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        1. Einteilung der Verben

2.1. Klassifizierung der Verben nach morphologischen Kriterien

Aus der morphologischen Sicht können die Verben nach der Konjugiertheit und nach der Art der Konjugation klassifiziert werden.

Nach der Konjugiertheit unterscheidet man zwischen finiten (konjugierten) und infiniten (nicht konjugierten) Verbformen. Die finite Verbform drückt alle 5 Kategorien aus: Person (1., 2., 3. Person), Numerus (Singular, Plural), Tempus (Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquam­perfekt, Futurum I, Futurum II), Genus (Aktiv, Passiv), Modus (Indikativ, Imperativ, Konjunktiv).

Die finiten Formen nennt man auch Personalformen des Verbs, weil sie die grammatische Person ausdrücken. Jeder Satz enthält eine finite Verbform; daneben können mehrere infinite Verbformen auf­treten:

Ich habe ihn gestern besuchen können.

Die infiniten Verbformen drücken nur die Kategorien des Tempus und des Genus aus. Sie sind nicht personengebunden und nicht konjugiert. Man unterscheidet zwei Arten von infiniten Verbformen: den Infinitiv und die Partizipien.

Nach der Art der Konjugation werden schwache (regelmäßige) und starke (unregelmäßige) Verben unterschieden.

.Unter den unregelmäßigen Verben unterscheidet man eine besondere Gruppe (gehen, stehen, tun, werden, sein), die in der Konjugation Besonderheiten aufweist. Die drei Verben gehen, stehen, tun haben nicht nur einen von den normalen Gruppen abweichenden Vokalwechsel, sondern zusätzlich einen Wechsel im Konsonantismus:

gehen – ging – gegangen

stehen – stand – gestanden

tun – tat – getan

Das Verb werden weicht im Präteritum von der Klasse der starken Verben:

werden – wurde – geworden

Das Verb sein hat verschiedene Stämme bei der Konjugation: ich bin, du bist, er/sie/es ist, wir sind, ihr seid, sie sind, ich war, ich bin gewesen.

Es gibt Mischtypen von regelmäßiger und unregelmäßiger Konju­gation, bei welchen die Verben im Präteritum regelmäßig und im Perfekt unregelmäßig konjugiert werden können:

mahlen – mahlte – gemahlen

spalten – spaltete – gespaltet/gespalten

stecken – steckte/stak – gesteckt

2.2. Klassifizierung der Verben nach syntaktischen Kriterien

Die Klassifizierung der Verben aus dem syntaktischen Aspekt erfolgt nach dem Verhältnis im Prädikat, nach dem Verhältnis zum Subjekt, nach dem Verhältnis zu den Objekten, nach dem Verhältnis zu Subjekt und Objekten und auch nach dem Verhältnis zu allen Aktanten.

Nach dem Verhältnis im Prädikat unterscheidet man zwischen Vollverben, die allein das Prädikat des Satzes bilden, und Nicht-Vollverben (Hilfsverben), die nicht allein, sondern zusammen mit anderen Gliedern das Prädikat bilden.

Zu den Nicht-Vollverben gehören:

  • haben, sein, werden, die als Hilfsverben im engeren Sinne zusammen mit Inf. und Part. II vorkommen und der Bildung der zusammengesetzten Tempus- und Passivformen dienen:

Er ist gekommen. Sie hat gelesen. Wir werden essen.

  • Modalverben (dürfen, können, mögen, sollen, wollen, müssen), die zusammen mit dem Infinitiv ohne zu vorkommen und eine Modalität ausdrücken;

  • modifizierende Verben, die zusammen mit Inf. mit zu vorkommen und in der Bedeutung den Modalverben ähnlich sind (scheinen, brauchen, bekommen, pflegen, wissen, belieben, gedenken, pflegen, suchen, verstehen u.a.):

Er scheint zu schlafen. (= Er schläft möglicherweise.)

