JStVollzG-BW |
Baden-Württemberger Entwurf eines Jugendstrafvollzugs- |
|
gesetzes |
EMRK |
Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte |
|
und Grundfreiheiten |
EuGRZ |
Europäische Grundrechtezeitschrift |
e.V. |
eingetragener Verein |
f. |
folgende |
FamFG |
Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den |
|
Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit |
ff. |
fortfolgende |
FS |
Forum Strafvollzug |
GA |
Goltdammer’s Archiv für Strafrecht |
GBl. |
Gesetzblatt |
gem. |
gemäß |
GewArch |
Gewerbearchiv |
GG |
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland |
ggf. |
gegebenenfalls |
Grdl. |
Grundlagen |
GSSt. |
Großer Senat für Strafsachen |
GVBl. |
Gesetz- und Verordnungsblatt |
GVBl. LSA |
Gesetz und Verordnungsblatt für das Land Sachsen-Anhalt |
GVG |
Gerichtsverfassungsgesetz |
GVOBl. M-V |
Gesetz- und Verordnungsblatt Mecklenburg-Vorpommern |
Halbbd. |
Halbband |
Halbs. |
Halbsatz |
HDSG |
Hessisches Datenschutzgesetz |
HessJStVollzG |
Hessisches Jugendstrafvollzugsgesetz |
HIV |
Human Immunodeficiency Virus |
h.M. |
herrschende Meinung |
HmbDSG |
Hamburgisches Datenschutzgesetz |
HmbGVBl. |
Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt |
HmbJStVollzG |
Hamburgisches Jugendstrafvollzugsgesetz |
HmbStVollzG |
Hamburgisches Strafvollzugsgesetz |
HmbStVollzVergO |
Hamburgische Strafvollzugsvergütungsordnung |
XVIII Abkürzungen
HmbUVollzG Hamburgisches Untersuchungshaftvollzugsgesetz
HRRS Höchstrichterliche Rechtsprechung Strafrecht
Hrsg. Herausgeber
HStVollzG Hessisches Strafvollzugsgesetz
HUVollzG Hessisches Untersuchungshaftvollzugsgesetz
i.d.F. in der Fassung
i.e.S. im engeren Sinne
IfSG Gesetz zur Verhütung von Infektionskrankheiten
beim Menschen
ILO International Labor Organization
InfAuslR Informationsbrief Ausländerrecht
InfoStVollzPr Info zum Strafvollzug in Praxis und Rechtsprechung
insg. insgesamt
InsO Insolvenzordnung
IRG Gesetz über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen
i.S.d. im Sinne der/des
i.S.v. im Sinne von
i.V.m. in Verbindung mit
JA Juristische Arbeitsblätter
JGG Jugendgerichtsgesetz
JK Jura-Kartei
JMBl. Justizministerialblatt
JR Juristische Rundschau
JStVollzG Jugendstrafvollzugsgesetz
JStVollzG Bln Jugendstrafvollzugsgesetz Berlin
JStVollzG B-W Jugendstrafvollzugsgesetz Baden-Württemberg
JStVollzG M-V Jugendstrafvollzugsgesetz Mecklenburg-Vorpommern
JStVollzG NRW Jugendstrafvollzugsgesetz Nordrhein-Westfalen
JStVollzG LSA Jugendstrafvollzugsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt
JStVollzG RLP Jugendstrafvollzugsgesetz Rheinland-Pfalz
JStVollzG S-H Jugendstrafvollzugsgesetz Schleswig-Holstein
JuS Juristische Schulung
JVA Justizvollzugsanstalt
JVollzDSG Gesetz über den Datenschutz im Justizvollzug in Baden-
Württemberg
JVollzGB Gesetzbuch über den Justizvollzug in Baden-Württemberg
JVollzGE Entwurf eines Jugendstrafvollzugsgesetzes
JZ Juristenzeitung
Kap. Kapitel
KE Kommissionsentwurf
KG Kammergericht
KJ Kritische Justiz
KrimJ Kriminologisches Journal
KrimPäd Kriminalpädagogische Praxis
krit. kritisch
KritV Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und
Rechtswissenschaft
|
Abkürzungen XIX |
|
|
KSZE |
Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa |
KZfSS |
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie |
LAG |
Landesarbeitsgericht |
LDSG |
Landesdatenschutzgesetz |
LDSG (B-W) |
Landes-Datenschutzgesetz Baden-Württemberg |
LG |
Landgericht |
Lit. |
Literatur |
LJStVollzG RLP |
Landesjugendstrafvollzugsgesetz Rheinland-Pfalz |
LK |
Leipziger Kommentar zum Strafgesetzbuch |
LuftSiG |
Luftsicherheitsgesetz |
LUVollzG |
Landesuntersuchungshaftvollzugsgesetz |
MDR |
Monatsschrift für Deutsches Recht |
MedR |
Medizinrecht |
MRK |
Menschenrechtskonvention |
MschrKrim |
Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform |
MuSchG |
Mutterschutzgesetz |
MVollzG |
Maßregelvollzugsgesetz |
m. w. Nachw. |
mit weiteren Nachweisen |
m. zahlr. Nachw. |
mit zahlreichen Nachweisen |
NDSG |
Niedersächsisches Datenschutzgesetz |
Nds. GVBl. |
Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt |
Nds.Rpfl |
Niedersächsische Rechtspflege |
n.F. |
neue Fassung |
NJVollzG |
Niedersächsisches Justizvollzugsgesetz |
NJW |
Neue Juristische Wochenschrift |
NK |
Neue Kriminalpolitik |
Nr. |
Nummer |
NStZ |
Neue Zeitschrift für Strafrecht |
NStZ-RR |
NStZ-Rechtsprechungs-Report |
NVwZ |
Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht |
NZV |
Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht |
ÖJZ |
Österreichische Juristenzeitung |
OLG |
Oberlandesgericht |
öStVG |
Österreichisches Strafvollzugsgesetz |
OVG |
Oberverwaltungsgericht |
OWiG |
Gesetz über Ordnungswidrigkeiten |
PsychKG |
Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychisch |
|
Kranken |
PsychRdsch |
Psychologische Rundschau |
PUAG |
Gesetz zur Regelung des Rechts der Untersuchungs- |
|
ausschüsse des Deutschen Bundestages |
RBerG |
Rechtsberatungsgesetz |
RdErl |
Runderlass |
RDG |
Rechtsdienstleistungsgesetz |
RdJB |
Recht der Jugend und des Bildungswesens |
Rdn. |
Randnummer |
RE |
Regierungsentwurf |
XX Abkürzungen
RE StVollzG Regierungsentwurf eines Strafvollzugsgesetzes
RGBl. Reichsgesetzblatt
Rpfleger Der Deutsche Rechtspfleger
Rspr. Rechtsprechung
RStGB Reichsstrafgesetzbuch
RuP Recht und Politik
RVO Reichsversicherungsordnung
S. Seite(n)/Satz
Sächs. GVBl. Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt
SächsJStVollzG Sächsisches Jugendstrafvollzugsgesetz
SächsUHaftVollzG Sächsisches Untersuchungshaftvollzugsgesetz
SG Sozialgericht
SGB Sozialgesetzbuch
SH Sonderheft
SJStVollzG Sächsisches Jugendstrafvollzugsgesetz
sog. so genannte(r/s)
StA Staatsanwaltschaft
StGB Strafgesetzbuch
StPO Strafprozessordnung
StraFo Strafverteidiger Forum
StRR StrafRechtsReport
StrRG Gesetz zur Reform des Strafrechts
StrVert Strafverteidiger
StVG Straßenverkehrsgesetz
StVG-DDR Strafvollzugsgesetz der DDR
StVollstrO Strafvollstreckungsordnung
StVollzÄndG Gesetz zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes
StVollzG Strafvollzugsgesetz des Bundes
StVollzVergO Strafvollzugsvergütungsordnung
SUVollzG Saarländisches Untersuchungshaftvollzugsgesetz
ThUG Gesetz zur Therapierung und Unterbringung psychisch ge-
störter Gewalttäter
ThürGVBl. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt
ThürJStVollzG Thüringer Jugendstrafvollzugsgesetz
ThürOLG Thüringer Oberlandesgericht
ThürUVollzG Thüringer Untersuchungshaftvollzugsgesetz
u.a. und andere; unter anderem/n
ÜAG Überstellungsausführungsgesetz
ÜberstÜbk Übereinkommen über die Überstellung verurteilter Personen
UBG Unterbringungsgesetz Baden-Württemberg
UJ Unsere Jugend
UNO United Nations Organization
UVollzG Bln Berliner Untersuchungshaftvollzugsgesetz
UVollzG LSA Untersuchungshaftvollzugsgesetz Sachsen-Anhalt
UVollzG M-V Untersuchungshaftvollzugsgesetz Mecklenburg-
Vorpommern
UVollzG NRW Untersuchungshaftvollzugsgesetz Nordrhein-Westfalen
|
Abkürzungen XXI |
|
|
UVollzG S-H |
Untersuchungshaftvollzugsgesetz Schleswig-Holstein |
UVollzO |
Untersuchungshaftvollzugsordnung |
v. |
vom/von |
VerbrBekG |
Verbrechensbekämpfungsgesetz |
VerfO |
Verfahrensordnung des Europäischen Gerichtshofs |
|
für Menschenrechte |
VerwArch |
Verwaltungsarchiv |
VG |
Verwaltungsgericht |
vgl. |
vergleiche |
VGO |
Vollzugsgeschäftsordnung |
VollstrÜbk |
Übereinkommen zwischen den Mitgliedstaaten der |
|
Europäischen Gemeinschaften über die Vollstreckung |
|
ausländischer strafrechtlicher Verurteilungen |
VV |
Verwaltungsvorschrift(en) |
VVDStRL |
Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen |
|
Staatsrechtslehrer |
VVJug |
Bundeseinheitliche Verwaltungsvorschriften für den |
|
Jugendstrafvollzug |
VVStVollzG |
Bundeseinheitliche Verwaltungsvorschriften zum Strafvoll- |
|
zugsgesetz |
VwGO |
Verwaltungsgerichtsordnung |
VwVfG |
Verwaltungsverfahrensgesetz |
WEG |
Wiedereingliederungsgesetz der DDR |
WGM |
Wiedergutmachung |
WRV |
Verfassung des Deutschen Reiches vom 11.8.1919 |
WStG |
Wehrstrafgesetz |
ZAR |
Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik |
z.B. |
zum Beispiel |
ZfJ |
Zentralblatt für Jugendrecht |
ZFSH/SGB |
Zeitschrift für Sozialhilfe und Sozialgesetzbuch |
ZfStrVo |
Zeitschrift für Strafvollzug und Straffälligenhilfe |
ZIS |
Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik |
zit. |
zitiert |
ZPO |
Zivilprozessordnung |
ZRP |
Zeitschrift für Rechtspolitik |
ZStW |
Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft |
Einleitung
Freiheitsentzug ist eine notwendige Form strafrechtlicher Reaktion auf kriminelles 1 Verhalten, um das Zusammenleben der Bürger in der staatlichen Gemeinschaft zu schützen. Alle Tatbestände des Strafgesetzbuchs drohen daher für Rechtsverlet-zungen (zumindest auch) die Verhängung von Freiheitsstrafen an.
