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R omanowa N. Stilistik. Leicht gemacht. Стилистика немецкого языка: Учебное пособие. – Вологда: ВГПУ, 2003.

Die grammatischen Mittel beziehen sich auf das Bevorzugen von nominativen oder verbalen Konstruktionen, auf den Gebrauch von bestimmten Satzstrukturen, auf die Satzlange. Es wird auch das Überwiegen von bestimmten Satztypen nach dem Ausdruckswert und die Freiheit in der Satzgestaltung (Anwesenheit von Klischees) analysiert.

Stilistische Mittel, die die Besonderheiten jedes Funktionalstils ausmachen, ergeben sich aus den Beobachtungen einzelner Texte und prägen die Besonderheiten der neu gestalteten Texte dem Funktionsbereich entsprechend. So sind Bildlichkeit und Bildhaftigkeit des Ausdrucks ein typisierendes Merkmal vor allem für die schongeistigen, literarischen Texte. Die Bildhaftigkeit und gleichzeitige Schemenbezogenheit im Ausdruck ist für technisch-stilistische, populär-wissenschaftliche Texte charakteristisch. Durch Tradition geprägt ist der Standard und Klischees in der Textgestaltung technischer, 6ffentlicher Texte, wahrend für die Texte im Alltagsverkehr stilistische Besonderheiten durch Mischung von verschiedenen Merkmalen unbestimmt bleiben.

Es ist noch zu betonen, dass "jedes sprachliche Mittel, das im Zusammenhang mit anderen Elementen seinen spezifischen Wert fur das Stilganze erhält, zum Stilelement wird" (Fix u.a., 2001:34). Rhythmus, Reim, Tempus, Modus, Wortbildung, Wortart, Wortwahl, Rechtschreibung, sowie auch Satzzeichen können stilistisch wirken, was sie zu den Stilelementen macht. Will man den Text im guten Stil auffassen, so müssen die Forderungen nach Deutlichkeit, Reinheit und Richtigkeit berücksichtigt werden. Die Deutlichkeit beruht auf und zeigt sich in der Wahl der Worte und ihrer Formen. Die Reinheit betrifft die lexikalische, die Richtigkeit die grammatische Seite. Rein ist der Text, wenn die Wahl nach optimaler Bedeutung der Wörter abläuft. Richtig ist es, wenn man die Gesetze der Sprache in Betreff der Wortbildung und Wortbiegung beobachtet.

Berücksichtigt man diese Faktoren, kann man jede Aussage angemessen einem Funktionalstil umdichten, so z. B. im Alltagsverkehr: Мама мыла раму; im Stil der Wissenschaft: Родная внучка моего прямого прадедушки осуществляла комплекс санитарно-гигиенических мероприятий, нацеленных на реабилитацию поверхности элемента несущих конструкций, служащего опорой для оконного остекления. (А. Смирнов: Лукьян-луковщик)

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Nach der Art der außersprachlichen Korrelation, des menschlichen Handlungsbereichs unterscheidet Funktionalstilistik Funktionalstile in zum Teil variierender Terminologie:

1. Stil des Amtsverkehrs (der Sprachgebrauch im offiziellen Verkehr der gesellschaftlichen Öffentlichkeit, in der Kommunikation zwischen Dienststellen, in der Leitungstätigkeit innerhalb eines Betriebes);

  1. Stil der Wissenschaft (der fachmännisch orientierte Sprachgebrauch zur Darstellung gesellschaftswissenschaftlicher, mathematisch- naturwissenschaftlicher und technikwissenschaftlicher Sachverhalte in der Forschung, wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Publizistik, Wissenschaftspropaganda, Bildungstätigkeit);

  2. Stil des Journalismus (der Sprachgebrauch in Textgenres, die sich speziell fur die Massenmedien - Presse, Rundfunk, Fernsehen - herausgebildet haben, aber auch darüber hinaus wirken, z.B. in der Wirtschaftswerbung, politischen Sichtwerbung);

  1. Stil des Alltagsverkehrs (der Sprachgebrauch in nichtoffiziellen, zwanglosen Situationen in der Familie, am Arbeitsplatz unter vertrauten Kollegen, in lockeren Gesprächen des öffentlichen Lebens, z.B. beim Alltagseinkauf, beim Friseur, bei geselligen Veranstaltungen usw.)." (Michel, 1983:484)

  2. Stil der Belletristik (der Sprachgebrauch in Werken der Schriftsteller und Dichter erzielt Nachahmung der Realität mit ästhetischer Auswirkung auf den Adressaten)

Viele von diesen Funktionalstilen werden in Substile und in Textsorten untergliedert und werden durch extra- und intralinguistische Stilzüge und Stilelemente gekennzeichnet.