Er weiß sich zu helfen. (= Er kann sich helfen.)

Sie braucht nicht zu kommen. (= Sie muss nicht kommen.)

Ich bekam ihn nicht zu sehen. (= Es war nicht möglich, ihn zu sehen.)

Er beliebt zu scherzen. (= Es gefällt ihm zu scherzen.)

Der Gast gedenkt, noch eine Weile zu bleiben. (= Der Gast will noch eine Weile bleiben.)

Der Junge pflegt zu spät zu kommen. (= Der Junge kommt gewöhnlich zu spät.)

Sie sucht zu vergessen (= Sie bemüht sich zu vergessen.)

  • das Verb „kommen“ mit Part. II eines Verbs der Bewegung deutet die durative Aktionsart an:

Ein Vogel kommt geflogen.

  • Funktionsverben (Verben, die zusammen mit einem nominalen Bestandteil eine semantische Einheit darstellen und damit das Prädikat bilden):

zur Aufführung bringen, Anerkennung finden

- „bekommen“-Verben (bekommen, erhalten, kriegen), die in einer bestimmten Verwendung nur zusammen mit dem Part. II vorkommen und zur Beschreibung des Passivs dienen:

Er bekommt das Buch geschenkt. (= Ihm wurde ein Buch geschenkt.)

  • Kopulaverben (sein, werden, bleiben), die zusammen mit einem Adjektiv oder Substantiv (als Prädikativ) ein Prädikat bilden:

Er ist/wird/bleibt krank.

- das Verb „tun“ wird in volkstümlicher Umgangssprache zur Verstärkung gebraucht:

Das tue (tät) ich mir gern ansehen.

Nach dem Verhältnis zum Subjekt lassen sich vier Gruppen von Verben unterscheiden:

- persönliche Verben, die sich mit einem Subjekt aller drei Personen verbinden können:

ich schwimme, vergesse, laufe, esse

du schwimmst, vergisst, läufst, isst

er schwimmt, vergisst, läuft, isst

- einige Verben, die nur mit einem logischen Subjekt der 3. Person verbunden werden können (misslingen, gelingen, geschehen, geziemen, glücken, missglücken, widerfahren u.a.):

Die Arbeit misslang ihm.

- unpersönliche Verben, die nur mit dem unpersönlichen es als Subjekt verbunden werden:

Es regnet.

- eine weitere Gruppe bilden Verben, die notwendig mit einem logischen Subjekt im Plural, das grammatisch entweder durch ein pluralisches Subjekt oder durch ein singularisches Subjekt in Verbindung mit einer Präpositionalgruppe ausgedrückt wird (verein­baren, ausmachen, sich einigen, übereinkommen, verabreden, sich verschwören, wetteifern u.a):

Wir vereinbaren einen Termin.

Ich vereinbare mit ihm einen Termin.

Nach dem Verhältnis zum Objekt unterscheidet man transitive und intransitive Verben:

- transitive Verben sind solche Verben, bei denen ein Akkusativobjekt stehen kann, das bei einer Verwandlung ins Passiv zum Subjektsnominativ wird (z. B. besuchen, finden, erwarten, senden);

  • intransitive Verben sind solche Verben, bei denen kein Akkusativobjekt stehen kann (unabhängig davon, ob ein anderes Objekt stehen kann) (z. B. denken, helfen, glauben, wachsen, warten).

Diese Grobklassifizierung verlangt einige Spezifizierungen. Als transitiv werden auch solche Verben bezeichnet, bei denen das (subjekt­fähige) Akkusativobjekt im konkreten Satz nicht erscheint, wohl aber erscheinen kann (intransitive Verwendung transitiver Verben):

Er prüft (die Studenten).