Die Vollstreckung1 und der Vollzug freiheitsentziehender Sanktionen bleiben aus general- und spezialpräventiven Gründen unersetzlich. Abolitionistische Be-strebungen, die auf eine vollständige Abschaffung stationärer Unrechtsreaktionen abzielen und nach Wegen in eine gefängnislose Gesellschaft suchen, würden das strafrechtliche Sanktionensystem letztlich seines Rückgrats2 entledigen.3 Jedoch bedeutet Strafvollzug für die Betroffenen – trotz sozial integrativer Zielsetzun-gen – eine Übelszufügung mittels institutioneller Beschränkungen der Fortbewe-gungsfreiheit. Diese muss deshalb als Ultima Ratio auf zwingend notwendige Fälle besonders sozialschädlichen Handelns begrenzt werden. Denn eine nicht erforderliche zwangsweise Ausgliederung von Personen aus ihrer gewohnten sozialen Umwelt und ihre Unterbringung in Vollzugsanstalten als mehr oder we-niger gesellschaftlich isolierten Verbüßungsstätten tangiert bereits die Würde des Menschen. Freiheitsentzug ist daher vor allem bei schweren Delikten – insbeson-dere Gewaltverbrechen – oder bei wiederholt rückfälligem Verhalten zur Auf-rechterhaltung der Generalprävention und Bewahrung der öffentlichen Sicherheit vor weiteren Taten eines Straffälligen unentbehrlich. Allerdings muss dann die Dauer auch auf das generalpräventiv Notwendige beschränkt bleiben und darf sich spezialpräventiv nicht schädlich auswirken. Dies bedingt einen Abbau des in Deutschland noch immer praktizierten Langstrafenvollzugs4, insbesondere eine Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe.5 Machen wegen besonderer Gefähr-lichkeit eines Täters Sicherheitsbelange einen längeren Aufenthalt außerhalb der sozialen Gemeinschaft notwendig, verbleibt im Einzelfall zum Schutz der Allge-meinheit die Möglichkeit der Unterbringung im Maßregelvollzug.
Dazu eingehend, Laubenthal/Nestler, 2010, S. 39 ff.
Jescheck, 1984, S. 2155.
Zum Abolitionismus: Mathiesen, 1989; Papendorf, 1985; Schumann/Steinert/Voß, 1988; siehe ferner Arnoldshainer Thesen zur Abschaffung der Freiheitsstrafe, in: Zeit-schrift für Evangelische Ethik, 1990, S. 218 ff.
Siehe auch Thesen des Fachausschusses Strafrecht und Strafvollzug, in: Jung/Müller-Dietz, 1994, S. 11 ff.; Müller-Dietz, 1993a, S. 18 ff.
Dazu Komitee für Grundrechte und Demokratie, 1990; Laubenthal, 1987, S. 271 ff.; Nickolai/Reindl, 1993; Pilgram, 1989.
2 Einleitung
Die Strafrechtsreform hat seit 1969 nicht nur eine Neugestaltung des Sankti-onensystems mit sich gebracht, sondern zugleich auch eine Zurückdrängung freiheitsentziehender Reaktionen zugunsten solcher ambulanter Art eingeleitet. Dieser Prozess schreitet bis heute fort und ist durch Schaffung weiterer Surroga-te auszudehnen. Als Alternativen zu Freiheits- und Geldstrafe finden sich aktuell Wiedergutmachung, Täter-Opfer-Ausgleich, Mediation, gemeinnützige Arbeit und Fahrverbot teilweise bereits erprobt, zumindest aber diskutiert. Ein „Entwurf eines Gesetzes zur Reform des Sanktionenrechts“ der Bundesregierung akzentuierte unter anderem die gemeinnützige Arbeit und die Verhängung eines Fahrverbots als Hauptstrafen.6 Als mit dem stationären Vollzug einer Freiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt am engsten verwandt lässt sich die ambulante Überwachung verurteilter Straftäter einordnen.
