
- •Isbn 966-698-046-0
- •Inhaltsverzeichnis
- •Thema 1. Von Anfängen bis zum Ende des frühen Mittelalters (750 – 1170)
- •Thema 2. Hoch – und Spätmittelalter (1170-1500)
- •Thema 3. Renaissance, Humanismus, Reformation (1470 – 1600)
- •Volksbuch und Volkslied
- •Thema 4. Barock (1600 – 1700)
- •2. Merkmale der Barockliteratur
- •Thema 5. Pietismus, Rokoko und Empfindsamkeit (1670 -1780)
- •Thema 6. Aufklärung (1720-1785)
- •1. Das neue Weltbild
- •2. Die Rolle der Kunst
- •3. Bedeutende Autoren und Werke
- •Thema 7. Sturm und Drang
- •2. Friedrich (von) Schiller
- •Thema 8. Klassik (1776-1805)
- •2. Dichtung der Zeitgenossen Goethes und Schillers
- •Thema 9. Die Epoche der Romantik (1798-1835)
- •2▼Hoch- und Spätromantik
- •4.Spätromantik (1816-1830)
- •Thema 10. Zeitalter der Restauration: Biedermeier, Junges Deutschland und Vormärz (1815-1848)
- •2. Das "Biedermeier"
- •3. Junges Deutschland und Vormärz
- •Thema 11. Der poetische (bürgerliche) Realismus
- •Thema 12. Die Epoche des Naturalismus (1880-1900)
- •1. Grundideen
- •2. Literarische Feinde und Vorbilder
- •3. Formen
- •4. Wichtige Vertreter
- •Thema 13. Literatur der Jahrhundertwende (1890-1920)
- •1. Zur Geschichte:
- •2. Wichtige Autoren und Werke
- •Inhaltlich
- •Thema 14. Expressionismus (1910-1925)
- •1. Zum Begriff:
- •2.Weltanschauung
- •3. Problematik
- •4. Merkmale expressionistischer Literatur
- •Thema 15. Die Literatur zwischen zwei Weltkriegen
- •1.Literatur der Weimarer Republik. Neue Sachlichkeit
- •2.Kriegs- und Antikriegsromane
- •2. Literatur im Exil (1933-1945)
- •Thema 16. Literatur der nachKriegszeit(1945-1970)
- •1. Zur Geschichte:
- •2. Das Drama in Deutschland
- •3. Die Lyrik der Nachkriegszeit
- •Inventur
- •Thema 16. Die literatur der ddr (1945-1990)
- •Vergnügungen
- •Thema 17. Die österreichische Nachkriegsliteratur
- •Thema 18. Deutschsprachige Literatur der Schweiz
- •Thema 19. Die Erzählkunst der Gegenwart
- •Seminarfragen seminar 1.
- •Seminar 2. Die deutsche Romantik
- •Seminar 3. Die großen deutschen Schriftsteller und Romanisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- •Seminar 4. Bertold Brecht als Erscheinung
- •Seminar 5.
- •Seminar № 6. Frauenliteratur – Literatur der Frauenbewegung?
- •Seminar № 7.
