
Vorboten einer neuen Graswurzelbewegung?
„Ist ja auch echt schlimm mit uns“, sagen sie selbst, diese jungen Erwachsenen mit ihrer Lust an „Innerlichkeit“, an Psychotherapie. Nina Pauer hat das letzte Kapitel überschrieben mit „Wir sind nicht allein.“ Sie sagt: „Wir müssen uns vernetzen, wir müssen den Druck raus lassen und das Gespräch untereinander beginnen. Bei meinen Lesungen spüre ich, dass es hilft, wenn sich zeigt, dass es einem nicht alleine so geht wie Anna oder Bastian. Wir müssen uns vernetzen.“ Das ist auch Katja Kullmanns Fazit. Für sie hat die Gegenbewegung schon begonnen: „Parallel zu der strukturell forcierten Vereinzelung suchen die Menschen nach neuen Formen, sich mit anderen zu verbinden, sei es mit Bürgerinitiativen, friedlichen Hausbesetzungen, Ehrenämtern, mit sogenannten Graswurzelbewegungen. Da wo Gemeinschaft ‚von oben‘ geschwächt wird, entstehen ‚unten‘ derzeit neue Formen. Das finde ich sehr spannend.“
Fragen zum Inhalt
1. Wie heißen die im Artikel besprochenen Bücher? Worüber berichten sie? Was können Sie über ihre Verfasserinnen sagen?
2. Wen untersucht Nina Pauer? Welche Lebenseinsichten vertreten ihre beiden Protagonisten? Wie sind ihre psychischen Probleme mit der Haltung ihrer Eltern verbunden? Wie müssen sich die Eltern in dem Pubertätsalter benehmen?
3. Was bedeutet „eine „Zweiklassen-Bohème“?
4. Beschreiben Sie die innere Welt und die psychischen Probleme von Anna. Ist diese Haltung auch für unsere Verhältnisse typisch? Kenne Sie solche Fälle?
5. Welche Rolle spielt dabei die Ironie? Welche gesellschaftliche Position entsteht dabei?
6. Was beinhaltet „der neue Pragmatismus“? Welche Gefahren bringt er mit sich? Haben Sie solche Fälle beobachtet oder eventuell selbst erlebt?
7. Beschreiben Sie Bastian. Ist seine Lebensposition Ihnen nahe?
8. Warum sollen sich die jungen Leute vernetzen? Welche Rolle spielt dabei die „Graswurzelbewegung“?
Rektion der Verben
leiden (i, i)unter D./leiden an D/
stehen für Akk.
antreten zu D.
etw. riskieren
liegen an D/
einstehen für Akk.
sich auswirken auf Akk.
begegnen D.
sich beschäftigen mit D.
sich engagieren für Akk.
aufpassen auf Akk.
glaubwürdig vor D. sein / bleiben
suchen nach D.
Wörter und Ausdrücke
der Wettbewerb (-e)
der Segen
der Fluch
aus der Sicht der über 40-Jährigen
etw. einlösen
sich behaupten
sich entscheiden
j-n ermahnen
zugestehen
der Rat – die Ratschläge
der Auftrag – die Aufträge
lässig
etw. meiden
j-n verachten
die Lust an Akk. Haben
die Innerlichkeit
j-n/sich vernetzen
den Druck raus lassen
Wortfamilien
sicher > unsicher > j-n versichern > j-n verunsichern >verunsichert sein > die Verunsicherung
eins > einzeln > sich vereinzeln > vereinzelt
zwingen (a, u) > der Zwang
die Frist > befristet sein > unbefristet sein
fallen (ie, a) > gefallen / missfallen / zerfallen
etw. untersuchen > die Untersuchung
die Geisteswissenschaft > geisteswissenschaftlich
wachsen (u, a)> heranwachsen
das Erbe, der Erbe > etw. vererben
j-n segnen > der Segen
fluchen auf / über Akk. > der Fluch
der Sieb > etw. versieben
versagen > der Versager
etw. durchlassen > durchlässig
stören > gestört werden > gestört sein
werben > die Werbeagentur
sich beschäftigen mit D/ > die Beschäftigung
wirklich > sich verwirklichen > die Verwirklichung > die Selbstverwirklichung
steigen (ie, ie) > der Einstieg > der Berufseinstieg
das Innere > innerlich . etw. verinnerlichen
j-n zu etw. dringen (a, u) > der Drang
werfen (a,o) > entwerfen > der Entwurf
j-m etw. schminken > abschminken
der Bote > der Vorbote
„Falsche Freunde“ des Übersetzers
der Akademiker