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Nordamerika

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges richteten die USA Concentration camps für Bürger japanischer, italienischer oder deutscher Abstammung ein, die als potentiell gefährlich angesehen wurden. Aber auch Menschen mit anderem Hintergrund wurden zwangsinterniert (Zeugen Jehovas). Bekannt wurden insbesondere die kalifornischen Camps, weil dort die meisten japanischstämmigen Familien inhaftiert waren. Die Zwangseinweisungen erfolgten ohne Gerichtsbeschluss. Knapp 120.000 Männer, Frauen und Kinder aus den vier US-Bundesstaaten Washington, Oregon, Kalifornien und Nevada wurden auf diese Weise verhaftet. Sie verbrachten den größten Teil des Krieges in Arrest, viele Familien mussten in Räumen von 7 bis 8 Quadratmetern hausen, die mit Teerpappe verkleidet waren. Allerdings wurde hier, im Gegensatz zu anderen Konzentrations- und Internierungslagern, niemand vorsätzlich gefoltert oder ermordet.

Chile

→ Hauptartikel: Geschichte Chiles

Nach dem Putsch vom 11. September 1973 sperrte die Junta ihre Gegner in Fußballstadien ein, unter freiem Himmel wurden sie der glühenden Sonne, dem Durst und dem Hunger ausgesetzt, aber auch gefoltert und ermordet. In der von Paul Schäfer und anderen deutschen Kolonisten gegründeten Colonia Dignidad kamen nach dem Putsch viele Menschen ums Leben oder verschwanden bis heute. Nach der Verhaftung Schäfers im Jahr 2005 fand man umfassende Waffenlager auf dem Gelände.

Australien, Großbritannien, Neuseeland, Schweiz

Während beider Weltkriege wurden fast überall Staatsangehörige von Kriegsgegenparteien in Internierungslager eingesperrt, darunter auch Menschen, die zuvor noch dem Schicksal eines deutschen KZ entflohen waren.

Diese Lager wurden Konzentrationslager genannt, da das Wort seinerzeit noch nicht die spätere Konnotation hatte. Jedoch waren die Lebensbedingungen darin nicht mit denen in einem deutschen KZ zu vergleichen, auch die Zielsetzung war eine andere. In Großbritannien waren auch Gegner des Nationalsozialismus und jüdische Flüchtlinge betroffen.

Siehe auch: Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Internierungs- und Konzentrationslager im besetzten Frankreich (Vichy)

Im besiegten und teilweise besetzen Frankreich gab es keine von der SS betriebenen Konzentrationslager, außer dem KZ Natzweiler im Elsass, das ins Deutsche Reich eingegliedert worden war. In Frankreich gab es aber Lager, die ähnliche Bezeichnungen trugen und deren Funktionen unterschiedlich, jedoch teilweise ähnlich waren: Durchgangs- und Sammellager (frz.: Camp de transit, Camp d’internement, Camp de réfugiés, aber auch Camp de prisonniers de guerre, Camp de prisonniers, Camp de concentration pour détenus politiques, Camp d’accueil, Camp de séjour, Centre de séjour surveillé.)

Es konnte sich um seit Jahren bestehende Lager für Flüchtlinge aus Spanien handeln. In einigen Lagern wurden Sinti und Roma gefangen gehalten. Wieder andere waren ursprünglich Kriegsgefangenenlager, die nun als Internierungslager für Zivilisten genutzt wurden.

Allerdings dienten einige Lager aufgrund der Kollaboration des Pétain-Regimes mit den deutschen Besatzern im Rahmen des Holocausts, vor allem der Zusammenstellung von Deportationstransporten in die deutschen Vernichtungslager im besetzen Polen. Die Lager wurden unterschiedlich streng bewacht und organisiert.

Meistens war die Verpflegung und die Hygiene ein massives Krankheitsrisiko, das zu vielen Todesfällen in solchen Lagern führte. Französische und internationale Hilfsorganisationen versuchten das Verhungern durch Hilfslieferungen in die Lager zu bremsen. In Frankreich gibt es eine Diskussion um die Schuldfrage bei der Kollaboration und Deportation (insbesondere von jüdischen Franzosen, aber auch von Ausländern) durch Politiker und Polizisten, insbesondere durch Razzien und Durchsuchungen mit Festnahmen. Nur zum Teil wurden die Gefangenen direkt an die Deutschen übergeben.

