
- •1 Übersetzngsmethoden.
- •2 Übersetzung unter den Aspekten des Kultur- und des Sprachkontakts.
- •3 Verfahren des Übersetzens.
- •4 Typen der Transformationen.
- •Verhandlungsdolmetschen
- •7. Die Ethik des Dolmetschers
- •Die übersetzung von internationalismen
- •1. Transliteration oder Transkription
- •3 Übersetzen der Sprichwörter, Aphorismen, Redewendungen und Zungenbrecher
- •Übersetzungsmethoden
- •Die Wort-für-Wort-Übersetzung
- •Die 4 Schritte eine neue Sprache zu lernen Die Bedeutung der Worte verstehen
- •Die wörtliche Übersetzung
- •Die idiomatische Übersetzung
Pläne für die Seminare in Übersetzungskunde
(Fernstudium), WS 2014
Seminar 1.
Methoden und Verfahren des Übersetzens.
Arten des Übersetzens und des Dolmetschens
1. Übersetzungsmethoden
2. Übersetzung unter den Aspekten des Kultur- und des Sprachkontakts
3. Verfahren des Übersetzens
4. Typen der Transformationen ("tiefsinnige" und "spezifische" Transformation)
5. Arten des Übersetzens:
5.1. Dokumentarische und instrumentelle Übersetzung;
5.2. Wissenschaftliche und technische Übersеtzung;
5.3. Literarische Übersеtzung
6. Arten des Dolmetschens:
6.1. Flüsterdolmetschen;
6.2. Gebärdensprach-Dolmetschen;
6.3. Konsekutivdolmetschen;
6.4. Simultandolmetschen;
6.5. Verhandlungsdolmetschen
7. Die Ethik des Dolmetschers
1 Übersetzngsmethoden.
Das Wort „Methode“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Verfahren“. Darunter versteht man spezielles Charakteristikum für wissenschaftliches Vorgehen. In der Übersetzungswissenschaft existieren verschiedene Meinungen zur Aussonderung und Unterscheidung der Übersetzungsmethoden.
Jeder Text hat seinen Inhalt, der in einem bestimmten Stil präsentiert wird. Es gibt verschiedene Methoden, einen Inhalt in eine andere Sprache zu bringen.
Die wörtliche Übersetzung befindet sich an einem Ende der Skala. Sie übermittelt den Inhalt ohne dabei den Sinn zu berücksichtigen.
Am anderen Ende der Skala befindet sich die „freie“ Übersetzung. In diesem Fall bedeutet „frei“ „locker“, das heißt, dass der Übersetzer den Text analysiert, dabei die Botschaft herauskristallisiert und diese Bedeutung dann in seinen eigenen Worten in der Zielsprache wiedergibt. Diese Methode begünstigt den Stil und gibt ihm dabei manchmal sogar einen höheren Stellenwert als dem Inhalt selbst, was seinen Zweck, nämlich die Botschaft zu übermitteln, ändert. Der Inhalt kann mit dieser Methode verloren gehen und ein anderer Inhalt, der nie beabsichtigt wurde, kann durch den Übersetzer hinzugefügt werden.
Aller Übersetzungsmethoden können folgenderweise gegliedert werden:
A. Lineare oder fortschreitende Verfahren:
1. Wort-für-Wort-Übersetzung
2. Lineares Dekodieren:
- Zuerst alle Verbalinformationen erschließen: Hauptverben, Partizipien, Gerundien.
- Danach deren Subjekte und Objekte erschließen.
3. Sukzessiv-ganzheitliche Verfahren:
- Natürliche Lesemethode
- Verstehendes Lesen
- Natürliches Verstehen.
Allen drei Verfahren ist gemeinsam, dass das Konstituieren abgelehnt wird und man sich an der Wortfolge des ausgangssprachlichen Textes orientiert: Über eine Wortblöcke wiedergebende parataktische Interlinearversion, an die sich eine gedankliche Inhaltsangabe schließt, gelangt man zur nestmöglichen deutschen Wiedergabe.