- •Im Zeichen der Post moderne
- •Seminar № 8. Lyrik der beschädigten Welt
- •Теми для повторення матеріалу та для рефератів з німецької літератури
- •Literaturverzeichnis
- •Literatur aus neuerer Zeit
- •Literaturverzeichnis
- •Гаврило Лідія Миколаївна Stichworte zur Geschichte der deutschen Literatur
- •40002, М. Суми, вул. Роменська, 87
2. Friedrich (von) Schiller
geboren 10.11.1759 in Marbach am Neckar; Vater Soldat, Offizier, Intendant der Hofgärtnereien auf der Solitude bei Stuttgart; 1766 Ludwigsburg, Lateinschule; 1773-1780 Eintritt in die Herzogliche Militärakademie, Studium der Rechte und der Medizin; 1781 Die Räuber; 1782 Flucht aus Stuttgart wegen Schreibverbot durch Herzog Karl Eugen; vergeblicher Versuch, am Mannheimer Nationaltheater als Theaterdichter angestellt zu werden;
1782-1783 Aufenthalt in Bauerbach bei Meiningen in Thüringen bei Frau von Wollzogen Die Verschwörung; des Fiesco zu Genua;
1783 –1784Theaterdichter in Mannheim, Kabale und Liebe
1785 Übersiedlung nach Leipzig, später Dresden, Freundschaft mit Christian Gottfried Körner; 1787 Don Carlos; 1788 Geschichtsprofessor in Jena; 1790 Heirat mit Charlotte von Lengefeld; 1791 schwere Lungenkrankheit mit dauernharter Folgen; 1792 Geschichte des Dreißigjährigen Krieges; 1794 Beginn des lebenslangen Freundschaft mit Goethe;1799 Wallenstein, Übersiedlung nach Weimar; 1800 Maria Stuart; 1801 Die Jungfrau von Orleans; 1802 Umzug ins Schillerhaus, erblicher Adel; 1804 Wilhelm Tell;
9.05.1805 Tod
Zu Schillers Jugenddramen gehören Die Räuber, Die Verschwörung des Fiesko zu Genua, Kabale und Liebe und Don Karlos. Die ersten drei sind im Geiste des Sturm und Drang verfaßt, Don Carlos veranschaulicht den Übergang zur Klassik.
▼Das Drama Die Räuber zeigt Schillers offene Rebellion gegen die feudalabsolutistische Herrschafft,wie sie das deutsche Theater noch nie erlebt hatte. Der alte Graf von Moor hat zwei völlig gegensätzliche Söhne. Der böse und häßliche Franz bringt seinen Vater so weit, dass er Karl, den angeblich ehrlosen und erlotterten Studenten, enterbt. Dieser kennt die Hintergründe nicht. Aus Verzweilung gründet er eine Räuberbande.
Franz möchte Amalia, Karls Braut, durch Betrug und List für sich gewinnen. Gleichzeitig plant er, seinen Vaterauf juristisch unanfechtbare Weise zu töten. Ein als Bote verkleideter Helfershelfer meldet, dass Karl im Kampf gefallen sei. Der alte Moor fällt in Ohnmacht; er scheint tot zu sein.
Die Räuberbande, die in den böhmischen Wäldern ein freies Leben führt, ist in sich verspalten. Spiegelberg, Karls Rivale, denkt nur an Rauben und Morden. Karl versteht sich als Rächer der Bedrängten. Freilich kann er nicht verhindern, dass es zu Übergriffen kommt.
Karl sehnt sich nach Amalia und macht sich auf den Weg in seine Heimat. Auf dem Schloß seines Vaters erscheint er als Graf von Brand. Hier erfährt er von dem Verbrechen seines Bruders: er hat den alten gebrechlichen Vater in einem Gewölbe lebendig begraben. Heimlich wird er durch einen Diener, der Essen bringt, am Leben gehalten. Karl schwört blutige Rache.
Inzwischen wird Franz von fürchterlichen Gewissensqualen gepeinigt. Im Traum siet er sich vor dem Jüngsten Gericht. Als er Mitgglieder der Räuberbande ins Schloß stürmen hört, erdrosselt er sich
Es kommt zur Wiedererkennung Karls mit seinem Vater und mit Amalia. Als der alte Moor hört, dass Karl Räuberhauptmann ist, sinkt er tot um. Amalia hält aber zu ihrem Verlobten. Die Bande fordert sie aber als Gemeineigentum, deshalb bittet sie Kal, sie zu erstechen. Jetzt erkennt Karl, was er aus fehlgeleiteten Idealismus angestellt hat. Er löst seine Bande auf und übergibt sich der Justiz.
