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5.2.2. Synonymische Reihen und Klassifikation der Synonyme

Die Gesamtheit von Synonymen, die sich auf denselben Gegenstand oder Begriff der objektiven Realität bezieht, bilden die synonymische Reihe bzw. Synonymgruppe. Die Hauptkomponente der synonymischen Reihe heißt Dominante bzw. Grund - oder Leitsynonym. Als Grundsynonym tritt meistens das Wort auf, das stilistisch neutral ist, über die umfangreichste Distribution verfügt und die größte Häufigkeit in der Rede aufweist. Als paradigmatische Dominante kennzeichnet sich das Grundsynonym auch dadurch, dass es in der Wortbildung besonders produktiv ist.

Synonymie ist ein besonderes Verhältnis, das einerseits durch Ähnlichkeit, andererseits durch Verschiedenheit der Bedeutungen gekennzeichnet ist, wobei die Ähnlichkeit als primär angesehen werden soll, weil sie Bedingung der synonymischen Differenzen überhaupt ist. Der deutsche Synonymieforscher H.-M. Gauger schlägt auch vor, alle Synonyme einer Reihe nacheinander mit der relativ neutralem Normal wort (Dominante) zu vergleichen und sie von ihm zu unterscheiden. Die Wortfelder eignen sich besonders dazu, in ihnen das Problem der Synonymie zu untersuchen und zu lösen. Da die Synonymik das Bestehen von Unterschieden voraussetzt, werden Synonyme in paradigmatische Beziehungen (Oppositionen) zueinander gesetzt, die es ermöglichen, dinstiktive (unterscheidende) Merkmale (Seme) zu ermitteln.

Das Gemeinsame lässt die Wörter zu Wortfeldern vereinen, das Unterscheidende (das Diakritische) lässt sie innerhalb dieser Wortfelder zu Synonymenreihen einordnen. So können vier Wörter Foliant, Buch, Band und Werk ein Wortfeld Buch ausmachen, weil sie etwas Gemeinsames haben, was sie untereinander verbindet. Jedoch besteht diese gewiße Gleichheit nur im Hinblick auf einen gemeinsamen begrifflichen Kern der Bedeutung, nicht aber im Hinblick auf deren Gesamtumfang. Alle angeführten Wörter unterscheiden sich nämlich durch bestimmte Merkmale, die als Teil ihrer Bedeutung auftreten. So ist zum Beispiel Band є і n В u c h aus irgendeiner Einheit von mehreren Büchern, etwa „mehrbändigen" Werk: die Grundbedeutung bezieht sich auf den Einband des Buches. Die Bezeichnung Foliant gilt einemBuch, das sich zunächst durch sein großes Format von anderen Büchern unterschieden hat. Mit Werk, das überhaupt nur mit einer Bedeutungsvariante hierher gehört, bezeichnet man є і n В u c h, wenn man es als das geistige Produkt seines Verfassers hervorheben will.

Dank den obenangegebenen distinktiven Merkmalen werden diese vier Wörter Band, Foliant, Buch und Werk zu einer Synonymenreihe zusammengehalten, in der Buch selbst allerdings einen besonderen Platz einnimmt und als neutrales Normalwort angesehen werden kann. Das was Buch mit den drei übrigen Wörtern Foliant, Band, Werk gemeinsam hat, lässt ein Wortfeld bilden, das was es von ihnen unterscheidet, lässt eine Synonymenreihe entstehen.

Auf Grund ihrer semantischen oder stilistischen Unterschiede lassen sich alle Synonyme in zwei große Gruppen einteilen: in vollständige bzw. absolute Synonyme und in unvollständige bzw. partielle Synonyme.

Unter den vollständigen Synonymen versteht man solche, die denselben dinglich­begrifflichen Gehalt haben und stilistisch gleich gefärbt sind. Darum lassen sie sich in x-beliebigen Kontexten austauschen, z.B. Radio und Rundfunk, Gefrage und Fragerei, Sonnabend und Samstag, fett und feist, Bibliothek - Bücherei, Passagier - Fahrgast, ökonomisch - wirtschaftlich, Kernwaffen - Atomwaffen, Veloziped - Fahrrad, Linguistik -

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Sprachwissenschaft, Applaus - Beifall (в укр.мові: алфавіт - абетка - азбука, літера -буква, вербальний - словесний, визначення - дефініція ) usw.

Eine viel größere Gruppe bilden jedoch die unvollständigen Synonyme. Darunter versteht man Synonyme, die dengleichen bzw. ähnlichen dinglich-begrifflichen Gehalt haben oder stilistisch unterschiedlich gefärbt sind. Sie lassen sich darum im Kontext nicht austauschen und zerfallen dementsprechend in ideographische bzw. begriffliche und stilistische Synonyme.

Ideographische (begriffliche) Synonyme sind solche Wörter, die unbedeutende semantische Unterschiede aufweisen, d.h. nicht denselben, sondern nur dengleichen oder ähnlichen dinglich-begrifflichen Gehalt haben, und stilistisch gleich gefärbt sind, z.B.:

Lohn (m) - das nach den Stunden berechnete Arbeitsentgelt, das dem Arbeiter wöchentlich ausgezahlt wird;

Gehalt (n) - regelmässiges monatliches Arbeitsentgelt für Beamte und Angestellte;

Sold (m) - zweimal im Monat gezahltes Entgelt für Soldaten; Heuer (f) -für Seeleute, Matrosen;

Gage (f) - einmaliges Entgelt für Arbeitsleistung eines im Vertragsverhältnis stehenden Künstlers;

Honorar (n) - nicht regelmässiges Arbeitsentgelt für Angehörige der freien Berufe (Ärzte, Rechtsanwälte, Schriftsteller)

Und jetzt alles bedeutet den Beginn: Anfang des Jahres, Anbruch des Tages, Eintritt besseren Wetters, Ausbruch eines Unwetters, Aufkommen eines Sturmes, Aufbruch einer Gesellschaft, Start eines Läufers, Einleitung eines Vortrages, Eingang einer Feier, Auftakt einer Festlichkeit.

