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Лекция 5 Lexikologie.doc
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  1. Synonymie

Synonymie (und Antonymie) sind Bedeutungsbeziehungen auf gleicher Abstraktionsstufe. Lexikalische Synonyme sind Wörter mit identischer oder ähnlicher Bedeutung. Traditionsgemäß versteht man unter Synonymen sinngleiche oder sinnverwandte Wörter. Volle Synonymie (bei der Synonyme einander in allen Kontexten ersetzen, ohne dass dabei der Sinn verändert wird) ist eine seltene Erscheinung für die Sprache, z.B. Linguisitk - Sprachwissenschaft. Da die Inhaltsstruktur des Wortes ein Sembündel ist, so spricht man davon, dass bei Synonymen die meisten Seme übereinstimmen. Die Unterschiede der Bedeutung können begrifflicher oder konnotativer (stilistischer) Natur sein.

Die Ursache für die Synonymie ist die Benennung des Gegenstandes nach einigen Merkmalen, die asymmetrische Struktur des Wortzeichens. Da ein Begriff verschiedene Merkmale hat, können dem Wort/der Bezeichnung verschiedene Merkmale zu Grunde liegen: der Löwenzahn (Form) – die Butterblume (Farbe, gelb) – Pusteblume (Kinderspr.) (weil die Samen vom Stiel weggepustet werden können).

Th.Schippan nennt weitere Ursachen für die Entstehung der Synonyme: kommunikative und kognitive Bedürfnisse, neue Wertvorstellungen der Sprachträger (Schuhsalon – Schuhgeschäft: das erste Wort ist moderner, nobler als das zweite), Verdeutschungen, Erhöhung der Allgemeinbildung (viele Fachwörter aus dem Bereich ‚Computer’ sind in die Alltagskommunikation eingedrungen), hoher Bedarf an expressiver Lexik (beginnen (neutral) – starten (ugs. Aus der Sportsprache)).

Man unterscheidet vollständige und unvollständige Synonyme. Vollständige Synonyme haben gleiche Bedeutung, ersetzen einander in dem gleichen Kontext, sind stilistisch neutral. Unvollständige Synonyme haben verschiedene Nebenmerkmale, stilistische Färbung und Unterschiede im Gebrauch. Unvollständige Synonyme umfassen ideografische und stilistische Synonyme:

Synonyme

Vollständige unvollständige

Ideografische stilistische

Beispiel für vollständige Synonyme: anfangen – beginnen, die Linguistik – die Sprachwissenschaft, importieren – einführen.

Ideografische Synonyme enthalten semantische Unterschiede oder unterscheiden sich durch die Intensität eines Merkmals: Schlaf – Schlummer (leichter Schlaf), Schuhgeschäft (neutral) – Schuhsalon (mehr positiv, neu, modisch).

Stilistische Synonyme unterscheiden sich durch stilistische Konnotationen (emotional-expressive Färbung): sterben (neutr.) – entschlafen (gehob.) – abkratzen (grob.).

Synonyme bilden mehrgliedrige Wortgruppen – synonymische Reihen. In synonymischen Gruppen gibt es ein Grundsynonym (die Dominante). Sie ist immer stilistisch neutral und gebräuchlicher, enthält keine Wertung. Andere Wörter einer Synonymreihe werden durch die Dominante bestimmt. Je meht differenzierende Merkmale Synonyme einer Reihe haben, desto weiter stehen sie von der Dominante.

Man unterscheidet auch gemeinsprachliche (sie sind im Sprachsystem angelegt) und kontextuale Synonyme (entstehen erst im Kontext).

In der Fachliteratur werden folgende Wege der Entstehung von Synonymen genannt: - Wortbildung (Opernglas/-gucker) – Veränderung der Form (Aar = adelar = edler Aar – der Adler) – Entlehnung, Verdutschungen (Armee – Heer, Bukett – Strauß; radio - Rundfunk) – Euphemismen (der Böse = der Teufel) – Bedeutungswandel (Zimmer – (veralt., landsch.)Stube) – Eindringen von Dialektismen, Jargonismen (Mädel – Mädchen; nd. Blaubeere – sd. Schwarzbeere – allgemeindt. Heidelbeere).

(Über die Klassifikation von Synonymen, Methoden ihrer Forschung siehe: Olschanskij, Gusseva, 2005, S.55-63).

