
- •Das grammatische geschlecht der substantive
- •Das grammatische Geschlecht der substantive der Bedeutung nach
- •Das grammatische Geschlecht der substantive der Form nach
- •Deklination der gattungsnamen
- •Deklination der eigennamen
- •Pluralbildung der substantive
- •Einteilung der Verben
- •InfinitivE. Substantivierung des infinitivs
- •Gebrauch des Infinitivs mit und ohne Partikel zu
- •Der absolute und relative Gebrauch der Zeitformen
- •Das Präsens Indikativ Aktiv
- •Das Präteritum Indikativ Aktiv
- •Das Plusquamperfekt Indikativ Aktiv
- •Das Futur I Indikativ Aktiv
- •Das Futur II Indikativ Aktiv
- •Das zweigliedrige und das dreigliedrige Passiv
- •Das unpersönliche Passiv
- •Der Infinitiv I Passiv mit Modalverben
Pluralbildung der substantive
Die deutsche Sprache kennt zwei Zahlformen (der Numerus, Pl. die Numeri): den Singular (die Einzahl) und den Plural (die Mehrzahl). Man unterscheidet zählbare und unzählbare Begriffe. Die Bezeichnungen für zählbare Begriffe haben den Singular und den Plural, z. B.: das Haus – Häuser, der Tag – Tage. Keinen Plural haben die meisten Stoffnamen, Abstrakta und Sammelnamen: die Butter, die Wolle, der Stolz, die Hitze, die Wäsche, das Geschirr u. a. Solche Substantive nennt man Singulariatantum (Sg.: das Singularetantum). Manche Substantive werden nur im Plural gebraucht. Man nennt sie Pluraliatantum (Sg.: das Pluraletantum): die Ferien, die Masern, die Alimente, die Personalien, die Trümmer u. a.
Es gibt im Russischen zahlreiche Substantive ohne Singular, denen im Deutschen Substantive mit beiden Zahlformen entsprechen: die Uhr – Uhren, die Waage – Waagen, die Tapete – Tapeten, das Tor – Tore, die Brille – Brillen, der Schlitten – Schlitten, die Schere – Scheren , die Hose – Hosen u. a. Die Pluralformen die Jeans und die Shorts können sowohl ein Einzelding als auch mehrere Dinge bezeichnen.
Zur Bildung der Mehrzahl dienen folgende Mittel:
die Pluralsuffixe -e, -(e)n, -er, -s: der Arm – Arme, die Frau – Frauen, das Bild – Bilder, das Hotel – Hotels;
der Umlaut: der Garten – Gärten, der Vater – Väter;
der Artikel: der Schüler – die Schüler, der Wagen – die Wagen;
In der Pluralform einiger internationaler Wörter verschiebt sich die Betonung: der Dόktor – Doktόren, der Charákter – Charaktére.
Im Deutschen unterscheidet man vier Haupttypen der Pluralbildung: 1) mit dem Suffix -e (mit oder ohne Umlaut); 2) mit dem Suffix -(e)n (ohne Umlaut); 3) mit dem Suffix -er (die Vokale a, o, u, au bekommen dabei den Umlaut); 4) ohne Pluralsuffix (mit bzw. ohne Umlaut).
