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helden und heldendichtung_ebenbauer.doc
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Verhältnis – Lied und Epos.

Jacob Grimm

Andreas Heusler – wir sind um 1900, nicht mehr in der Zeit der Romantik und der Volksdichtung, wo das ältere das Bessere ist. Das Genie kommt wieder auf. Hat eine radikale Gegenposition eingenommen – „Lied und Epos in der germanischen Sage“. War für Individualismus, nicht das Volk, die Gesamtheit. Nicht das Volk dichtet, nur wenige Genies können das. Heldendichtung ist große Dichtung. Es gibt wenige große Dichter in der Weltgeschichte und auch in der Heldendichtung. Und außerhalb der Dichtung gibt es keine Heldendichtungen, meint Heusler. Heldensage = Heldendichtung. Alles was erzählt wird, ist Dichtung. Und das hat ein bestimmter geschrieben, kein Kollektiv. Weitergegeben wurde es durch Auswendiglernen, Memorisation. Wurde es verändert, war das wieder ein Dichter, der es umgemodelt und / oder weitergeschrieben hat. Die Zeit von den historischen Ereignissen bis zu den uns erhaltenen überbrückt Häusler mit 4 oder 5, nicht mehr, Dichtungen dazwischen.

Weg vom Lied zum Epos: Prinzip der Aufschwellung kommt zur Geltung.

Epen seien entstanden durch ein aneinanderreihen von Liedern.

Vo 11. Juni

mündliche Prüfungen – jederzeit in der Sprechstunde, kann auch immer schriftlich gemacht werden, allein in einem Zimmerlein. Montag 16. Uhr.

Letzte Stunde Montag 25. Juni > Gastvortrag von der Uni Teheran über Nibelungenlied und …

Am 25. Juni wird von 15 bis 17 Uhr mündlich geprüft in seinem Zimmer. Immer drei auf einmal.

Edda – Hamdismál (sprich Hamdismol) > er liest vor, Schwanhild, etc. Dritte Ehe mit einem König – hat drei Söhne. Schwanhild ist Siegfrieds Tochter wächst auch dort auf. Stiefmutter mit dem Sohn – Ehebruch. König lässt Sohn erhängen, Schwanhild zertreten von Pferden. Gudrun erfährt das, will ihre Tochter rächen lassen von den Söhnen. Die zwei bringen ihren jüngeren Bruder um, der ein Bastard ist, etc.

Im Zentrum der Heldensagen steht die Frage – wie verhält sich Heldendichtung und Heldensage zur Geschichtstradition?

Historische Basis für das Hamdismál, hier wissen wir es besonders genau: Der gotische Geschichtsschreiber Jordanes (schrieb Gethiker) hat im 6. Jh., 20 Jahre nach Theoderichs Tod eine Geschichte der Goten geschrieben. Er berichtet, dass der Gotenkönig … im hohen Alter an einer schweren Wunde litt, die ihm seine Beiden Brüder Ammius und Sarus beigebracht hätten. Jordanes schreibt die Geschichte noch weiter: Diese beiden Brüder hätten eine Schwester gehabt, Sunhilda (Sonnenhilde). Ermanerich hatte die Frau an wilde Pferde binden lassen, weil ihr Gemahl dem treulosen Stamm der … angehörte. Es gab dort einen Aufstand.

Der politische Konflikt eines Aufstandes wurde umgedeutet in eine privatere Geschichte. Ermanerich rächt in der Geschichte dass seine Frau ihn betrogen hat. > Tendenz, dass politische Vorgänge in Familiengeschichte umgedeutet werden kommt oft vor. Auch im Nibelungenlied, Untergang der Burgunden nicht durch die Römer, sondern durch einen Familienkonflikt.

Was hat Jordanes hier eigentlich aufgeschrieben, welche Quelle hatte er, er war kein Zeitzeuge – seinerseits kannte er vielleicht schon die Heldenlieder. Schwierige früher – später Fragen. Wie kann man sich dieser Frage nähern? Zwei Hinweise als Beispiel, wie man argumentieren kann: Man kann sich fragen, was es mit den Namen auf sich hat. Die Namen haben alle einen Sinn – Hamdir – Held, Rüstung. Söri – die Sar ist ebenfalls die Rüstung. Mit der Rüstung ist etwas – die beiden Herren Rüstung können nicht mit Eisen umgebracht werden, nur mit Steinen. So betrachtet eher literarische Umformung als Geschichtsschreibung.

Zweitens: Indiz dafür, dass die Heldendichtung älter als Jordanes ist – ein anderer Geschichtsschreiber schreibt früherim 4.Jh. (irgendwas Parzellinus oder so) schon etwas gegenteiliges. Ermanerich wurde nicht von A und S umgebracht. Ermanerich habe sich, als die Hunnen die Goten am schwarzen Meer besiegten, aufgehängt.

Mit Hängen hat die Sache auch etwas zu tun.

Frage ob das Nibelungenlied eine Vorgeschichte hat ist umstritten. Was geschah in den Jahrhunderten zuvor? Haben solche Texte eine Vorstufe?

Es gibt natürlich viele Dichtungen, die auf historischen Grundlagen aufruhen. z.B. das befreite Jerusalem von Torquato Tasso. Heroisches Epos, auf Quellen basierend. War das früher vielleicht auch so?

