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стилистика ответы

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HYPERBEL, die (griech. Übertreibung): Abart der Periphrase, Umschreibung in semantisch übertrieben gesteigerter Form, meist bildhaft, oft satirisch oder volkstümlich (ein Loch in den Bauch fragen, es regnet in Strömen, todmüde, totenstill, Herz aus Eisen). Hyperbolischer Ausdruck ist eines der wichtigsten Mittel im Dienste von Humor und Satire im Alltag. Sprachliche Formen sind mannigfaltig (feste Wortkomplexe verschiedener Art, freie Wortgruppen, Lexeme verschiedener wortbildender Strukturen).

MEIOSE, die: Abart der Periphrase, in der die Redegegenstände vermindert sind (mäuschenstill; in einem Schneckentempo).

LITOTES, die (griech. Sparsamkeit, Zurückhaltung im Ausdruck): Abart der Periphrase, die eine Eigenschaft mit dem Mittel der doppelten Verneinung des Gegenteils besonders bekräftigt (z.B. nicht übel = sehr gut; nicht unbekannt = sehr bekannt). Stilistische Hauptfunktionen der Litotes ist vorsichtige Aussage (Das ist kein dummer Gedanke = Das ist ein kluger Gedanke) sowie ironische Verstärkung (Das ist keine Glanzleistung = Das ist eine recht mäßige Leistung).

20. FIGUREN DER HINZUFÜGUNG: entstehen aus dem Streben nach Hervorhebung, oft verbunden mit dem Streben nach paradoxer und witziger Pointierung (=Betonung), Steigerung, Symbolisierung. Nicht selten dienen sie auch einer ohren- und augenfälligen Gliederung des Satzes, einer Satzfolge bzw. eines Textes. Zu den Figuren der Hinzufügung gehören Wiederholung, Aufzählung, Epitheton.

WIEDERHOLUNG, die: Hinzufügung des Gleichen, um aussagewichtige Sinneinheiten zu verdeutlichen bzw. emotional zu verstärken. Man muss Wiederholung als Stilmittel von Wiederholung als Stilfehler unterscheiden. Die letztere Erscheinung wirkt stilistisch störend und zeugt von einem Mangel an Ausdrucksmöglichkeiten. Die Wiederholung als Stilmittel hat mehrere Erscheinungsformen. Nach der sprachlichen Ebene unterscheidet man: Lautwiederholungen, Wortwiederholungen, Wiederholungen syntaktischer Art. Die wichtigsten Arten der Lautwiederholungen sind: {+)Alliteration und (+)Endreim. Die wichtigsten Arten der Wortwiederholung sind (+)wörtliche Wiederholung, (+)variierte Wiederholung, (+) synonymische Wiederholung. Als Wiederholungen auf syntaktischer Ebene gelten: (+)die Anapher, {+)die Epipher, (+)das Kyklos (Ringbau), (+) die Anadiplose, (+)der Parallelismus (Isokolon).

ALLITERATION (=Anlautreim, Stabreim): Reimung gleichlautender Konsonanten im Wortanlaut. Alliteration gehört zu den Reimarten und damit zu den Klangsmitteln. Sie hat eine reiche Tradition als Reimschmuck germanischer Dichtung. Heute finden wir Alliteration noch vielfach in Zwillingsformeln (mit Mann und Maus, Kind und Kegel), in der Dichtung:

Klinge, kleines Frühlingslied,

Kling' hinaus ins Weite (H.Heine).

Alliteration gilt als altbewährtes Mittel in Werküberschriften (Fallada, "Bauern, Bonzen, Bomben") und in der Werbung (Zucker zaubert, Wasser wirkt Wunder).

ENDREIM, der: Gleichklang vom letzten haupttönigen Vokal, eines Wortes bis zum Wortende (Mann der Arbeit, aufgewacht! Und erkenne deine Macht! - G.Herwegh, "Bundeslied").

WÖRTLICHE WIEDERHOLUNG, die: unveränderliche Wiederholung von gleichen Wörtern und Wortgruppen. Die Wörter werden auf diese Weise besonders hervorgehoben, wirken eindringlicher und nachdrücklicher als die einmalige Nennung. Wir begegnen solchen einfachen Woftwiederholungen in der Dichtung und in der Alltagsrede: Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an! (Goethe, "Erlkönig").

VARIIERTE WIEDERHOLUNG: Wiederholung mit variierter grammatischer Form (Die Gesichter wurden lang und länger) oder mit variiertem Wortbildungsmodell (das Sagbare sagen, das Erfahrbare erfahren, das Entscheidbare entscheiden, das Erreichbare erreichen...(H.Heissenbuttel). Auf der grammatischen Wortvariierung beruhen auch genitivische Steigerungsformen wie "Buch der Bücher", "Der König der Könige", "Das Lied der Lieder".