Im Unterschied zu deutschen Konzentrationslagern kann der französischen Lagerleitung in der Regel nicht als Hauptgrund des Handelns ein Tötungswillen an den Gefangenen zugeschrieben werden. Dort, wo deportiert wurde, war allerdings auch den französischen Stellen bekannt, dass es um Transporte in den Tod ging. Eine Besonderheit unter den vielen Opfergruppen waren deutsche Juden, die aus der Pfalz und Baden zur Internierung zuerst nach Gurs und von dort in die Vernichtungslager transportiert wurden (Wagner-Bürckel-Aktion).

Es folgt eine Liste von 50 Lagern, von denen Gefangene, Internierte, Flüchtlinge vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert wurden.

Aincours, in Seine-et-Oise, war das Internierungslager in der Nördl. Zone. Es wurde am 5. Oktober 1940 geöffnet und schnell mit Mitgliedern der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) überfüllt.

Camp des Alliés, bei Angoulême, in der Charente, Landfahrer, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Königl. Saline von Arc-et-Senans (Saline royale d'Arc-et-Senans) in Doubs, vom 1. September 1941 bis 11. September 1943, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten. Die Familien wurden danach ins Internierungsgroßlager in Jargeau im Département Loiret überführt.

Avrillé-les-Ponceaux in Indre-et-Loire, Morellerie-Lager, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Le Barcarès im Roussillon

KZ Beaune-la-Rolande in Beaune-la-Rolande, Loiret. Etwa 18.000 jüdische Franzosen wurden von hier nach Auschwitz deportiert.

Bourg-Lastic im Département Puy de Dôme, (In der ehemaligen Kaserne wurden jüdische Franzosen gefangen gehalten, u.a. (André Glucksmann vier Jahre. (In dem Lager wurden nach dem Krieg in den 1960ern Harkis aus Algerien und kurdische Flüchtlinge aus dem Irak in den 1980ern untergebracht.)

Lager Bram, Bram im Aude (1939–1940)

Lager Brens, Brens im Tarn, bei Gaillac (1939/1940)

Lager Choiseul, in Châteaubriant in der Bretagne, in der Loire-Atlantique (1941–1942)

Camp Colombes, Colombes bei Paris, in dem vorübergehend unter vielen anderen auch der Journalist Otto Leichter, der Schriftsteller Soma Morgenstern und der Künstler Erich Sauer interniert waren.

KZ Royallieu in Compiègne in der Picardie (Juni 1941 bis August 1944). Im Januar 1943 wurden die bei der Schlacht von Marseille Gefangenen hierher gebracht. U.a. Robert Desnos (1900–1945) und Jean Moulin (1899–1943).

Coudrecieux im Département Sarthe, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Douadic im Department Indre / Kanton Le Blanc

Sammellager Drancy. Es gab in Paris drei Nebenlager dazu: das Lager Austerlitz, das Lévitanlager und Bassanolager. Von hier aus wurden ca. 63.000, hauptsächlich französische, Juden in die deutschen Vernichtungslager deportiert und dort ermordet.

Fort-Barraux im Department Isère.[2]; Antoine Barnave war hier einer der Häftlinge.

Camp de Gurs, Gurs in den Pyrénées-Atlantiques)

Jargeau, bei Orléans, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten. Ort einer Geiselerschießung.[3]

Lalande, Lalande in Yonne,

Linas-Montlhéry in Seine-et-Oise, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Marolles, Marolles in Loir-et-Cher

Masseube im Département Gers

Les Mazures im Ardennes, als Judenlager von Juli 1942 bis Januar 1944

Mérignac/Fort du Hâ, Mérignac in der Gironde. Deutsches Gefängnis für politische Gegner, unter anderen Édouard Daladier und Georges Mandel.

