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1. Zum Begriff Grammatik

Der Terminus Grammatik (griech. grámma `Buchstabe`, lat. ars grammatica `Sprachlehre`) stammt aus dem Altgriechischen und bedeutete dort als grammatiké téchne ursprünglich die Lehre von Buchstaben. Im Mittelalter umfasste die Grammatik die gesamte Sprach- und Stillehre des Lateinischen.

Im Lexikon der Sprachwissenschaft (2002: 259) wird der Terminus Grammatik für unterschiedliche Gegenstandsbereiche verwendet:

  1. Grammatik als Wissen bzw. als Lehre von morphologischen und syntaktischen Regularitäten einer natürlichen Sprache. In diesem Sinne bezieht sich Grammatik auf den formalen Aspekt der Sprache, sodass Phonetik und die Bedeutungsseite der Sprache als spezielle Teilbereiche der Sprachwissenschaft ausgeklammert bleiben.

  2. Grammatik als strukturelles Regelsystem, das allen sprach­lichen Produktions- und Verstehensprozessen zugrunde liegt.

  3. Grammatik als Sprachtheorie (generative Grammatik u.a.)

  4. Grammatik als systematische Beschreibung der formalen Regularitäten einer natürlichen Sprache in Form eines Nachschlagewerkes oder Lehrbuches.

2. Grammatik und andere linguistische Disziplinen

Die Grammatik ist eng mit anderen sprachwissenschaftlichen Disziplinen verbunden. Vor allem überschneiden sich die Interessen der Grammatik als Wort- und Satzlehre mit:

  • der Lexikologie, die sich mit den lexikalischen Morphemen und den Wörtern beschäftigt;

  • der Phonetik, die Laute in akustisch-physiologischer Hinsicht erforscht;

  • der Phonologie, die sich mit Stellung der Laute als kleinster bedeutungsunterscheidender Elemente im Sprachsystem befasst;

  • der Wortbildung, die sich mit Bildung von Formen eines Wortes und neuer Wörter beschäftigt;

  • der Semantik, die sich mit der Bedeutung der Wörter befasst;

  • der Textlinguistik, die sich mit Texten beschäftigt.

3. Gliederung der Grammatik

Die Grammatik wird traditionell in die Morphologie und die Syntax untergliedert. Der Begriff Morphologie (Formenlehre) geht in seiner sprach-wissenschaftlichen Bedeutung auf das 19. Jahrhundert zurück. Er bezeichnet denjenigen Zweig der Grammatik, der sich mit dem Aufbau von Formen von Wörtern befasst. Man unterscheidet zwischen Flexions­morphologie und Wortbildungsmorphologie.

Die Flexionsmorphologie befasst sich mit den Formen der Wörter bzw. den Wortformen. So gehören Kind, Kindes, Kinder als Wortformen zu dem Wort(paradigma) Kind. Die Flexionsmor­pho­logie untersucht, wie die Wortformen eines Wortes.  

Die Wortbildungsmorphologie befasst sich demgegenüber mit dem Aufbau von Wörtern auf der Basis anderer Wörter. So ist Weltpolitik ein Wortbildungsprodukt (Kompositum) auf der Basis von Welt und Politik oder politisch ein Wortbildungsprodukt (Derivat) auf der Basis von Politik.

Die Syntax (die Satzlehre) befasst sich mit dem Aufbau der menschlichen Rede, welche vorwiegend durch den Satz zur Geltung kommt.

4.Typen der Grammatiken

Traditionelle Grammatik (manchmal auch Schulgrammatik genannt) weist folgende Merkmale auf:

  1. Fortsetzung der griechisch-lateinischen Formen- und Syntax­lehre,

  2. Darstellungen des Gesamtsystems einer Einzelsprache,

  3. Konzentration auf die Schriftsprache,

  4. Praxisorientierung,

  5. Präskriptivität, d.h. sie schreibt bestimmte Normen vor.

Zu den Grammatiken dieser Richtung gehört in erster Linie die Duden-Grammatik.

Die Valenz- bzw. Dependenzgrammatik wurde vom franzö­sischen Strukturalisten Lucien Tesnière (1893-1954) begründet. Der Grundgedanke dieses grammatiktheoretischen Ansatzes basiert darauf, dass zwischen zwei syntaktisch verbundenen Elementen eines das regierende und das andere das regierte Element ist. Das finite Verb ist das strukturelle Zentrum des Satzes.

Für die funktionale Grammatik sind folgende Merkmale charakteristisch:

1. Die Sprache wird als ein Instrument der sozialen Interaktion zwischen den Menschen verstanden.

2. Die Funktionale Grammatik verbindet drei Ebenen der theore­tischen Beschreibung sprachlicher Ausdrücke: seman­tische, syntak­tische und pragmatische.

3. Die Funktionale Grammatik benutzt strukturelle Verfahren: Weglass-, Ersatz-, Verschiebe- und Umstellprobe.

Funktionale Grammatik versucht also Grammatik im traditionellen Sinn mit Semantik und Pragmatik zu vermitteln.

Die Generative Grammatik gilt als ein Oberbegriff für solche Grammatik-Modelle, mit deren Regelsystem sich alle grammatischen Sätze einer Sprache generieren lassen (generieren = erzeugen). Häufig wird der Begriff auch synonym zu generativer Transformations­grammatik verwendet. Der auf Noam Chomsky zurückgehende Begriff „generative Grammatik“ bezeichnet außerdem eine sprachwissenschaft­liche Schule, in der solche formalen Grammatiken eine wichtige Rolle spielen.

Die Kasusgrammatik ist ein semantisch orientierter Ableger der früheren Generativen Grammatik, der von großem Einfluss auf die Entwicklung der Grammatiktheorie der letzten Jahrzehnte war.