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Vorlesung 8

Lautmodifikationen im Deutschen

Die einzelnen Laute einer Sprache stellen noch keine fließende zusammenhängende Rede dar. Das Sprechen ist ein komplizierter kontinuierlicher Gestaltungsprozess, in dem die Laute miteinander verbunden werden, einander beeinflussen, einander angeglichen werden. Die Artikulation der deutschen Standartaussprache ist sehr kräftig. Die Artikulationsorgane behalten ihre Lage bei der Bildung der Vokale während der ganzen Artikulationsdauer. Die Artikulation bleibt dermaßen stabil und kräftig, dass die Nachbarkonsonanten stark beeinflusst werden können. Da die deutschen Vokale eine silbenbildende Funktion ausüben sind sie akustisch selbständiger als die Konsonanten. Das ist ein Grund dafür, dass die Vokale der Lautbeeinflussung weniger ausgesetzt sind. Die Bewegungen der Artikulationsorgane gehen also miteinander über, beeinflussen einander und bewirken Lautangleichungen verschiedener Art. Eine starküberwiegende und intensive Artikulationsbewegung unterdrückt leicht die andere, die weniger entscheidet ist.

Das Ineinandergreifen der verschiedenen Lautungsbewegungen wurde Koartikulation genannt. Es gibt bestimmte Prinzipien der Koartikulation.

  1. an der Bildung des Lautes sind nicht alle Organe beteiligt und die Beteiligung ist nicht in gleichem Masse effektiv;

  2. die an der Bildung des lautes beteiligten Organe können die Einstellung des folgende Lautes vorbereiten oder die vorangehenden halten.

  3. die Bewegungen der Sprechorgane, die zur Formung eines Lautes gehören, verbinden sich mit den Bewegungen des vorangehenden oder des folgenden Lautes.

  4. gegenseitige Bewegungen der Artikulationsorgane werden angenähert und gemeinsam ausgeführt.

Im sprechsprachlichen Prozess können infolge der Koartikulation Laute verschwinden oder entstehen, reduziert werden oder verschmelzen. Die Artikulationsbewegungen vollziehen sich im Redefluss in jeder Sprache nach eigenen Gesetzmäßigkeiten. Für Deutschen ist der energische Atemstoß charakteristisch und die Bewegungen der Sprechorgane sind durch abrupte Unterbrechung gekennzeichnet. Die Artikulationsintensität des Vokals verlagert sich aus den folgenden Konsonanten. So entsteht der starke Absatz des deutschen Vokals.

Arten der Lautmodifikation

Die Erscheinungen der Lautmodifikation und Anpassung sind Ergebnisse der Einwirkung der Laute aufeinander. Die Wirkungsrichtung eines Lautes auf den anderen kann regressiv, progressiv, gegenseitig(doppelseitig) sein.

Assimilation

Das Wort „Assimilation“ kommt vom lateinischen „similis“ – „endlich“. Bei der Aussprache wird die Artikulation eines Lautes ganz oder teilweise auf der anderen Laute übertragen. Unter Assimilation versteht man also eine solche Lautveränderung(Lautmodifikation), bei der eine oder mehrere Lauteigenschaften aufgehoben(neutralisiert) werden. Man unterscheidet folgende Arten der Assimilation:

  1. Assimilation in der Artikulationsstelle

geben [gebn], klappen [klapn]

  1. Assimilation in der Artikulationsart

lieber [li:bɐ], war [wa:ɐ]

  1. Assimilation nach dem Grad der Stimmhaftigkeit

bДуга 1is͜͜͜͜͜͜͜͜ dahin

Eine Art der Assimilation ist die Akkommodation, dabei handelt es sich um die Anpassung der Konsonanten an benachbarte Vokale. Die Akkommodation kommt im Deutschen nicht oft vor. Die Akkommodation kommt in zwei Formen:

  1. in Form der Labialisierung der vorangehenden Konsonanten

z.B. Sohn, Dusche, Kuss.

Hier werden die Konsonanten leicht labialisiert.

  1. in Form der teilweise Palatalisierung. [g], [k], [ŋ] werden teilweise palatalisiert.

z.B. zurück

Eine andere Art der Assimilation ist die Gemination (Verdoppelung). Gemination tritt bei Zusammentreffen von gleichen oder endlichen Konsonanten an der Morphemgrenze auf, infolge dessen entsteht ein verlängerten Konsonant.