POLYPTOTON, das (griech. "vielfach flektiert"): Wiederholung eines Wortes mit veränderter Flexion, z.B. Die Welt ist tief, und tiefer als der Tag gedacht (Nietzsche).

FIGURA ETHYMOLOGICA: Abart der (+)Wortwiederholung, Sonderfall des (+)Polyptotons, Verbindung stammvervandter Wörter. Häufig ist figura ethymologica als Verbindung eines intransitiven Verbes mit einem stammverwandten Substantiv anzutreffen, z.B. Er spielt ein falsches Spiel. Sie kann auch als Verbindung zweier stammverwandter Substantive auftreten (Das Beste von Besten; König der Könige).

SYNONYMISCHE WIEDERHOLUNG, die: Wiederholung durch begrifflich-synonymische Variierung, zum Zweck einer treffenden Charakteristik einer Person, eines Gegenstandes bzw. einer Erscheinung (Er lachte, jubelte, kreischte vor Lust).

PARONOMASIE, die (griech. "para" = entgegen, "onoma" = Name): Rhetorische Figur der Wiederholung, Wortspiel durch Koppelung klangähnlicher, etymologisch und semantisch unterschiedlicher Wörter, z.B. „die Bistümer sind verwandelt in Wüstümer“ (Schiller).

TAUTOLOGIE, die: ein Doppeltsagen durch grammatisch gleiche Redeteile (Er war stets immer aufmerksam), eine besondere Form der variierten Wiederholung. Tautologie wird im gewöhnlichen Sprachgebrauch als Stilfehler empfunden. In bestimmten Fällen der Sprachverwendung - bei bewusster, meist satirischer Aussageabsicht - kann das ein Stilmittel sein (ein kleines winziges Mannlein).

PLEONASMUS, der: ein Doppeltsagen, ebenso wie die Tautologie eine besondere Form der variierten Wiederholung. Im Unterschied zur Tautologie wird es durch unterschiedliche Redeteile ausgedrückt. Bei motivierter Verwendung kann es ein Stilmittel sein (zum Ausdruck einer Ironie oder besonderer Verstärkung: der Weisheit letzter Schluss, ein alter Greis).

ANAPHER, die: l) Wort oder Wortgruppenwiederholung am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender, parallel gebauter Sätze oder größerer Redeeinheiten: "Und dann haben wir noch nichts für Feuerung. Und nichts für Sicht. Und nichts für Porto. Und nichts für Kleidung" (H. Fallada, "Kleiner Mann, was nun?"). Anapher ist ein Stilmittel, das Eindringlichkeit hervorrufen soll. Die Anapher wird in verschiedenen Funktionalstilen verwendet. Sehr beliebt ist sie beispielsweise in der Werbung, z.B. Alles preiswert, alles von hoher Qualität und alles gibt es bei uns.

Beim gleichen Absatzbeginn erfüllt die Anapher eine architektonische Funktion, d.h. dient als Mittel der gleichzeitigen inhaltlichen äußeren Gliederung des Ganztextes in Absätze und ihrer Verbindung zum Ganzen.

2)Terminus der Textlinguistik; Gesamtheit der Textverflechtungsmittel am Anfang des Satzes (Vorfeld als Anschlussstelle), die auf das Vorangehende verweisen, z.B. Pronomina, Zahlwörter, Periphrasen, Wiederhohlungen u.a.

EPIPHER, die: Wort- oder Wortgruppenwiederholung am Ende eines Satzes, mehrerer Sätze oder Absätze („Er isst beflissen, trinkt beflissen, schmatzt beflissen, schimpft beflissen“. L.Feuchtwanger, "Exil"). Die Epipher dient wie die Anapher vor allem der rhytmisch-architektonischen Gliederung des Textes.

KYKLOS, das: (griech. Kreis, = Ringbau, Ringwiederholung, Rahmenwiederholung): rahmende, ringartige Wiederholung am Anfang und am Ende eines Textes (Warum hast du bloß geschwiegen, warum?) Es erscheint vor allem in emotional verstärkter Alltagsrede. Nicht selten hat das Kyklos architektonische Funktion, d.h. es dient einer ohren— und augenfälligen Gliederung des Textes.

ANADIPLOSE, die (griech. die Verdoppelung): Sonderform einer wörtlichen Wiederholung, bei der das schließende Wort bzw. die schließende Wortgruppe des vorangehenden Satzes am Anfang des folgenden Satzes bzw. Textstücks wiederholt wird. Dadurch wird eine Kompositionsfuge gekennzeichnet („...und ich stand vor ihr wie neubelebt, wie geblendet vom Sonnenglanz ihrer Schönheit, und sie ging weiter - und ich ließ mich am Leben. Und sie ließ mich am Leben, und ich lebe, und das ist die Hauptsache“. H.Heine, "Ideen. Das Buch Le Grand.") Eine derartige Wiederholung ist in der Alltagsrede als Mittel der emotionalen Verstärkung besonders häufig anzutreffen (Und dann kam der Sturm. Ein Sturm wie wir ihn noch nicht erlebt hatten.)