Meslay-du-Maine, in Mayenne (1939–1940)

Camp des Milles bei Aix-en-Provence im Departement Bouches-du-Rhône (auch: Camp de la Tuilerie des Milles), das größte Internierungslager im Südosten. 2500 Juden wurden von hier deportiert (u.a. der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, die surrealistischen Maler Hans Bellmer und Max Ernst).

Montceau-les-Mines, Saône-et-Loire, u.a. Ort von Erschießungen von Resistance-Mitgliedern.

Nexon, Nexon in Haute-Vienne

KZ Noé–Le Fauga-Mauzac, im Département Haute-Garonne

Montreuil-Bellay in Montreuil, Département Maine-et-Loire, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Les Tourelles in Paris

KZ Pithiviers in Pithiviers. Die jüd. Autorin Irène Némirovsky (1903-1942) war u. a. hier interniert.

Poitiers im Departement Vienne, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Zitadelle von Port-Louis, dt. Gefängnis, Port-Louis im Morbihan, im Fort

Recebedou, in Haute-Garonne, Vorort von Toulouse

Camp de Rieucros in Lozère (Der Mathematiker Alexander Grothendieck war hier interniert)

Rivesaltes, in den Pyrénées-Orientales

Fort von Romainville bei Paris

Rouille

KZ/Lager Royallieu in Compiègne

Internierungslager Saint-Cyprien, Saint-Cyprien im Roussillon. (90.000 Spanienflüchtlinge wurden hier interniert; März 1939, offiziell geschlossen am 19. Dezember 1940 aus „hygienischen Gründen“, die Insassen wurden in das Lager Gurs überstellt

Saint-Maurice-aux-Riches-Hommes in Yonne, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Saint-Paul d'Eyjeaux in Haute-Vienne

Saint-Sulpice-la-Pointe bei Toulouse

KZ Saliers bei Arles im Departement Bouches-du-Rhône, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Septfonds,

Thil, Thil in Meurthe-et-Moselle ;

KZ oder Internierungslager Le Vernet im Departement Ariège, ursprünglich eine Kaserne für Kolonialtruppen, in der im Zweiten Weltkrieg verschiedene Opfergruppen interniert wurden. Die Bezeichnungen sind uneinheitlich. Zeitweise direkt unter deutscher Leitung.

Vittel im Departement Vosges, US- und britische Bürger

Voves in Voves, im Département Eure-et-Loir, frz. verwaltetes Lager vom 5. Januar 1942 bis 6. Mai 1944. Danach Transport der Gefangenen durch die SS über Compiègne ins KZ Neuengamme (Nur wenige Überlebende).

Woippy im Department Moselle, ab 1943.

Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck

KZ Natzweiler-Struthof

Italien

Die größten Konzentrationslager des faschistischen ItaliensBezeichnung von bis Geschätzte Anzahl gefangener Menschen Geschätzte Anzahl ermordeter Menschen

Arbe (Lager Kampor) Juli 1942 11. September 1943 15.000 1.500

Chiesanuova in der Nähe von Padua Juni 1942

Gonars in der Nähe von Palmanova März 1942 8. September 1943 7.000 453; >500

Molat

Monigo in der Nähe von Treviso Juni 1942

Renicci di Anghiari, in der Nähe von Arezzo Oktober 1942

Visco in der Nähe von Palmanova Winter 1942

In italienischen Konzentrationslagern im besetzten Dalmatien und der besetzten nordkroatischen Küste Bakar, Kraljevica, Molat, Rab, Zlarin wurden von 1941 bis 1943 einige zehntausend gefangener Zivilisten festgehalten. Zwangsarbeit und widrige Lebensumstände kosteten zahlreiche Insassen, die nicht gleich hingerichtet wurden, das Leben.

Die Lager in Molat und in Rab (34% der Insassen überlebten nicht) waren als Todeslager besonders berüchtigt. Das italienische KZ Villa Oliveto (Civitella) bei Siena und die Durchgangslager (DuLa) Fossoli und Bozen sowie das Sipo-Außenkommando Padua wurden während der deutschen Besatzung hauptsächlich als Sammellager für Juden und Partisanen verwendet, während die Risiera di San Sabba bei Triest auch als Vernichtungslager genutzt wurde.

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