Täter-Opfer-Ausgleich und Schadenswiedergutmachung als Reaktionsfor-men auf strafbares Handeln sind in § 46a StGB normiert. Nach dieser Norm kann das Gericht die Strafe nach den Grundsätzen des § 49 Abs. 1 StGB mildern oder – falls keine höhere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen verwirkt ist – ganz von Strafe absehen. Der Täter muss sich
entweder um Wiedergutmachung im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs be-müht (Nr. 1) oder das Opfer ganz oder zum überwiegenden Teil unter erheblichem persönlichen Einsatz bzw. Verzicht entschädigt haben (Nr. 2). Täter-Opfer-Aus-gleich und Schadenswiedergutmachung stellen als Weisung (§ 10 Abs. 1 S. 3 Nr. 7 JGG) bzw. Auflage (§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 JGG) seit Langem bewährte Erledigungsmöglichkeiten im Bereich des Jugendstrafrechts dar, deren Anwend-barkeit der Gesetzgeber deshalb auch für das allgemeine Strafrecht nutzbar ge-macht hat. Allerdings eignen sich die Reaktionsformen des Täter-Opfer-Ausgleichs und der Schadenswiedergutmachung aufgrund der eingeschränkten Konsequenzen, welche § 46a StGB zu ziehen gestattet, nur in engen Grenzen dazu, die Verbüßung von Freiheitsstrafen zu vermeiden. Gleiches gilt bei Durch-führung im Gesetz nicht ausdrücklich vorgesehener mediativer Verfahren.7 Hiermit soll ein Ausgleich zwischen Täter und Opfer einer Straftat herbeigeführt werden, wobei es durch Einschalten eines Mediators und die Anwendung speziel-ler Kommunikationstechniken zu einer Durchbrechung der üblichen Rollenvertei-lung zwischen Straffälligem und Opfer kommt. Soweit ein solches Vorgehen nicht im Rahmen des § 46a StGB verfolgt wird, kann eine Integration in das geltende Verfahrensrecht auch über § 153a StPO erfolgen, wonach bei Erfüllung von Auf-lagen und Weisungen eine Einstellung des Verfahrens zulässig ist.
4 Gemeinnützige Arbeit stellt bereits nach geltendem Recht unter eingeschränk-ten Voraussetzungen eine Alternative zur Vollstreckung einer stationären Sanktion dar. Art. 293 EGStGB gestattet den Landesregierungen, durch Rechtsverordnung Regelungen zu treffen, wonach der Verurteilte die Vollstreckung einer Ersatzfrei-heitsstrafe i.S.d. § 43 StGB durch unentgeltliche gemeinnützige Arbeit abwenden
Gesetzentwurf v. 17.3.2004, BT-Drs. 15/2725; vgl. schon den seitens der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN vorgelegten Entwurf gleichen Namens v. 11.6.2002, BT-Drs. 14/9358; dazu Wolters G., 2002, S. 63 ff.; zu neuen Sanktionsfor-men siehe Streng, 2002, Rdn. 783 ff.
Dazu Mühlfeld, 2002.
Einleitung 3
darf.8 Von dieser Ermächtigung haben die meisten Bundesländer Gebrauch ge-macht. 9 Zudem wird diskutiert, die Bedeutung gemeinnütziger Arbeit zu stei-gern.10 Indes lassen sich hiergegen manche Bedenken vorbringen. So bedeutet es einen nicht unerheblichen Verwaltungsaufwand, geeignete Arbeitsstellen zu be-schaffen und die Erbringung der Leistungen zu überwachen. Gemeinnützige Ar-beitsleistungen sollten ferner keine Nachteile für den ersten Arbeitsmarkt zur Folge haben. Weiter erscheinen die Erfahrungen mit dem Unterfangen, die Ersatz-freiheitsstrafe durch gemeinnützige Arbeit zu substituieren, nur teilweise als er-mutigend. In zahlreichen Fällen hat sich gezeigt, dass der Klientel, welche zur Bezahlung der Geldstrafe nicht in der Lage ist, zusätzlich die Fähigkeit abgeht, über einen gewissen Zeitraum hin überhaupt brauchbare Arbeitsleistungen zu erbringen.11 Für solche Personen erscheint möglicherweise die Absolvierung einer Arbeitstherapie auch um ihrer Sozialisation willen sinnvoll, nicht aber die Ver-pflichtung zu Arbeitsleistungen. Zusätzliche Probleme resultieren aus einer Kolli-sion der Sanktionsart mit dem Verfassungsrecht.12 Nach Art. 12 Abs. 3 GG bleibt Zwangsarbeit nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig. Eine solche soll aber de lege ferenda durch eine neue Sanktionsart der gemeinnüt-zigen Arbeit gerade vermieden werden. Als eine gem. Art. 12 Abs. 2 GG verfas-sungsrechtlich unproblematische, herkömmliche, allgemeine und für alle gleiche öffentliche Dienstleistungspflicht lässt sich die Verhängung gemeinnütziger Ar-beit als Folge eines Strafurteils schon aufgrund der mit dem Urteil verbundenen Stigmatisierung nicht bezeichnen. Ohne Vornahme einer Verfassungsänderung erscheint damit die Sanktionierung von Fehlverhalten mit gemeinnütziger Arbeit nur zulässig, soweit dem Verurteilten ein Wahlrecht zwischen dieser und einer anderen Rechtsfolge eingeräumt ist. Davon gehen auch die Verfasser des Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Sanktionenrechts aus, wenn sie die Zustimmung des Verurteilten verlangen.13 Weiter bedarf es eines Schlüssels, mit dessen Hilfe Geld- oder Freiheitsstrafe in gemeinnützige Arbeit umgerechnet werden kann. Nach den bisher gesammelten Erfahrungen darf weder der Umrechnungsfaktor zu ungünstig noch die Zahl der danach zu leistenden Arbeitsstunden zu hoch sein, um die Verurteilten dazu zu bewegen, von der Ableistung gemeinnütziger Arbeit Gebrauch zu machen. Während im Rahmen der nach Art. 293 EGStGB getroffe-nen Regelungen ein Tag Freiheitsstrafe meist mit sechs Stunden gemeinnütziger Arbeit als abgegolten gilt14, wurde demgegenüber vorgeschlagen, für einen Tages-
Dazu Dünkel/Grosser, 1999; zu vergleichbaren Sanktionen im europäischen Ausland siehe van Kalmthout/Dünkel, 2000, S. 26 ff.