PARALLELISMUS, der (=Isokolon): wiederholte strukturelle Gleichheit, gleichmäßige Wiederkehr derselben Wortform oder Satzstruktur in mehreren aufeinanderfolgenden Sätzen bzw. Absätzen. Der syntaktische Parallelismus verbindet thematisch sich ergänzende Aussagen („Die Kunst ist lang, das Leben kurz, die Gelegenheit fluchtig, das Urteil schwierig“. Goethe). Parallelismus als syntaktisch-stilistische Besonderheit findet sich in Sprichwörtern und Lebenswahrheiten: Jung gewohnt, alt getan. - Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. - Mit Gott fang an, mit Gott hör auf.

AUFZÄHLUNG, die: das Nacheinander gleichartiger Bezeichnungen von Gegenständen, Merkmalen mit oder ohne Konjunktionen; Zusammenfassung mehrerer stilistischer Kombinationsfiguren, die mit dem Prinzip der aufzählenden bzw. stufenden Summierung von Redeteilen beruhen und der allseitigen Darstellung einer Erscheinung bzw. eines Sachverhaltes dienen. Subklassen der Aufzählung sind (+)Akkumulation, (+)Amplifikation, (+)Klimax, (+)Antiklimax.

AKKUMULATION, die: bloße Anhäufung der einzelnen Aufzählungsglieder ohne Schlusszusammenfassung („Paris der Revolution, imperiales Paris, Paris der Kommunarden, Paris der Boheme, Paris der Volksfront,- Paris des Widerstandes - leb wohl, Paris des Akkordeons“. Paul Wiens).

AMPLIFIKATION, die (lat. amplifikatis, zu: amplus = weil): Aneinanderreihung einzelner Aufzählungsglieder mit einer eröffnenden oder beschließenden Zusammenfassung („Sie alle, Männer, Frauen und Kinder, sahen sprachlos dem Zerstörungswerk des Feuers zu; Europa, Asien, die Reiche der Mongolen, Afrika, die Reiche der schwarzen Völker, Amerika, alles in Flamme!“ B.Kellermann).

KLIMAX, die (lat. climax = Steigerung des Ausdrucks = griech. "die Leiter"): graduell oder präzisierend steigende Aufzählung, d.h. jedes nächste Kettenglied dieser Aufzählung ist inhaltlich stärker oder genauer als das Vorangehende (Es regnete stundenlang, nächtelang, tagelang, wochenlang).

ANTIKLIMAX, die: eine fallende Aufzählung, deren Glieder in der Aufzählungsfolge graduell schwächer erscheinen (Magnifizenz, sehr verehrte Professoren und Dozenten, werte Gäste, liebe Kollegen!).

ASYNDETON, das (griech. das Unverbundene): Aufzählung mit unverbunden nebeneinander gestellten Gliedern („O Erd, о Sonne, о Glück, о Lust“. Goethe).

POLYSYNDETON, das (griech. das Vielverbundene): Aufzählung mit konjunktional miteinander verbundenen Gliedern, widerspiegelt meist eine gleichmäßig rhytmische Bewegung („Und es wallet und siedet und brauset und zischt“. F.Schiller).

EPITHETON, das: jegliche Merkmalhervorhebung eines Gegenstandes bzw. einer Erscheinung. Sprachliche Form des Epithetons sind Attribute verschiedener Art (adjektivische Attribute, Genitivattribut, präpositionales Attribut, Bestimmungswort in einer attributiven Zusammensetzung). Nach der Funktion unterscheidet man konkretisierende, begrifflich differenzierende Epitheta (die rote Rosa), bewertende, charakterisierende Epitheta (ein jämmerliches Verhalten), formelhafte, stehende Epitheta (kühler Brunnen, trautes Heim) und unerwartete Epitheta („weiße, höfliche Manschetten“. H.Heine, „Harzreise“).

VERGLEICH, der: sprachstilistischer Ausdruck, bei dem etwas mit etwas aus einem anderen Bereich in Beziehung gesetzt und dadurch eindringlich veranschaulicht wird; die beiden Lexeme verbindet ein gemeinsames (auch kontrastierendes) Bedeutungselement (Vergleichsbasis oder tertium comparationis) miteinander. Nach dem Wesen und der pragmatischen Wirkung unterscheidet man Sachvergleiche und bildliche Vergleiche. Zu den letzten gehören metahorische, hyperbolische Vergleiche, die subjektiv, emotional bewetend sind: Der Gast wie der Fisch: er bleibt nicht lange Frisch. Nach ihrer Verbreitung unterscheidet man individuelle (Es ist nachts kälter als draußen) und gemeinsprachliche (Wie der Vater, so der Sohn) Vergleiche. Der Struktur nach unterscheidet man knappe (dumm wie ein Esel; dreimal umgezogen ist einmal abgebrannt), erweiterte (Mit dem Besuch eines Freundes ist wie mit dem Regen. Man bittet darum, wenn er ausbleibt, und verwünscht ihn, wenn er zu lange dauert) und ausgebaute (geschlossene) Vergleiche. Die letzten bezeichnet man auch als Gleichnisse, bei denen es um breit angelegte Bilder geht. Sie kommen zum Beispiel sehr oft in der Predigt Christi im Neuen Testament vor.