Auf Grand der oben angeführten Stilzüge und im Bezug auf die Existenz der Sprache in der Gesellschaft werden die Texte unterschiedlicher Funktionalstile im Verhältnis zur Gesellschaft, zur kommunikativen Situation, zur Sprache (nach G. Lerchner) betrachtet.

Stil des Amtsverkehrs, des öffentlichen Verkehrs

Soziale Funktion: die Ermöglichung der Verständigung zwischen den öffentlichen Behörden, Organisationen und Bevölkerung, die dabei zu einem bestimmten Verhalten gebracht und ihre Handlungen geregelt werden müssen. Dadurch überwiegt hier die voluntative sprachliche Funktion.

Extralinguistische Stilzüge: die Hauptstilzüge sind Sachlichkeit und Sachbezogenheit. Da die Sache im Vordergrund steht, fehlt die Individualität des Senders und herrscht sachbedingte Unpersönlichkeit.

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Der aus dem altdeutschen Kanzleistil stammende und an die Traditionen festhaltende Stil zeichnet sich durch Förmlichkeit aus, die in vielen Formularen, wo man nur Personalien einzutragen braucht, sowie auch in strengen Regeln der Textzusammenstellung von Reden, Beschwerdebriefen usw. zu merken ist. Da die Äußerungen an die uneinheitliche Bevölkerung gerichtet sind und von dieser gleiche (ähnliche) Reaktionshandlung erwarten, müssen sie präzis und eindeutig im Sachgebrauch sein.

Linguistische Stilzüge: Unter den wichtigsten linguistischen Stilzügen ist vor allem die funktionalbezogene Lexik mit gehoben-offizieller Färbung zu nennen. Dazu kommen umfangreiche Substantivgruppen (Blockbildungen), die dem Stil eine nominative Dominante verleihen. In der Grammatik sind die spezifischen Imperativformen (Infinitiv mit Imperativfunktion) vorhanden.

Texte: administrative - Amtsdokumente, offizielle Mitteilungen Vorträge, Ansprachen; militäre - Befehle; Gerichtstexte - Gesetzbücher, Verordnungen; Werbetexte. Vergleichsbeispiel: Rotkäppchen auf Amtsdeutsch "

Im Kinderanfall unserer Stadtgemeinde ist eine hierorts wohnhafte, noch unbeschulte Minderjährige aktenkundig, welche durch ihre unübliche Kopfbekleidung gewohnheitsrechtlich Rotkäppchen genannt zu werden pflegt. Dßr Mutter, besagter R. wurde seitens ihrer Mutter ein Schreiben zustellig gemacht, in welchem dieselbe Mitteilung ihrer Krankheit und Pflegebedürfligkeit machte, worauf die Mutter der R. dieser die Auflage machte, der Großmutter eine Sendung voll Nahruungs- und Genussmitteln zu Genesungszwecken zuzustellen.

Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. seitens ihrer Mutter über das Verbot betreffs Verlassens der Waldwege auf Kreisebene belehrt.

Vergleichsbeispiel: "Rotkäppchen auf Reklamedeutsch" Es war einmal ein Kind, das hieß Rotkäppchen, weil es kein Käppchenmuffel war, sondern stets ein hautverträgliches Hütchen trug, das war röter als das röteste Rot unseres Lebens, dazu kochecht, absolut waschmaschinenfest, mit doppeltem Mittelstück und patentiertem Verschluss. Zu dem sprach die Mutter, eine nicht alltägliche Frau, die Kenner schätzen, da Skunaskin ihr einen reinen Atem verlieh: "Mach mal Pause, pack den Tiger in den Tank und geh meilenweit zur rieselfreudigen Großmutter, denn sie ist krank, weil sie nicht bei der Mesallina Sach und Leben versichert ist. Wäre sie es, könnten wir, durch ihre Vorsorge vor Sorge geschützt, dem Schlimmsten ins Auge sehen, denn bei Unfalltod zahlt die Kasse für Leute, denen das Beste gut genug ist, sogar das Doppelte. "...

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