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Н Ф Бориско Бизнес курс немецкого языка с 240-241

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11.05.2017
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Als ich ein Türke war

Um selbst zu erleben, was dran ist an der Behauptung, in der Bundesrepublik mache sich Ausländerfeindlichkeit breit, habe ich mich in einen Türken verwandelt. Dazu hatte ich mir den blonden Bart, die Augenbrauen und die Haare schwarz gefärbt und mich im Chick der siebziger Jahre eingekleidet. Die Verwandlung schien gelungen.

Das "Opemcafö" liegt gleich neben Frankfurts alter Oper. Vor drei Wochen war ich ausgesucht freundlich und zuvorkommend (=höflich und liebenswürdig) bedient worden. Doch heute ist alles anders — weil ich heute ein Türke bin. Ich gehe ins Lokal (=Cafö). Es ist fast leer. Während ich mich noch umsehe, stellt sich mir eine Kellnerin in den Weg: "Haben Sie reserviert?". Ich antworte in jener Sprache, die nach landläufiger (=allgemein üblicher) Meinung das Deutsch der Türken ist: "Ische nix reserviere. Alles leer, isch eine Kaffee trinke, bitte." Ich setze mich an den nächstbesten leeren Tisch. Mein Kaffee kommt nicht. Ich winke der Kellnerin. Sie reagiert nicht, sieht durch mich hindurch...

Seit einer Woche lebe ich jetzt schon als Türke in Frankfurt. Hier sind fast ein Viertel der Einwohner Ausländer — einen höheren Prozentsatz gibt es in keiner anderen deutschen Großstadt. Jeden Morgen stehe ich um 4 Uhr auf. Um 5 beginnt mein Dienst als städtischer Straßenkehrer. 8 Stunden fege (=kehre) ich jeden Tag im orangenfarbenen Overall in meinem Revier zwischen dem Luxus-Hotel "Frankfurter Hof1 und dem Schauspielhaus. Ohne Ausländer würde die Stadt im Müll ersticken — 95 Prozent der Straßenkehrer Frankfurts sind Türken.

Ich habe mich schnell daran gewöhnt, daß ich als Türke wie ein Depp (=Dummkopf) behandelt werde. Im Supermarkt nimmt mir die Kassiererin beim Bezahlen einfach das Geld aus der Hand, als könnte ich nicht selbst zählen. In diesen Wochen ist mir klar geworden, weshalb die Türken am liebsten in türkischen Läden einkaufen: Da werden sie wie normale Menschen behandelt.

Freitag abend, Zeit zum Ausgehen. Am liebsten würde ich an diesem Abend mit türkischen Freunden, die ich inzwischen gewonnen habe, in eines ihrer Lokale gehen. Da würden mir die ganzen Demütigungen (=Emiedrigungen) erspart bleiben.

...Es ist ganz einfach, wieder als Mensch akzeptiert zu werden — wenn man kein Türke ist. Ich versuche das Spiel im "Opemcafö". Bart und Augenbrauen wieder hell, "Frankfurter Allgemeine" unter dem Arm, Ich setze mich draußen an den einzigen leeren Tisch. Die Kellnerin kommt auf mich zu und lächelt. "Was wünschen der Herr? Ein Kaffee — kommt sofort."

Ich lehne mich im Stuhl zurück. Ich bin wieder Deutscher. Eigentlich könnte ich zufrieden sein.

Как я был турком.

Действительно ли утверждение что отношение к иностранцам враждебное, я превратился в турка. Для этого я покрасил русую бороду и брови, а также волосы покрасил в черный цвет и оделся в одежду по типу 70-х годов. Преобразование удалось.

Кафе «Opera» расположено со старой франкфуртской оперой. Три недели назад я был в этом кафе под видом немца, со мной обходились вежливо. Но сегодня все по другому, я сегодня турок. Я захожу в кафе, оно почти пустое. Пока я осматриваюсь, дорогу мне преграждает официантка, с вопросом вы заказывали? Я отвечаю на том языке, который, по общему мнению немцев, говорят все турки. Я сажусь за ближайший столик и заказываю кофе. Но кофе мне не несут. Я киваю официантке. Она не реагирует, смотря на меня.

В течение недели я живу как турок во Франкфурте. Вот почти четверть людей являются иностранцами — это высокий процент, его нет ни в каком другом большом немецком городе. Каждое утро я встаю в 4 утра. В 5 у меня начинается служба в качестве дворника. Каждый день я подметаю свою область, между роскошным отелем «Франкфуртер Хоф» и Драматическим театром. Без иностранцев город задохнется в мусоре, поскольку 95% дворники Франкфурта это турки.

Я быстро привык к тому, что со мной обращаются как с дураком. В моем супермаркете кассир при оплате просто берет деньги из рук, когда я даже не успеваю посчитать их. В течение этих недель я понял, почему турки предпочитают покупки в турецких магазинах, потому что там с ними обращаются как с нормальными людьми.

В пятницу вечером время выхода в люди. Я бы предпочел провести вечер с турецкими друзьями, которых приобрел. Тогда бы я избавился от унижений.

...Очень легко быть принятым вновь как человек, если ты не турок. Я продолжаю игру в «Кафе опера». Борода и брови снова светлые, газета под мышкой. Я сажусь на улице за единственный свободный столик. Официантка подходит ко мне и улыбается. Что господин желает? Хотите кофе? Кофе будет сразу.

Я откинулся на спинку стула. Я снова немец. Теперь я могу быть доволен.