Das Pluralsuffix -e (mit bzw. ohne Umlaut) ist für Maskulina typisch. Dieses Suffix bekommen im Plural folgende Maskulina, Neutra und Feminina:
viele einsilbige Maskulina der starken Deklination (mit bzw. ohne Umlaut): der Arzt – Ärzte, der Bach – Bäche, der Brauch – Bräuche, der Strand – die Strände, der Arm – Arme, der Mord – Morde , der Streit – Streite u.a.;
Fremdwörter männlichen Geschlechts (keine Personenbezeichnungen) auf -al, -an, -ar, -at, -ent, -it, -og (ohne Umlaut im Plural): der Vokal – Vokale, Ozean, Dinar, Apparat, Kontinent, Kredit, Dialog u. a. Aber: der Automat – Automaten;
Fremdwörter männlichen Geschlechts (Personenbezeichnungen) auf -an, -än, -al, -ar, -är, -eur, -ier, -on (ohne Umlaut im Plural): der Dekan – Dekane, Kapitän, Kardinal, Jubilar, Sekretär, Ingenieur, Juwelier, Spion u. a. Aber: der Veteran – Veteranen, der 'Dämon – Dämόnen, der General – Generale (Generäle);
folgende Fremdwörter männlichen Geschlechts (mit dem Umlaut im Plural): der Kanal – Kanäle, Palast, Chor, Ton, Altar, Marschall;
folgende Neutra (ohne Umlaut im Plural): Beet – Beete, Bein, Brot, Ding, Haar, Heft, Jahr, Meer, Recht, Schaf, Schiff, Tier, Werk, Wort (auch: die Wörter), Tor u.a;
Feminina und Neutra auf -nis. Sie verdoppeln dabei das -s im Plural: die Kenntnis – Kenntnisse, das Ereignis – Ereignisse u. a.;
die meisten Fremdwörter sächlichen Geschlechts (Nichtlebewesen, ohne Umlaut im Plural) auf -al, -ar, -at, -em, -ent, -fon, -iv, -om, -ut: das Original – Originale, Formular, Diktat, Parlament, Problem, Telefon, Adjektiv, Diplom, Institut u.a.;
einige einsilbige Feminina (mit dem Umlaut im Plural): die Axt – Äxte, Angst, Bank, Braut, Brust, Faust, Frucht, Gans, Gruft, Hand, Haut, Kuh, Kluft, Kraft, Kunst, Laus, Luft, Macht, Magd, Maus, Nacht, Naht, Not, Nuss, Sau, Schnur, Stadt, Wand, Wurst, Zunft u. a.
Das Pluralsuffix -(e)n (ohne Umlaut) ist für die Feminina typisch. Dieses Suffix bekommen im Plural Feminina, Maskulina und Neutra:
die meisten mehrsilbigen Feminina: die Unversität – Unversitäten. Die Feminina auf -e, -el, -er haben im Plural das Suffix -n: die Aufgabe – Aufgaben, die Insel – Inseln, die Feder – Federn. Die Feminina auf -in verdoppeln dabei das -n: die Lehrerin – Lehrerinnen;
folgende einsilbige Feminina: die Art – Arten, Bahn, Tat, Uhr, Last, Schrift, Schar, Fahrt, Saat, Kur, Fracht, Schuld, Spur, Tracht, Jagd, Pflicht, Qual, Furt, Schicht, Frist, Schau, Flucht, Zeit, Rast, Flut, Wahl, Frau, Bucht, Werft, Zahl, Farm, Kost, Zwei, Drei, Vier, Fünf u. a.;
die Maskulina der schwachen Deklination: der Mensch – Menschen, Kollege, Aspirant, Konsonant u. a.;
die Substantive der Übergangsgruppe: der Name – Namen, das Herz – Herzen, der Buchstabe – Buchstaben, der Fels – Felsen u. a.;
die Maskulina auf -or, wenn sich die Betonung von der Wurzel auf das Suffix verschiebt: der Tráktor – Traktόren u. a. Wenn die Betonung unbeweglich bleibt, so bekommen die Maskulina auf -or das Pluralsuffix -e: der Kόrridor – Kόrridore, der Majόr – Majόre, der Tresόr – Tresόre;
einige Maskulina der starken Deklination: der Staat – Staaten, Stachel, Strahl, Vetter, See, Mast, Dorn, Nerv, Lorbeer, Pantoffel, Muskel, Bauer (крестьянин), Nachbar, Schmerz;
Fremdwörter männlichen Geschlechts auf -ismus, -us: der Archaismus – Archaismen, der Typus – Typen, der (das) Virus – Viren. Aber: der Kasus – Kasus, der Modus – Modi, der Terminus – Termini, der Kursus – Kurse, der Lapsus – Lapsus, der Kaktus – Kakteen (Kaktusse), der Rebus – Rebusse, der Krokus – Krokus (Krokusse), der Numerus – Numeri;
folgende Neutra: das Auge – Augen, Bett, Ende, Hemd, Herz, Insekt, Interesse, Leid, Ohr, Verb, Juwel, Statut;
folgende Fremdwörter sächlichen Geschlechts erhalten das Suffix -ien: das Prinzip – Prinzipien, Material, Kapital, Mineral, Partizip, Adverb; das Adverbiale - Adverbialien, das Numerale – Numeralien;
manche Fremdwörter sächlichen Geschlechts auf -a, -ion oder -i(um): das Auditorium – Auditorien, das Thema – Themen, das Album – Alben, das Stadion – Stadien. Aber: das Schema – Schemas (Schemata), das Komma – Kommas (Kommata), das Praktikum – Praktika, das Visum – Visa (Visen), das Technikum – Technika (Techniken).