21. FIGUREN DER ENTGEGENSETZUNG (= Gegensatzfiguren): Zusammenfassung mehrerer Kombinationsfiguren, die auf dem Prinzip der Konfrontation sprachlicher oder textlicher Einheiten beruht. Als Subklassen der Entgegensetzung treten auf: (+)die Antithese, (+)der Chiasmus, (+)der Schlagsatz, (+)die Ironie, (+)die Litotes, (+)der Doppelsinn, (+)das Wortspiel, (+)das Oxymoron, (+)das Zeugma, (+)die Falschkoppelung.

ANTITHESE, die: Gegenüberstellung von Wörtern oder ganzen Sätzen mit entgegengesetzter oder zumindest kontrastierender Bedeutung. Antithesen entstehen auf breiter antonymischer Basis (lexikalische und grammatische Antonymie, systemhafte und kontextuale Antonymie).

CHIASMUS, der (=Kreuzfigur, Kreuzstellung; nach dem griechischen Buchstaben x [chi], der einem Kreuz ähnelt): Fortführung einer Aussage unter Kreuzstellung von aufeinander antithetisch bezogenen Wörtern (Verbrenne, was du angebetet hast, und bete an, was du verbrannt hast!).

SCHLAGSATZ, der: stilistische Kombinationsfigur und Subklasse der Gegenüberstellung, eine Schlusspointe, die eine vorausgegangene Aussage unerwartet inhaltlich negiert (Die Stadt [Göttingen] selbst ist schön und gefällt einem am besten, wenn man sie mit dem Rücken ansieht. H.Heine).

IRONIE, die: Abart der Periphrase. Im engeren Sinn: Äußerung, die das Gegenteil vom Gemeinten zum Inhalt hat („vielen Dank für die Blumen“ - Antwort auf eine Kritik). Im weiteren Sinn: Synonym zu Humor, Satire, Sarkasmus. Stilistische Hauptfunktion der Ironie ist satirische bzw humorvolle Verstärkung der Aussage.

LITOTES, die (griech. Sparsamkeit, Zurückhaltung im Ausdruck): Abart der Periphrase, die eine Eigenschaft mit dem Mittel der doppelten Verneinung des Gegenteils besonders bekräftigt (z.B. nicht übel = sehr gut; nicht unbekannt = sehr bekannt). Stilistische Hauptfunktionen der Litotes ist vorsichtige Aussage (Das ist kein dummer Gedanke = Das ist ein kluger Gedanke) sowie ironische Verstärkung (Das ist keine Glanzleistung = Das ist eine recht mäßige Leistung).

DOPPELSINN, der: stilistische Kombinationsfigur der Gegenüberstellung, die sich die Vieldeutigkeit des Wortes bzw. Homonymie zunutzemacht. Der Doppelsinn als stilistisches Mittel zum Ausdruck von Humor und Satire besteht in der Möglichkeit, das Gesagte in zweifachem Sinn zu verstehen (In unserem Land wird zuviel Kohl produziert. - Kohl = "Gemüse" + "Unsinn"). Ironisch angewandter Doppelsinn ist vor allem eine Eigenart des äsopischen Stils, d.h. der Verschleierung eines kritischen Angriffes durch Doppeldeutigkeit. Der Doppelsinn wird häufig auch in volkstümlicher Alltagsrede verwendet.

WORTSPIEL, das: Spiel mit phonematisch oder morphematisch ähnlichen Sprachgebilden (Die Lautesten sind nicht immer die Lautersten). Zwei verschiedene Wörter werden durch eine phonetische Änderung, durch eine Variation in der Wortbildung, durch verschiedene Arten (+)der Kontamination, durch Spiel mit den lexischen Elementen einer stehenden Verbindung u.a.m. irgendwie zueinander in Verbindung gesetzt. Zu den Wortspielen gehören auch Satzumformungen, z.B.: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft! Das Wortspiel ist ein wirksames Mittel zum Ausdruck von Humor und Satire. Es gehört zu den stilistischen Kombinationsfiguren der Gegenüberstellung, da zwei verschiedene Formvarianten (eine usuelle und eine okkasionelle) einander gegenübergestellt werden (W.Spiewok).