Nachweise zum Landesrecht in: Schönfelder, Deutsche Gesetze, Nr. 85a, Anmerkung zu Art. 293 EGStGB.
10 Befürwortend Arloth, 2002a, S. 7; Roxin, 1999, S. 147 f.; siehe auch Cornel, 2002a, S. 821 ff.
Vgl. Dolde, 1999, S. 584 f.; Dünkel/Scheel/Grosser, 2002, S. 57.
Dazu Streng, 2002, Rdn. 795.
BT-Drs. 15/2725, S. 21.
Vgl. Feuerhelm, 1999, S. 23; Meier, 2009, S. 71.
4 Einleitung
satz Geldstrafe drei Stunden gemeinnützige Arbeit anzusetzen.15 In der Literatur findet sich zusätzlich die Forderung, insgesamt eine Grenze von 100 Arbeitsstun-den nicht zu überschreiten.16 Bei der Verurteilung zu einer Geldstrafe von einer hohen Anzahl an Tagessätzen besteht nach dieser Auffassung somit für die Substi-tuierung durch gemeinnützige Arbeit kein Raum mehr. Da im deutschen Strafrecht kurzfristige Freiheitsstrafen von weniger als sechs Monaten nach Möglichkeit vermieden werden sollen (§ 47 StGB), wird sich die Sanktion der gemeinnützigen Arbeit daher auch in Zukunft kaum als Alternative zur Freiheitsstrafe eignen. Eine Ausnahme mag gelten, sofern gemeinnützige Arbeit an die Stelle der Vollstre-ckung einer widerrufenen Bewährungsstrafe tritt.17 Indes sah der Entwurf eines Gesetzes zur Reform des Sanktionenrechts v. 17.3.2004 nur die Substituierung der Ersatzfreiheitsstrafe durch Ableistung gemeinnütziger Arbeit vor – zudem ohne eine Obergrenze der Arbeitsleistung. Erfolgt keine ordnungsgemäße Erbringung der Arbeit, so wird die Ersatzfreiheitsstrafe vollstreckt, wobei anders als nach altem Recht zwei Tagessätze Geldstrafe durch einen Tag Freiheitsstrafe abgegol-ten sein sollen.18
5 Während ein Fahrverbot19 nach geltendem Recht nur als Nebenstrafe verhängt werden darf (§ 44 StGB), wird gefordert, Personen zukünftig auch im Wege der Hauptstrafe dazu zu verurteilen, das Führen von Kraftfahrzeugen im Verkehr zu unterlassen.20 Für diesen Ansatz spricht zunächst, dass in einer Gesellschaft, in der die selbst bestimmte Mobilität einen hohen Stellenwert genießt, das Fahrverbot als gravierende Sanktion empfunden werden mag. Eine derartige Reaktion dürfte manchen Verurteilten härter treffen als die Verhängung einer Geldstrafe. Deshalb wird teilweise gewünscht, eine Beschränkung des Fahrverbots auf Straftaten, die mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs in Zusammenhang stehen, nicht aufrechtzu-erhalten. Spiegelt dann die verhängte Strafe auch das begangene Delikt nicht mehr wider, so bestehen hiergegen keine grundlegenden Bedenken. Freiheits- und Geld-strafe stellen ebenfalls keine Reaktionsformen dar, welche die Art des begangenen Unrechts wiedergeben.21 Gleichwohl sind gegen die Schaffung einer neuen Haupt-strafe des Fahrverbots gravierende Einwände vorzubringen.22 So trifft die Sankti-on potentielle Adressaten je nach ihren individuellen Fahrgewohnheiten in höchst unterschiedlichem Umfang. Geht man davon aus, dass das Fahrverbot eher für
Vgl. § 43 Abs. 1 S. 2 StGB i.d.F. des Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Sanktionenrechts, BT-Drs. 15/2725, S. 7; krit. König, 2003, S. 271.
So Kaiser/Schöch, 2002, S. 133; anders Heghmanns, 1999a, S. 301; ausführlich dazu Feuerhelm, 1999, S. 26 f.; Streng, 1999, S. 839 ff.; ein Entwurf des Bundesrats für ei-nen neuen § 40a StGB v. 6.3.1998 (BR-Drs. 82/98) sah eine Obergrenze von insgesamt 540 Arbeitsstunden vor.
