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WORTFOLGE

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WORTFOLGE

  1. Allgemeingültige Gesetze der Wortfolge.

  2. Spezifische Gesetze der Wf des deutschen Satzes.

  3. Die Rahmenkonstruktion und die häufigsten Abweichungen von der Rahmenkonstruktion und Normalstellung.

4. Funktion der Wortfolge.

Literatur: 1. Admoni, S. 267-276

2. Moskalskaja, S. 287-301.

DIE WORTFOLGE (genau Satzgliedstellung) - ist eines der wichtigsten grammatischen Mittel zur Konstituierung der Satzstruktur.

ln jeder Sprache ist die Wortfolge mehr oder weniger gebunden. Das bezieht sich in erster Linie auf die Hauptsatzglieder. Das Subjekt als Gegebenes, als Bekanntes, als Ausgangspunkt einer Mitteilung nimmt in der Regel die erste Stelle ein. Das Prädikat als Unbekanntes, als Neues steht nach dem Subjekt. Es ist die gerade Wortfolge, welche eigentlich in allen Sprachen über die invertierte dominiert.

1. Es bestehen bestimmte Gesetze der Wortfolge bei der neutralen Intonation, die

für alle Sprachen gültig sind:

  • nach der Thema-Rhema-Gliederung steht das Bekannte, das Gegebene (Thema) am Anfang des Satzes und das Unbekannte, das Neue (Rhema) strebt nach dem Ende des Satzes:

z.B.: Vom Hof her trottete ... ein Ochse heran. Am Ochsen hing ein Wagen, auf dem Wagen lag ein Faß und auf dem Faß hockte ein Mädchen.

  • nach dem Gesetz der wachsenden Glieder stehen kürzere Satzglieder vor längeren, einsilbige Wörter vor mehrsilbigen. Eine große Rolle spielt dabei das Gesetz des Rhytmus, der Wechsel der betonten und der unbetonten Silben und Wörter:

z.B.: Er gab dem treuen Diener Gold und edles Gestein.

Es gab einmal ein gutes altes Männlein.

Daher finden Sie die Pronomen nie am Ende des Satzes. Die Thema-Rhema-Gliederung und das Gesetz der wachsenden Glieder bestimmen im Deutschen die Tendenz, analytische Formen des Prädikats den synthetischen (einfachen) vorzuziehen, in erster Linie im gesprochenen Deutsch.

z.B.: Er hat uns gern dabei geholfen. Er nahm von uns sehr eilig Abschied.

  • Das Adverbiale der Zeit geht dem Adverbiale des Ortes voran, weil es in der Regel etwas mehr oder weniger Bekanntes bezeichnet. Ich gehe heute ins Kino.

z.B.: Aus lauter Angst habe er sich betrunken und in der letzten Nacht auf dem Oberboden des Stützpunktes geschlafen.

  • das direkte Objekt folgt dem indirekten, weil es mit dem Verb einen Rahmen

bildet:

z.B.: Er drückte dem Doktor Grabow die Hand.

Die 3 letzten Gesetze sind vorwiegend dem Deutschen eigen, und das 1. Gesetz hat einen universellen Charakter.

2. SPEZIFISCHE GESETZE DER WORTFOLGE DES DEUTSCHEN SATZES.

  1. Nach dem Determinierungsgrad der Satzglieder stehen determinierte Glieder

(Substantive mit dem BA) nach den signalisierten Gliedern (Pronomen) und nichtdeterminierte Glieder (Subst. Mit dem UBA) nach den determinierten, vgl:

Er schenkte dem Kinde einen Apfel.

Er schenkte den Apfel einem Kinde.

Er schenkte ihm dem Kind.

  1. Nach dem Gesetz der verbalen Valenz distanzieren sich die semantisch mit dem Verb am engsten verbundenen Wörter (bei einfacher Verbalform):

z.B.: Er legte ihm das Buch auf den Tisch.

Das Verb und das Satzglied „auf den Tisch“ bilden den Rahmen. Dasselbe Satzglied aber steht dem Part.II am nöchsten in der analytischen Form: z.B.: Er hat ihm das Buch auf den Tisch gelegt.

  1. Die Stellung der Negation „nicht“.

  1. Die Negation „nicht“ verneint, wenn sie das Prädikat verneint, die ganze Aussage und steht am Ende des Satzes oder vor dem Part.II:

z.B.: „Ich war es doch gar nicht“, - schreibt Adam verzweifelt.

„ Aber du hast doch gar nicht gesagt, wieviel Geld in der Schublade war“.

2. Die Negation „nicht“ steht vor dem Satzglied, das sie verneint: z.B.: Allein Maud konnte nicht sofort einschlafen.

3. „Nicht“ steht häufig sofort nach dem Modalverb:

z.B.: „es muß ja nicht gerade heute sein“, entgegnete Allan.

4. „Nicht“ steht nie nach dem den Rahmen bildenden Glied:

z.B.: Es kam ihm gar nicht in den Sinn, daß ihre Absage nichts als eine Komödie war.

5. „Nicht“ steht nie vor einem Modalwort:

z.B.: Das Kind geht nicht sicher (Adverb) in die Schule.

Das Kind geht sicher (Modalwort) nicht in die Schule.

  1. Das gesprochene Deutsch kennzeichnet sich durch die emphatische Wortfolge (kommunikative Inversion):

z.B.: Ein Feigling bist du!

  1. Obwohl die Stellung der Satzglieder im deutschen Satz gebunden ist, so ist sie doch freier als im Französischen oder Englischen und gebundener als im Russischen, vgl:

z.B.: The boy reads a book.

Der Junge liest ein Buch.

Ein Buch liest der Junge.