4. Antonymie

Antonyme sind Wörter mit entgegengesetzter Bedeutung. Der Terminus ist griechischen Ursprungs und bedeutet ‚Gegenname’, z.B.: Himmel – Erde, kalt – heiß, geben – nehmen, oben - unten.

Die Antonyme bezeichnen Gegenstände und Erscheinungen, die zu ein und derselben Kategorie der objektiven Wirklichkeit gehören und öfters in Paaren auftreten. Ihnen liegt die logische, kognitive Kategorie des Gegensatzes/der Polarität zu Grunde Die Antonyme haben im Wesentlichen die gleichen Seme, sie unterscheiden sich durch die Negation: (Merkmal) gesund – krank (nicht gesund); In manchen Fällen ist sie durch ein Präfix oder ein Syffix ausgedrückt: tränenlos – tränenvoll; einpacken – auspacken, aufmachen – zumachen, verhüllen – enthüllen, verstehen – missverstehen, Erfolg – Misserfolg. (Zur Bildung von Antonymen dienen vilele Halbaffixe: -los, -frei, -voll, -reich, Präfixe: ab – zu, auf – zu, ein – aus, be – ver, zer- zu-, ent-; miss-, ent- un-).

Wie aus den Beispielen folgt, gehören die Antonyme zu verschiedenen Wortklassen.

Nach der Herkunft unterscheidet man:

    1. Antonyme, die von Anfang an verschiedene Bedeutungen haben (Subst. Und qualitative Adjektive): tapfer – feige, Freund – Feind, Liebe – Hass, satt – hungrig;

    2. 2) Antonyme, die durch Wortbildung (Beispiele oben) oder infolge des Bedeutungswandels entstanden sind (gut – schlecht (früher – schlicht, einfach)).

Die Antonyme gehören zu ein und derselben Wortart. Die kognitive Basis der Antonymie bildet das Vorhandensein von Qualitäten/Eigenschaften/Merkmalen der Begriffe und damit verbundene Graduierungsmöglichkeit (+/-, mehr – Norm/Nullpunkt - weniger). Deshalb ist die Antonymie für qualitative Adjektive/Adverbien und von ihnen abgeleiteten Substantive und Verben typisch: kalt – lau – warm – heiß, die Kälte – die Wärme.

Es gibt auch Antonyme, die zugleich zu einigen Wörtern antonymisch sein können: alt – neu, jung, frisch. Es ist von der Polysemie des antonymisch gebrauchten Wortes abhängig (partielle Antonyme)

(Totale Antomymie bei eindeutigen Wörtern und bei denen, die durch die Wortbildung entstanden sind: zweifelhaft – zweifellos).

Nach der Art des logischen Gegensatzes unterscheidet man 3 Typen von Antonymen:

1) kontradiktorische Antonyme, sie beruhen auf der logischen Negation des gegensätzlichen Begriffes: Sein – Nichtsein. Solche Antonyme bezeichnen Begriffe, zwischen denen Mittelwerte, Mittelstufen liegen (Armut – Wohlstand – Reichtum; groß – klein - mittelgroß). Die Negation eines Ausdrucks impliziert nicht die Behauptung des anderen, z.B.: ‚nicht groß’ bedeutet nicht ‚klein’.

2) komplementäre Antonyme. Sie unterscheiden sich von (1) dadurch, dass die Negation eines Ausdrucks die Behauptung des anderen voraussetzt: männlich – weblich, lebendig – tot, Muttersprache – Fremdsprache. Hier fehlt die Mittelstufe.

3) konträre Antonyme sind zwei Artbegriffe innerhalb eines Bewertungs- oder Bezugssystems (fragen – antworten; geben – nehmen, reden - schweigen). Sie spiegeln ein und dieselbe Situation wider, aber von verschiedenen Standpunkten aus. Zwar schließen sie (unter einem Gattungsbegriff) einander aus, doch stellen beide Begriffe positive Gegebenheiten dar: Maximum – Minimum, Frage – Antwort. Das ist das Verhältnis der Konversität, konverse Ausdrücke setzen einander voraus: der Lehrer gibt dem Schüler ein Buch – der Schüler erhält vom Lehrer ein Buch.

(Die Einteilung der Antonyme nach der Semantik siehe: Iskos, Lenkova, 1967, S.227; morphologische Klassifikation von A.: Olschanskij, Gusseva, S.66-67).