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Ein Fremder
Im Frühjahr 1931 kommt in die Gegend an der Mur mehrmals ein Frem-der, der damit, dass er eine ungewöhnliche Mischung von Russisch, Deutsch und Slowenisch spricht, einige Aufmerksamkeit erregt. Am häu-figsten hält er sich bei der Kapelle Marija Snezna, zu deutsch Marie Schnee, auf. Eines Tages vertraut er einem Kirchendiener, dass er Arzt ist. Er überlegt, wo er eine Praxis eröffnen kann. Der Mesner schlägt ihm eine größere Stadt vor, doch der Fremde mit dem ernsten Gesicht antwor-tet, dass eine Stadt ihn nicht interessiert. Auf dem Lande will er arbeiten.
Beim nächsten Besuch des seltsamen Unbekannten entgeht es dem Kir-chendiener nicht, dass ihn das Marienbildnis im Altar außerordentlich in-teressiert. Der Kirchendiener erzählt ihm: “Die Marija Snezna heißt so, weil bei der Errichtung einer Marienkirche in Italien ein Wunder ge-schehen ist.“ Der Unbekannte hört aufmerksam zu; das prägt sich der Kirchendiener gut ein.
Der Kirchendiener erinnert sich nicht mehr, in welchem Jahr das Wunder geschehen ist, „doch es ist im August gewesen, und plötzlich hat es zu schneien begonnen. Das ist halt eine Legende“. Aber Wladimir Semjo-now nickt zustimmend und versichert: „ Etwas in der Art ist gewiss geschehen.“ Daraufhin bleibt er den ganzen Sommer lang weg, doch im Herbst kommt ein Wagen aus Maribor. Der blonde russische Arzt, in mittleren Jahren, zart von Gestalt, Wladimir Semjonow mit Namen, eröff-net im Hause des Kaufmanns seine Praxis. Es vergeht kein Jahr, und der schweigsame Doktor ist der beliebteste Mensch weit und breit. Schwei-gend kümmert er sich um ihre Wunden und versorgt sie.
Noch immer weiß man nichts von diesem ernsten Menschen mit dem düsteren Gesicht. Die Sprache beherrscht er schon, doch spricht er mit den Leuten in seinem weichen Slowenisch selten mehr, als unbedingt not-wendig ist. Zur Messe geht er nicht, wird aber zu einsamen Stunden häu-fig vor dem Altar der Marija Snezna gesehen. In den ersten Jahren be-kommt er zeitweise Besuch aus der Stadt, unter den Besuchern ist eine große, schöne Frau. Nächstens hört man hinter den Fenstern russisch ge-führte Unterhaltungen, die zuweilen zu Streitgesprächen anschwellen. Dann hören die Besuche auf, und er fährt immer seltener in die Stadt. In den folgenden Jahren vereinsamt er zusehends.
Im Jahre sechsunddreißig oder siebenunddreißig ersteht er bei einer Versteigerung das große Haus des Kaufmanns. Die Parterreräume adap-tiert er für seine Ordination. Er beginnt den Erkrankungen der Lunge und der Atemwege besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Nachts brennt in seinen Fenstern Licht, oft wird er gesehen, wie er schon im ersten Mor-gengrauen am Balkon lehnt und stumm die Wagen beobachtet, die auf seinem Hof halten. Die Bauern zurren mit klammen Fingern in der Mor-genkälte die Decken auf ihren Knien zurecht und hüllen ihre Kranken in Wollstoffe. Diesem wortkargen, seltsamen Menschen vertrauen sie ihre Schmerzen und Krankheiten mit kindlichem Vertrauen an. Mag sein, dass Wladimir Semjonow in ihren Augen eine Mischung von Demut und der verschlagenen Hinterlist eines Muschiks ist. Doch alles weist darauf hin, dass ihn diese Leute nicht interessieren. Sorgsam widmet er sich ihren Beschwerden, nicht ihnen. Etwas anderes interessiert ihn. Ihn interessie-ren die Neuigkeiten aus der Zeitung, und immer häufiger plärrt in seinem Haus das Radio. Doch noch bevor die Ereignisse, die schnell näherrüc-ken, eintreten, vollbringt er eine Tat, die innerhalb kürzester Zeit weitum bekannt wird. Im Winter rettet er den einzigen Sohn einer Winzerswitwe vor dem sicheren Tode. Eine Lungenentzündung ist in Zeiten wie diesen an einem Ort wie diesem eine Krankheit, die geeignet ist, einen Men-schen ziemlich verlässlich ins Jenseits zu befördern. Besonders eine Lun-genentzündung in einer Winzerhütte. Wladimir Semjonow wacht in die-sem Winter einige Nächte lang bei dem phantasierenden Burschen. Er sitzt an seinem Bett in der feuchtnassen Hütte mit dem aus Lehm ge-stampften Boden, zwischen Töpfen und Fetzen, gemeinsam mit der schluchzenden Alten.
Der genesene Bursche will ihm die Hand küssen, er kann ihm sonst nichts zum Dank geben. Der Doktor wehrt ab. Er will keinen Dank: Du musst ihr danken, der Marija Snezna, sie hat dir deine Gesundheit wiederge-schenkt. Dann musst du deiner Mutter danken, sie hat bei dir gewacht und für dich gebetet.“ Diese Worte bringen ihm fast den Ruf eines Heiligen ein. Die Betschwestern des Dorfes tragen die Kunde weit herum, und die Geschichte ist noch Jahrzehnte nach den folgenden Ereignissen lebendig.
(Drago Jancar / geb. 1948 /. Ein Fremder. In: EUROPA ERLESEN. STEIERMARK. Wieser Verlag. Klagenfurt, 2005. Gekürzt.)
68. Tauschen Sie Ihre Meinungen über die folgenden Fragen aus.
- Welche Belege findet man im Text dafür, dass die Handlung in einer österreichischen Provinz spielt? Wo genau?
- Warum wollte der Fremde gerade in diesem Ort als Arzt tätig sein?
- Was erfährt man so alles über den Fremden?
- Warum ist die Geschichte noch Jahrzehnte nach den folgenden Ereig-nissen lebendig?
- Warum heißt die Geschichte „Ein Fremder“? Ist er für die Bauern ein Fremder geblieben?