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1 Die Geschichte der Akupunktur

1.1 Die historische Entwicklung der Akupunktur

Die Ursprünge der Akupunktur liegen, wie allgemein angenommen wird, in China. Sie reichen bis weit vor unsere Zeitrechnung zurück1.

Bei Ausgrabungen in China hat man Steinsplitter gefunden, die wahrscheinlich dazu verwendet wurden, um Akupunkturpunkte zu stimulieren2. Diese Ausgrabungen gelten als älteste Zeugnisse, die schriftlich festgehalten wurden. Sie lassen darauf schließen, dass die Akupunktur in China schon vor 3000 Jahren als Heilmethode angewandt wurde3. Als ältestes und wichtigstes medizinisches 4 Lehrbuch, in dem die Akupunktur bereits recht systematisch dargestellt wurde, gilt das „Huang Di Nei Jing“, der „Klassiker der inneren Medizin des Gelben Kaisers“ 5, welches 200 n. Chr. geschrieben wurde6. In diesem Buch wurde die Akupunktur zum ersten Mal mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in Verbindung gebracht7. Es stellt den Ursprung der chinesischen medizinischen Theorie dar 8.

In den Anfängen der Akupunktur benutzten die Menschen Steinnadeln. Neben Steinnadeln wurden auch Bambus-, Holzoder Knochensplitter als Nadeln eingesetzt9.

Erst später benutzte man Nadeln aus Gold, Silber oder Edelstahl, wie sie heute bei der Akupunkturbehandlung verwendet werden.

1vgl. http://www.akupunktur.de/akupunktur/wissen.htm

2vgl. http://www.akupunktur.de/akupunktur/wissen.htm

3vgl. http://www.akupunktur.de/akupunktur/wissen.htm

4vgl. dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 11

5Grundlagen der Akupunktur, Gabriel Stux, Dritte erweiterte Auflage 1986, 1988, 1992, S. 1

6http://www.wegdermitte.de/index.htm?/naturheilverfahren/akupunktur.htm

7Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates, 1. Auflage 2004,S. 59

8vgl. Das große Buch der chinesischen Medizin, Ted J. Kaptchuk, siebzehnte Auflage 2005, S. 36

9dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S.11 / Theorie und Praxis der AugenAkupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates, 1. Auflage 2004, S.59/ http://www.akupunktur-franz-hanke.de/akupunktur.html

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Neuesten Erkenntnissen zufolge wollen Forscher an der Leiche des bekannten Gletschermannes Ötzi Einstiche gefunden haben, die mit den Stellen der Akupunkturpunkte übereinstimmen1.

Abb. 1

Einstiche am Knochen des Gletschermannes „Ötzi“

Diese Einstiche könnten von Steinoder Knochenspitzen stammen und lassen vermuten, dass die Akupunktur eine Therapieform ist, die es auch schon in westlichen Vorkulturen gegeben hat. Sie wurde höchstwahrscheinlich schon in der Jungsteinzeit zur Behandlung von Krankheiten angewendet. Röntgenbilder bestätigen, dass Ötzi an einer Krankheit litt, bei deren Behandlung auch heute noch die selben Akupunkturpunkte verwendet werden2.

1http://www.quarks.de/akupunktur/01.htm

2http://www.praxisbenner.de/1/akupunktur.html

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1.2 Der Weg der Akupunktur in den Westen

In Europa wurde die Behandlungsmethode, das Stechen von Nadeln zu therapeutischen Zwecken, erstmals 1657 bekannt1.

Man geht davon aus, dass diese Behandlungsmethode im 17. Jahrhundert über die Niederlande nach Deutschland eingeführt wurde. Der niederländische Arzt Dr. Willem Ten Rhyne führte erstmals den Begriff „Akupunktur“ ein2.

Abb. 2

Erste westliche Darstellung von

Akupunktur-Punkten nach Willem

Ten Rhyne

Er beschrieb ausführlich die Wirkungen der Nadelstiche und die Lokalisierung der Akupunkturpunkte.

