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Пособие Морфология.doc
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Substantivierung der Partizipien

Jedes Partizip lässt sich substantivieren. Die substantivierten Partizipien sind Maskulina oder Feminina, wenn sie Personen bezeichnen, z.B.: verlobt – der Verlobte, die Verlobte. Die substantivierten Partizipien sind Neutra, wenn sie abstrakte Begriffe bezeichnen, z.B.: überraschend – das Überraschende.

Substantiviert werden außer den Partizipien im Positiv auch solche im Komparativ und Superlativ, z.B.: das Spannende – das Spannendere – das Spannendste. Das Partizip I mit der Partikel zu kann auch als Substantiv auftreten: die auszubildenden Personen – die Auszubildenden.

Die substantivierten Partizipien werden wie Substantive großgeschrieben, aber wie Adjektive dekliniert, z.B.: der Angeklagte, ein Angeklagter, zwei Angeklagte, beide Angeklagten usw.

Die substantivierten Partizipien sächlichen Geschlechts, die abstrakte Begriffe bezeichnen, werden stark dekliniert, wenn sie ohne Begleitwort stehen oder wenn das Begleitwort nicht deklinierbar ist. Dazu gehören die Pronomen viel, wenig, etwas, nichts. z.B.: In diesem Roman können Sie nur Spannendes finden. Kannst du mir etwas Spannendes empfehlen? Ich wünsche dir nur Gutes. Du hast mich mit nichts Neuem überrascht. Wenn das Begleitwort deklinierbar ist, so hat das substantivierte Partizip sächlichen Geschlechts schwache Endungen. Zu den deklinierbaren Begleitwörtern zählt man den bestimmten Artikel und die Pronomen einiges, etliches, manches, vieles, alles. z.B.: das Gestohlene, alles Gestohlene, mit dem Gestohlenen.

M u s t e r d e r A n a l y s e

In der Hutabteilung habe ich nichts Passendes gefunden. – Die Form Passendes ist ein substantiviertes Partizip I. Es bezeichnet einen abstrakten Begriff und ist ein Neutrum. Man gebraucht es mit dem undeklinierbaren Begleitwort nichts, deshalb wird es stark dekliniert.

Ü b u n g e n

1. Finden Sie im Text die substantivierten Partizipien und analysieren Sie sie. Übersetzen Sie die Substantivierungen.

Seinen Anfang nahm das Abenteuer erst, als sie in Löwenberg ausstiegen. Die Reise sollte eigentlich weiter gehen, aber der Zug hatte einen technischen Fehler, der dringend zu beheben war. Clair und Wolfgang, ein Liebespaar, schauten einander an: „Dieser Zug scheint noch lange hier zu stehen. Machen wir einen kleinen Spaziergang?“ Die Verliebten gingen händchenhaltend in den naheliegenden schattigen Park spazieren. Die beiden schwatzten fortwährend, Claire am heftigsten. Plötzlich wurde es ihnen klar, dass zwei Stunden vergingen. Der Park war so groß, dass sie sich verirrten. Sie fragten einen Unbekannten nach dem Weg zum Bahnhof. Der konnte aber nicht helfen. Die Vorbeilaufenden waren aufgerufen, mitzuhelfen. Mit Ach und Krach fanden die Reisenden heraus, dass das Bahnhofsgebäude direkt an der gegenüberliegenden Straßenseite liegt. Die jungen Leute liefen durch das Grün auf den Bahnhof zu. Clair war traurig und hätte beinahe geweint. Wolfgang gab sich Mühe, sie zu erheitern. Die am Bahnsteig Angekommenen begriffen, dass sie ihren Zug verpasst hatten. Aber man sollte versuchen, immer das Richtige zu tun. Dieser Gedanke erfasste den jungen Mann. Inzwischen wurde es dunkel und es fing an, zu regnen. Schnell wurden sie bis auf die Haut nass und betraten ein Cafe. Hier bot man ihnen heißen Tee und leckeren Kuchen an. Aber Clair rümpfte ihre Nase über den Kuchen und sagte, dass etwas Selbstgebackenes meistens besser als Gekauftes schmeckt. Und hier gibt es überhaupt nichts Passendes für sie. Wolfgang war über das Gesagte nicht überrascht, weil er wusste, dass seine Freundin launisch ist. Da kam der Zug und alle in der Kälte Wartenden stiegen ein. Der Schaffner stellte den Zugestiegenen die Fahrkarten aus und der Zug fuhr durch die Nacht, brausend, aufgewühlt, nach Berlin.

Frei nach K. Tucholsky