Мальчик читает книгу. (6 вариантов)

Im Russischen sind 6 Varianten möglich, im Deutschen - nur 2 Varianten: außerdem gibt es da noch ein Mittel, die Wortfolge zu verändern: das unpersönliche Pronomen „es“, welches die 1.Stelle einnimmt:

Der Vater liebt den Sohn. Den Sohn liebt der Vater.

Es liebt der Vater den Sohn. Es liebt den Sohn der Vater.

Also, die freieste Wortfolge ist im Russischen, die gebundenste - im Französischen.

Im Englischen und Französischen erfüllt die Wortfolge die Funktion des Unterscheidens von Satzgliedern, weil sie zur Wortveränderung wenige Mittel benutzen.

Im Russischen und Deutschen ist diese Funktion beschränkt, denn sie besitzen ein entwickeltes System im Wortveränderungsparadigma des Substantivs.

Der Satz hat die gerade Wortfolge: im Französischen in 85% aller Sätze;

Im Englischen - in 75%, Im Deutschen - in 65%, im Russischen - in 60%.

Der Prozenrsatz der geraden Wortfolge im gesprochenen Deutsch sollte noch größer sein, da einzelne Sätze im gesprochenen Deutsch strukturell weniger eng verknüpft sind und den Ausgangspunkt der Mitteilung immer oder fast immer das Subjekt bildet. Im Deutschen kann man die Wortfolge auch nicht verändern in solchen Sätzen wie: z.B.: Die Mutter liebt die Tochter.

DIE RAHMENKONSTRUKTION.

Die Rahmenkonstruktion ist auch ein spezifisches Gesetz der deutschen Wortfolge. Der Rahmen- oder Satzklammer wird durch die Spaltung eines Satzgliedes in 2 Teile gebildet und von diesen 2 Teilen eines Satzgliedes werden andere Satzglieder eingeschlossen. Gespalten werden nicht nur analytische Formen des einfachen verbalen Prädikats, sondern auch das Verb mit der trennbaren Vorsilbe und sogar die Prädikatsgruppe. z.B.: Ausländische Gäste treten heute in Moskau ein. Studenten stellen ihr Können unter Beweis.

Den Rahmen bildet auch die Spaltung des zusammengesetzten verbalen Prädikats und

des nominalen Prädikats:

z.B.: Er hörte Ludwig auf dem Flügel spielen.

Das verbum finitum des verbalen Prädikats nimmt im Aussagesatz die 2. Stelle ein, das verbum infinitum - die letzte. Der Rahmen in einem Nebensatz wird durch die Distanzierung des Subjekts und des Prädikats gebildet.

z.B.: Manchmal fürchtete sie sich fast vor Helena, die ihre mütterlichen Gefühle so stark hätte zurückdrängen können.

Die deutsche Rahmenkonstruktion begann sich in der mhd Sprachperiode zu entwickeln und verankerte sich erst in der nhd Zeit, wie Frau Professor Guchmann behauptet. Eine ausschlaggebende Rolle zielten dabei die königlichen Kanzleien. Die weitere Entwicklung der Schriftsprache führte zu ihrer teilweisen Entfremdung gegenüber der Umgangssprache, in der eine feste Rahmenkonstruktion nie existiert hatte.

Etwa seit dem Anfang des 20. Jahs beginnt die Rücktendenz der Annäherung der Schriftsprache und Umgangssprache, denn die Volksbildung entwickelte sich schnell.

Dieser Einfluß kann nicht umhin auch auf die Wortstellung einwirken, die heute ebenso viele Abweichungen aufweist, wie viele Regeln sie aufstellen läßt.

  1. Je enger die Satzglieder mit dem Verb verbunden und je wichtiger sie für den Gesamtsinn des Satzes sind, desto weiter

  2. Emotionaleinschätzende Sätze: (umgs)

z.B. Was du nicht sagst!

Und ob ich dich liebe?

  1. Klischeesätze (ohne direktes Objekt):

z.B. Sie wünschen, mein Herr?

4) ohne Prädikat:

z.B. Habe ich auch!

5) unvollständige Sätze:

Studiert Medizin!

Funktionen der Wortfolge:

  1. die logisch-grammatische Funktion:

Sie besteht darin, daß mit Hilfe der Wortstellung das grammatische Wesen eines Wortes oder einer Wortgruppe oder eines Satzes bestimmt wird. Im Deutschen ist diese Funktion bei der Unterscheidung von Satzarten besonders wichtig. Die Endstellung des finiten Verbs unterscheidet den Nebensatz vom Hauptsatz. (Ausrufesatz, Fragesatz, usw)

  1. die strukturell- grammatische Funktion.

Sie dient dazu, den Satz und die Wortfolge zu einheitlichen streng organisierten Bildungen zu machen und den Satz logisch zu gliedern. Diese strukturelle Organisierung des Satzes erfolgt dabei durch Bildung eines verbal-prädikativen Rahmens.

z.B.: die streng fixierte Stellung (die Zweitstellung) des verbum finitums im Satz; die variierte Stellung des Subjekts, Objekts, Adverbialbestimmungen; (oder der Artikel steht nur vor de Substantiv)

3) die emotionale Funktion.

4) die kommunikativ-psychologische Funktion:

besteht darin, um den Gedanken zu formulieren, auszudrücken, damit der Hörende(Lesende)ihn versteht, also zum Kommunizieren.

Zwei letzte Funktionen sind nur im Zusammenhang mit dem Kontext und der Situation zu verstehen.

Die Redestile können auf Wortstellung einwirken: so tritt, z.B., in der Umgangssprache das Verb oft an die erste Stelle, was mit dem emotionalen Charakter und der Situation zusammenhängt.

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