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Gebirge
Farbige Höhendarstellung
Deutsche Mittelgebirge sind (von Norden nach Süden sortiert) beispielsweise der Harz, das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, der Hunsrück und der Bayerische Wald.
Die zu Deutschland gehörenden Teile der Alpen umfassen die Bayerischen Alpen und die Adelegg, ein Nordausläufer der Allgäuer Alpen in Baden-Württemberg. Die höchsten Berge sind in Bayern im Wettersteingebirge zu finden, wobei die Zugspitze mit 2.962 m der höchste Berg Deutschlands ist. In den Berchtesgadener Alpen ist der höchste Berg der Watzmann, der zugleich der höchste komplett auf deutschem Staatsgebiet liegende Berg ist und eine Höhe von 2.713 m erreicht. Die Hochfrottspitze mit 2.649 m liegt in den Allgäuer Alpen und die höchste Erhebung der Adelegg ist der Schwarze Grat mit 1.118 m.
Außerhalb der Alpen sind die höchsten Erhebungen der 1.493 m hohe Feldberg im Schwarzwald, der 1.455,5 m hohe Großer Arber im Bayerischen Wald, der 1.214,6 m hohe Fichtelberg im Erzgebirge und der 1.141,1 m hohe Brocken im Harz.
Bodengeographie
In Deutschland wird der Boden durch die Landwirtschaftliche Vergleichszahl, die Ackerzahl oder die Grünlandzahl und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bewertet. Überdurchschnittlich gute Böden finden sich laut Bodenschätzung im Alpenvorland, in den Weinbaugebieten im Südwesten, im westlichen Nordrhein-Westfalen, in Süd-Niedersachsen bzw. Süd-Sachsen-Anhalt.[8] Dabei sind die am Südrand des Norddeutschen Tieflandes gelegenen Böden mit besonders fruchtbarem Löß, etwa der Hildesheimer Börde oder der Magdeburger Börde, die besten Böden. Dort sammelte sich das von den Gletschern der Eiszeit herabgewehte feinkörnige Material.
Die Zusammensetzung und Qualität der Böden ist regional sehr unterschiedlich. In Norddeutschland bildet ein küstennaher Gürtel aus fruchtbaren Marschböden die Grundlage für ertragreiche Landwirtschaft, während die dahinter liegende, eiszeitlich geprägte Geest nur sehr magere Böden aufweist. In Heidelandschaftenwie der Lüneburger Heide ist dieser durch jahrhundertelange Weidewirtschaft zum Podsol degeneriert, so dass Ackerbau kaum möglich ist. Sehr unergiebig sind auch die Gebiete der Alt- und Jungmoränenlandschaft, in denen sich Flugsand angelagert hat. Brandenburg beispielsweise wurde schon in historischer Zeit als des „Heiligen Reiches Streusandbüchse“ verspottet.
Zwischen der Moränenlandschaft und der Mittelgebirgsstufe zieht sich von West nach Ost eine Reihe von Börden: In diesen Gebieten ist durch eiszeitliche Lössablagerungen äußerst fruchtbarer Boden entstanden. Dieser besteht zumeist aus Braunerden, im Osten teils auch aus Schwarzerden, und wird in besonderem Ausmaße landwirtschaftlich genutzt. In den Mittelgebirgen herrschen magere Böden vor, die landwirtschaftlich nur extensiv bewirtschaftet werden. Die weitaus größte Fläche ist bewaldet. Ergiebige Böden finden sich in Süddeutschland insbesondere entlang der Flüsse Rhein, Main und Donau.
Übersichtskarte Deutschland
Deutschland liegt zwischen 47°16′15″ und 55°03′33″ nördlicher Breite und 5°52′01″ und 15°02′37″ östlicher Länge.
Der nördlichste Punkt überhaupt (ohne Meeresgebiete) befindet sich auf der Insel Sylt nördlich von List am Ellenbogen; die nördlichste Festlandsstelle liegt an der Westküste Schleswig-Holsteins am Rickelsbüller Koog. Den südlichsten Punkt Deutschlands bildet dasHaldenwanger Eck südlich von Oberstdorf. Vom Ellenbogen bis zum Haldenwanger Eck sind es etwa 874 Kilometer Luftlinie. Der westlichste Ort Deutschlands liegt im Isenbruch des Selfkant an der Grenze zu den Niederlanden nahe der Maas, der östlichste zwischen Neißeaue-Deschka und Neißeaue-Zentendorf in einer Flussschleife der Lausitzer Neiße. Vom Isenbruch bis zur Flussschleife der Neiße sind es rund 636 Kilometer Luftlinie. Die größte Entfernung zwischen zwei Punkten auf deutschem Staatsgebiet ist 890 km zwischen dem Siebenschneidersteinbei Putgarten auf Rügen (54°41'7" N, 13°25'43″ O) und dem Rhein bei Grenzach-Wyhlen (47°32'8" N, 7°40'19" O).
Im Norden grenzt Deutschland an Dänemark (auf einer Länge von 67 km), im Nordosten an Polen (442 km), im Osten an Tschechien (811 km), im Südosten an Österreich (815 km; ohne Grenze im Bodensee), im Süden an die Schweiz (316 km; mit Grenzen der Exklave Büsingen, aber ohne Grenze im Bodensee), im Südwesten an Frankreich (448 km), im Westen an Luxemburg (135 km) und Belgien (156 km) und im Nordwesten an die Niederlande (567 km). Die Grenzlänge beträgt insgesamt 3757 km.[9] Für den Bodensee gibt es keinen völkerrechtlich anerkannten Grenzverlauf. Unstrittig ist, dass die Hoheit bis zu einer Seetiefe von 25 m eindeutig dem Uferstaat zugeordnet ist. Nach österreichischer Ansicht ist die restliche Seefläche gemeinsames Territorium, nach Schweizer Ansicht unterliegt sie der Realteilung nach dem Äquidistanzprinzip. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich nicht auf eine offizielle Sichtweise festgelegt.
Größte Exklave ist mit 7,62 km² die am Hochrhein gelegene, von den drei Schweizer Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Zürich umgebene Gemeinde Büsingen. Funktionale Enklaven sind das Kleinwalsertal und Jungholz. Beide sind Teil Österreichs, sind auf dem Land- oder Wasserweg nur über deutsches Hoheitsgebiet erreichbar und gehören zum deutschen Zoll- und Postgebiet. Westlich der Vennbahn gibt es fünf Exklaven, die nur durch die Bahnlinie, die belgischer Souveränität untersteht, von Deutschland getrennt sind.
Die Bodenfläche Deutschlands belief sich im Jahr 2004 auf 357.050 km², 19 km² mehr als im Jahr 2000.[7] Das nach dem Seerechtsübereinkommen maximal 12 Seemeilen breite, deutscher Hoheit unterliegende Küstenmeer umfasst eine Fläche von ca. 16.900 km², wobei das Gebiet in der Nordsee 7.900 km² und das in der Ostsee 9.000 km² groß ist.