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Modalität des satzes

  1. Unter der Modalität des Satzes versteht man das Verhalten der Äuβerung zur Wirklichkeit (die so genannte objektive Modalität) und die Stellungnahme des Sprechenden zu seiner Aussage (die so genannte subjektive Modalität), d.h. die Darstellung des Vorgangs, von welchem im Satz die Rede ist, als einer Tatsache, eines möglichen Prozesses, eines Wunsches usw.

Die wichtigsten Mittel der deutschen Sprache, die Modalität des Satzes wiederzugeben, sind: die Modusformen der Verben in ihren primären und sekundären Bedeutungen, verschiedene Verbindungen mit Modalverben und mit dem Verb „scheinen“, die Modalwörter. Die Gesamtheit sprachlicher Mittel zum Ausdruck der Modalität bildet das so genannte Modalfeld.

Zum Kern des Modalfeldes gehören die Modusformen in ihrer primären Bedeutung. Unmittelbar um den Kern des Feldes liegen die Transpositionen der Modusformen, welche in diesem Falle ihre sekundären Bedeutungen realisieren. Noch weiter vom Kern des Feldes liegen die Verbindungen mit Modalverben. Zur äußersten Peripherie des Feldes gehören die Modalwörter. Auf solche Weise erfolgt im Rahmen des Feldes ein stufenweiser Übergang von den rein grammatischen zu den rein lexikalischen sprachlichen Mitteln.

  1. Neben der beschriebenen formellen Struktur (der Ausdrucksplan des Feldes) hat das Modalfeld im Deutschen auch seine semantische Struktur (seinen Inhaltsplan), d.h. es ist gegliedert in Übereinstimmung mit Bedeutungen, welche durch unterschiedliche sprachliche Mittel ausgedrückt werden.

Die wichtigste semantische Gliederung des Modalfeldes ist seine Einteilung in die Mikrofelder der Scheinbarkeit und der Nichtscheinbarkeit (sich erinnern: der Konjunktiv und der Imperativ – durch das Sem „scheinbar“ markiert, der Indikativ – durch das Sem „nicht scheinbar“ – sieh in: «Теория немецкого языкознания», с.74). Das Mikrofeld der Scheinbarkeit weist eine weitere semantische Gliederung auf. Man unterscheidet hier die semantischen Zonen einer Aufforderung, eines Wunsches, einer Möglichkeit sowie einer Annahme. Das wären die wichtigsten konkreteren Bedeutungen eigentlicher Modalität im Deutschen.

Sprachliche Mittel des Mikrofeldes „Nichtscheinbarkeit“

  1. Das Kernmittel zum Ausdruck der Bedeutung „Nichtscheinbarkeit“ sind die Indikativformen. Die Transpositionsformen drücken spezifische Schattierungen der Bedeutung „Nichtscheinbarkeit“ aus. Das sind vor allem:

  1. die Bedeutung einer fremden Aussage in der indirekten Rede, welche durch die Konjunktivformen wiedergegeben wird;

z.B. Man behauptet, er sei krank.

Der Lehrer meinte, man solle sich besser zum Unterricht vorbereiten.

  1. die Bedeutungen einer höflichen Annahme und einer expressiven Feststellung, welche durch den präteritalen Konjunktiv wiedergegeben werden (der so genannte diplomatische und konstatierende Konjunktiv);

z.B. Es wäre wohl aber falsch, Herr Lehrer.

Sie dürften sich geirrt haben.

Ich möchte noch ein paar Worte sagen.

Das wäre alles!

Na, das hätten wir geschafft.

  1. Zum Mikrofeld „Nichtscheinbarkeit“ gehören auch die Verbindungen der Modalverben „sollen“ und „wollen“ mit dem Infinitiv I bzw. II, welche eine fremde Aussage bezeichnen und demnach als Synonyme zu den Satzgefügen mit der indirekten Rede auftreten.

Das Modalverb „sollen“ kennzeichnet dabei die Aussage einer fremden Person, das Modalverb „wollen“ –die Aussage des Subjektes.

Vgl. Man behauptet, er sei krank. Er soll krank sein.

Er behauptet, er sei krank. Er will krank sein.

Die Infinitivformen haben in diesem Falle die Bedeutung der Taxis: der Infinitiv I bezeichnet die Gleichzeitigkeit mit dem Prozess einer fremden Aussage, der Infinitiv II – die Vorzeitigkeit.