OXYMORON, das (griech. "scharfsinnig - dumm"): Sonderform der Antithese, scheinbar widersinnige Verbindung von Gegensätzen, deren Vereinigung dennoch eine neue sinnvolle Ganzheit ergibt. Die stilistische Aufgabe des Oxymorons besteht darin, eine widersprüchliche Erscheinung treffend und originell zu charakterisieren (betrogene Betrüger, süße Qual, Freundfeind). Oxymoron ist ein beliebtes Mittel von Humor und Satire (geschwätziges Schweigen). Sprachliche Form des Oxymorons: kopulative Zusammensetzungen (bittersüß, Freundfeind), Wortgruppen aus substantivischem Kern und adjektivischem Attribut (beredtes Schweigen).

ZEUGMA, das (griech. Zusammenjochung): syntaktische Bildungen, die mehrere, dabei unpassende gleichartige Satzglieder miteinander verbinden, z.B. Attribute zu einem Substantiv, Subjekte bzw. Objekte zu einem Verb. Solche alogischen sprachwidrigen Verbindungen werden ausgenutzt, um humoristische und ironische Wirkung zu erzielen (Diе Flaschen werden leerer und die Köpfe voller. - H.Heine).

FALSCHKOPPELUNG, die: eine scheinbarwidersinnige Verbindung zweier Lexeme, beispielsweise ein Attribut wird vor einem Substantiv gesetzt, zu dem es logisch nicht passt (kalte Mamsell - Angestellte, die in einem Gaststättenbetrieb für Zubereitung und die Ausgabe der kalten Speisen verantwortlich ist). Da es sich hier um das Gegenüberstellen unvereinbarer Lexeme handelt, zählt W.Spiewok diese Stilfigur zu den Kombinationsfiguren der Gegenüberstellung. Die Falschkoppelung eröffnet die Möglichkeit komischen Effekts. Sie zeigt eine Berührung mit dem {+)Oxymoron und mit dem (+)Zeugma.

22. FIGUREN DER AUSLASSUNG: (+)Ellipse, (+)Zeugma, (+)Aposiopese.

ELLIPSE, die: Auslassung syntaktischer Elemente eines Textes, die zum Verständnis entbehrlich sind, da sie sich aus Kontext oder Situation ergeben.

ZEUGMA, das (griech. Zusammenjochung): syntaktische Bildungen, die mehrere, dabei unpassende gleichartige Satzglieder miteinander verbinden, z.B. Attribute zu einem Substantiv, Subjekte bzw. Objekte zu einem Verb. Solche alogischen sprachwidrigen Verbindungen werden ausgenutzt, um humoristische und ironische Wirkung zu erzielen (Diе Flaschen werden leerer und die Köpfe voller. - H.Heine).

APOSIOPESE, die (griech. das Verstummen): Satzabbruch, nicht bis zu seinem Ende weitergeführter Satz. Die stilistische Funktion dieses Stilmittels ist es vor allem Spannung und Neugier zu erwecken (Wenn du jetzt nicht kommst, dann...).

23. FIGUREN DER ANORDNUNG (DES PLATZWECHSELS): Umstellungs-, Nachstellungsfiguren, Wiederaufnahme, Einschluss, Konstruktionswechsel.

UMSTELLUNG, die: mit diesem Begriff werden nach G.Michel/W.Fleischer alle Anordnungsvarianten der Satzglied- und Wortfolge erfasst, die von der nullexpressiven Variante abweichen.

STILISTISCHE WORTFOLGE, die (Satzgliedstellung, die; Wortstellung, die): jegliche Abweichung von der grammatischen (normativen) Satzgliedstellung, gewisse Freiheiten in der Satzgliedfolge, die als stilistische Varianten zur Modifizierung bestimmter Ausdrucksabsichten genutzt werden können (B.Sowinski).

NACHSTELLUNGSFIGUR, die: alle expressiven Formen der Ausklammerung aus dem prädikativen Satzrahmen (nicht usuelle Ausrahmung, Nachtrag, Isolierung, Wiederaufnahme).

NACHTRAG, der: nachträgliches Anfügen eines Redeteils an einen bereits abgeschlossenen Satz (Meine Töchter sollen dich warten schön. - Goethe; Die Freiheit reizte mich und das Vermögen. - Schiller). Im engeren Sinn versteht man unter dem Nachtrag Wiederaufnahme eines Pronomens durch ein Substantiv am Satzschluss (Ich kann sie stundenlang schildern, diese eine Stunde). Der Nachtrag dient der nachdrücklichen Betonung einer Aussage.

ISOLIERUNG, die (=PARZELLIERUNG, die): satzmäßige Absonderung eines Satzteiles oder der näheren Bestimmung zu einem Satzteil in einem selbstständigen Satz (Sie standen sich im Hemd gegenüber. Nachts. Um halb drei. In der Küche. - W.Borchert). Die Parzellierung (Zerstückelung) des Satzes verleiht der Aussage Lebhaftigkeit, Ungezwungenheit, innere Spannung.

