
№16 Das Vokalsystem des Mhd. Die Brechung. De Umlaut. Der Ablaut.
Kurze Vokale: a, e, i, o, u.
umgelautete kurze Vokale: ä, e, ö, ü.
lange Vokale: â, ê, î, ô, û
umgelautete lange Vokale: æ, œ, iu.
Diftonge: ei, ie, ou, uo.
umgelautete Diftonge: öu, üe
Im Mhd. bleiben 3 wichtige Arten des Vokalwechsels bestehen, das sind: Ablaut, Umlaut; Brechung.
I. Brechung
berc – gebirge
erde – irdisch
golt – guldin
siech – siuche
Vor a, e, o bleibt e oder Diftong ie. Vor i, j, u wird i oder Diftong iu geschrieben. Die Brechung ist für 2, 3, 4, 5 Ablautreihen typisch.
biegen – bouc – bugen – gebogen.
Sg. Pl.
biuge biegen
biugest bieget
biuget biegent
geben – gap – gâben – gegeben
Sg. Pl.
gibe geben
gibest gebet
gibet gebent
Die Funktionen der Brechung in Mhd.
Die Konjugation der starken Verben im Präs. Ind. Sg. (2, 3, 4, 5 Ablautreihen).
Die Wortbildung.
II. Umlaut
Seit Jacob Grimm bezeichnet man die Umlautformen eines Stammsilbenvokals durch Assimilation in den folgenden Lauten als Umlaut. Vorraussetzung für diesen Lautwandel in germanischen und deutschen ist Wiederung der Übergang vom ind-eur. freien Akzent zum Initialakzent des Germanischen. Durch den Initialakzent wurde in der Regel eine teilweise Integration einer folgenden Vokalqualität in den betonten Stammsilbenvokal erreicht. Der Vokal der unbetonten folgenden Silbe wurde also in den Stammsilbenvokal antizipiert. Wodurch sich eine teilweise Annäherung der Artikulationsart des betonten Vokals an den folgenden Vokal ergab.
Wir finden den Sekundär-Umlaut in den Quwellen ab den 12. Jah. bezeichnet. Er war öffener, als das ererbte ё
a – e(,) – primär Umlaut: gesti – geste
a – ä – sekundär Umlaut: mahtig – mähteg
â – æ: ahd. tâgalich – mhd. tægelic, mâri - mære
o – ö: mohte – möhte
o – œ: skoni – schœne
u – ü: wurfil – würfel
û – iu: luser – liusar
ou – öu: ouga – öugelin
uo – üe: gruone – grüene
Im Mhd. gab es heufig Umlauthämende Konsonantenkombinationen, die auch räumlich eingeschränkt sein konnten.
Ck verhinderte bsw. den Umlaut vor U im Oberdeutschen, wie es heute noch an den Stätenahmen Insbruck zu sehen ist.
Gleiches gilt für pf und tz, sodass z.B. nach Laute nutzen und nützen nebeneinander gebraucht werden.
Die Funktionen des Umlauts im Mhd:
Die Konjugationder starken Verben im Präs. Ind. Sg. (6. und zum Teil 7. Ablautreihen)
varen – vuor – vuoren – gevaren.
Sg. Pl.
vare varen
verest varet
veret varent
Die Konjugation der starken Verben in Prät. Konj.
næmen – nam – nâmen – genommen.
Prät. Konj.
Sg. Pl.
næme næmen
næmest næmet
næme næmen
biegen – bouc – bugen – gebogen.
büge bügen
bügest büget
büge bügen
3. Pluralbildung der Substantive
gast – geste, math – mähte, troum – tröume, buoch – büecher
Wortbildung
lang – länge
kurz – kürze
guot – güete
hoch – hœche
ouge – öegelin
Die Komparativstufe
kurz – kürzer – kürzten
III. Ablaut
Unter Ablaut versteht man den regelmäßigen Wechsel von Vokalen in verwandenten Wörtern, In Deutschen tritt der Ablaut hauptsächlich als Stammsilbenlaut in den Flexionsparadigmen der starken Verben und der Wortbildung auf. Besonders bedeutsam für das Deutsche sind 5 Ablautreihen, die auf den ind-eur. e – o – Reihen beruhen (germanisch e – u Reihen).
Die einzelnen Reihen sind jeweils duch die Folgelaute charakterisiert. Eine 6. Ablautreihe in Mhd. geht auf 2. reinquantitative Ablautreihe zurück (a - , o – ô):
Mhd. a – uo – uo –a. (6. Reihe)
Die 7. Ablautreihe des Mhd. ist aus den im ind-eur. reduzierenden und reduplizierenden Ablautreihen Verben entstanden. Im Ahd. kann man noch zwei Verbklassen nach dem Diftongen im Prät. (ia, io) untescheiden, die aber im Mhd. in ie zusammenfinden.
Der Ablaut hat also im Mhd. 2 Funktionen: