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2.3 Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die TCM ist eine ganzheitliche Medizin, d. h. sie betrachtet immer die Gesamtheit des Menschen (Körper, Geist, Seele). Sie ergibt sich aus dem Grundgedanken des östlichen Denkens, dass sich die einzelnen Elemente gegenseitig bedingen. Daher kann jedes Element nur in seiner Reaktion zum Ganzen verstanden werden. Ein Symptom wird daher auch als Teil des Ganzen betrachtet1. Daher richtet der chinesische Arzt seine Aufmerksamkeit auf das gesamte physische und psychische Individuum2.

2.3.1 Diagnostik der TCM

Das Prinzip der Krankheitserfassung in der TCM ist ähnlich wie in der Schulmedizin. Es werden jedoch andere Schwerpunkte gesetzt.

Als erstes wird die Anamnese gestellt, d. h. die Symptome werden erfasst und gesammelt. Im nächsten Schritt werden diese analysiert. Diese Schritte erfolgen sowohl in der Schulmedizin, als auch in der östlichen Medizin. Während jedoch die westliche Medizin in der Anamnese „harte“ Daten (Messwerte, EKG, Laborwerte, Röntgenbilder) erhebt, untersucht die TCM, welche Einflüsse auf den Patienten wirken und wie seine Lebenssituation ist3.

Die aus den Anamnesen folgenden Diagnosen unterscheiden sich in beiden Gesundheitssystemen voneinander.

Auch die anschließend durchgeführten Therapien sind, entsprechend den jeweiligen medizinischen Ansätzen, unterschiedlich.

1vgl. Das große Buch der chinesischen Medizin, Ted J. Kaptchuk, siebzehnte Auflage 2005, S. 18

2vgl. Das große Buch der chinesischen Medizin, Ted J. Kaptchuk, siebzehnte Auflage 2005, S. 15

3dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 15

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Abb. 10 Betrachtung des Patienten in der TCM

Abb. 11 Betrachtung des Patienten in der westlichen Schulmedizin

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Ein chinesischer/östlicher Arzt erstellt die Anamnese mit Hilfe von vier diagnostischen Verfahren1: Betrachtung, Geruch und Gehör, Betastung und Befragung

Abb.12

Diagnostisches Verfahren der Befunderhebung durch Betrachtung

Abb. 13

Diagnostisches Verfahren der Befunderhebung durch Geruch und Gehör

Abb.14

Diagnostisches Verfahren der Befunderhebung durch Betastung

Abb.15

Diagnostisches Verfahren der Befunderhebung durch Befragung

1dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 17/ Theorie und Praxis der AugenAkupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates, 1. Auflage 2004, S. 70

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Diese vier Verfahren werden noch durch zwei weitere wichtige diagnostische Methoden ergänzt1.

-Zungendiagnose

Abb. 16

Zungenkörper mit unterschiedlichen Zungenbelägen

Zungenbeläge geben Aufschluss über Befinden/Gesundheitszustand des Patienten

-Pulsdiagnose:

Abb. 17

Erfühlen des Pulses

Der chinesische Arzt erhält somit Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten, aus denen er ein so genanntes Disharmoniemuster erstellt. Aus diesem Disharmoniemuster werden die Ursachen für ein Ungleichgewicht ersichtlich und ein individueller Therapieplan erstellt. So können Patienten, welche die gleichen Symptome aufweisen, unterschiedliche Disharmoniemuster haben. Deshalb können auch unterschiedliche Therapien angewendet werden.

Eine wichtige Behandlungsmethode der TCM ist die Akupunktur.

1Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates,

1.Auflage 2004, S. 70

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3 Akupunktur-Therapie

3.1 Verfahren der Akupunktur

Bei der Akupunktur werden ausgewählte Reizpunkte, an denen das Qi an die Oberfläche dringt, mit dünnen Nadeln angestochen. Ziel dieser Behandlungsmethode ist es, den harmonischen Durchfluss von Qi wiederherzustellen und so Schmerzen zu lindern bzw. Krankheiten zu heilen1.

Bevor die eigentliche Nadelung erfolgt, erhebt der Akupunkteur die Anamnese. Die Anamnese besteht aus den vier eben erwähnten diagnostischen Verfahren der TCM. Sie macht dreiviertel der Behandlung aus, dementsprechend nimmt sich der Akupunkteur viel Zeit.

Aus den gesammelten Informationen ergibt sich ein Disharmoniemuster.

Abb. 18

Disharmoniemuster am Beispiel von Kopfschmerzen/Migräne

1 www.akupunktur.ch/Aku.html

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3.1.1 Akupunkturpunkte

Der Arzt entscheidet aufgrund der erhobenen Anamnese darüber, welche Akupunkturpunkte stimuliert werden. Er sucht gezielt die Punkte heraus, die mit Störfeldern bzw. der schmerzenden oder erkrankten Körperstelle in Verbindung stehen.

Die Akupunkturpunkte liegen in unregelmäßigen Abständen auf den Meridianen, bei allen Menschen aber an nahezu den gleichen Stellen1.

Abb. 19

Akupunkturpunkte, die auf den Meridianen über den gesamten Körper verteilt sind.

Die Punkte sind nach den Meridianen, auf denen sie liegen, benannt. So spricht der Akupunkteur z. B. vom Punkt „Magen 36“.

Die klassische Akupunktur kennt 361 Punkte2. Diese Punkte haben spezielle physische Eigenschaften. Sie sind druckempfindlich und haben einen niedrigeren Hautwiderstand. Aus diesem Grund können sie durch Tasten lokalisiert werden. Jeder Punkt hat eine spezifische Wirkung. Durch das Eindrehen der Nadeln werden die Akupunkturpunkte stimuliert.

1vgl. http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/alternativmedizin/akupunktur/stichpunkte_aid_19883.html

2http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/alternativmedizin/akupunktur/stichpunkte_aid_19883.html

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