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Pensum VII.doc
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14.07.2019
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Ich nickte und erzählte ihr alles. Alles, was ich wusste. Vom Wirt und vom Bruder, vom roten bmw, von meinem Kugelschreiber und der Ansichtskarte.

Die Oma hörte mir zu, rieb sich die Nase mit dem Daumen und dem Zeigefinger und sagte bloß: „Na ja!“

Dann schob sie eine Haarsträhne aus der Stirn unter das Kopftuch und rührte wieder im Waschkessel.

„Hilfst du mir?“ fragte ich.

„Bei was?“ fragte sie.

„Sie zurückzuholen“, sagte ich.

„Die kommt schon von allein wieder“, sagte die Oma.

„Nein!“ rief ich.

„Doch“, sagte die Oma. „Dieser Erwin, der wird schon von ihr genug kriegen. Und der muss ja auch wieder heim! Und dann muss sie mit ihm zurück!“

„Ich will aber, dass sie gleich zurückkommt“, rief ich.

“Und was soll ich da tun?“ fragte die Oma.

„Rede mit dem Wirt!“ sagte ich.

„Blödsinn“, sagte die Oma. „Was soll denn der tun? Zur Polizei müsste man gehen. Weil deine Schwester minderjährig ist. Und das ist Verführung Minderjähriger!“

„Dann geh zur Polizei“, rief ich. Die Oma wollte nicht zur Polizei gehen. „Und überhaupt!“ sagte sie. „Ich habe gar kein Recht, mich da einzumischen. Zur Polizei kann nur dein Vater gehen. Oder deine Mutter!“

„Dann rede doch mit dem Papa“, rief ich.

Die Oma schaute bitterböse. „Er war seit einem Jahr nicht mehr bei mir! Und ich gehe nicht zu ihm! Ich nicht!“

„Dann rede mit der Mama“, bat ich. Ich war nahe am Heulen.

„Warum redest du nicht mit ihr? Du brauchst ihr doch nur zu erzählen, was du mir erzählt hast!“ sagte die Oma.

„Ich kann mit der Mama nicht reden“, rief ich und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Es muss jemand mit ihr reden, der ihr alles erklären kann!“

„Was erklären?“ fragte die Oma.

„Warum die Ilse weg ist, und dass die Ilse deshalb nicht schlecht ist und in kein Internat gehört! Das muss man ihr erklären, und das kann ich doch nicht!“

„Ich auch nicht“, sagte die Oma.

„Doch, du kannst es“, rief ich. „Wenigstens probieren kannst du es, der Ilse zuliebe!“

Die Oma legte den Wäschelöffel auf den Tisch und öffnete unten am Ofen die kleine Tür. „Damit es allein weiter brennt“, sagte sie.

Und dann sagte sie: „Na, dann komm!“

Wir gingen aus der Waschküche. Die Oma merkte erst jetzt, dass ich klatschnass war. Sie wollte mit mir in die Wohnung gehen und dort meine Kleider trocknen. „Holst dir ja den Tod!“ sagte sie.

Aber ich wollte nicht so lange warten. Ich wollte die Sache hinter mir haben! Und ich hatte auch Angst, die Oma könnte es sich wieder anders überlegen. Dazu wollte ich ihr keine Zeit geben.

„Nein, nein“, beteuerte ich. „Ich friere überhaupt nicht! Und ich bin ja fast schon wieder trocken!“

Aufgaben zu Pensum VII

Entwickeln sie den Wortschatz zu diesem Pensum! Diskutieren sie darüber mit Ihren Kollegen! Bilden Sie ein paar Sätze mit diesen Wörtern (in Bezug auf den Inhalt).

Finden Sie Synonyme und Antonyme im Text.

Welche lexikalischen Themen gibt es in diesem Pensum? Welche Wörter und Ausdrücke gehören dazu?

Erläutern Sie die Bedeutung von folgenden Wörtern und Ausdrücken:

Herzklopfen bekommen, Sweety, Unter-Vier-Augen-Gespräch, j-m einen Bären aufbinden, Monogramm, j-m fremd sein, in (einer) Panik sein, Waschküche/Waschkessel, Verführung der Minderjährigen

Entwickeln Sie wenigstens 15 Fragen zum Pensum! Stellen Sie diese Fragen an Ihre Kollegen und diskutieren Sie darüber!

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