PROLEPSE, die (=NEUANSATZ, der): Wiederaufnahme eines vorangestellten Substantivs durch ein Pronomen oder Adverb (Der Mann, der dachte in seinem Sinn: Die Reden, die sind gut. - Volkslied). Die Prolepse kommt vor allem in der Alltagsrede, im Volkslied vor.

PARENTHESE, die (=EINSCHALTUNG, die; EINSCHUB, der): Unterbrechung eines geschlossenen Satzes durch ein Wort, eine Wortgruppe oder einen Satz. Die Parenthese ist oft das Ergebnis eines plötzlichen Einfalls, eines assoziativen Denkens. In der mündlichen Rede verlangt die Parenthese eine tiefere Stimmlage im Vortragston, in der schriftlichen Fixierung - eine Kennzeichnung durch Gedankenstriche, Klammern oder Kommata. Die wichtigsten Funktionen der Parenthese sind: Ergänzung, Kommentar, Bewertung, Spannung u.a. Manchmal kontrastieren "Stammsatz" und "Gastsatz" (Einschub), indem der Einschub das Geschehen des Hauptsatzes satirisch beleuchtet: "...und auf dem dortigen Observatorium zeigt man noch einen überaus künstlichen Einschachtelungsbecher von Holz, den er [Kurfürst Jan Willhelm] selbst in seinen Freistunden - er hatte deren täglich 24 -geschnitzelt hat". H.Heine, "Ideen. Das Buch Le Grand".

BONMOT, das (frz. bon mot, aus „bon“ = gut und „mot“ = Wort): sprachlich eleganter, treffender, geistreich-witziger Ausspruch, der eine gegebene Situation schlagartig deutet bzw. charakterisiert. Ausdrucksformen des Bonmots können Aphorismen, Sentenzen bzw. Sprichwörter sein.

APHORISMUS, der (griech. Abgrenzung, Bestimmung): kurzer, prägnant formulierter, geistreicher Sinnspruch, der eine Erkenntnis, Erfahrung, Lebensweisheit vermittelt. Typische Merkmale des Aphorismus sind bewusste Subjektivität, Konzentration auf einen Aspekt, Überzeugungskraft, sprachliche Brillanz. Der Begriff wurde in Deutschland durch Lichtenberg eingeführt (Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat). Der Aphorismus kann in einem größeren Text eine wichtige stilistische Funktion haben als Interesse weckender Einstieg, thematischer Aufhänger, als effektvolle Pointe (geistreicher überraschender Effekt eines Textes, besonders eines Witzes) oder als humorvolle Randbemerkung. Die betonte Subjektivität des Urteils grenzt den Aphorismus u.a. vom Sprichwort und von der Sentenz ab.

SPRICHWORT, das: kurzer, einprägsamer Satz, der Volkserfahrungen bzw. praktische Lebensweisheiten enthält. Neben seiner Bildhaftigkeit kann sich das Sprichwort durch graduelle Verstärkung auszeichnen (Dreimal umgezogen ist so gut wie einmal abgebrannt), es wird oft mit komischer Wirkung eingesetzt (Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert).

SENTENZ, die (lat. sententia = Meinung, Urteil): kurz und treffend formulierter, einprägsamer Ausspruch einer Persönlichkeit, der Allgemeingültigkeit beansprucht (Liebe macht blind. - Plato). Der Anspruch auf Allgemeingültigkeit unterscheidet die Sentenz vom Aphorismus, der Zitatcharakter vom Sprichwort. Geht das Quellenbewusstsein verloren und hat eine Sentenz allgemeine Verbreitung erlangt, so ist der Übergang zum Sprichwort vollzogen.

PARADOXON, das (griech. "para"=gegen und "doxa"=Meinung): scheinbar unsinnige, falsche Behauptung (oft in Form einer Sentenz oder eines Aphorismus), die aber bei genauer Analyse auf eine höhere Weisheit hinweist. Paradoxon ist eine stilistische Kombinationsfigur, die auf dem Prinzip der Gegenüberstellung beruht (Einmal ist keinmal).

PARODIE, die (griech. "parodia" = Gegengesang): ironisierende, komisch-satirische Nachahmung oder Umbildung eines bekannten, meist künstlerischen Werkes oder des Stils eines Künstlers, z.B. Schlussstrophe der Ballade von Schiller "Der Taucher":

Jüngling springt - Brandung wird schwächer,

Futsch ist der Jüngling, futsch ist der Becher.

PARODIEREN, das: Darstellungsart, die dazu dient, den Sprachstil berühmter oder berüchtigter Autoren in scherzhafter, spöttischer, satirischer Absicht nachzuahmen.