Oder: Buch - Band-Foliant - Werk (Unterschiede siehe oben); nass-feucht; Zimmer-Kammer; beginnen-anfangen; können-vermögen; Prunk-Pracht;

In der deutschen Fachliteratur werden die ideographischen Synonyme auch mit dem Terminus "sinnverwandte Wörter" bezeichnet. In der ukrainischen Fachliteratur nennt man sie понятійні, семантичні, смислові: йти- ступати, крокувати, шкандибати, прямувати; говорити - казати, мовити, промовити, мимрити, бурмотіти, слово мовити, кинути слово, перекинутися словом; безкраїй- безмежний, безмірний

Stilistische Synonyme sind solche Wörter, die sich voneinander nur durch unterschiedliche stilistische Färbung unterscheiden.,Manchmal bilden diese eine Art Treppe mit mehreren Stufen. Zum Beispiel:

z.B.:

Neutral: Kopf Atem Gesicht (n) Junge essen Buch

GebobmHaupt Odem Antlitz (n) Knabe speisen Wälzer (bes.dickes Buch)

Grob: Schädel Puste Visage, Fresse (f) Bengel fressen Schmöker (wertloses Buch)

Neutral: sich verheiraten, sich vermählen

Gehoben: sich vereheligen, in den Ehestand treten

Grob: ein Weib heimführen, sich beweiben, unter die Haube kommen

Frau, Ehefrau, Eheweib, Weib, Gattin, Gemahlin, Lebensgefährtin, Lebenskammeradin, Ehepartner, Ehegenossin, Eheliebste, Ehegespons, Gespons, bessere Hälfte, schönere Hälfte, Hausehre,, Hauszierde, Hauskrone, Alte, Olle, Ollsche, Ehedrache, Hausdrache, Xantippe, Ehekreuz, Hauskreuz, Eheteufel, Hausteufel.

Neutral: Ehemann, Mann, Gemahl

Gehoben: Gatte, Herr und Gebieter, bessere Hälfte

Grob: Alter, Ehekrüppel, Haustyrann.

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Stilistische Synonyme sind: bitten-ersuchen, verstehen-kapieren, erstaunlich-stupend-fabelhaft-verblüjfend, dauern - währen, Schriftsteller-Dichter-Literat-Schreiber-Skribifax-Federfüchser-Skribent-Schmock, das Gestade - die Küste, das Haupt - der Kopf, der Lenz -der Frühling, der Aar - der Adler, die Zähre - die Träne, das Roß - das Pferd, die Woge -die Welle, der Fittich - der Flügel, das Gemach - das Zimmer usw.

Faulpelz- Murmeltier- Döskopp- lahme Ente- Transülze- trübe Tasse- Schlafmütze-Knallhorn- Schlappschwanz- Miesmuschel- Hinterwäldner- Eierkopp- Nieselpriem

Vrgl. im Ukr.: радіти - торжествувати, тріумфувати; обманювати -обдурювати, брехати, обвести круг пальця; думати - метикувати, думки рояться, думки лізуть в голову, пече мозок, стукнуло в голову; балакати - гомоніти, плести язиком, верзти дурниці, ректи, точити ляси.

Auf kontextuelle (okkasionelle) Synonyme {Schetschenko-Dichter-Maler-Prophef) geht man nicht ein, da es klar ist, dass es sich hier nicht um eine Gruppierung der Lexik mit Systemchaxakler handelt. Sie bilden keine systemhaften Beziehungen, werden okkasionell gebraucht und dürfen hier also nicht angesehen werden, z.B.

Urlaub! Welch einen magischen Klang hat dieses Wort! Urlaub! Das bedeutet Entspannung, Ansammlung neuer Kräfte, Ffreude, Erholung ... (W.Eggerath). Der Dichter so, ob hoch vom Glück getragen, Umjubelt von des Beifalls lautem Schall, Er ist der welke Baum, vom Blitz geschlagen, Das arme Muscheltier, der Wasserfall. (F. Grillparzer)

Укр.: казати - цідити, говорити - торочити, промовити - кигикнути, вимовити - протягти.

Bemerkung. Territoriale (landschaftliche) Dubletten sind keine Synonyme (Sonnabend—in Deutschland, Samstag - in Österreich)

Dem Problem der Synonyme schließt sich das Problem der Hyperonyme (griech. hyper... - „über"'...) und der Hyponyme (griech. hypo ... - „unter...") an. Unter dem Hyperonym versteht man das Wort, das den Oberbegriff zum Begriffsinhalt eines anderen Wortes bezeichnet. Die Wörter mit dem untergeordneten Begriffsinhalt bezüglich des Hyperonyms heißen Hyponyme, z.B.:

Fehrzeug (Hyperonym): Fahrrad, Motorrad, Auto, Traktor usw. (Hyponyme);

Geld (Hyperonym): Mark, Pfennig, Groschen usw. (Hyponyme;

Wald (Hyperonym): Baum, Gesträuch usw. (Hyponyme);

Herde (Hyperonym): Tier, Rind, Kalb usw. (Hyponyme);

Hand (Hyperonym): Finger, Fingernagel usw. (Hyponyme);

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