Josephe Bedier hat so etwas behauptet beim Rolandslied – es gibt eine Geschichtsquelle, in der steht, dass Roland von Bretagne in der Schlacht dort umgekommen ist. Sonst nichts. Drei, vier Jh. später, dazwischen meint Bedier hätte es nichts gegeben, hätten sich ein paar Dichter zusammengetan und das gedichtet. Zweck eventuell, um die Pilgerstraße nach Santiago zu bewerben.

Frage also – haben diese Texte eine Vorgeschichte oder sind sie frei konzipiert auf der Basis irgendwelcher Geschichten.

Position der heutigen Forschung sehr eindeutig. Joachim Heinzle vermeint, dass sich Vorstufen des Nibelungenliedes kaum rekonstruieren lassen.

Jan-Dirk Müller: Überlieferung liegt im Dunkeln. Hinter dem Nibelungenlied steht eine breite, diffuse Sagentradition, über das was der Nibelungenepiker davon wissen konnte sind günstigenfalls Vermutungen anstellbar.

> Man kann nichts darüber sagen, es ist nichts mehr greifbar, alles darüber hinaus nur Spekulation. Resignation prägt die germanistische Forschung, die nicht nur materialbedingte Aspekte sondern auch biologische Gründe hat. Die Forschung der letzten zwei Jh. hat genau diese Sagengeschichten in den Vordergrund gestellt. Dahinter stand immer wieder die Vorstellung – das Ältere sei das Bessere. Es war nicht nur die Suche nach den Vorstufen, sondern nach dem Original. Das was später kam war schon wieder dem Verfall preisgegeben.

Ebenbauer als Neo-Häuslerianer – der meinte schon damals (1920) dass das ursprüngliche nicht das Wichtigere sei. Lebende Gebilde, die in die jüngere Geschichte hineinwachsen. Veränderungen gibt es bessere und schlechtere.

Vorgeschichte des Nibelungenliedes meint man heute muss nicht bekannt sein um das Nibelungenlied zu verstehen. Ebenbauer glaubt das nicht ganz. Das führt zu den Brüchen des Liedes – war der Dichter zu blöd es richtig darzustellen oder sind diese Brüche wichtig?

Goldgieriger Attila und guter Attila > lassen sich nicht voneinander herleiten, meint Müller. Ebenbauer meint, dass der goldgierige der Ältere ist. Ist die Bruderrache das Ältere oder ist die Gattenrache das Ältere? Ebenbauer meint dass es da wohl keine Sicherheit gibt, aber gewisse Wahrscheinlichkeiten. Blutsturz Attilas schon ein guter Ausgangspunkt, das weißt eher darauf hin, wahrscheinlich, dass man zuerst Attila umgebracht hat.

Andreas Häulser – Müller und … sind sich hierin einig, dass dieses Modell überholt ist.

Häusler hat so Sätze geprägt wie Heldensage ist Heldendichtung. Außerhalb der Heldendichtung gibt es keine Heldensagen, sehr antiromantisch. Für Häusler gibt es keine Sagen, es gibt nur Dichtung. Sehr individualistisch. Zweitens: Entscheidend an der Heldendichtung ist nicht, dass sich die Geschichten aus einem Geschichtsbewusstsein ausgeformt haben, nein am Anfang war der Dichter. Kern jeder Dichtung ist die dramatische Fabel, die von einem Dichter geformt wird. Häusler räumt ein, ganz ohne Sage geht es nicht, aber grundsätzlich bleibt er bei dieser Position.

Generalangriff gegen Häusler wurde von Haug gestartet – schreibt über Häuslers Heldensagenmodell (1975), würde der Heldensage nicht gerecht werden. Haug meint zwischen Sage und Dichtung gibt es ein wesentlich trennendes Element. Was für Häusler die Heldendichtung von der Geschichte unterscheidet ist die Autonomie der Dichtung. Innerliterarisch-ästhetischer Raum den Häusler konstruiert hat muss aufgebrochen werden, meint Haug hingegen. Haug setzt an die Stelle des dichtenden Individuums das Schema. Haug sagt, am Anfang steht das Schema. Es gelingt ihm leicht zu zeigen, wie in der Heldendichtung mit Schemata gearbeitet wird. Privatisierung von politischem Geschehen etwa. Einwand von Ebenbauer – auch ein Schema macht noch keinen Helden aus.

Dianas Autounfall – auch Schema, eine Persönlichkeit die unerwartet stirbt muss schon durch den Geheimdienst ermordet worden sein.

Ebenbauer: Ist der Beowulf nicht eine besondere Art der Geschichtsüberlieferung, etc. Frage ist offen.

Die kleinen Fragen . wie hat das Heldenlied der Frühzeit ausgesehen? Heldenlied der Völkerwanderungszeit meint Häusler hat ausgesehen wie die Edda-Lieder, andere sagen nein, das stimmt nicht, diese Form des Stakatos passe gut zur Wikinger-Zeit, dies ist eine spezifische Form der Ausprägung des nordischen Raums im 11., 12. Jh.

Formale Frage – war das Heldenlied stychisch oder strophisch?

Größte Frage – wie schaut es mit dem Epos aus, bis jetzt haben wir immer vom Lied gesprochen. Beowulf, Nibelungen sind Epen. Wie ist denn das passiert? Durch eine Aneinanderreihung von Liedern wie Lachmann es vermutete? Häusler: Durch Aufschwellung. Ausschmücken, neue Personen, etc. Anschwellungstheorie. Epos ist für Häusler an die Schrift gebunden. Das sei nicht mehr Memorisierung oder Improvisation.

Zwei Extreme – jeder dichtet (Grimm, Romantiker) versus dichterisches Individuum (Häusler, etc)

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