B. Systematische Verfahren:
1. Satzanalyse
2. Konstruktionsmethode – zuerst Bearbeitung des HS, dann des NS nach folgendem Schema:
- Suche nach dem Prädikat
- Abhängig davon: Ausfindigmachen des Subjekts
- Objekte und restliche Satzglieder.
C. Kombinierte Verfahren:
1. 3-Schritt-Methode:
- Zuerst kommt das Übersetzen des HS nach folgendem Schema: Einleitungswort – Prädikat – Subjekt und andere Satzglieder in der Reihenfolge ihres Vorkommens
- Dann kommt das Übersetzen des NS nach folgendem Schema: Einleitungswort – Subjekt –Satzglieder in der Reihenfolge ihres Vorkommens
- Zuerst Satzanalyse, dann Konstruktionsverfahren.
2 Übersetzung unter den Aspekten des Kultur- und des Sprachkontakts.
Werner Koller unterscheidet die Übersetzungsmethoden unter den Aspekten des Kultur- und Sprachkontakts.
Kulturkontakt: jeder Text ist in einem bestimmten kommunikativen Zusammenhang, einer Kultur, verankert. Textproduktions- und Reproduktionsbedingungen sind von Kommunikationsgemeinschaft zu Kommunikationsgemeinschaft verschieden, sie unterscheiden und verändern sich auch innerhalb einer Kommunikationsgemeinschaft. Je stärker die kommunikativen Zusammenhänge voneinander abweichen, umso größer ist die kommunikative Herausforderung für den Übersetzer, der diese kommunikative Differenz überbrücken muss. Idealtypisch lassen sich zwei Übersetzungsmethoden unterscheiden:
1. Die adaptierende Übersetzung ersetzt AS-Textelemente, die spezifisch in der AS-Kultur verankert sind, durch Elemente der ZS-Kultur. Die Übersetzung assimiliert den AS-Text im ZS-Text.
2. Die transferierende Übersetzung versucht, kulturspezifische AS-Elemente als solche im ZS-Text zu vermitteln. Mit der transferierenden Übersetzung wird der kommunikative Zusammenhang der ZS erweitert und das kann bedeuten, dass die fremdkulturellen Elemente durch den Einsatz neuer sprachlich-stilistischer Ausdrucksformen in der ZS vermittelt werden: die Übersetzung verändert oder erneuert ZS-Sprache und Stilnormen.
Sprachkontakt: die Sprachkontaktsituation des Übersetzens ergibt sich daraus, dass ein Text, der die Ausdrucksmittel einer bestimmten AS bedeutet, in einen Text überführt wird, der sich anders strukturierter sprachlich-stilistischer Mittel bedienen muss. Wiederum idealtypisch lassen sich zwei Übersetzungsmethoden im Blick auf die kommunikative Herausforderung unterscheiden, die sich aus der Divergenz zwischen den sprachlich-stilistischen Gegebenheiten des ausgangssprachlichen Textes und den zielsprachlichen Möglichkeiten ergibt:
1. Die sich anpassende Übersetzung bewegt im Rahmen der sprachlich-stilistischen Normen, die in der Übersetzungsarbeit gelten.
2. Die verfremdende Übersetzung versucht, die sprachlich-stilistischen Strukturen des AS-Textes so weit wie möglich in ZS-Text nachzuvollziehen oder wenigstens „durchscheinen“ zu lassen, wodurch – im Extremfall - eine eigentliche Übersetzungssprache entstehen kann, die sich von der Sprache originaler Texte abhebt.
Während sich anpassende Übersetzungen in die Menge originaler Texte einordnen und zur Bestätigung und Verfestigung geltender sprachlich-stilistischer Normen beitragen, können verfremdende Übersetzungen bestehende sprachliche Normen verändern, erweitern oder erneuern, bzw. verstärken. Es handelt sich um Tendenzen der Normveränderung, die unter Umständen auch in Originaltexten fassbar sind.