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Vorlesung 1

Thema: Sprachwissenschaftliche Grundbegriffe

Stichpunkte zur Besprechung

  1. Einleitung: Was ist Sprache. Das menschliche Interesse an Sprache.

  2. Das Wesen und die Leistungen der Sprache.

  3. Die Sprache als ein hierarchisches System (strukturelle Sprachbetrachtung nach Ferdinand de Saussure).Zur Gliederung sprachlicher Einheiten.

  4. Die Hauptkomponenten des Sprachsystems.

Literatur:

1. Engel U. Deutsche Grammatik / Ulrich Engel. – Heidelberg : Julius Groos Verlag, 1988. – S. 33-37, 179-180.

2. Кійко Ю. С. Основи теоретичної граматики німецької мови / Ю. С. Кійко, О. Д. Кудрявцева. – Чернівці : Чернівецький національний університет ім. Ю. Федьковича, 2009. – С. 5-10.

3. Schendels E. I. Deutsche Grammatik / E. I. Schendels. –Москва :Высшаяшкола, 1988. –S. 5-9.

4. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache / Walter Jung. – VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1980. – S. 13-19.

Sprache ist der Stoff,

in dem wir denken und fühlen.

Sprache ist nicht neutral

und formt unsere Gedanken.

1.Einleitung: Was ist Sprache. Das menschliche Interesse an Sprache.

Überlegen wir einmal: Wie sollten wir Gedanken fassen, wenn wir sie nicht in Form der Sprache kleiden könnten! Wie sollten wir anderen Menschen etwas mitteilen, wie sollten wir mit anderen Menschen Gedanken austauschen, wenn wir uns dazu nicht der Sprache bedienen könnten! Wie sollte unsere gesellschaftliche Entwicklung vorankommen, die Arbeit in den Betrieben, auf den Feldern usw., wie sollte der Schulunterricht abgehalten werden – wenn uns nicht die Sprache als zuverlässiges Verständigungsmittel zur Verfügung stünde! Es sei bemerkt, dass es heute noch bei den Völkern viele Millionen Menschen gibt, die weder lesen noch schreiben können, sogenannte Analphabeten.

Es wurde festgestellt, dass es die Sprache nicht immer gab. Sie entstand zugleich mi der menschlichen Gesellschaft.Die Notwendigkeit im menschlichen Leben sich im gesellschaftlichen Miteinander klar und schnell zu verständigen, hat zur Ausprägung der menschlichen Sprache geführt und treibt ihre Entwicklung zugleich mit der gesellschaftlichen Entwicklung immer wieder voran.

Nicht alle im Verlauf der Geschichte geschaffenen Sprachen bestehen bis in die Gegenwart fort. Viele Sprachen hörten auf, als Kommunikationsmittel zu dienen und wurden tote Sprachen (z. B. das Lateinische). Manche von ihnen erhielten sich in schriftlichen Texten, aber die meisten sind spurlos verschwunden.

Manche Sprachen hörten plötzlich auf zu bestehen, indem sie in irgendeiner Phase ihrer Entwicklung zugleich mit der Vernichtung der Bevölkerung, die sie sprach, untergingen.

Die Frage, was Sprache eigentlich sei, haben sich die Menschen seit Jahrtausenden gestellt, schon sehr früh hat man sich auch dafür interessiert, wie die Dinge der Welt in die Sprache „hineinkommen“, inwieweit sie also durch Wörter „abgebildet“, gedanklich „konserviert“ und also Erfahrungen „weitergegeben“ werden können. Spätestens wurde den Menschen bewusst, dass Sprache darüber hinaus ein wichtiges Verständigungsmittel ist.

2.Das Wesen und die Leistungen der Sprache.

Dichter, Philosophen und Wissenschaftler haben sich immer wieder mit der Frage „Was ist Sprache“ befasst. Wenn man über das Wort „Sprache“ nachdenkt, stellt man fest, dass es mehrdeutig ist, dass mit ihm unterschiedliche Sachverhalte bezeichnet werden. Das soll an folgenden Beispielen verdeutlicht werden:

  1. Menschen verständigen sich durch Sprache.

  2. Die englische Sprache wird von mehreren Menschen gesprochen als die deutsche Sprache.

  3. Ich bewundere vor allem seine Sprache.

In allen drei Sätzen bedeutet das Wort „Sprache“ etwas anderes:

1. Im ersten Fall geht es um die natürliche Sprache als wichtiges Verständigungsmittel der Menschen, um die menschliche Sprachfähigkeit. Es handelt sich hier um eine angeborene Fähigkeit, eine oder mehrere Sprachen zu beherrschen. „Unter Sprache verstehen wir ein aus den Bedürfnissen des gesellschaftlichen Lebens, insbesondere der Produktionstätigkeit, hervorgegangenes und sich ständig entwickelndes System akustisch oder optisch wahrnehmbarer Zeichen, das der Erkenntnis der objektiven Realität durch die Menschen dient und den Austausch ihrer Gedanken und emotionalen Erlebnisse sowie die Fixierung und Aufbewahrung des erworbenen Wissens ermöglicht“ [Jung, S. 13].

2. Nicht alle Menschen sprechen die gleiche Sprache: vielmehr haben sich im Laufe der Menschheitsentwicklung viele unterschiedliche Sprachen mit einem bestimmten sprachlichen Zeichensystem (z.B. Deutsch, Russisch, Englisch usw.) herausgebildet.