Vgl. Heghmanns, 1999a, S. 300.
Dazu v. Selle, 2002, S. 228 f.
Dazu Laubenthal/Nestler, 2010, S. 179 ff.
So etwa Busemann, 2010, S. 239; Gronemeyer, 2001, S. 138 ff.; Heghmanns, 1999a, S. 299; König, 2001, S. 6 ff.; ablehnend Fehl, 2001, S. 161 ff.; Franke, 2002, S. 20 ff.
Anders Streng, 1999, S. 852 f.; ders., 2002, Rdn. 790; ders., 2004, S. 238 f.
Zusammenstellung bei Streng, 1999, S. 854 f.; siehe ferner Kilger, 2009, S. 13 ff.; Meyer P., 2010, S. 239; v. Selle, 2002, S. 230 f.
Einleitung 5
Fälle leichter Kriminalität geeignet erscheint, so tritt es in ein Konkurrenzverhält-nis nicht zur Freiheits-, sondern zur Geldstrafe. Berufskraftfahrern oder Pendlern kann deshalb das Risiko des Arbeitsplatzverlusts drohen, während sich finanziell besser gestellte Personen durch die Einstellung eines Chauffeurs für die Zeit des Fahrverbots zu behelfen vermögen. Hinzu kommen erhebliche Kontrolldefizite. Die Abgabe des Führerscheins beschränkt die Verurteilten nicht in der Möglich-keit, ihr Fahrzeug tatsächlich zu nutzen. Angesichts der relativ geringen Kontroll-dichte im Straßenverkehr dürfte trotz der Strafbarkeit eines solchen Verhaltens nach § 21 StVG ein erheblicher Anreiz hierzu bestehen. Derjenige, dessen Verstoß gegen das Fahrverbot in das Hellfeld gerät, muss zudem erneut sanktioniert wer-den. Abhilfe erscheint insofern denkbar, als der Zugriff auf eigene Fahrzeuge der Verurteilten für die Dauer des Fahrverbots durch technische Vorrichtungen wie etwa Parkkrallen oder sogar die behördliche Inverwahrnahme zu verhindern ist. Indes bedingt dies einen nicht unerheblichen personellen und logistischen Auf-wand und zieht weitere Probleme nach sich, sofern das Fahrzeug von anderen Personen, etwa Angehörigen, benutzt wird. Der Entwurf eines Gesetzes zur Re-form des Sanktionenrechts beschränkte sich wohl auch im Lichte dieser Schwie-rigkeiten darauf, in einem modifizierten § 44 StGB die Verhängung eines Fahr-verbots zur Hauptstrafe aufzustufen, die mögliche Dauer der Sanktion zu verlängern und die Reaktion regelmäßig auch in solchen Fällen zur Anwendung zu bringen, in denen der Täter zwar nicht wegen eines Verkehrsdelikts verurteilt wird, aber wegen einer anderen Tat, zu deren Begehung oder Vorbereitung er ein Kraftfahrzeug als Mittel der Tat geführt hat.
Das Hauptaugenmerk gilt bei der Zurückdrängung freiheitsentziehender Un- 6 rechtsreaktionen allerdings auch in Deutschland23 technisch neu entwickelten Methoden einer ambulanten Überwachung verurteilter Straftäter. Der elektro-nisch überwachte Hausarrest wird meist durchgeführt, indem man am Körper des Verurteilten einen Sender anbringt, der einem Überwachungssystem den je-weiligen Aufenthaltsort signalisiert. Verlässt der Betroffene seine Wohnung als den ihm zugewiesenen Bereich oder versucht er, sich von dem Sender zu befreien, erfolgt die Alarmierung einer Kontrollinstanz.24 Auf diese Weise bleibt zum einen die Einhaltung des Hausarrests gewährleistet, während zum anderen der Verurteil-te zu bestimmten Zeiten von seiner Anwesenheitspflicht dispensiert werden kann, etwa um weiterhin seiner Arbeit nachzugehen oder Besorgungen zu erledigen.
Siehe Arloth, 2002a, S. 5 f.; Asprion, 1999, S. 23 ff.; Bernsmann H., 2000; Bösling, 2002, S. 105 ff.; Kaiser/Schöch, 2002, S. 134 ff.; Kawamura, 1999, S. 7 ff.; Krahl, 1997, S. 457 ff.; Lindenberg, 1999a, S. 81 ff.; Ostendorf, 1997, S. 473 ff.; Schäd-ler/Wulf, 1999, S. 3 ff.; Schlömer, 1998, S. 155 ff.; Streng, 2002, Rdn. 786 ff.; Walter M., 1999b, S. 287 ff.
Zu den technischen Methoden der Überwachung näher Bernsmann H., 2000, S. 3 ff.; Hudy, 1999, S. 32 ff.; Nogala/Haverkamp, 2000, S. 32 ff.; Weichert, 2000, S. 336; Wittstamm, 1999, S. 34 ff.
