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che“ und andere. Sie bieten Hintergrundinformationen, Analysen und Reportagen an.

In Deutschland werden mehr als 9 000 Zeitschriften angeboten. International bekannt sind die Nachrichtenmagazine „Der Spiegel“ und „Focus“. Außerdem gibt es aktuelle Illustrierten wie „Stern“ und „Bunte“, Frauenzeitschriften sowie zahlreiche Programmund Fachzeitschriften. Immer mehr Leser gewinnen auch sogenannte „Spezial-Interest-Titel“, die sich an bestimmte Zielgruppen wie z.B. Tennisspieler, Segler, Computerfreaks u.a. wenden.

Die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Pressemarkt hat zur Bildung großer Verlagsunternehmen geführt. Im Sektor der Tagespresse ist vor allem die Axel Springer Verlag AG zu nennen, deren Anteil am Zeitungsmarkt allerdings durch die hohe Auflage vom „Bild“ bestimmt ist. Wirtschaftliche und publizistische Macht konzentriert sich auch bei der Verlagsgruppe der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“, der Gruppe Süddeutscher Verlag, dem Verlag M. DuMont Schauberg und der Verlagsgruppe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Was die Zeitschriftenpresse angeht, vor allem die Publikums-Zeitschriften, sind der BauerVerlag und die Burda-Gruppe sehr bedeutsam. Auch in diesem Pressesektor ist die Verlagsgruppe Axel Springer tätig.

Hörfunk und Fernsehen. Für viele Jahre gab es in Deutschland nur den öf- fentlich-rechtlichen Rundfunk, bevor man Anfang 1984 private Fernsehund Hörfunkveranstalter zugelassen hat. Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) betreibt ein Fernsehprogramm, das „Erstes Deutsches Fernsehen“ heißt. Dieses Programm kann man im gesamten Bundesgebiet empfangen. Die Anstalt Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) mit Sitz in Mainz strahlt bundesweit das „Zweite Programm“ aus. Daneben produzieren die jeweiligen Bundesländer „Dritte Programme“, die regional oder bundesweit über Kabel zu sehen sind. Die ARD und die ZDF erreichen mit ihren Programmen fast 100 Prozent aller Haushalte. Im Programm von der ARD und ZDF nehmen vor allem die aktuellen Informationen, die politische Berichterstattung, die Inlandsund Auslandsdokumentation sowie Fernsehspiele, Filme und Unterhaltungssendungen einen großen Raum ein. Die „Dritten Programme“ stellen regionale Themen in den Vordergrund, die sich von der Landespolitik bis zur Kultur erstrecken. Eine besondere Bedeutung haben diese Programme für Bildung und Erziehung.

Neben dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen gibt es in Deutschland auch kommerzielle Sender. 1985 startete SAT 1 aus Mainz als erster deutscher Privat-

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TV-Sender. Ein Jahr später kam RTL hinzu. Beide haben mittlerweile ein großes Publikum. Weitere private Sender sind PRO SIEBEN, Deutsches Sportfernsehen (DSF), n-tv, VOX u.a. RTL und SAT 1 setzen auf Sport, Unterhaltung und Spielfilme, bieten aber auch anspruchsvolle politische Magazine. PRO SIEBEN erreicht sein Publikum vor allem durch Spielfilme, DSF spezialisiert sich auf nationale Sportsendungen, und n-tv ist ein Nachrichtenkanal.

„Deutschlandradio“ strahlt zwei Rundfunkprogramme mit Schwerpunkt im Informationsund Kulturbereich aus. Jede Landesrundfunkanstalt produziert bis zu fünf Hörfunkprogramme. Diese bringen eine Sendungsvielfalt in Bereichen Nachrichten, Politik, regionale Berichterstattung, Unterhaltung, Bildung, Musik, Sport usw. hervor.

Die „Deutsche Welle“ ist die einzige Rundfunkanstalt des Bundes. Man finanziert sie ausschließlich aus Bundesmitteln, und sie hat die gesetzliche Aufgabe, Rundfunksendungen für das Ausland zu veranstalten, um ein umfassendes Bild des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland zu vermitteln.