3. Die Menschen, die die gleiche Sprache sprechen, verhalten sich beim Sprechen und Schreiben nicht völlig gleich. Sie unterscheiden sich etwa in der Aussprache, im Tonfall, in der Schrift oder in der Wortwahl. In diesem Fall hat jeder Mensch seine Individualsprache, seinen persönlichen Sprachstil.

Zu den wichtigsten Funktionen (Leistungen) der Sprache zählt man die folgenden:

  1. die kommunikative (Sprache der Verständigung);

  2. die nominative oder die benennende (jedes Wort bezeichnet einen Gegenstand, einen Prozess, eine Beziehung);

  3. die kognitive oder verallgemeinernde (das Wort bezeichnet ganze Klassen von Gegenständen, sie fixiert alle Begriffe; ermöglicht das Denken);

  4. die pragmatische (konnotative) Funktion, die das Verhalten der Menschen zur Wirklichkeit und zum Gesagten zeigt. Hier kommt der Faktor „der Mensch“ zur Geltung.

2.1.Das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Sprache wird durch die Kommunikation vermittelt. Die Auffassung der Sprache als Kommunikationsmittel steht heute im Mittelpunkt der Sprachbetrachtung. Mit der sprachlichen Kommunikation (lat. „communicare“ – „teilen, mitteilen, teilnehmenlassen; gemeinsam machen, vereinigen“) bezeichnet man auf der menschlichen Alltagsebene den wechselseitigen Austausch von Gedanken in Sprache, Gestik, Mimik, Schrift oder Bild (kommunikative Funktion der Sprache). Mit den sprachlichen Grundfunktionen des Ausdrucks, des Appels und der Darstellung ermöglicht es die Verständigung der Menschen (sehr begrenzt auch für bestimmte Tiere).

2.2. Die Sprache ist auch das Medium des Denkens und der Orientierung in der Welt. Ohne sprachliche Benennungen wäre es nicht möglich, die Vielfalt unserer Wahrnehmungen zu identifizieren und differenziert zu erfassen (nominative Funktion).

2.3.Sprache ermöglicht soziale Interaktion, d.h. sie begleitet und steuert unser Handeln. Sprachliche Kommunikation besteht nicht nur aus dem Austausch von Nachrichten. Sie verwirklicht immer auch bestimmte Absichten und Möglichkeiten, dass Wissen oder Verhalten anderer zu bestärken oder zu verändern und auf andere einzuwirken. Menschliches Zusammenleben in bestimmten sozialen Ordnungen ist weitgehend an solche sprachlichen Interaktionen und an die Anerkennung ihrer Bedingungen gefunden (z. B. an die Befolgung von Gesetzen, die Anerkennung von Äußerungen, Weisungen, Meinungen usw.). Solche Einwirkungsmöglichkeiten können sein: Überreden, Belehrungen, Versprechen, Befehle, Aufforderungen u. a. Solche kommunikativen Einwirkungen (Interaktionen) bezeichnet man und analysiert man als „Sprechakte“. Ein „Sprechakt“ besteht danach aus mehreren Teilakten. Ein (verkürzter) Satz wie „frisch gestrichen“ kann z. B. neben der inhaltlichen (propositionalen) Aussage (= dem lokutiven Akt) als Feststellung oder als Warnung (= illokutive Akte) aufgefasst werden, je nach der Situation oder dem Kontext, in dem er erscheint. Die Wirkung illokutiver Sprechakte kann als „perlokutiver Akt“ besonders gekennzeichnet werden(siehe das Schema):

A ussage = lokutiver Akt

f risch gestrichen Absicht= illokutiver Akt (Warnung)

perlokutiver Akt (Verhalten, achtgeben)

Ein Akt ist möglich und wirksam, wenn bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen erfüllt sind, z. B. die Möglichkeit einer Gefahr oder eines Schadens bei einer Warnung u. ä.

2.4. Sprachliche Kommunikation beruht auf dem Austausch informativer Sprachzeichen, die Teilelemente bestimmter Systeme sind. Als Sprachzeichen gilt seit langem (kurz dargelegt) eine strukturelle Einheit von Lautform (Lautkörper, Lautgestalt) und Inhalt (Bedeutung, Semantik). Während die Form eines sprachlichen Zeichens verhältnismäßig leicht bestimmt ist, gibt es verschiedene Auffassungen über das Wesen der sprachlichen Bedeutung.

Die Menschen verständigen sich mittels Gesten, mit Hilfe der Lautsprache, der Schrift, von Bildern, Signalen usw. In allen Fällen haben wir es mit Zeichen zu tun. Sie alle sind eine Form von Zeichen, die, in einem System angeordnet, eine Form der Sprache darstellen.

Unter dem Sprachsystem wird ein in bestimmter Weise organisiertes (d. h. geordnetes) hierarchisches Ganzes verstanden, das eine Struktur hat und diese Struktur zur Realisierung bestimmter Ziele in einer bestimmten Substanz verkörpert [Siehe: Jung, S. 14]. Zwischen der sprachlichen Tätigkeit (Bewusstseins- und Kommunikationstätigkeit) in der Gesellschaft und dem Sprachsystem bestehen gesetzmäßige Beziehungen; die dialektische Einheit von Logischem und Historischem ist ein Grundsatz dieses Systems.