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3 часть (газета) - студенты.doc
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Meinungsvielfalt schwarz auf weiß

Das Zeitalter der Informationsgesellschaft hat begonnen. Das heißt, dass jeder Bürger sich seine Informationen direkt online besorgen kann. Erle-ben wir also den Anfang vom Ende der guten alten Presse?

Vor rund dreihundert Jahren nahm die Presse mit dem Druck der Wo-chenblätter «Aviso» und «Relation» in Deutschland ihren Anfang. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam sie zur Blüte und nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie trotz Radio und Fernsehen erneut zum wich-tigsten Massenmedium.

Es gibt viele Gründe für den Fortbestand der Presse. Die journalistischen Medien wirken an der (politischen) Meinungsbildung mit, sie tadeln, kri-tisieren und decken auf in aller Öffentlichkeit. Sie dürfen dies, weil sie «in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse» handeln. Rund 370 Ta-geszeitungen und Tausende von Zeitschriften sorgen für die publizisti-sche Vielfalt und untestützen die Bürgerinnen und Bürger bei der Mei-nungsbildung.

Das hohe Renommee der Presse wurde in Deutschland auch davon be-günstigt, dass die Deutschen eine traditionell starke Zeitungslesenation sind. Vier von fünf Erwachsenen lesen regelmäßig Zeitungen. Zu den Besonderheiten der deutschen Publizistik gehört die große Tradition der Wochenzeitungen – jene Gattung, mit der einst die Pressegeschichte überhaupt begann, die dann aber von der Tagespresse abgelöst wurde.

An der reichen Tradition der Presse hat auch die Werbewirtschaft ihren Anteil. Dank der starken Position als Werbeträger kann die Tagespresse ihre Bezugspreise relativ niedrig halten. Aber trotzdem hat der ökonomi-sche Druck, der auf den Verlagshäusern lastet, weitreichende Auswir-kungen auf die Struktur der Presselandschaft: Längst haben die markt-beherrschenden Verlagshäuser in ihren Verbreitungsgebieten den klei-neren Konkurrenzblättern den Garaus gemacht. (1)

Die Presse bald am Ende? Wohl kaum. Zwar hat sie zahlreiche struktu-relle Probleme. Zwar steht sie unter wachsendem Wettbewerbsdruck durch die elektronischen Medien. Zwar werden die Herstellungskosten relativ zu den Online-Medien immer teurer. Doch in demselben Maße, in dem wir mit Informationen aus dem Internet überflutet werden, steigt die Nachfrage nach kompetentem Journalismus, der das Wichtigste selektie-ren, der Kriitk und Kontrolle ausüben und eine informierte Öffentlichkeit herstellen kann. Das probate Mittel gegen die Informationsüberflutung heißt darum: Glaubwürdigkeit.

Texterläuterungen

1. …haben …den kleineren Konkurrenzblättern den Garaus gemacht. - … расправились с мелкими изданиями-конкурентами.

die Meinungsbildung, -, ohne Pl. формирование мнения: Presse, Rundfunk, Fern-sehen und Internet tragen zur politischen / öffentlichen Meinungsbildung bei. * Pres-se, Rundfunk, Fernsehen und Internet beeinflussen die politische / die öffentliche Meinungsbildung. * Die Presse wirkt an der politischen / öffentlichen Meinungsbil-dung mit.

zur Blüte kommen достичь расцвета: 450 – 400 v. Chr. kam die neuklassische Kunst im perikleischen Athen zur Blüte.

tadeln, -te, hat –t j-n, etw. порицать, осуждать: Leo wurde wegen seines Verhaltens / für sein Verhalten streng / scharf getadelt. * Seine Arbeit wurde getadelt.

kritisieren, -te, hat-t j-n, etw. критиковать: Dieser Journalist kritisiert die Regierung öffentlich.