Thema 10. Film und Theater

Der Film. Als um 1900 die Bilder laufen lernten, lagen deutsche Produzenten weit vorn. In den legendären 1912 entstandenen Studios Babelsberg, dem ersten Großfilmatelier Europas, schrieben Regisseure wie Fritz Lang oder Friedrich Wilhelm Murnau Filmgeschichte. Dann kam die Nazizeit. Die Emigrationswelle vieler Kreativer, der Krieg, die Teilung Deutschlands sorgten für eine lange Pause. Davon erholte sich das Filmgeschehen in Deutschland über Jahrzehnte nicht. Zwar ging die Filmproduktion auch nach 1945 im geteilten Deutschland weiter, aber deutsche Filme spielten im internationalen Kontext des Kinogeschehens, das inzwischen die Majors in Hollywood beherrschten, keine Rolle mehr. Größere Aufmerksamkeit konnten nur die westdeutschen Autorenfilme der 1960erund 1970er-Jahre wie Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders oder Volker Schlöndorff für sich verzeichnen.

Nach der Wiedervereinigung ging ein Ruck durch die Branche. Das zeigte sich inhaltlich und strukturell. Zeitnahe Themen, wie die veränderte politische Situation, das Aufeinanderprallen von Ostund Westkultur, zogen das Publikum in die Kinos und weckten auch international Interesse. Hier kann man solche Titel wie z.B. „Winterschläfer“, „Das Leben ist eine Baustelle“, „Schnee in der Neujahrsnacht“ nennen. Daneben drehte man in den 1990er-Jahren in Deutschland

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auch häufiger Genrefilme (z.B. „Lola rennt“, „Bandits“ oder der Horrorfilm „Anatomie“).

Im 21. Jahrhundert setzen sich viele Filmtrends aus den 1990er Jahren fort. Die Produktionslandschaft ist dank der Staatsunterstützung sehr vielfältig, selbst kleinere, regionale Film-Projekte (Dokumentarfilme, Kurzfilme) sind möglich. Doch die Kinolandschaft ist nach wie vor auf hollywoodsche Bestseller ausgerichtet. Besonders erfolgreich waren in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende Filmparodien und Komödien (z.B. Wolfgang Beckers Komödie „Good Bye, Lenin!“) sowie Genrefilme (z.B. „Das Experiment“ und „Lautlos“).

In Berlin finden jährlich die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) statt – ein Filmfestival, das als eines der weltweit bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche gilt. Die Berlinale wurde 1951 gegründet, und seit 2002 finanzieren das Filmfest nicht nur private Sponsoren, sondern auch der Bundeshaushalt. Gegenwärtig hat sich die Berlinale zum herausragendsten Kulturund Medienereignis der Metropole entwickelt. Filme, die im Wettbewerb Erfolg haben, zeichnet eine internationale Jury mit dem Goldenen und Silbernen Bären aus. In verschiedenen Sektionen werden bis zu 400 Filme präsentiert. Mit mehr als 230 000 verkauften Eintrittskarten, etwa 430 000 Kinobesuchern und etwa 4 200 Journalisten ist die Berlinale das größte Publikumsfestival der Welt.

Doch ist die ökonomische Lage der Kinobranche und somit die Anzahl der Kinobesucher im 21. Jahrhundert stark zurückgetreten. Das führt man im Allgemeinen auf die Veränderungen durch die digitale Revolution zurück: seit 2001 sind aktuelle Filme auch im Internet verfügbar. Nach einer Studie haben im ersten Halbjahr 2011 insgesamt 1,7 Mio. Bundesbürger Filme aus dem Internet heruntergeladen.