Vgl. Man behauptet, er sei krank. Er soll krank sein.

Man behauptet, er sei fünf Tage krank gewesen. Er soll fünf Tage krank gewesen sein.

  1. Die Modalwörter verstärken die Bedeutung „Nichtscheinbarkeit“, das sind vor allem solche Wörter wie „bestimmt“, „gewiss“, „natürlich“ u.a.

Sprachliche Mittel des Mikrofeldes „Scheinbarkeit“. Semantische Zone „Aufforderung

6. Das eigentliche (primäre) Mittel zum Ausdruck einer Aufforderung sind die Imperativformen. Aber außer diesen gibt es im Deutschen eine ganze Reihe von Transpositionsformen, welche spezifische Schattierungen der Bedeutung „Aufforderung“ wieder geben.

a) Das Präsens und das Futur I Indikativ bezeichnen eine kategorische Aufforderung, mit Sicherheit geäußert.

z.B. Du liest dieses Buch!

Du wirst doch nach Hause kommen!

Die Sätze mit diesen Formen haben die Wortfolge eines Aussagesatzes, aber unterscheiden sich von diesen durch die Intonation.

  1. Das Präsens Konjunktiv hat eine deutlich ausgeprägte Spezifik bei der Wiedergabe der Bedeutung „Aufforderung“. Es bezeichnet:

  • einen Befehl an die dritte Person in der gehobenen Rede,

z.B. Edel sei der Mensch! (Goethe)

Rette sich, wer kann!

  • eine Vorschrift in der wissenschaftlichen und technischen Literatur (als Subjekt tritt in solchen Sätzen das Pronomen „man“ auf),

z.B. Man wiederhole den Versuch zwei Male.

Man vergleiche die folgenden Formen.

- eine Hervorhebung in der wissenschaftlichen Literatur und in den Reden, wobei der Satz das zusammengesetzte Prädikat enthält, welches aus der Form „sei“ und dem Partizip II eines Verbs des Redens besteht.

z.B. es sei betont, bemerkt, hervorgehoben usw.

Zu beachten ist, dass alle Fälle des so genannten imperativischen Konjunktivs mit bestimmten stilistischen Einschränkungen verbunden sind.

  1. Als Transpositionsfälle müssen auch die Formen des Infinitivs I und des Partizips II interpretiert werden, welche eine Aufforderung ausdrücken.

z.B. Aufmachen! Näher kommen! Still gestanden!

(Sieh auch das Thema „Satzbau“, Punkte 4b, 4c, 12, 13).

7. Zum Ausdruck einer Aufforderung dienen auch die Verbindungen der Modalverben „sollen“ und „wollen“ mit dem Infinitiv I.

a) Meist bezeichnen die Verbindungen mit dem Verb „sollen“ einen Befehl, welcher an die dritte Person gerichtet ist.

z.B. Du sollst diese Arbeit leisten!

Er soll schon mir folgen!

Alle sollen dabei sein!

Auf dieser Bedeutung fußt der Gebrauch des Verbs „sollen“ bei der Bezeichnung eines indirekten Befehls.

z. B. Der Lehrer verlangte, der Schüler solle seine Arbeit umschreiben.

Manchmal gibt die Verbindung mit dem Verb „sollen“ eine Drohung wieder.

z.B. Du sollst vorsichtig sein!

Er soll es nur nicht vergessen!

  1. Die Verbindungen mit dem Verb „wollen“ dienen vor allem zur Wiedergabe einer höflichen Aufforderung.

z.B. Wollen Sie bitte näher kommen!

Wollen Sie etwas lauter sprechen!

Dabei steht das Verb „wollen“ in der I. Person Plural, so handelt es sich um eine höfliche Aufforderung, bei welcher der Redende mit inbegriffen ist.

z.B. Wollen wir baden!

Wollen wir darüber nicht mehr sprechen!

Die Verbindungen mit dem Verb „wollen“ in der 2. Person Singular haben meist die Bedeutung eines schroffen Befehls.

z.B. Willst du endlich näher kommen!

Willst du denn damit aufhören!

8. Die Modalwörter verstärken die Bedeutung „Aufforderung“, sie sind aber nicht so zahlreich wie die Modalwörter im Mikrofeld „Nichtscheinbarkeit“. Unter den gebräuchlichsten Modalwörtern der semantischen Zone „Aufforderung“ sind folgende zu nennen: „doch“, „schon“, „ja“, „mal“, „nur“, „keinesfalls“.

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