6 Einleitung
International liegen seit Längerem nennenswerte Erfahrungen mit elektronisch überwachtem Hausarrest in den USA25, Großbritannien26, Schweden27 und den Niederlanden28 vor.29 Weiter kennen Australien, Kanada, Israel und Singapur eine derartige Sanktion.30 Die gewonnenen Ergebnisse werden überwiegend positiv bewertet, wobei entscheidende Bedeutung der sorgfältigen Auswahl für die Maß-nahme geeigneter Kandidaten zuzukommen scheint.31 Diese müssen nicht nur über eine Wohnung mit Telefon (für Kontrollnachfragen) verfügen, sondern sollten zweckmäßigerweise eine Arbeitsstelle innehaben. Allerdings sind bei einer Über-tragung der Bewertung auf deutsche Verhältnisse landestypische Besonderheiten zu beachten. So kennt Schweden etwa in viel größerem Umfang kurzzeitige unbe-dingte Freiheitsstrafen.32
In Deutschland ist der elektronisch überwachte Hausarrest bisher weder als selbständige Sanktionsform in das Strafgesetzbuch noch als besondere Vollzugs-art33 in die Strafvollzugsgesetze aufgenommen worden. Ein vom Bundesrat im Jahr 1999 beschlossener Gesetzentwurf zur entsprechenden Änderung des Straf-vollzugsgesetzes34 fand keine Mehrheit im Bundestag. Im Jahr 2000 hat Hessen gleichwohl einen zweijährigen Modellversuch zur Erprobung des elektronisch überwachten Hausarrests gestartet.35 Als Probanden kamen aufgrund der fehlen-den spezialgesetzlichen Regelung nur Personen in Betracht, die sich entweder zum Zweck der Vermeidung von Untersuchungshaft36 oder im Rahmen einer Bewäh-rungsweisung (§ 56c StGB)37 zur Teilnahme bereit erklärten.
Näher Bernsmann H., 2000, S. 18 ff.; Hudy, 1999, S. 19 ff.; Schlömer, 1998, S. 35 ff.; Whitfield, 1999, S. 44 ff.; Wittstamm, 1999, S. 19 ff.
Vgl. Hudy, 1999, S. 65 ff.; ders., 1999a, S. 55 ff.; Schlömer, 1998, S. 101 ff.
Dazu Bösling, 2002, S. 116 f.; Haverkamp, 1999, S. 51 ff.; dies., 1999a, S. 21 ff.; dies., 2002, S. 99 ff., 355 ff.
Ausführlich Droogendijk, 1999, S. 45 ff.; Spaans, 1999, S. 68 ff.
Vgl. Albrecht H.-J., 2002, S. 84 ff.; Brown/Elrod, 1995, S. 332 ff.; Jolin/Rogers, 1990,
S. 201 ff.; Lindenberg, 1997, |
S. 157 ff.; ders., 1999, S. 12 f.; |
Vosgerau, |
1990, |
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S. 166 ff.; Weigend, 1989, S. 296 ff. |
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30 Siehe Bösling, 2002, S. 119; |
Nogala/Haverkamp, 2000, S. 35 ff.; |
Schlömer, |
1998, |
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S. 129 ff. |
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Dazu Kaiser/Schöch, 2002, S. 134 f., 137.
Kaiser/Schöch, 2002, S. 135; Lindenberg, 1999, S. 15; Streng, 1999, S. 850.
Krit. Pätzel, 2000, S. 28.
BR-Drs. 401/99 v. 9.7.1999; dazu Bernsmann H., 2000, S. 151 ff.; ablehnend Böhm, 2003, S. 2; Bösling, 2002, S. 124, die eine Erweiterung des Sanktionenkatalogs im Strafgesetzbuch fordern.
Dazu Albrecht/Arnold/Schädler, 2000, S. 466 ff.; Mayer, 2002, S. 1 ff.
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Schlömer, 1998, S. 278 ff.; Wittstamm, 1999, S. 154 ff.; skeptisch Bammann, 2001, |
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S. 477; Bernsmann H., 2000, S. 146 f.; Hudy, 1999, S. 182 ff.; Lindenberg, |
1999, |
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S. 18 f. |
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Vgl. LG Frankfurt, NJW 2001, S. 697; Bammann, 2001, S. 476; Schlömer, 1998, |
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S. 186 ff.; ders., 1999, S. 31 ff.; Wittstamm, 1999, S. 144 ff.; v. Zezschwitz, |
2000, |
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S. 11 ff.; ablehnend Bernsmann H., 2000, S. 140; Hudy, 1999, S. 147 ff. |
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Einleitung 7
Gegen den elektronisch überwachten Hausarrest findet sich eine Reihe von 7 Einwänden vorgebracht. So stelle die unverschlossene Haustür eine ständige Ver-suchung dar, welche den psychologischen Druck auf den Betroffenen verstärke.38 Die mit der Sanktion einhergehende Überwachung der Privatsphäre sei – zumal als möglicher erster Schritt auf dem Weg zu einer totalen Kontrolle – verfassungs-rechtlich bedenklich.39 Ein derartiger Eingriff in die Privatsphäre40 erscheint aber selbst unter Berücksichtigung potentieller Nachteile für die Angehörigen des Hausarrestanten41 weniger gravierend als der gänzliche Verlust der Freiheit und die damit verbundenen zusätzlichen Belastungen des Aufenthalts in der Justizvoll-zugsanstalt sowohl für die Familie als auch für den Verurteilten selbst (z.B. Über-griffe auf subkultureller Ebene). Eine Kontrolle von Lebensäußerungen auf opti-schem oder akustischem Weg findet gerade nicht statt. Die Angehörigen können sich dem erzwungenen Beisammensein durch zeitweises Verlassen der Wohnung entziehen, und sie kommen weiter in den Genuss der mit der Beibehaltung der Erwerbstätigkeit des Verurteilten verbundenen vermögenswerten Vorteile. Aller-dings erscheint es diskutabel, die Anordnung eines elektronisch überwachten Hausarrests an die Einwilligung der Familienangehörigen zu knüpfen. Gegen den Einwand des starken Fluchtanreizes spricht, dass sich diesem auch diejenigen Gefangenen ausgesetzt sehen, die ihre Strafe im offenen Vollzug verbüßen. Ver-langt man als Voraussetzungen für die Anordnung des Hausarrests Wohnung, Telefon und Arbeitsplatz, so führt dies nicht zu einer gleichheitswidrigen Benach-teiligung derjenigen Verurteilten, die hierüber nicht verfügen. Denn derartige Kriterien erlangen seit jeher sowohl für Entscheidungen im Bereich der Strafzu-messung als auch des Strafvollzugs Bedeutung.42 Zudem mag sich die Justiz be-mühen, im Übrigen geeigneten Kandidaten bei der Beschaffung der erforderlichen Logistik Hilfestellung zu leisten.