In Deutschland gibt es rund 300 Theater und 130 Berufsorchester. Auch in Provinzstädten gibt es künstlerisch interessante Dreispartenhäuser (Schauspiel, Oper, Ballett), die überwiegend zum Typus des Repertoiretheaters gehören, also mehrere Stücke gleichzeitig auf dem Spielplan und in der Regel ein festes Ensemble haben. Insgesamt eine ausgeprägte Theaterlandschaft, ein dichtes Netz von Staatsund Stadttheatern, von Tourneetheatern und Privatbühnen. Dieses System hat den Höhepunkt seiner Entwicklung überschritten; es ist in einer schwierigen Phase, weil man die Kunst immer wieder an den materiellen Voraussetzungen misst.

Das heutige Theater versucht nicht mehr aufzuklären, zu belehren, zu entlarven oder einzugreifen. Auch ist das Publikum nicht mehr wirklich zu schockieren,

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die theatralischen Provokationen laufen zumeist ins Leere und sind häufig kaum mehr als routiniert abgespulte Attacken gegen überlebte Klischees. Das Theater der Jungen versteht sich nicht mehr als Avantgarde; es sucht selbstständige Ausdrucksformen. In diesem Zug ist die Zahl der Uraufführungen zeitgenössischer Autoren nach der Jahrtausendwende steil angestiegen. Sie zeigen bei höchst unterschiedlicher Qualität die gesamte Palette der gegenwärtigen Darstellungsformen, traditionelles Schauspiel mischt sich mit Pantomime, Tanz, Filmeinblendungen und Musik zu immer neuen Mixturen, bezeichnenderweise nennen sich diese oft sehr offenen, von Improvisation geprägten Stücke meist „Dramatische Installation“ oder „Szenische Bearbeitung“.

Solche Vielfalt kann man einerseits als Ausdruck größerer Ratlosigkeit auswerten, andererseits als vielstimmige Antwort auf die Fragestellungen einer überkomplexen gesellschaftlichen Wirklichkeit.

Obwohl in der Provinz die Theater selten definieren, was gerade landesweit als letzter „Bühnenschrei“ gilt, bilden sie doch häufig den Knotenpunkt kulturellen Lebens in der Region. Sie binden Rentner und Schulklassen ein, stärken das Selbstbewusstsein einer Stadt, bieten ihrem Publikum ein Forum. In den Großstädten leisten wiederum Theaterprojekte, in denen etwa Migranten, Obdachlose, behinderte Darsteller oder Gefängnisinsassen auf der Bühne stehen, über die Kunst hinaus solche soziale Integrationsarbeit. Und sie alle tragen dazu bei, dass das bürgerliche Theater neugierig und offen bleibt.

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Empfohlene Literatur

1.Behal-Thomsen H., Lundquist-Mog A., Mog P. Typisch deutsch? Arbeitsbuch zu Aspekten deutscher Mentalität. Berlin; München: Langenscheidt, 1993. 144 S.

2.Beile W., Beile A. Schule – Universität – Beruf. Bonn: Inter Nationes, 1989.

3.Bubner F. Klar-Sicht. Einblicke in unser Alltagsleben. Bonn: Inter Nationes, 1990. 78 S.

4.Dorn Th., Wagner R. Die deutsche Seele. München: Albrecht Knaus Verlag, 2011. 560 S.

5.Happe M., Schmidt R., Lindemann A. Von Aachen bis Zwickau. Bonn: Inter Nationes, 1996. 162 S.

6.Marx W., Otto S. Städteporträt Leipzig. Bonn: Inter Nationes, 1992.

7.Schubert K., Klein M. Das Politiklexikon. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2006. 352 S.

8.Seel H. Ausschnitt aus dem Alltag der Bundesrepublik Deutschland. Bonn: Inter Nationes, 1994. 132 S.

9.Wer kommt mit? Eine Reise durch die Bundesrepublik Deutschland. Bonn: Inter Nationes, 1989. 127 S.

10.Winkler A. Einsichten. Landeskunde der Bundesrepublik Deutschland. Bonn: Inter Nationes, 1988. 130 S.

Тихонова Елена Сергеевна

Теория речевых актов

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Редактор О. Р. Крумина

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