Die europäischen Ärzte konnten mit der Akupunktur nichts anfangen, da ihnen der Bezug zu dieser Heilmethode fehlte. Sie konnten diese nicht in ihr kausal-analytisches System der westlichen Medizin integrieren. Durch mangelndes Hintergrundwissen der europäischen Ärzte stieß die Akupunktur bei diesen auf Unverständnis3.

Das Interesse für die Akupunktur stieg, nachdem der ehemalige amerikanische Präsident Nixon von Operationen berichtete, bei denen Schmerzen nur mittels Akupunktur ausgeschaltet wurden und die Patienten bei vollem Bewusstsein blieben. Diese Operationen wurden in China als öffentliche Schauoperationen durchgeführt4. Auf Grund dieser Ereignisse wurde die Akupunktur bekannt. Es folgten daraufhin vielfältige Annährungsversuche an diese fernöstliche Heilmethode5.

1vgl. dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 13

2vgl. dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 13

3vgl. dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 13

4http://www.quarks.de/akupunktur/02.htm

5dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 13

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Von diesem Zeitpunkt an erlebte die Akupunktur im Westen einen Aufschwung und große Beliebtheit. Viele Mediziner praktizieren heute diese Behandlungsmethode. Weiterentwicklungen der Akupunktur sind die Schädel-, Ohrund Handakupunktur1.

Abb. 3

Akupunkturpunkte am Kopf für die Schädelakupunktur

Abb. 4

Akupunkturpunkte am Ohr für die

Ohrakupunktur

Abb. 5

Akupunkturpunkte an der Hand

Dennoch bleibt ein Konflikt zwischen der TCM als alternative Heilmethode und der westlichen Schulmedizin bestehen, der bis heute andauert2. Jedoch öffnet sich die westliche Schulmedizin alternativen Heilmethoden 3, so auch der TCM; mit dem Ergebnis, dass westliche Mediziner sich der TCM und somit der Akupunktur immer mehr zuwenden. So ist ein wachsendes Interesse der westlichen Welt an der Akupunktur, vor allem in der Schmerzbehandlung, zu verzeichnen. In diesem Bereich wird die Akupunktur mit Erfolg eingesetzt4.

1Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates,

1.Auflage 2004, S. 60

2dtv-Atlas Akupunktur – Carl-Herman Hempen, 3.Auflage 1999, S. 13

3Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates,

1.Auflage 2004, S. 61

4Grundlagen der Akupunktur, Gabriel Stux, Dritte erweiterte Auflage 1986, 1988, 1992, S. 1

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2 Grundlagen der Akupunktur

2.1 Östliches Denken - Westliches Denken

Der Denkansatz im Weltbild der Chinesen unterscheidet sich stark von unserem Denken.

In der Vorstellung der Chinesen hat die Natur sich selbst erschaffen. Alle Elemente bedingen einander, bauen aufeinander auf und bilden somit eine Gesamtheit, das Universum1. Diese östliche Weltsicht wird als ganzheitliches Denken bezeichnet. Aus dieser Weltanschauung hat sich über zwei Jahrtausende eine eigene Medizin, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) entwickelt. Sie hat ihre eigene Auffassung über Körper, Geist und Seele2.

Unser westliches Denken folgt dem rationalen Ursache – Wirkungsprinzip. Eine Krankheit muss daher eine Ursache haben, und gleiche Krankheiten müssen gleiche Ursachen haben. Dabei wird jedes Symptom gesondert betrachtet. Wir haben somit ein mechanistisches Weltbild und suchen immer nach einer einheitlichen Lösung3.

Die Weltansicht der Chinesen unterscheidet sich sehr stark von unserem Denkansatz. Durch die unterschiedlichen Betrachtungsweisen erscheint uns die östliche Anschauung gänzlich fremd. Deshalb ist es für uns, die wir im westlichen Kulturkreis aufgewachsen sind, schwierig, diese Betrachtungsweise zu verstehen.