Nicht zu den transitiven Verben gerechnet werden jene Verben mit einem Akkusativobjekt, das bei der Verwandlung ins Passiv nicht zum Subjektsnominativ werden kann ("Mittelverben" oder pseudo­transitive Verben) (z.B. haben, es gibt, behalten, erhalten, enthalten, bekommen, umfassen). Zu den intransitiven Verben gehören sowohl solche Verben, die außer dem Subjekt keine weitere Ergänzung im Satz brauchen (z. B. blühen, scheinen, schwimmen, untergehen) – sie werden absolute Verben genannt, als auch ein Teil derjenigen Verben, die außer dem Subjekt mindestens eine weitere Ergänzung im Satz brauchen, damit der Satz grammatisch vollständig wird (z.B. helfen, sich widmen, gedenken, wohnen, sorgen) – diese Verben werden relative Verben genannt.

Nach dem Verhältnis zu Subjekt und Objekt unterscheidet man die besonderen Gruppen der reflexiven und reziproken Verben, die mit dem Reflexivpronomen „sich“ gebraucht werden.

Unter den reflexiven Verben differenziert man:

  • echte reflexive Verben (wenn sich das Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes bezieht, nicht ersetzbar ist und als Prädikatsteil angesehen wird): sich bedanken, sich befinden, sich eignen, sich betrinken, sich erkälten;

  • unechte reflexive Verben (wenn das Reflexivpronomen ersetz­bar ist und nicht als Prädikatsteil angesehen wird): (sich) waschen, (sich) verletzen, (sich) fragen, (sich) verzeihen.

Reziproke Verben sind solche, bei denen eine wechselseitige Beziehung zwischen mehreren Subjekten und Objekten besteht und mithilfe des Reflexivpronomens „sich“ oder Reziprokpronomens „einander“ ausgedrückt werden kann:

Sie begegnen sich.= Sie begegnen einander.

Mit Blick auf die Objekte werden die Verben syntaktisch auch nach ihrer Rektion eingeteilt. Rektion ist ihre Fähigkeit, ein von ihnen abhängiges Substantiv (oder Pronomen) in einem bestimmten Kasus (Akk., Dat., Gen., Präpositionalgruppe) zu fordern. Die von der Rektion des Verbs geforderten Kasus heißen casus obliqui (= abhängige Kasus) – im Unterschied zum Subjektsnominativ als casus rectus (= der unflektierte, unabhängige Kasus). Nach der Rektion sind zahlreiche Gruppen zu unterscheiden:

  • Verben, die den Akkusativ regieren (z.B. achten, benutzen, bewundern, beschreiben, beurteilen, ersteigern, essen, hassen);

  • Verben, die den Dativ regieren (z.B. ähneln, angehören, beistim­men, danken, einleuchten, entlaufen, nutzen, schaden, helfen);

  • Verben, die den Genetiv regieren (z.B. sich bedienen, bedürfen, sich bemächtigen, sich enthalten, sich erinnern, gedenken);

  • Verben, die einen Präpositionalkasus regieren, die weiter differenziert werden können danach, welche Präposition stehen muss, z.B. hängen, denken (an), basieren (auf), sich ergeben (aus), anrufen (bei), eintreten (in), sich täuschen (in), sich abgeben (mit), duften (nach), sich ärgern (über), sich sorgen (um);

  • Verben, die einen doppelten Akkusativ regieren (z.B. abfragen, kosten, lehren, nennen, schelten, schimpfen);

  • Verben, die Akkusativ und Dativ regieren (z.B. anbieten, geben, befehlen, entziehen, nachweisen, verbieten, zuweisen);

  • Verben, die Akkusativ und Genetiv regieren (z.B. anklagen, belehren, berauben, beschuldigen, entheben, verdächtigen).

Die Rektion der Verben gibt keine Auskunft, ob Subjekte, Adverbialbestimmungen, Infinitive, Nebensätze usw. stehen können oder müssen, ob die Objekte obligatorisch oder fakultativ auftreten. Diese Eigenschaften werden von der Valenz festgelegt.