PARABEL, die (griech. "parabole" = Gleichnis): künstlerisch-literarisches Werk oder Teil eines solchen Werkes, in denen eine bestimmte Lehre symbolisch bzw. allegorisch vermittelt wird. Eine bekannte Parabel ist die Ring-Parabel aus G.E.Lessings Stück "Nathan der Weise". Diese Parabel belehrt, dass keine Religion Anspruch darauf erheben kann, die einzig "echte" Religion zu sein, sondern dass über die Echtheit religiöser Überzeugung allein das Handeln des Menschen selbst Aufschluss gibt.

POINTE, die (frz. pointe = Spitze, Schärfe): unerwartete Wendung, die eine aufgebaute Spannung löst bzw. eine aufgebaute Erwartung enttäuscht. Die Pointe ist das wichtigste Strukturelement des Wortwitzes wie des Witzes überhaupt.

24. Die Darstellungsarten (Kompositionsformen) sind Textteile, die an eine bestimmte sprachstilistische Form gebunden sind je nach dem Zweck und der Art der Aussage. Jede Mitteilung ist an einen Empfänger gerichtet und soll zweckmäßig ausgeformt werden. Man unterscheidet 3 Grundformen: Bericht, Beschreibung und Erörterung [Bessmertnaja]. Der Bericht: Dazu gehören Sach- und Erlebnisberichte wie Protokoll, Arbeits-, Sport-, Wetterbericht, Chronik, Lebenslauf, Reportage, Referat u.a. Der Bericht ist eine Kompositionsform, deren grundlegendes differenzierendes Strukturelement die Zeit, die Zeitabfolge, das zeitliche Nebeneinander ist. Der Berichterstatter erstrebt eine objektive Wiedergabe des Sachverhalts, der Tatsachen der Wirklichkeit in ihrer historisch-chronologischen Entwicklung, d.h. in ihrer natürlichen Folge. Die bevorzugte Zeitform ist das Präteritum, beim Referieren und im Wetterbericht das Präsens (oder Futur); typisch für den Bericht sind Passivgebrauch, Indikativ, unpersönliche Sätze. Die Beschreibung setzt das Beobachten voraus. Es kann eine tatsächliche, unmittelbare oder fiktive, vorgestellte Beobachtung sein. Die Beschreibung ist die Hauptdarstellungsart in Wissenschaft und Technik, wenn ein Fachmann Vorgänge, Theorien klarlegt. Die grammatische Ausgestaltung: Tendenz zum Gebrauch des verallgemeinernden Präsens, des verallgemeinernden Artikels, des Indikativs, des Passivs und Stativs, der man-Sätze. Man unterscheidet Vorgangsbeschreibung und Gegenstandsbeschreibung. Die Arten der Vorgänge reichen von denen in der Natur, Technik bis zur Beobachtung der Verhaltensweise eines Menschen, seiner Handlungen und suw. Bei der Gegenstandsbeschreibung handelt es sich um die Beschreibung sowohl eines einfachen Gegenstandes (ein Tier) als auch um die Beschreibung von komplexen Objekten (eine Landschaft, eine Stadt). Die Erörterung ist eine Kompositionsform, derer grundlegendes Strukturelement die Ursache-Folge-Beziehung im weitesten Sinne des Wortes ist. Die Sachverhalte, die durch diese Kompositionsform erfasst werden, sind die verallgemeinerten Aussagen. Diese Aussagen werden aus der Erkenntnis des Zusammenhanges und der Wechselwirkungen erlebter Ereignisse und beobachteter Gegenstände und Vorgänge gewonnen. Sie werden verschiedene Probleme behandelt. Man unterscheidet gesellschaftliche Probleme und Probleme aus dem Leben einzelner Menschen. Deshalb spricht man über folgende Typen der Erörterung: Begründen, Beweisen/Widerlegen, Sclussfolgern, Erklären/Darlegen.In manchen Stilen und Substilen herrscht eine Darstellungsart vor, z.B. der Bericht und die Beschreibung in offiziellen Dokumenten, im Stil der Wissenschaft, in manchen Genres der Publizistik (Wetterbericht, Ankündigungen, Reportage etc.). In anderen Fällen begegnet man nicht Darstellungsarten in reiner Form.

25. TEXTKOMPOSITION, die: ein wichtiges textkonstituierendes Merkmal, eine Art Gerüst, das alle Textabschnitte zusammenhält. Die Textkomposition ist eine organische Verflechtung des inneren und äußeren Textaufbaus in künstlerischen und nichtkünstlerischen Werken. Sie umfasst drei Strukturelemente:

1) stoffliche Organisation bestimmter Mitteilungen, innerer Aufbau des Textes, die Summe seiner thematischen Tei1komplexe in ihrer Anordnung und Verflechtung;

2) äußerer Aufbau des Gesamttextes, seine Architektonik (die Einheiten der Architektonik sind Absätze, Kapitel, Akte, Szenen, Strophen);

3) Darbietungsform, Darstellungsart bzw. Kommunikationsverfahren. Die kompositorische Struktur des Textes, vor allem eines nicht künstlerischen Textes, besteht demnach aus kompositorischen Elementen dreierlei Art: komplexes syntaktisches Ganzes (Mikrotext, übersatzmäßige Ganzheit), Ansatz, Textteile, die bestimmte Kommunikationsverfahren objektivieren (beschreibende, schildernde, erzählende, berichtende, klärende, aktivierende Textelemente).

