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5) Prinzipschaltung
Aus
verschiedenen Gründen habe ich mich bei meinen Selbstbauprojekten
dazu entschieden, die Innenbeleuchtung meiner Wagen mit einer
Spannungsquellenschaltung gemäß folgendem Schaltbild
aufzubauen:
Bild
6: Schaltplan einer universellen Innenbeleuchtung mit
Spannungsquellenschaltung (Originalgröße des Plans gelinkt)
Diese
Schaltung funktioniert unabhängig vom verwendeten System (anlog oder
digital). Der Transistor in Baugruppe 2 muss je nach "angehängter"
Last erhebliche Leistung "verbraten"
(P = (UEingang -
Uausgang) x ILast). Im Digitalsystem kann eventuell auch ein 6
V-Spannungsregler verwendet werden. Der GC wird über den 50
Ohm-Widerstand geladen (da sonst Kurzschluss im entladenen Zustand)
und über die Diode entladen. Dabei beträgt der Spannungsabfall an
der Diode ~0,6 V, d.h., es ist ein geringer Helligkeitsverlust
bemerkbar. Wen das stört, kann die Lade- / Entlade-Schaltung wie in
Bild 8 als Alternative gekennzeichnet, verwenden. Am Punkt A liegt
beim Umschalten von Betrieb Spannungsquelle –> GC gleiches
Potential an.
Die Ladezeit kann je nach Kapazität des GC
mehrere Minuten betragen, in dieser Zeit steht also nicht die volle
Spannung beim Überfahren von Weichen etc. zur Verfügung, die
Innenbeleuchtung wird also noch flackern. Erst wenn der GC voll
geladen ist, sollte die Innenbeleuchtung auch bei kurzen
Stromununterbrechungen konstant hell leuchten.
Als LED's
verwende ich die Osram-Typen LYT 676 und LYE 676, wenn, wegen der
stilisierten Inneneinrichtung, ein Leuchtstab notwendig ist, sonst 3
oder 5 mm LED's mit ~9000 mcd mit kleinem Abstrahlwinkel (siehe
Photos).
Einen Leuchtstab mit weißen LED's habe ich noch nicht aufgebaut,
aber hier ist eine Reihenschaltung bei 5 V Quellenspannung nicht
möglich da der Uf -Wert ca. 3,5 V beträgt.
Zu Analogzeiten
habe ich auch bei mehreren Zügen zwischen Baugruppe 3 und 4
sogenannte Charge-Pumps und Step-Up-Converter geschaltet, die aus
Eingangsspannungen zwischen 2,7 und 5 V eine konstante
Ausgangsspannung von 5 V liefern. Damit verlängerte sich die
Nachleuchtdauer bei im Bahnhof stehenden Zügen erheblich. Diese
Bauteile finden heute in den meisten batteriebetriebenen Geräten
Verwendung (Mobiltelephone etc.) und bewirken, daß diese bis zu
einer minimalen Quellenspannung optimal funktionieren, danach tut
sich nichts mehr. Ohne diese Schaltungen wären die Betriebszeiten
wesentlich kürzer.
Bild
7: Zusatzschaltungen zum Verbessern der Innenbeleuchtung
(Originalgröße des Plans gelinkt)
Im Digitalsystem sind
diese Zusatzschaltungen eigentlich nicht notwendig, aber sie haben
einen Steuereingang (SHDN), über den mittels eines Funktionsdecoder
die Beleuchtung ein- und ausgeschaltet werden kann. Ein einfacher
Transistor tut's aber auch (s.u.). Fazit: solche Käfer (6 Beine) und
Spinnen (8 Beine) können im Analogsystem sinnvoll sein, um schon bei
niedriger Gleisspannung helle Innenbeleuchtung zu erhalten.
6) Integration ins Digitalsystem
Wenn
schon digital, dann auch konsequent: was macht das für einen
realistischen Eindruck, wenn ein beleuchteter Zug ins Abstellgleis
gefahren wird, die Lok abgekoppelt wird und zum Betriebswerk fährt,
und die Beleuchtung weiter eingeschaltet bleibt? Zum Glück bieten
hier die Hersteller von Digitalkomponenten einfache Funktionsdecoder
an, mit deren Hilfe die Wageninnenbeleuchtung ein- und ausgeschaltet
werden kann (ein Lokdecoder mit z.B. defektem Motorausgang tut es
auch).
Bild
8: Schaltung nach Bild 7 mit Erweiterung: Funktionsdecoder und
Zugschlussbeleuchtung
Vom Gleichrichter des Decoders wird die
Gleichspannung für die Innenbeleuchtung abgegriffen. Zwischen
Baugruppe 3 und 4 wird ein NPN-Transistor eingefügt. Die Basis wird
mit einem Schaltausgang des Decoder verbunden. Dieser hat im
aktivierten Zustand "Masse"-Potential, d.h. zum Ausschalten
der Beleuchtung muss der Ausgang aktiviert werden (inverse Funktion).
Wenn mit beleuchtetem Zug gefahren wird, hat das den Vorteil, dass
beim Überfahren von Weichen etc. nicht über den Decoder ein
Flackern der Beleuchtung verursacht wird. Wenn die ganze Elektronik
in den letzten Wagen eines Zuges eingebaut wird, lässt sich
gleichzeitig auch noch eine Zugschlussbeleuchtung anschliessen. Wegen
des modularen Aufbaus lässt sich ganze Elektronik auch gut in einen
Packwagen verstecken. Das größte Problem ist und bleibt die
Verkabelung von Wagen zu Wagen.
Das Löten von SMD-Bauteilen
ist relativ einfach: die Bauteile werden mit einer Klemmpinzette auf
den Leiterbahnen fixiert und dann mit feinsten Lötspitze verlötet -
bitte kein Standard "Brateisen" verwenden.