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Konzentrationslager (historischer Begriff)

Als Konzentrationslager wurden bisher verschiedene Haftorte in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten bezeichnet. Die lateinische Wortherkunft bedeutet sammeln, zusammenziehen oder zusammenlegen. Das nationalsozialistische Deutsche Reich benutzte den Namen für ein Netzwerk von Haftorten. Die Konzentrationslager des Deutschen Reichs wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die bekanntesten, sie wurden weltweit zum Schlagwort, in ihnen fand die von den Nationalsozialisten angestrebte Judenvernichtung / die Shoa / der Holocaust statt. Als Abkürzung wird dafür sehr oft die Buchstabenfolge KZ verwendet.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]

Begriff

Der Begriff bezeichnete in verschiedenen Epochen verschiedener Länder mehrere Arten von Sammel-, Internierungs- und Arbeitslagern. Sammellager für Kriegsgefangene, Strafgefangenen- und Strafarbeitslager waren schon längere Zeit verbreitet, daneben entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert die Form des Internierungs- oder Auffanglagers im Kontext von Vertreibung, Auswanderung und kolonialistischer Eroberung.

Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Spanischen. Verwendet wurde er erstmals während der Niederschlagung eines Aufstands gegen die spanische Kolonialmacht auf Kuba 1896. Die Zwangsmaßnahmen veranlasste Gouverneur Weyler. Damals wurden Bauern, die nicht als Aufständische verdächtigt werden wollten, gezwungen, sich in campos de (re)concentración zu begeben. Im Jahre 1900 richteten die USA auf der Insel Mindanao, die sie den Spaniern abgenommen hatten, Konzentrationslager ein; dort wurden philippinische Guerilleros interniert.

Der britische General Horatio Herbert Kitchener ließ während des Burenkrieges (1899–1902) in Südafrika Concentration Camps einrichten, um dort etwa 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, zu internieren, wovon über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten starben.

Im deutschen Sprachraum steht der Begriff Konzentrationslager seit der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung mit der Abkürzung KZ, deren Herkunft ungeklärt ist, für die Arbeits- und Vernichtungslagern des NS-Regimes. Ursprünglich wurde von nationalsozialistischen Funktionären die näherliegende Abkürzung „KL“ für Konzentrationslager verwendet. Nach Eugen Kogon (Der SS-Staat) gaben SS-Wachmannschaften dann später der Abkürzung „KZ“ wegen ihres härteren Klanges den Vorzug.

Zeit des Nationalsozialismus

Wachturm des Vernichtungslagers Majdanek

→ Hauptartikel: Konzentrationslager, Liste der deutschen Konzentrationslager und Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus

Die in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 errichteten Konzentrationslager sind weltweit die bekanntesten. Sieben dieser Lager waren ausschließlich Vernichtungslager. Insgesamt gab es 24 selbstständige KZ-Stammlager, denen zuletzt ein Netz von weit über 1000 Außen- oder Nebenlagern organisatorisch unterstellt waren. Diese Stammlager waren in ihrem Aufbau dem Konzentrationslager Dachau nachgebildet. Die Außenlager wurden zum Teil als Außenkommando bezeichnet und konnten sehr verschieden groß sein. Zum Teil wurden die Häftlinge als Arbeitskräfte ohne angemessene Ernährung im Rahmen der „Vernichtung durch Arbeit“ ausgebeutet. Den KZs waren zum Teil Durchgangslager und Sammellager (Jüdischer Wohnbezirk, Ghetto) vorgeschaltet.

Als Besonderheit der auf Veranlassung der deutschen nationalsozialistischen Führung errichteten Konzentrations- und Vernichtungslager galt die rationalisierte, bürokratisch und fast industriell durchorganisierte Ermordung und Vernichtung von tausenden Menschen pro Tag. Hauptziel der NS-Lager war etwa ab 1939 die Vernichtung aller Bürger jüdischen Glaubens oder Herkunft: die Shoa.

Schätzungen gehen davon aus, dass ca. zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen, direkt in den Lagern des Dritten Reiches ermordet worden oder dort an Folgen von Misshandlungen und Krankheiten umgekommen sind. Das verbleibende Drittel starb in von der SS so genannten Ghettos, bei Massenerschießungen vor allem durch die „Einsatzgruppen“ und auf den so genannten Todesmärschen. Es wurden in den KZ auch viele andere Menschen ermordet, z. B. Homosexuelle, geistig Behinderte und sogenannte Asoziale. Die Anzahl der Toten ist bis heute unklar, da längst nicht über alle Opfer Akten führt wurden, am Ende des Krieges keine Ermordungen mehr festgehalten wurden und viele Unterlagen wie die Zeugen vernichtet wurden bzw. unwiederbringlich verloren gingen.

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