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1. Die Urbanisierung

Unter Urbanisierung (lat. urbs: Stadt) versteht man die Ausbreitung städtischer Lebensformen. Diese kann sich einerseits im Wachstum von Städten ausdrücken (physische Urbanisierung), andererseits durch verändertes Verhalten der Bewohner von ländlichen Gebieten (funktionale Urbanisierung). Der Prozess der physischen Urbanisierung ist seit Jahrhunderten zu beobachten (in Europa vor allem im 19. Jahrhundert) und hat in den letzten Jahrzehnten in den Schwellen- und Entwicklungsländern bisher ungekannte Ausmaße angenommen. In den Industrieländern wurde die physische Urbanisierung weitgehend von der funktionalen Urbanisierung abgelöst, das heißt von der Ausbreitung städtischer Lebensformen in benachbarte, bisher ländliche Räume (Suburbanisierung).

Historisch gesehen ist eine Zunahme des Anteils der Stadtbevölkerung festzustellen. Seit dem Jahr 2007 wohnt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, während 1950 noch 70 % auf dem Land lebten. Nach Prognosen der UNO wird der weltweite Anteil der städtischen Bevölkerung bis 2030 auf über 60 % steigen und im Jahr 2050 rund 70 % erreichen. Weltweit gibt es über 63 Städte mit mehr als drei Millionen Einwohnern.

Die Folgen der Verstädterung in Entwicklungsländern, verbunden mit einem weiterhin anhaltenden starken Bevölkerungswachstum, sind in ihren ökologischen, ökonomischen und sozialen Tragweiten noch nicht vollständig absehbar. Neben den offensichtlichen Problemen bei der Entstehung von Megastädten richtet sich der Blick der Fachdiskussion in den letzten Jahren verstärkt auch auf die Chancen dieser Entwicklung.

Eine weitere Folge der Urbanisierung ist ein starker Einbruch der Geburtenraten. Vor allem in den Entwicklungsländern ist die Geburtenrate der Städte im Vergleich zu der auf dem Land sehr niedrig, während in den Industriestaaten fast kein Unterschied mehr besteht. Nach verschiedenen 'Demographic and Health Surveys' liegt die Fertilitätsrate in Addis Abeba und den Vietnamesischen Städten bei 1,4, was der Rate Deutschlands entspricht. In der iranischen Hauptstadt Teheran bekommen die Frauen durchschnittlich 1,32 Kinder.

4. Alter als soziales Problemm

Unter dem Alter versteht man den Lebensabschnitt rund um die mittlere Lebenserwartung des Menschen, also das Lebensalter zwischen dem mittleren Erwachsenenalter und dem Tod. Das Altern in diesem Lebensabschnitt ist meist mit einem Nachlassen der Aktivität und einem allgemeinen körperlichen Niedergang (Seneszenz) verbunden.[1]

Von diesen – in allen Gesellschaften anerkannten – Grundtatsachen abgesehen, ist das Altersbild kulturell geprägt. Eine zentrale Rolle spielen dabei religiöse Traditionen, und zwar selbst in säkularen Gesellschaften, deren Mitglieder sich dieser Traditionen oft kaum noch bewusst sind. Uneinheitlich ist auch das Ansehen des Alters. In vielen Kulturen wird es besonders respektiert und geehrt; in manchen, wie dem Judentum, gilt das Altsein sogar als ein fast idealer Lebensumstand. In anderen dagegen, z. B. im antiken Athen, wurden alte Menschen systematisch ausgegrenzt. In dem heutigem Griechenland werden alte Menschen mit Respekt behandelt. In Japan ist der Tag der Ehrung der Alten (敬老の日) seit 1966 ein amtlicher jährlicher Feiertag. Solchen kulturellen Gegensätzen entsprechen auf philosophischer und psychologischer Ebene Aktivitäts-, Kompetenz- und Chancenmodelle des Alters einerseits und Defizitmodelle andererseits.

In den vergangenen Jahren hat die alterssoziologische Forschung stark zugenommen. Sie soll Aufschluss über das Selbstverständnis und die Lebenssituation älterer Menschen geben und die gesellschaftlichen Einflüsse und Veränderungen, denen sie täglich ausgesetzt sind. Dazu gehören:

Familiensituation (z. B. Rolle als Großeltern, Auswirkungen des Partnerverlustes)

Arbeitssituation (z. B. Lebensgewohnheiten im Ruhestand)

Wohnsituation (z. B. Wohnalternativen bei Pflegebedürftigkeit)

Freizeitgestaltung (z. B. Einsamkeit und Isolation, verschiedene Aktivitäten)

Neben der sozialen Lage sind die Probleme einer älter werdenden Gesellschaft, bedingt durch den demographischen Umbruch, und die veränderte Familienstruktur, wichtige Themen. Darüber hinaus ist die Altersoziologie Basis für die Erforschung und Entwicklung von sozialpolitischen Möglichkeiten, um die Betreuung und Versorgung alter Menschen in der Gesellschaft zu optimieren.

In den modernen Industriegesellschaften ist der Begriff des Alters eng mit dem Austritt aus dem Erwerbsleben bzw. dem Eintritt in einen Ruhestand verknüpft. Voraussetzung für die Identifikation von „Alter“ und „Ruhestand“ – ebenso wie für die absolute und relative Ausdehnung dieser Lebensphase – war die Schaffung von Institutionen der sozialen Alterssicherung. Die Übernahme der Alterssicherung durch einen Sozialstaat führte historisch auch zu einer Entpflichtung traditioneller, privater Sicherungssysteme, besonders der Angehörigen, die sich dadurch den modernen Arbeitsmärkten leichter anpassen können.

Heute müssen etwa vier Beitragszahler für einen Rentner aufkommen, im Jahre 2030 etwa

zwei. Das heißt, die Last verdoppelt sich! Ist die Rente sicher? Die Rente ist nicht sicher.

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