26. REDEDARSTELLUNG, die (=Redewiedergabe, die; Redegestaltung, die): mündliche und schriftliche Wiedergabe von Gesprochenem in Sach- und Kunstprosa und von Gedachtem in der Kunstprosa. Hauptformen der Redewiedergabe sind: 1) die direkte (wörtliche) Rede; 2) die von der wörtlichen Rede abstrahierte Rede; 3) die indirekte (abhängige) Rede; 4) der Redebericht; 5) erlebte Rede. Abhängig von der Existenzform der fremden Rede (stimmlich realisiert oder gedacht) unterscheidet man 6 Grundgestaltungsarten der Rede (W. Spiewok): wörtliches Sprechen, wörtliches Sprechdenken, abhängiges Sprechen, abhängiges Sprechdenken, erlebtes Sprechen, erlebtes Sprechdenken.

In der Kunstprosa werden folgende Arten der Rededarstellung unterschieden: Autorenrede, Figurenrede und erlebte Rede.

Autorenrede ist der eigentliche Berichts-oder Erzähltext. Figurenrede stellt dagegen Äusserungen einer im Text erscheinenden Person dar.

Grundmodus der Autorenrede ist Indikativ, die Zeitform hängt von der Art des gesamten Textes ab. Meistens ist es Präsens bzw. Präteritum, seltener Futur. Die Stilfärbung der Autorenrede ist meistens neutrallliterarisch. Autorenrede kann in der 1. oder 3. Person gestaltet werden. Im letzten Fall tritt der Autor in den Hintergrund, die Schilderung bzw. Erzählung wird objektiver, nur die Wahl der lexikalischen und der stilistischen Mittel lässt die Einstellung des Autors zum Geschilderten bestimmen. Bei der Wahl der 1. Person wirkt die Erzählung subjektiver, der Autor identifiziert sich mit dem Erzähler und das bewirkt die Gestaltung der Autorenrede, Wortwahl, Syntax und die Stilfärbung. Eine wichtige Rolle spielen in der Autorenrede Verba dicendi. Eine bestimmte Wahl dieser Verben lässt die Stimmung, das Anwachsen oder die Abschwächung der Spannung des Sprechenden zum Ausdruck bringen, die sprechenden Personen nach ihrer Sprechart, nach ihrem seelischen Zustand charakterisieren oder gegenüberstellen. In dem modernen Roman verzichten oft die Verfasser auf den Gebrauch der Verba dicendi. Die Art des Sprechens wird in solchen Fällen durch Partizip 1-2 bzw. ein Adjektiv charakterisiert.

Figurenrede. Figurenrede ist der Text, den der Autor seinen Personen als geäußert, oder nur gedacht, gefühlt zuschreibt.

Autoren-und Figurenrede können in ihrer Stilfärbung entweder übereinstimmen oder stark von einander abweichen. Figurenrede kann als direkte oder indirekte Rede gestaltet werden. Direkte Rede wird durch die Autorenrede eingeführt oder sie kann die Form eines blanken Dialogs bzw. Monologs haben. Das charakteristische Merkmal der direkten Rede ist der Gebrauch der 1. Person und des Indikativs. In der indirekten Rede wird der Inhalt der fremden Aussage wiedergegeben. Es werden statt der 1. Person die 3. gebraucht, Konjunktiv statt Indikativ. Die indirekte Rede ist emotionsarm, sachlich, sparsam.

Sprachporträt ist ein Teil der Charakteristik der dargestellten Person durch ihre Art sich kundzutun, wobei Alter, Beruf, Bildung, Charakter, Humor, Lebenserfahrung, Milieu, soziale Herkunft usw. Berücksichtigung finden. Das Sprachporträt entsteht durch das Zusammenwirken der Autoren-und Figurenrede.

Erlebte Rede bildet eines der beliebtesten Stilmittel in der modernen Kunstprosa. In der erlebten Rede fliessen Autoren-undFigurenrede ineinander. Der Autor identifiziert sich mit der handelnden Person, drückt seine Einstellung zu ihr, sei es Sympatie, oder Spott, aus. Die erlebte Rede ist besonders gut für die Darstellung der seelischen Probleme geeignet. Sie dient zum Ausdruck innerer Konflikte, erregter Gedankenläufe, feiner Gedankennuancen. Erlebte Rde ist ungebunden, sie verzichtet auf Verba dicendi, braucht keine Anführungszeichen. Modus und Tempora werden ohne bestimmte Gesetzmäßigkeiten gebraucht.