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Verschiedene Lager aus der Geschichte

Nach obiger Definition, bzw. der Wortherkunft, gab es nicht nur im Nationalsozialismus Internierungs- oder Konzentrationslager.

Erste Lager

Erstmalig wurden 1838 von der US-Armee die Cherokee vor ihrer zwangsweisen Umsiedlung in Lagern gefangengehalten. Diese Maßnahme wurde vom Präsidenten Andrew Jackson angeordnet, um den Indian Removal Act durchzusetzen. Die Cherokee erinnern sich noch heute an den „Trail of Tears“ ihrer Umsiedlung. Auch die in der Folgezeit von den USA angelegten Indianerreservate für zahlreiche indigene Gruppen sind als Konzentrationslager anzusehen: die Menschen wurden aus rassistischen Motiven unter inhumanen Umständen auf Gebieten festgehalten, die ein eigenes Auskommen unmöglich machten und dazu führten, dass Kinder, Frauen und auch Männer verhungerten. Flucht oder Gegenwehr wurden mit dem Tod bestraft.

Von seinen Auswirkungen her kann auch das von den Südstaaten betriebene Kriegsgefangenenlager Camp Sumter im amerikanischen Bürgerkrieg als frühe Form eines Konzentrationslagers angesehen werden. In den 14 Monaten seines Bestehens vom Frühjahr 1864 bis zum Frühjahr 1865 kamen etwa 13.000 von den insgesamt 45.000 Insassen zumeist durch Hunger und Krankheiten ums Leben. Tragödien dieser Größenordnung waren bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts unbekannt gewesen. Nach Kriegsende wurde der Kommandant, der Mediziner Henry Wirz, als einziger Soldat des Südens als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Wirz wurde am 10. November 1865 gehängt.

Die eigentliche Geschichte des Begriffes Konzentrationslager beginnt im kubanischen Unabhängigkeitskampf gegen Spanien 1868–1898, als der spanische General Valmaseda und später, 1896, in weitaus größerem Umfang General Valeriano Weyler y Nicolau anordneten, dass sich diejenigen Einwohner, die nicht als Aufständische behandelt werden wollen, in befestigten Lagern aufhalten müssen, den sog. campos de reconcentración. Dabei handelte es sich ausdrücklich um Zivilisten: "Greise, Frauen und Kinder".[1]

Der Begriff „concentration camp“ (Konzentrationslager) wurde danach vom Militär Großbritanniens benutzt, um die im zweiten Burenkrieg (1899–1902) angelegten Lager zu beschreiben. Frauen und Kinder der Buren sowie Afrikaner, die im Burengebiet lebten, wurden in Lagern in Südafrika zusammengetrieben. Obwohl diese Lager keine speziellen Vernichtungslager waren, bedingten die schlechte Ernährung sowie die schlechten hygienischen Verhältnisse eine hohe Sterblichkeitsrate. Hier starben etwa 26.000 Frauen und Kinder. Die Offenlegung der Verhältnisse in Südafrika durch Emily Hobhouse führte dort zu einer Entspannung der Situation.

Auch die deutschen Kolonialtruppen setzten in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika beim Völkermord an den Herero und Nama entsprechende Lager ein. Nach Angaben der deutschen Militärverwaltung starben zwischen Oktober 1904 und März 1907 insgesamt 7682 Inhaftierte. Die Sterblichkeit betrug je nach Lager zwischen 30 und 50% der gesamten Gefangenen.

In Deutschland wurden um 1920 die ersten als „Konzentrationslager“ bezeichneten Einrichtungen zur Abschiebung unter anderem in Burg Stargard errichtet. In diesen Lagern wurden vor allem Juden aus Osteuropa, aber auch Sinti, Jenische und Roma interniert. Sie wurden 1923 nach Protesten aufgrund der unmenschlichen Bedingungen aufgelöst.

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