Karl, der die Ideen des Dichters zum Ausdruck bringt, empört sich gegen die Gesellschaft im Sinne des Sturm und Drang. Diese Welt ist naturwidrig, die Moral unmenschlisch, die Gesetze sind tyrannisch: „ich soll meinen Leib pressen in eine Schnürbrust und meinen Willen schnürren in Gesetze. Das Gesetz hat zum Schneckengang verdorben, was Adlerflug geworden wäre.“..(1/2). Die Gegenüberstellung der feindlichen Brüder, ein beliebtes Thema des Sturm und Drang, ist bei Schiller keine Familienangelegenheit. Der Gegensatz von arm und reich, von edel und niederträchtig versinnbildlicht im Drama den sozialen Konflike zwischen dem dritten Stand und den Herrschern, er wird durch die Gestalten der beiden Brüder veranschaulicht. Franz ist die heuchlerische und heimtückische Gestalt des Feudalerrn, ein typischer deutscher Despot. Um regierender Graf zu werden, scheut Franz kein Mittel: heimlich und offen, schmeichlerisch und herrisch, durch List und Betrug sucht er sein Ziel zu erreichen. Er schont weder Vater noch Bruder. In den positiven Gestalten Karls und Amalias hat der Dichter seine leidenschaftliche Anklage gegen die Willkür der Herrscher verkündet. Karl ist kein Räuber, sondern Rächer und Richter im sozialen Sinne. Die Gestalten der Räuber sind streng individuell gezeichnet. Wie in allen Dramen des Sturm und Drang wechselt auch hier in der Sprache der handelnden Personen Pathos mit Alltagsrede.
▼Kabale und Liebe 1784 ist Schillers größtes realistisches Drama der Sturm- und Drangperiode.
-ursprünglicher Titel „Luise Millerin“
-Stoff: Zeitungsnotiz
-Frühes „bürgerliches Trauerspiel“: Konflikt zwischen Adel und Bürgertum
-Adel: sittliche Verkommenheit (Verschwendung, Mord, Soldatenhandel, Unmoral); Bürgertum: sittliche Überlegenheit, aber auch bürgerliche Enge
Luise, die Tochter des Musikers Miller, wird won Ferdinand, dem Sohn des Präsidenten von Walter, geliebt. Der Vater üble Nachrede; die Mutter dagegen fühlt sich geehrt. Der Präsident nimmt zuerst das auf reiner Liebe gründende Verhältnis nicht ernst. Er möchte dass Ferdinand sich mit Lady Milford, einer Mätresse des Herzogs, verheiratet. Dazu ist der Sohn jedoch nicht bereit. Es kommt zu einem heftigen Streit.
Ferdinand geht zu Lady Milford. Zu seinem großen Erstaunen lernt er sie als eine edel denkende Frau kennen, die durch ihren Einfluß auf den Herzog viel Gutes bewirkt hat. Sie gesteht ihre Liebe zu Ferdinand. Dieser offenbart seine Liebe zu Luise. Die Lady ist tief getroffen.
Der Präsident erscheint in der Wohnung Millers, um Luise und refdinand einzuschüchtern. Er will die Mutter und die Tochter an der Pranger stellen und den Vater ins Gefängnis werfen lassen. Ferdinand droht daraufhin, die Geschichte von einem Mordfall, in den sein Vater verwickelt war, zu erzählen.
Der Sekretär Wurm spinnt eine teufliche Intrige: Luise soll gefügig gemacht werden, indem man ihren Vater ins Gefängnis steckt. In ihrer Not schreibt sie einen von Wurm diktierten Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb. Dieser wird Ferdinand in die Hände gespielt. Er glaubt nun tatsächlich, dass Luise ihn betrogen habe. Seine Enttäuschung ist so groß, dass er sich zum Richter über sie aufwirft und beschließt, sie wegen ihrer Untreue zu töten.
In Millers Wohnung schüttelt er Gift in die Limonade, die ihm Luise zubereitet hat. Beide trinken davon. Als Luise spürt,dass sie sterben muß, gesteht sie Ferdinand die Wahrheit.
Der Präsident eilt herbei und findet seinen sterbenden Sohn. Er schiebt die Schuld auf Wurm. Dieser wehrt sich aber und kündigt folgenreiche Enthüllungen an. Bevor Ferdinand für immer die Augen schließt, verzeiht er seinem Vater. Der Präsident begibt sich in Gefangenschaft.