2.2 Grundlagen des östlichen Denkens

Das universelle Prinzip, auf dem das östlichen Denken beruht, ist das Tao ( sprich „Dao“). Das Tao steht für die Welt als Gesamtheit4. Die einzelnen Elemente stehen in enger Wechselwirkung zu einander und erzeugen dabei eine Spannung, die sich in den polaren Kräften Yin und Yang manifestiert. Diese komplementären Kräfte bedingen einander5.

Abb. 6

Polaritäten Yin (verkörpert das Helle und Männliche) und Yang (verkörpert das Dunkle und Weibliche)

1Das große Buch der chinesischen Medizin, Ted J. Kaptchuk, siebzehnte Auflage 2005, S. 19

2vgl. Das große Buch der chinesischen Medizin, Ted J. Kaptchuk, siebzehnte Auflage 2005, S. 13

3Das große Buch der chinesischen Medizin, Ted J. Kaptchuk, siebzehnte Auflage 2005, S. 14/15

4Akupunktur, Grundlagen, Techniken, Anwendungsgebiete, Gabriel Stux, 1996, S. 16

5vgl. Grundlagen der Akupunktur, Gabriel Stux, Dritte erweiterte Auflage 1986, 1988, 1992, S. 13

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Sie sind ständig bestrebt, einander auszugleichen. Dieser Ausgleich wird jedoch nie erreicht, denn absolute Harmonie in diesem System würde auch absoluten Stillstand bedeuten.

Aus dem polaren Spannungsfeld entsteht eine Kraft, das Qi. Dieses Qi kann man sich als harmonische Energie vorstellen, die alles umgibt und durchströmt. Auch unser Körper wird von Qi durchströmt und belebt. Damit das Qi durch unseren Körper fließen kann, benötigt es „Leitungen“, die Meridiane1.

Abb. 7

Verlauf der Meridiane durch den Körper

Diese Meridiane bilden ein Netzwerk, das alle Bereiche des Körpers miteinander verbindet. Die Meridiane sind nach den Organen benannt, mit denen sie in Verbindung stehen2. Jedoch stehen die schulmedizinischen Bezeichnungen (für die Organe) in der TCM nicht für das spezielle Organ, sondern für so genannte Funktionskreise (s. Anhang). Diesen sind bestimmte Aufgaben, Körpersysteme und Sinnesorgane zugeordnet3.

1Grundlagen der Akupunktur, Gabriel Stux, Dritte erweiterte Auflage 1986, 1988, 1992, S. 15

2Akupunktur, Grundlagen, Techniken, Anwendungsgebiete, Gabriel Stux, 1996, S. 32

3vgl. GEO Themenlexikon; Band 9 Medizin und Gesundheit: Diagnose, Heilkunst, Arzneien,2007, S. 33

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Alle Dinge dieser Welt werden den fünf Grundelementen (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) zugeordnet.

Diese Elemente regeln den Ablauf der Naturerscheinungen. Es ist ein System, mit dem Zusammenhänge und Wirkungsweisen erklärt werden können.

Man geht davon aus, dass alle 5 Elemente miteinander im Einklang stehen müssen, um einen optimalen Qi-Fluss zu garantieren, da sie sich gegenseitig nähren, kontrollieren oder sogar schwächen können1.

Abb. 8

Kontrollierender Zyklus der 5 Elemente

Holz blockiert Erde (z.B. die Wurzeln) Erde dämmt Wasser Wasser löscht Feuer Feuer schmilzt Metall Metall schneidet Holz

Abb. 9

Nährender Zyklus der 5 Elemente

Holz nährt Feuer

(mit Holz brennt Feuer gut) Feuer nährt Erde

(aus Asche wird Erde) Erde nährt Metall

(aus Bodenschätzen wird Metall) Metall nährt Wasser (Spurenelemente reichern Wasser an) Wasser nährt Holz

(Wasser nährt die Pflanzen)

1Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur – Hans-Peter Wutta/Karin Brucker (Hrsg.), Hippokrates, 1. Auflage 2004, S. 63/http://www.tcm-ausstellung.de/yin_yang.htm

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