Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
немецкий задания.doc
Скачиваний:
6
Добавлен:
07.11.2018
Размер:
75.78 Кб
Скачать

Einheit 1: DAS GRUNDGESETZ.

1. Sprechen Sie folgende Wörter nach:

erörtern, übrig, demgemäß, grundsätzlich, veränderbar, die Staatsbürger, zerstören, die Ausübung, das Gefüge, höchstrangig, die Menschenwürde.

2. Sprechen Sie folgende Zusammensetzungen nach. Beachten Sie die Betonung:

die Rechtsordnung, das Grundgesetz, die Rechtsnorm, der Lebenszusammenhang, die Verfassungsregeln, die Lebensverhältnisse, die Zweidrittelmehrheit, verfassungsgeschichtlich, die Staatsmacht, der Verfassungsstaat, die Staatsbürger, die Verfassugsprinzipien, das Herrschaftssystem, der Geltungsanspruch, die Grundentscheidung, der Volkswille.

3. Lesen Sie den Text und bestimmen Sie, welche der folgenden Überschriften Ihrer Meinung nach am besten zu diesem Text passt?

a) Die Verfassungsgrundsätze.

b) Die Verfassung der BRD.

c) Die Konstituierung der BRD.

Begründen Sie Ihre Wahl.

DAS GRUNDGESETZ.

Wodurch unterscheidet sich die Verfassung von den übrigen Normen des Rechts und worin liegt ihre Bedeutung für die staatliche Rechtsordnung im ganzen? Diese Fragen sollen am Beispiel der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, des Grundgesetzes, erörtert werden.

Ebenso wie alle anderen Rechtsnormen ist die Verfassung ein Ergebnis politischer Entscheidungen. Anders als die übrigen Rechtsnormen regelt sie jedoch nicht Einzelprobleme; ihre Vorschriften betreffen vielmehr die Grundlagen des politischen und gesellschaftlichen Lebenszusammenhangs. In der Verfassung haben sich im besonderen Masse geschichtliche Erfahrungen niedergeschlagen. Ihre Vorschriften zielen darauf, aus diesen Erfahrungen Folgerungen für die Zukunft zu ziehen. Verfassungsregeln sind demgemäß im besonderen Masse auf Dauer angelegt. Auch sie müssen zwar grundsätzlich veränderbar sein, weil sich die Rechtsordnung dem Wandel der gesellschaftlichen Lebensverhдltnisse anpassen muss; aber ihre Änderung erfordert eine besonders große Zustimmung (Zweidrittelmehrheit) im parlamentarischen Verfahren.

Das Grundgesetz steht verfassungsgeschichtlich in der Tradition des liberalen Verfassungsstaates. Dessen Prinzipien zielen seit dem 19. Jahrhundert auf die Begrenzung und Kontrolle der Staatsmacht und auf die rechtliche Sicherung von Freiheit und Gleichheit der Staatsbürger. Diese Verfassungsprinzipien waren durch das nationalsozialistische Herrschaftssystem zerstört worden Diese Erfahrung bestimmte nach dem Zweiten Weltkrieg den Inhalt und den besonderen Geltungsanspruch des Grundgesetzes.

Dieser Geltungsanspruch der Verfassung bedeutet, dass jegliche Ausübung der Staatsgewalt - mithin auch der Erlass und die Anwendung von Rechtsnormen - mit dem Grundgesetz in Einklang steht. Die Verfassung ist also ein Gefüge höchstrangiger rechtlicher Normen, welche die Ausgestaltung der gesamten übrigen Rechtsordnung bestimmen sollen. Die Bedeutung dieses Anspruches wird deutlich, wenn wir die Grundentscheidungen der Verfassung etwas genauer betrachten.

Diese Grundentscheidungen der Verfassung sind das demokratische, das bundesstaatliche, das rechtsstaatliche Prinzip. Sie werden durch den Grundsatz der Menschenwürde ergänzt, zu deren Achtung und Schutz alle Staatsgewalt verpflichtet ist.

Das demokratische Prinzip besagt, dass das Volk die Quelle der Staatsgewalt und der Volkswille die Grundlage der staatlichen Willensbildung sein sollen. Nach dem Grundgesetz ist der Volkswille aber keine einheitliche vorgegebene Größe. Die Verfassung geht vielmehr von einer Vielzahl unterschiedlicher Interessen in der

Gesellschaft aus, die ihren politischen Willen in Wahlen zum Ausdruck bringt. Das Grundgesetz legt in zahlreichen Bestimmungen fest, in welcher Weise der Volkswille in staatliche Entscheidungen umgesetzt wird. Es regelt im einzelnen die Organisation der Staatsorgane, ihre Kompetenzen und ihr Zusammenwirken bei der Bildung des Staatswillens.