аufdecken, deckte auf, hat aufgedeckt etw. (Akk.) (здесь переносн.:) вскрывать, обнаруживать: eine Intrige, Korruption, j-s Fehler, Schwächen, Widersprüche aufdecken

öffentlich Adj. 1. публичный, общедоступный: Die Erklärung dieses Politikers löste einen öffentlichen Skandal aus. * Ich benutze nur öffentliche Verkehrsmittel. * In die-sem Park finden sonnabends öffentliche Konzerte statt. 2. oбщественный, государ-ственный, официальный: eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens обществен-ный (государственный) деятель *die öffentliche Ordnung stören нарушать об-щественный порядок * öffentliche Gelder общественные (государственные) средства

die Vielfalt, -, ohne Pl. многообразие, разнообразие: Ich bewundere die geistige Vielfalt dieses Menschen. * Diese Gegend zeichnet sich durch die Vielfalt der Landschaft aus.

ablösen, löste ab, hat abgelöst (здесь:) сменять (= приходить на смену): Jetzt musst du deinen Kollegen bei der Arbeit ablösen.

Anteil haben an j-m, etw. быть причастным к чему-л., проявить участие к кому-л.: - Meinst du nicht, dass an deinen Erfolgen auch dein Trainer seinen Anteil hat? – Ja, ich gebe zu, dass ich ihm vieles verdanke.

die Werbewirtschaft, - , ohne Pl. рекламная отрасль (объединяющая организа-ции, занимающиеся рекламой): Die Werbewirtschaft trägt zu relativ niedrigen Bezugspreisen der Presse bei.

der Werbeträger, - s, - издание, публикующее рекламу: Zeitungen, Rundfunk, Litfassäule (столб / тумба для афиш и объявлений) sind Medien, durch die Werbung verbreitet wird. Sie sind also Werbeträger.

der Bezugspreis, -es, -e закупочная / подписная цена: Die Bezugspreise der deutschen Zeitungen in Deutschland reichen von …bis …Euro.

herstellen, stellte her, hat hergestellt etw. (Akk.) (здесь:) производить, изготавли-вать что-л.: Industriewaren, Maschinen, Fernsehapparate, Lebensmittel herstellen * Was wird in diesem Betrieb hergestellt?

die Herstellungskosten nur im Pl. производственная себестоимость: Die Herstel-lungskosten sind durch die Anwendung der modernen Technik um 30% gesunken. * Die Herstellungskosten der gedruckten Medien steigen.

selb Demonstrativpron. (употребляется только в слиянии с стоящим перед ним определённым артиклем и склоняется как прилагательное после определённого артикля: derselbe, dieselbe, dasselbe dieselben) тот самый, тот же: Er trug heute denselben Anzug wie gestern. * Sie hatte dasselbe Kleid an wie am Vortag.

Местоимение получает усиление за счёт употребления с ein: - Wer hat das Gedicht geschrieben und wer die Musik? – Dichter und Komponist ist ein und dieselbe Person.

Если артикль сливается с предлогом, то возможно раздельное написание: Am 2. Mai kamen wir in Berlin an, und am selben / an demselben Tag (в тот же день) besuchten wir einige Berliner Museen. * Wir werden mit Informationen aus dem Internet überflutet. Im selben / in demselben Maße (в той же мере) steigt die Nachfrage nach kompetentem Journalismus.

überfluten, -te, hat –t etw. (Akk.) затоплять, наводнять (также переносн.): Der Fluss hat das linke Ufer überflutet. * Der Markt wird mit neuen Waren überflutet. * Wir werden mit Informationen überflutet.

die Nachfrage, - , -n nach etw. (здесь:) спрос: Die Nachfrage nach diesem Buch / nach diesen Waren ist gestiegen / hat nachgelassen. * Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Спрос превышает предложение.

ausüben, übte aus, hat ausgeübt etw. (Akk.) (здесь:) осуществлять: Kritik, Kontrolle, Einfluss ausüben

die Glaubwürdigkeit, -, ohne Pl. достоверность, правдоподобность: Der Redner führte viele Beispiele an, die die Glaubwürdigkeit seiner Worte bekräftigten.

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