3. Jakob Michael Reinhold Lenz 1751-1792
Lenz studierte 1768-1771 Theologie in Künigsberg. In Straßburg, wo er als Hofmeister arbeitete, lernte er Herder, Jung-Stilling und Goethe kennen, in dessen Schatten er zeitlebens stand, ihm in allem folgte. 1776 war er auch in Weimar, aber machte sich unmöglich am Hof durch sein Benehmen. Seit 1777 seelisch krank und elend führt er Wanderleben und findet seinen Tod in Moskau.
Der Hofmeister 1774 (Drama)- ist tragisch und komisch zugleich: der Hauslehrer verführt seine Schülerin, mehr aus der Langeweile als aus der Liebe, dann entmannt sich aus Gewissensnot, schließlich heiratet er ein Dorfmädchen.
Die Soldaten 1776 (Drama)- ein Gretchenschicksal, doch nicht als Tragödie, sondern als Tragikomödie.Das Bürgermädchen,verführt durch Soldaten, sinkt zu Straßendirne hinab.Ihr ehemaliger Bräutigam tötet den ersten Verführer und sich selbst durch Gift. Die Soldaten sind Lenz’ bedeutendste Leistung. Lenz mischt die Motive, Stimmungen, verknüpft Heterogenes und erreicht dadurch Ganzheitsbild des wirklichen Lebens. Lenz hat die offene Form des modernen Dramas vorbereitet.
4.Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831) war mit Goethe befreundet, der ihn während seines Studiums unterstützte. War Schauspieler und Theaterdichter, seit 1780 – Offizier, Kurator der Universität in Dorpat. Sein historisches Drama Sturm und Drang 1776 verlegt die Handlung nach Nordamerika, in der Zeit der Nationalen Befreiungsbewegung gegen die englische Kolonialherrschaft. Hierher kommt der Kraftmensch Karl Bushy, um am Kampf teilzunehmen. Seine Braut ist neue für die deutsche Literatur die energische Frauengestalt. Typisch ist auch Drama Die Zwillinge, das das Thema der feindliche Brüder behandelt.
5.Cristian Friedrich Daniel Schubart 1739-1791- einer der volkstümlichsten Dichter seiner Zeit. Stammte aus der provinziellen Intelligenz. Gab Wochenblatt Deutsche Chronik heraus. Wegen politischer Tätigkeit verbrachte zehn Jahre (1777-1787) auf der Festung Hohenasperg in Haft.
6.Gottfried August Bürger (1747-1794) – Begründer der Ballade in der deutschen Literatur und einer ihrer bedeutendsten Meister. Lenore 1773 ist Bürgers beste Ballade und machte ihn berühmt. Der Stoff stammt aus einem alten Volkslied. Lenore ist ein Mädchen, das vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten aus dem Krieg wartet. Der Krieg hat die letzte Hoffnung des Mädchens vernichtet und seinen Glauben an Gott erschüttert. Lenores Verzweiflung ist so groß, dass sie nur im Tod Ruhe zu finden glaubt:
O Mutter, Mutter! Hin ist hin!
Verloren ist verloren!
Der Tod, der Tod ist mein Gewinn!
O wär ich nie geboren!
Bürger war selbst von dem Erfolg seiner Ballade überrascht und nannte sie unsterblich. Er ist auch als Autor der politischer Gedichte bekannt. Ihm gehören die Lügengeschichten von Münchhausen, eigentlich ihre endgültige Fassung im Geiste der Volksbücher.
Göttinger Hain (Zeitschrift "Göttinger Musenalmanach"), darunter:
Johann Heinrich Voss (1751-1826), Übersetzer von Homers "Odyssee" und "Ilias" in deutsche Hexameter, war lebenskräftiger, eigenwilliger und streitbarer Norddeutscher, wurde bald zum Poeten des biederen, behaglichen Bürgertums, beschrieb Szenen aus dem ländlichen Leben, auch in der plattdeutschen Mundart.
Christoph Heinrich Hölty (1748-1776) schwermütig, innig, arm und zart, besang ländlich-friedliche schöne Natur. Vom Minnesang übernahm er die sechszeilige Liedstrophe. Schrieb auch Balladen. Seinen Namen trägt das Gymnasium in Celle, Partnerstadt von Sumy.