Das Pluralsuffix -er (mit dem Umlaut) ist für die Neutra typisch. Dieses Suffix bekommen im Plural Neutra und Maskulina:
die meisten Neutra: das Band – Bänder, Blatt, Buch, Dach, Dorf, Fach, Glas, Gras, Haus, Horn, Huhn, Kalb, Lamm, Land, Loch, Volk, Tal, Schloss u. a.;
einige Fremdwörter sächlichen Geschlechts: das Regiment – Regimenter (Regimente), das Hospital – Hospitäler (Hospitale);
folgende Maskulina: der Wald – Wälder, Rand, Strauch, Wurm, Mann, Leib, Reichtum, Irrtum, Mund, Geist, Gott, Vormund – Vormünder (Vormunde).
Kein Pluralsuffix (mit bzw. ohne Umlaut) haben:
Maskulina auf -er, -el, -en. Mit dem Umlaut: der Vater – Väter, Garten, Mantel, Mangel, Nagel, Apfel, Hafen, Ofen u. a. Ohne Umlaut: der Orden – Orden, Onkel, Adler, Koffer, Wagen, Dampfer u. a.;
Neutra auf -er, -el, -en, -chen, -lein, mit dem Präfix ge- und dem Suffix -e (ohne Umlaut): das Fenster – Fenster, Mittel, Ufer, Zeichen, Fischlein, Gebirge, Gebäude u. a. Aber: das Kloster – Klöster;
zwei Feminina (mit dem Umlaut): die Mutter – Mütter, die Tochter – Töchter.
Mit dem Suffix -s bilden den Plural:
mehrere Fremdwörter männlichen und sächlichen Geschlechts (französischer, englischer Herkunft): der Chef – Chefs, das Porträt – Porträts (Porträte), der Park (auch: Parke), der Klub, der Tank, das Hotel, der Anorak, der Streik, der Militär, der Balkon (auch: Balkone), der Bouleward, das Restaurant, der Bankier [baηkĭé:] u. a. Darunter auch Substantive, die auf einen Vokal enden: das Auto – Autos, der Gummi – Gummis, das Café, das Kino, der Uhu, das Echo, der Zoo, das Komitee, das Genie, das Sofa, das Taxi, das Konto – Kontos (Konten), das Büro u. a.;
manche substantivierten unveränderlichen Wörter, auch Buchstabenwörter und einzelne Buchstaben: die Abers, die Warums, die Bs, die Achs, die LKWs u. a.;
Personennamen, wenn die Familie gemeint ist: die Petrows, die Müllers u. a.;
einige Personenbezeichnungen (nur im umgangssprachlichen Gebrauch): der Kerl – Kerls, das Mädel – Mädels, der Opa – Opas, die Oma – Omas, die Mutti – Muttis, der Papa – Papas, der Junge – Jungs (Jungens);
Kurzwörter, die auf einen Vokal enden: die Uni – Unis, der Krimi, der Pulli, der Kuli u. a.
Die Maskulina auf -mann bilden den Plural mit -leute oder -männer: der Seemann – Seeleute, der Bergmann – Bergleute, der Fachmann – Fachleute, der Kaufmann – Kaufleute, der Geschäftsmann – Geschäftsleute, der Landsmann – Landsleute, der Landmann – Landleute, der Staatsmann – Staatsmänner, der Schneemann – Schneemänner, der Strohmann – Strohmänner, der Ehemann – Ehemänner, der Hampelmann – Hampelmänner u.a. Die Eheleute = der Ehemann + die Ehefrau.
Behalten Sie: der Atlas – Atlanten (Atlasse), das Léxikon – Lexika (Lexiken), das Epos – Epen, der Bau (здание) – Bauten, der Globus – Globen (Globusse), das Genus – Genera, das Tempus – Tempora, der Stock (этаж) – Stockwerke, der Rat – Ratschläge