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Thema 7. Sturm und Drang

.Zum Begriff

Der Name war ursprünglich der Titel eines Dramas von Friedrich Maximilian Klinger (1752 –1831): nach diesem Werk wurde die ganze Epoche genannt. Seinem Wesen nach war Sturm und Drang eine Protestbewegung der jüngeren Generation gegen Mißachtung von Gefühl und Phantasie, gegen die absolutistische Obrigkeiten sowie die höfische Welt des Adels, gegen die bürgerlichen Moralvorstellungen, gegen das bürgerliche Berufsleben, das man für eng und freudlos hielt. Im Kampf gegen die überkommene Tradition in Kunst und Literatur waren die Stürmer viel radikaler als Aufklärer. In erster Linie war das eine literarische Strömung.

Inhalt

Als Ideal galt nicht der Dichter, der hochgebildet war und in jeder Gattung schreiben konnte, sondern das Genie, das sich seine Regeln und Gesetze selbst schafft. Nach der Vorstellung der Stürmer äußerte sich im Genie die schöpferische Kraft der Natur.Die Natur wird zum Inbegriff des Ursprünglichen, des Wahren. Als wahrer Mensch wurde der „ Kraftkerl“, der Selbsthelfer angesehen, bei dem Denken und Handeln eine Einheit bilden, der Herr über seine geistigen, seelischen und köeperlichen Kräfte ist, der sich selbst treu bleibt und sich nicht scheut, gegen eine ganze Welt anzutreten – selbst um Preis des Untergangs.Gegenstand der Betrachtung – das Gefühl, das eigene Ich, von subjektiver Seite gesehen.

Formen und Gattungen

Die traditionelle Formen und Gattungen passten schlecht dazu, die Ideen der Stürmer auszudrücken. Die wichtigsten Gattungen sind Drama, Lyrik, Roman, aber neu gestaltet. Im Drama erscheint der Held, das Genie, der kompromisslos gegen die Wirklichkeit kämpft.Die künstlerische Konvention, die Vorschriften der Regelpoetiken über die Einheit von Ort, Zeit und Handlung, über die klare Trennung von Tragödie und Komödie, über den Aufbau eines Dramas werden über den Haufen geworfen. Man folgte stattdessen dem Vorbild Shakespeares, den schon Lessing gepriesen hat. Man übernahm die markantewn Charaktere, die turbulente Handlung, die Mischung von tragischen und komischen Elementen in ein und demselben Stück, den häufigen Wechsel von Ort und Zeit, die Massenszenen.

Dichter und Werke des Sturms und Drang

1. Johann Wolfgang von Goethe- geboren 28.8.1749 in Frankfurt am Main; Vater Kaiserlicher Rat; Mutter Tochter eines Stadtschulheißen. Goethe schilderte seinen Vater als stereng, nüchtern, sparsam und pedantisch. Die Mutter Katharina Elisabeth, ist lustig, lebhaft, kindliebend. Privatunterricht durch Vater; Bekanntschaft mit Puppenspiel (verg. „Dichtung und Wahrheit“);

1765-1768- Studium der Rechte in Leipzig; anakreontische Gedichte im Rokokostil; infolge schwerer Krankheit (Blutsturz) zurück nach Frankfurt. Einfluß des Pietismus durch Susanna von Klettenberg

1770-1771- Fortsetzung und Abschluß des Studiums (Lizenziat);

Bebegnung mit Johann Gottfried Herder(1744-1803): dichterische Wende durch Einfluß von Ossian, Shakespeare – Sturm und Drang;

Liebe zu Friederike Brion, Sesenheim; Erlebnislyrik („Wilkommen und Abschied“);

1772 Reichskamergericht Wetzlar; Liebe zu Scharlotte Buff (vergl. Thomas Mann „Lotte in Weimar“); Sturm und – Drang – Lyrik; 1773 – „Götz von Berlichingen“, Hymnen („Prometheus“); 1774 – „Die Leiden des jungen Werthers“;

1775 auf Einladung der Herzoginmutter Anna Amalie Übersiedlung nach Weimar, lebenslange Freundschaft mit Herzog Karl August von Sachsen –Weimar, Tätigkeit im weimarischen Staatsdienst, Musenhof, ab 1776 Freundschaft mit Scharlotte von Stein, erziehrische Wirkung; 1782 geadelt: J.W.von Goethe.

1786-1788 italienische Reise ab Karlsbad, intensive Beschäftigung mit der Antike; 1787 „Iphigenie auf Tauris“; 1788 –„Egmont“; 1790 „Torquato Tasso“, „Faust“, 1791-1817 Leitung des Weimarers Hoftheaters, 1792-1793 in Begleitung des Herzogs Karl August Teilnahme am Feldzug in Frankreich

1794 Beginn der Freundschaft mit Friedrich Schiller; 1795-1796 „Wilhelm Meisters Lehrjahre“; 1805 Schillers Tod; 1808 „Faust“ 1.Teil, Heirat mit Christiane Vulpius; 1809 „Die Wahlverwandschaften“;1816 Tod Christiane Vulpius`;1828 Tod Herzogs Karl Augusts; 1829 „Wilhelm Meisters Wanderjahre „; 1831 „Faust“, 2.Teil, beendet 22.03.1832 Tod.