Es sollte allerdings betont werden, dass die Durchführung eines elektronisch 8 überwachten Hausarrests aufgrund der mit der Überwachung verbundenen Auf-wendungen keineswegs notwendigerweise zu nennenswerten Kosteneinsparungen führt.43 Auch muss der Eintritt eines net-widening-Effekts44 unbedingt unterblei-ben, weshalb eine Evaluation der Anwendung von elektronisch überwachtem Hausarrest unerlässlich ist. Denn diese Maßnahme dient gerade der Substitution von stationären freiheitsentziehenden Reaktionen. Keinesfalls darf dort zu elekt-ronisch überwachtem Hausarrest gegriffen werden, wo ohne diese Möglichkeit
So Kaiser/Schöch, 2002, S. 137; vgl. auch Hudy, 1999, S. 257.
In diesem Sinne Kaiser/Schöch, 2002, S. 137.
Krit. Kaiser, 1996, S. 1040; Lindenberg, 1999, S. 17; Streng, 1999, S. 849; Walter M.,
1999b, S. 291; siehe auch Wittstamm, 1999, S. 129 ff.
41 Vgl. Bernsmann H., 2000, S. 116 ff.; Hudy, 1999, S. 113 ff.; Schlömer, 1998, S. 251 ff.; Streng, 1999, S. 849; ders., 2002, Rdn. 787.
Albrecht H.-J., 2002, S. 92 f.; Walter M., 1999b, S. 291 f.; anders Hudy, 1999, S. 110; Wittstamm, 1999, S. 180.
Anders aber die hessischen Erfahrungen, Hess. Ministerium der Justiz, 2005, S. 6; Mayer, 2002, S. 14.
Befürchtungen äußern Hudy, 1999, S. 107; Kaiser/Schöch, 2002, S. 137; Kube, 2000, S. 633 f.; Walter M., 1999, S. 379; Wittstamm, 1999, S. 180.
8 Einleitung
lediglich Geldstrafen oder zur Bewährung ausgesetzte Freiheitsstrafen verhängt würden. Es erscheint allerdings unter zwei Aspekten fraglich, ob mittels Hausar-rests tatsächlich die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen45 in nennenswertem Umfang vermieden werden kann: Zum einen verfügen zahlungsunfähige Geld-strafenschuldner möglicherweise nicht über die infrastrukturellen Voraussetzun-gen der Maßnahme, zum anderen rechtfertigt der finanzielle und organisatorische Aufwand ihre Durchführung nicht, wenn nur eine kurze Zeitspanne zu vollstre-cken ist.46 Unbeschadet seiner Einsatzmöglichkeiten zur Vermeidung von Unter-suchungshaft und im Rahmen von Bewährungsweisungen stellt der elektronisch überwachte Hausarrest in erster Linie eine Alternative zur Verbüßung von Frei-heitsstrafen im offenen Vollzug dar. In Hessen sieht das 2010 in Kraft getretene Strafvollzugsgesetz in § 16 Abs. 3 S. 4 HStVollzG zur Entlassungsvorbereitung vor: Die Gewährung der dafür möglichen Freistellung aus der Haft kann davon abhängig gemacht werden, dass die Überwachung erteilter Weisungen mit Einwil-ligung der Gefangenen durch den Einsatz elektronischer Überwachungssysteme (elektronische Fußfessel) unterstützt wird.
Gerade auch für bestehende und neue Alternativen der Freiheitsstrafe bedarf es aber der Existenz des Strafvollzugs. Denn die ambulanten Maßnahmen bleiben nur dann glaubwürdig, wenn eine Enttäuschung des damit verbundenen Vertrau-ensvorschusses durch Zuwiderhandlungen eine Konsequenz in freiheitsentziehen-den Reaktionen hat.
Dazu Haverkamp, 2002, S. 520 f.; Wirth, 2000, S. 337 ff.
Siehe Heghmanns, 1999a, S. 301.