Die Valenz (analogisch dem Begriff aus dem Bereich der Chemie) des Verbs ist dessen Fähigkeit, bestimmte Leerstellen im Satz zu eröffnen (zu bilden), die durch Aktanten (Ergänzungen) besetzt werden müssen (obligatorische Aktanten) oder besetzt werden können (fakultative Aktanten). Außer den obligatorischen und fakultativen Aktanten treten im Satz freie Angaben, die von der Valenz der Verben nicht bestimmt werden und syntaktisch im Satz hinzugefügt und weggelassen werden können. Im Satz wird das Verb als Haupt-Valenzträger (der primäre Valenzträger) angesehen, darum legt es durch seine Valenz einen Stellenplan für den Satz fest.

2.3. Klassifizierung der Verben nach semantischen Kriterien

Eine Klassifizierung der Verben unter dem semantischen Aspekt erfolgt nach der Bedeutungsstruktur der Verben, nach ihrer Aktionsart und nach dem Grad ihrer Grammatikalisierung bzw. Desemantisierung (nach der Möglichkeit/Unmöglichkeit allein das Prädikat zu bilden).

Lange Jahre galt die semantische Klassifikation der deutschen Verben von H. Brinkmann als die plausibelste. Er teilt die gesamte verbale Lexik in: a) Tätigkeitsverben, das sind transitive Verben (machen, essen, sagen); b) Vorgangsverben, das sind intransitive Verben, die eine Ver­änderung der Menschen und der Dinge bezeichnen (steigen, fallen, laufen); c) Zustandsverben, das sind Verben, die eine bleibende Lage von Men­schen und Dingen bezeichnen (stehen, schlafen, liegen); d) Ge­schehens­verben, die „das Leben als Geschehen" darstellen (gelingen, misslingen, passieren); e) Witterungs­verben, die kein logisches Subjekt bei sich haben können (es regnet, es blitzt, es stürmt). Diese Klassifikation ist sowohl von großer Subjektivität geprägt, als auch werden neben den semantischen auch grammatische Kriterien herangezogen, deshalb kann diese Klassifika­tion nicht als rein semantische gelten.

Eine neue semantische Klassifikation der deutschen Verben, die auf rein semantischen Kriterien beruht, entwickelte Gerhard Helbig Anfang der 80-er Jahre. Aufgrund der Bedeutungsstruktur unterscheidet er folgende Hauptgruppen von Verben:

  1. Tätigkeitsverben, die anweisen, dass ein tätiges Subjekt (ein Täter oder Agens) in aktiver Weise etwas tut, eine Handlung/Geschehen ausführt:

arbeiten, aufschreien, bewegen, sich bemächtigen, springen, töten, öffnen, singen, wandern, zerbrechen

2. Vorgangsverben, bezeichnen eine Veränderung, einen Prozess, der auf das Subjekt einwirkt:

erfrieren, erkranken, ermüden, erwachen, einschlafen, fallen, hinfallen, sterben, verfaulen, verblühen, verhungern

3. Zustandsverben drücken einen Zustand, ein Bestehen, ein Beharren aus, dabei verändert sich das Subjekt nicht:

sich befinden, liegen, sein, stehen, umgeben, wohnen

G.Helbig verwendet zwei Kriterien zur Unterscheidung dieser drei Hauptgruppen von Verben. Das erste semantische Merkmal ergibt sich aus der Bedeutung des Verbs als [± statisch], das zweite – aus dem seman­tischen Charakter des Substantivs als [± Agens], das sich mit dem Verb verbindet. Statisch sind Zustandsverben; Tätigkeitsverben und Vor­gangs­verben sind dynamisch. Tätigkeitsverben unterscheiden sich von Vorgangs­verben dadurch, dass ihr Subjekt immer Agens (Täter) ist. Danach ergibt sich:

statisch

Agens

Tätigkeitsverb

Vorgangsverb

Zustandsverb

+

+

Das Verb: Tempusformen