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Права человека (немецкий).doc
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2. Minderheiten in Deutschland: Ethnische, Nationale, Sprachliche

Aufgaben zum Text:

  1. Definieren Sie aus dem Text fettgedrückte Wörter!

  2. Bilden Sie Fragen zum Text!

  3. Machen Sie Zusammenfassen des Textes! (Sehen Sie den Anhang!)

2.1. Ethnische Minderheit

Ethnische Minderheiten sind Ethnien, die als Minderheit auf dem Territorium eines Staates lebt, der mehrheitlich von einer anderen Ethnie bevölkert ist. Fällt die ethnische Minderheit in Europa außerdem unter das Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarates und ist sie staatsrechtlich anerkannt, so wird sie völkerrechtlich oft als nationale Minderheit bezeichnet.

Kriterien

Eine ethnische Minderheit kann sich durch folgende Merkmale von weiteren Ethnien unterscheiden:

1. kulturelle Faktoren (Sprache, Religion, Geschichte, Brauchtum)

2. räumliche Strukturen (Territorium)

3. die soziale Identität (Zugehörigkeitsgefühl, Zusammengehörigkeitsgefühl)

4. Beziehung zur Bevölkerungsmehrheit (Interaktion, Mobilität, Geschichte der Beziehung)

5.Verhalten der Bevölkerungsmehrheit gegenüber der Minderheit (Integration/Exklusion)

Oft liegen jedoch nicht alle dieser Merkmale gleichzeitig vor - nimmt man jedoch als Basis die gemeinsamen Punkte aus den Minderheitsdefinitionen von Europarat und UNO, so sind als objektive Merkmale eindeutige Abgrenzungen hinsichtlich ethnischer, religiöser oder sprachlicher Charakteristika und die numerische Unterlegenheit bzw. Nicht-Dominanz vonnöten, während subjektive Kriterien wie z. B. die Selbstdefinition allein nicht ausreichend sind. Es kann sich also bei einer Gruppe auch im Falle nur eines objektiv feststellbaren charakteristischen Unterschiedes wie z. B. Sprache oder Religion trotzdem um eine ethnische Minderheit handeln.

Typen ethnischer Minderheiten

Manche Minderheiten bilden in einem anderen Staat die Mehrheit. Beispiele: Dänen in Deutschland, Ungarn in Österreich oder Rumänien

Nach der Genese lassen sich unterscheiden:

Minderheiten, die schon ursprünglich einer gemeinsamen Ethnie angehörten: Diese Minderheiten bilden teils hochstabile Volksgruppen. Beispiele: Basken in Spanien, Kelten Großbritanniens (beide wohl aus vorchristlicher Zeit), Zimbern (etwa 11./12. Jh.)

Minderheiten ohne vorherige Gemeinsamkeiten: Typisch für solche Minderheiten ist die Herausbildung von Kreolsprachen. Klassisches Beispiel: Schwarze Bevölkerungsgruppen beider Amerikas.

Ein Spezialfall ist die Diaspora, bei der eine bestimmte Bevölkerung ihr angestammtes Gebiet verlässt – aus welchen Grund auch immer – und sich in der Folge verstreut über den Erdball niederlässt. Die gemeinsame Kultur und Identität wird bewusst gepflegt und erhalten, so dass die Kultur und der kulturelle Zusammenhalt trotz der Verstreutheit erhalten bleibt. Typische Kennzeichen ist auch eine gewisse Absicht, dereinst in die „Heimat“ zurückzukehren.

Klassische Beispiele: Juden, Armenier, Auslandschinesen (strittig).

Entstehung von Minderheiten

Minderheiten können auf verschiedene Weisen entstehen. Die Entstehungsgeschichte einer bestimmten Minderheit hat in der Folge Auswirkungen auf ihre soziale Identität sowie auf das Konfliktpotenzial, das von ihr ausgeht.

Je nachdem, ob die Individuen weiterhin Kontakt mit Angehörigen ihrer Ethnie haben oder nicht, bleibt die kulturelle Identität mehr oder weniger erhalten. Es kann jedoch auch geschehen, dass sich in der Fremde eine neue kulturelle Identität entwickelt.