
Aufbau und Struktur
Der Autor teilt den Text nicht in Kapitel ein. Die Handlung ist recht einfach zu verstehen, wenn man sich eingelesen hat. Bei dem Text handelt es sich um eine Rahmengeschichte, die aus drei Teilen besteht:
die Einleitung
der Hauptteil
der Schlussteil
In der Einleitung lernt der Dichter den armen Spielmann, Jakob, kennen. Der Hauptteil ist die Lebensgeschichte des armen Spielmanns, die dieser dem Autor als Ich-Erzähler erzählt. Der Schlussteil folgt nach einem Zeitsprung von mehreren Wochen, in diesem erfährt der Dichter die Todesursache des Spielmanns und trifft Barbara.
Die Erzählung hat auch eine innere Struktur:
Die Vorgeschichte (Prolog). Der Erzähler lernt einen alten Spielmann kennen und besucht ihn bald darauf in seinem ärmlichen Heim, um etwas über das Schicksal des Alten zu erfahren.
Die Verwicklung. Der weiche, träumerische und nach innen gewandte Jakob gerät nach einer unglücklichen Prüfung in Streit mit dem Vater.
Die Steigerung. Einst hört Jakob im Hof des Nachbarhauses jemanden ein einfaches Lied singen, das ihn bewegt. Er holt seine bisher gehasste Geige hervor, und versucht die Melodie zu spielen. Es wächst sein Interesse an Musik.
Die Entwicklung der Handlung. Jakob entwickelt einen hohen musikalischen Anspruch, der seiner Meinung nach von Gott kommt. Er hat eine flüchtige Beziehung zu Barbara (die Nachbarstochter, die das Lied gesungen hat).
Kulmination. Unglück brach über Jakobs Familie herein. Der Vater von Jakob stirbt. Jakob bekommt zwar ein beträchtliches Erbe, aber durch seine Unerfahrenheit und Vertrauensseligkeit verliert er es in kurzer Zeit. Als Barbara, erkannt hat, dass es ihr nicht gelingen werde, den lebensunfähigen Menschen zu erziehen, verliert sie mit ihrem Vater die Stadt und heiratet einen anderen Mann (einen Fleischer).
Die Lösung. Jakob zieht als der arme Spielmann geigend durch Wien.
Nachgeschichte (Epilog). Nach einer Reise zurückgekehrt, erfährt der Erzähler, dass sein Alter, nachdem er Kinder und zum Schluss auch das Vermögen seines Vermieters gerettet hatte, ist gestorben. Auch lern der Erzähler am Ende Barbara kennen.
Das Schema der Erzählung
Figurencharakterisierung
- Der arme Spielmann, Jakob. Jakob ist der mittlere von drei Brüdern und hat diese überlebt. Er
ist, was das tägliche Leben betrifft etwas unbeholfen und verliert seine gesamte Erbschaft. Er ist sehr ehrlich und erwartet dies auch von anderen. Durch die strenge Erziehung des Vaters ist er übertrieben höflich zu jedem. Er ist ausgeglichen und nimmt die Sachen so wie sie kommen, ohne sich aufzuregen oder deprimiert zu sein. Am Ende der Geschichte rettet er die Kinder aus dem Hochwasser. Hier ist ihm nur das Wohl der Kinder wichtig und nicht sein eigenes.
- Vater von Jakob. Der Vater von Jakob war ein Staatsmann mit dem Titel eines Bürochefs. Von ihm stammt die Aussage, dass Jakob ein etwas langsamerer Kopf sei. Er war ehrgeizig und heftig, was dazu führte, dass Jakob ständig unter Druck stand. Nach einer Prüfung, die Jakob nicht bestand, verstieß ihn der Vater und wollte nichts mehr mit Jakob zu tun haben, da er sich für ihn schämte.
- Barbara. Barbara versucht Jakob zu helfen, indem sie ihn warnt, auf das Erbe aufzupassen. Sie liebt ihn, als sie aber merkt, dass er das Geld bereits verloren hatte, sieht sie ein, dass sie ihn nicht heiraten kann. Sie kommt später aber in sein Leben zurück und bittet ihn ihren Sohn, der auch Jakob heißt, Geige spielen zu lernen. Als der alte Jakob stirbt, lässt sie ihn auf eigenes Kosten beerdigen und behält seine Geige als Erinnerung und gibt diese auch nicht für viel Geld ab.