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Unterricht 11. H. Böll „…und sagte kein einziges Wort“

1) Was kennen Sie über die „Trümmerliteratur“?

2) Sehen Sie sich eine kurze Videosequenz zum Thema „Gruppe 47“ (Impressionen aus Deutschland, Video D, Deutsche Literatur. Goethe Institut: Internationes, 1998). Sprechen Sie darüber, was für Sie im Film neu war.

3) Erzählen Sie über den Lebens- und Schaffensweg von H. Böll.

4) Arbeiten Sie am Auszug aus seinem Roman.

H/a: 1) Lesen Sie die Kommentare zur Textanalyse (Schischkina, Smoljan, 259-262); 2) Aufgaben zum Kapitel III (S. 263).

Unterricht 12. Böll: „…und sagte kein einziges Wort“

Analyse des Auszuges aus dem Roman „…und sagte kein einziges Wort“

H/a: Wiederholen Sie den ganzen Stoff. Bereiten Sie sich auf die schriftliche Analyse des Textes vor.

Unterricht 13. Schriftliche Kontrollanalyse.

Lesen Sie den Text eines deutschen Autors des XX. Jahrhunderts. Analysieren Sie den Text schriftlich nach den angebotenen Fragen.

H/a: 1) Informieren Sie sich über G. Grass (beliebige Autorenlexika) und über seinen Roman „Die Blechtrommel“.

2) Lesen Sie den Auszug aus dem Roman „Die Blechtrommel“. Übersetzen Sie den ersten und zweiten Absatz schriftlich.

G. Grass. „Die Blechtrommel“ (1959)

(Aus dem Kapitel „Das Fotoalbum“ des Ersten Buches)

Die Aufnahmen sind mehr oder weniger gut, bilden insgesamt nur die Vorstufe zu jenem ganzfigürlichen Portrait, das man anläßlich meines dritten Geburtstages machen ließ.

Da habe ich sie, die Trommel. Da hängt sie mir gerade, neu und weißrot gezackt vor dem Bauch. Da kreuze ich selbstbewußt und unter ernst entschlossenem Gesicht hölzerne Trommelstöcke auf dem Blech. Da habe ich einen gestreiften Pullover an. Da stecke ich in glänzenden Lackschuhen. Da stehen mir die Haare wie eine putzsüchtige Bürste auf dem Kopf, da spiegelt sich in jedem meiner blauen Augen der Wille zu einer Macht, die ohne Gefolgschaft auskommen sollte. Da gelang mir damals eine Position, die aufzugeben ich keine Veranlassung hatte. Da sagte, da entschloß ich mich, da beschloß ich, auf keinen Fall Politiker und schon gar nicht Kolonialwarenhändler zu werden, vielmehr einen Punkt zu machen, so zu verbleiben – und ich blieb so, hielt mich in dieser Größe, in dieser Ausstattung viele Jahre lang.

Kleine und große Leut’, kleiner und großer Belt, kleines und großes ABC, Hänschenklein und Karl der Große, David und Goliath, Mann im Ohr und Gardemaß; ich blieb der Dreijährige, der Gnom, der Däumling, der nicht aufzustockende Dreikäsehoch blieb ich, um Unterscheidungen wie kleiner und großer Katechismus enthoben zu sein, um nicht als einszweiundsiebzig großer, sogenannter Erwachsener einem Mann, der sich selbst vor dem Spiegel beim Rasieren mein Vater nannte, ausgeliefert und einem Geschäft verpflichtet zu sein, das, nach Mazeraths Wunsch, als Kolonialwarengeschäft einem einundzwanzigjährigen Oskar die Welt der Erwachsenen bedeuten sollte. Um nicht mit einer Kasse klappern zu müssen, hielt ich mich an die Trommel und wuchs seit meinem dritten Geburtstag keinen Fingerbreit mehr, blieb der Dreijährige, aber auch der Dreimalkluge, den die Erwachsenen alle überragten, der den Erwachsenen so überlegen sein sollte, der seinen Schatten nicht mit ihrem Schatten messen wollte, der innerlich und äußerlich vollkommen fertig war, während jene noch bis ins Greisenalter von Entwicklung faseln mußten, der sich bestätigen ließ, was jene mühsam genug und oftmals unter Schmerzen in Erfahrung brachten, der es nicht nötig hatte, vor Jahr zu Jahr größere Schuhe und Hosen zu tragen, nur um beweisen zu können, daß etwas im Wachsen sei.

(Grass, G. Die Blechtrommel. Ungekürzte Ausgabe. Göttingen: dtv, 1993 [1959]. – S.61-62).

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