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Vorlesung 2

Thema: Deutsch und ihre Sprecher: soziokulturelles Bild

Stichpunkte zur Besprechung

  1. Sprecher des Deutschen. Allgemeine Charakteristik.

  2. Die Deutschen und die Ausländer.

  3. Allgemeine Punkte des deutschen Lebens.

  4. Stereotype und Vorurteile über die Deutschen bzw. der Deutschen über die Ukrainer.

Literatur:

  1. Die Deutschen: ein soziokulturelles Bild des Volkes. Навчальний посібник / Авто-укладач Гінка Б. І. – Тернопіль : Вид-во ТНПУ імені В. Гнатюка, 2012. – 288 с.

  2. Haensch G. Kleines Deutschland-Lexikon: Wissenswertes über Land und Leute / Günter Haensch. – München, 1994. – 144 S.

  3. Heusinger H. Die Lexik der deutschen Gegenwartssprache / H. Heusinger. – München : Niemeyer, 1982. – 360 S.

1. Sprecher des Deutschen. Allgemeine Charakteristik.

Auf der Welt gibt es etwa 5000 Sprachen, von denen mehr als die Hälfte weniger als 10.000 Sprecher haben, ein Viertel sogar noch weniger.

Deutsch ist die meist gesprochene Muttersprache in der Europäischen Union. 90 Millionen Menschen wachsen mit ihr auf, 50 Millionen sprechen sie als Fremdsprache. Deutsch (ahd. diutisc „Volksmäßig“, zu diot(a) „Volk“; Lehnübersetzung von lat. „lingua vulgaris“) ist eine zum westgermanischen Sprachzweig des Indoeuropäischen zählende Sprache, die in verschiedenen Dialektvarianten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Lichtenstein, Elsass, Südtirol, Luxemburg u. a. als Muttersprache gesprochen wird. Von den übrigen germanischen Sprachen unterscheidet sich das Deutsche durch die sogenannte „Hochdeutsche Lautverschiebung“ in der die stimmlosen Verschlusslaute [p, t, k] je nach der Stellung zu Affrikaten verschoben wurden, vgl. engl. ship, foot, boock mit dt. Schiff, Fuß, Buch usw., engl. apple, sit mit dt. Apfel, sitzen.

Der Umfang des heutigen Wortschatzes der deutschen Sprache, der etwa 300-500 000 Wörter, ohne die Fachwörter und morphologischen Wortformen beträgt, entwickelte sich in den letzten zwei Jahrhunderten zu dieser Größe. Davon sind mehr als die Hälfte Substantive, etwa ein Viertel Verben, etwa ein Sechstel Adjektive und Adverbien. Dagegen gibt es insgesamt nur etwa zweihundert Präpositionen und Konjunktionen. Die Substantive, Verben und Adjektive vermehren und verändern ihren Bestand ständig, Pronomen und Fügewörter bleiben in Form und Umfang nahezu konstant.

Es sei bemerkt, dass die einzelnen Wortschätze der verschiedenen Sprachen der Welt unterschiedlich groß sind. Das Englische mit seinen zwei Quellen, dem Lateinischen und dem Germanischen, hat zum Beispiel einen fast doppelt so großen Wortschatz wie das Deutsche (600 000 – 800 000 Wörter). Die deutsche Sprache gehört aufgrund ihrer numerischen Stärke zu den sog. großen Sprachen. Deutsch zeichnet sich dadurch aus, dass es sowohl als Einwanderungssprache (in den USA, Kanada, Australien, Südamerika, in mehreren Ländern Osteuropas) fungiert und auch als Sprache, die Einwanderer in den deutschsprachigen Staaten erlernen müssen (Arbeitsmigranten, Ausländer, Asylanten).

91,1% der Bevölkerung in Deutschland sind deutscher, und 8,9% fremder Muttersprache. Zu letzteren zählen als die größte Gruppe die Türken in Deutschland mit etwa 3 Millionen Mitbürgern, doch es gibt auch Italiener, Portugiesen, Kurden, Bosnier und Sprecher anderer Nationen, von denen die meisten schon seit Jahren in Deutschland leben und arbeiten. Sie sind Zweitsprachler, deren Familiensprache ihre Muttersprache ist, doch ihre Sprache des alltäglichen Verkehrs und ihrer sekundären Sozialisation ist schon Deutsch geworden.

2. Die Deutschen und die Ausländer.

Mehr als 11% (7 314 000) Einwohner sind Angehörige anderer Staaten bzw. Ausländer. Den größten Anteil an Ausländern bilden die Türken (2 490 000), die vor 50 Jahren Deutschland als Gastarbeiter eingeladen hat. Die deutsche Industrie brauchte sie, in erster Linie als Schwarzarbeiter. Den Türken folgten die Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien (754 000), Italiener (599 000), Griechen (362 000), Polen (283 000), Österreicher (185 000) Spanier (132 000), Portugiesen u. a. m.

Nach rund 10 Jahren „Gastarbeiterbewegungen“ leben in Deutschland drei Generationen unterschiedlicher Nationalitäten: Großelterngeneration (nach dem Ablauf des Vertrags ließen die Gastarbeiter in Deutschland nieder), die als Kinder mitgekommene Elterngeneration und die in Deutschland geborenen Kinder (für sie ist Deutschland zur zweiten Heimat geworden).

Die Zuwanderung von Arbeitsmigranten trug nicht nur entscheidend zum Wirtschaftswachstum bei, sondern prägte auch das Erscheinungsbild deutscher Städte bzw. ganzer Regionen und das gesellschaftliche Leben. Ein Resultat ist die – heute als selbstverständlich wahrgenommene – Vielfalt „mitkultureller“ Elemente, die wichtige Bestandteile der Zentralkultur deutscher Städte geworden sind. Das Leben in zwei Gesellschaften mit ihren unterschiedlichen Wertvorstellungen und Traditionen führt sowohl zu Assimilation und Integrationsprozessen als auch zu einem Konfliktpotential in kultureller, gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht.

Die zweite Gruppe der Ausländer bilden die so genannten „Asylanten“, Leute, die in ihrer Heimat aus politischen, ideologischen oder religiösen Gründen verfolgt wurden. Diesen Personen ist in der Bundesrepublik das Recht auf Zuflucht auf Grund des Gesetzes garantiert. Die Massenintegration in Deutschland begann nach dem Zweiten Weltkrieg, besonders in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Asylanten kamen aus dem jugoslawischen Raum, aus Rumänien, Bulgarien, der Türkei, Vietnam, aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (Republiken der ehemaligen Sowjetunion), aus Nigeria, Zair, Algerien, China, Afghanistan, Albanien, Indien, Libanon, Liberia und sonstigen Staaten. Die Gesamtzahl der Asylsuchenden beläuft sich auf 438 191. Nur 9 189 von ihnen wurden als Asylanten anerkannt.

Zu der dritten Gruppe gehören Personen, die Deutschland aus persönlichen Gründen als Wohnort bevorzugten, meist von dem Wunsch geleitet, in dem wohlhabenden und wohlgeordneten deutschen Staat zu leben. Man nennt sie Aussiedler. Den größten Teil der Aussiedler bilden Ost- und Südosteuropa übersiedelte deutschstämmige Personen, ihre nichtdeutschen Ehegatten und Kinder. Die Zahl der Aussiedler ging 1997 um 43 332 auf 134 419 Personen zurück. Russlanddeutsche siedelten aus der ehemaligen UdSSR auch nach Deutschland um.