Götz von Berlichingen

Das erste Drama des Sturm und Drang ist Goethes Götz von Berlichingen 1773. Die Handlung spielt zur Zeit des Bauernkrieges in Deutschland und des Ritteraufstandes. Götz von Berlichingen liegt in Fehde mit dem Bischof von Bamberg. Es gelingt ihm, Adelbert von Weislingen, den ehemaligen Freund, zu fangen, zu freiem Rittersleben zurückzugewinnen und sogar mit seiner Schwester Maria zu verloben. Als aber Weislingen für kurze Zeit nach Bamberg zurückkehrt, gerät er in den Bann der schönen Adelheids und wird erneut zum Gegner von Götz.

Wegen seine Übergriffe wird Götz in die Reichsacht getan. Eine Zeitlang trotzt er den Belagerern seiner Burg. Als die Lage aussichtlos wird, nimmt er das Angebot auf freien Abzug an.Er wird gefangen und nach Heilbronn gebracht. Franz von Sickingen befreit ihn so das er auf seine Burg zurückkehren und seine Lebensbeschreibung fortsetzen kann.

Während des Baurnkriegs wird Götz zum Hauptmann gewählt. Er wird erneut gefangengenommen und im Turm in Heilbronn festgehalten. Hier stirbt er als Held mit den Worten „Freiheit, Freiheit“.

Götz hat tatsächlich gelebt; er war ein Raubritter und starb 1562. Goethes Götz ist eine widerspruchsvolle Gestalt, er ist ein“ Mann, den die Fürsten hassen und zu dem die Bedrängten sich wenden“. Er verkörpert die politischen Förderungen der Zeit, vertritt sie aber vom Standpunkt der patriarchalischen Lebensweise. Götz verhöhnt auch die scholastische Erziehung im Gespräch mit seinem Söhnchen Karl. Götz geht unter als Ritter, siegt aber moralisch. Als positive Gestalten stehen dem Götz die Vertreter des Volkes nahe, vor allem die Bauern. Sie trauen aber dem Götz als dem Adligen nicht. Der Mönch Martin ist Träger der Reformationsideen. Aber das asketischeLeben ist der menschlichen Natur unausstechlich, frießt ihm das Herz und erniedriegt seine menschliche Würde:“...mir kommt nichts beschwerlicher vor als nicht Mensch sein dürfen“ (1.Akt). Goethe entlarvt die Niederträchtigkeit und Willkür der weltlichen und geistlichen Fürsten am Beispiel des Bischofs von Bamberg. Das breite Bild des Hoflebens wird durch die verschiedenen Gestalten der feudalen Oberschicht wiedergegeben. Weislingen hat am fürstlichen Hofe alle natürliche Menschlichkeit eingebüßt, dafür aber gelernt, Freund und Braut feige und niederträchtig zu verraten, Adelheid heuchelt Liebe mehreren gleichzeitig. In der Person des „ hochgelehrten “Olearius, dieses Scholastikers, wird die damalige Rechtswissenschaft verspottet. Goethe gestaltet meisterhat dem dramatischen Konflikt und zeichnet die historische Wirklichkeit in breitem Bilde.

Die Leiden des Jungen Werthers 1774, erfolgreichstes Werk Goethes zu seinen Lebzeiten

Stoff: eigene Erlebnisse Goethes, Liebe zu Scharlotte Buff in Wetzlar, Selbsmord des Legationssekretärs Jerusalem

  • empfingsamer, monologischer Briefroman; Verbindung von Seelenleben und Naturschilderungen

Werther ist ein außergewühnlich gefühlsvoller, künstlerisch begabter junger Mann. Er hält sich auf dem Lande, um eine Erbangelegeheit zu regeln. Die Natur und die einfachen Leute beeindrucken ihn tief.

Bei einem Ball lernt er Lotte, die Tochter eines verwitweten Amtsmann kennen und lieben. Obwohl sie mit Albert verlobt ist, läßt sie Werther ihre Zuneigung spüren. Albert ist ein charakterfester, strebsamer junger Mann, er lebt regelmäßiges, normales Leben.

Werther leidet unter der unerfüllbaren Liebe zu Lotte. Er verläßt sie und wird Sekretär bei einem Minister. Die berufliche Tätigkeit nimmt jedoch einen unerfreuerlichen Verlauf. Enttäuscht kehrt werther in die Gegend zurück, wo Lotte lebt. Sie hat sich inzwischen mit Albert verheiratet.

Die Liebe nimmt krankhafte Züge an. Aus Eifersucht verschlechtert sich das Verhältnis zu Albert. Da Werther Lotte nicht besitzen kann, denkt er an Selbsmord. In der Nacht schießt er sich eine Kugel durch den Kopf. Er wird ohne Segen der Kirche begraben.

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