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Robert Koch

Heute weiß jedes Kind, dass Bakterien Krankheiten verursachen können. Zu Zeiten Robert Kochs (1843-1910) war das eine revolutionäre Erkenntnis – und aus den Abertausenden verschiedener Mikroben die herauszufinden, die eine Krankheit verursachen, schien erst recht unmöglich. Doch Robert Koch gelang dies und legte so die wissenschaftlichen Grundlagen für die Bakteriologie.

Geboren als Sohn eines Bergbauingenieurs in Clausthal im Harz, zeigte Robert Koch schon früh Interesse für die Natur. Er studierte Naturwissenschaf­ten und Medizin in Göttin­gen, wo sein Lehrer Jacob Henle schon damals über­zeugt war, dass Mikroben bestimmte Krankheiten ver­ursachen; aber das ließ sich noch nicht beweisen. 1872 wurde Koch Amtsarzt, neben­her forschte er auf eigene Faust. Mit Erfolg: 1876 ge­lang ihm die Isolierung des Milzbranderregers, der spä­ter Bacillus anthrancis ge­nannt wurde. Das war der erste Beweis dafür, dass es tatsächlich winzig klei­ne Lebewesen sind, eben Mikroben, die gefürchte­te Krankheiten verursachen. Nach einer Veröffent­lichung zur Systematik der Wundinfektionskrank­heiten wurde Koch als Professor an das kaiserliche Gesundheitsamt Berlin berufen. Dort entdeckte er den Tuberkulose-Erreger - was enormes Aufsehen erregte, starben an der Schwindsucht doch jährlich Zehntausende. Seine Verkündung jedoch, er habe ein Heilmittel entwickelt, erwies sich als voreilig: An dem als Gegenmittel gepriesenen Tuberkulin starben die Menschen auch, was seiner Karriere keinen Abbruch tat. Er fuhr nach Ägypten und Indien, Südafrika und Australien, erforschte die Malaria und die Pest, die Schlafkrankheit und die Amöbenruhr. 1905 erhielt Robert Koch für seine Forschung zur Tuberkulose den Nobelpreis.

Ludwig II

Millionen Touristen können nicht irren: Niemand hat schönere Schlösser gebaut als König Ludwig II. (1845-1886) von Bayern. Neuschwanstein ist der Inbegriff eines Märchenschlosses, Herrenchiemsee die eigenständige Variation von Versailles, Linderhof ein Musterbeispiel eines Lust- und Jagdschlosses.

Nicht zu vergessen ist auch das Festspielhaus in Bayreuth, diesen kuriosen Musiktempel, der auf sei­ne Art einzigartig in der Welt ist und den Ludwig II. dem verehrten Richard Wagner „schenkte“. Ein Teil der Faszination für Ludwig II. rührt sicher daher, dass er als König eine absolute Fehlbesetzung war. Nichts, abgesehen vom Militär, war ihm unangenehmer als das Regieren, nichts lag ihm fer­ner als Machtausübung. Er kam 1845 als Sohn des Kronprinzen Maximilian zur Welt und wurde im Alter von drei Jahren, als sein Va­ter König wurde, selber Kronprinz. Mit 18 Jahren be­stieg er den bayerischen Thron. Von Anfang an lief die große Politik an ihm vorbei: der Krieg gegen Preußen an der Seite der Österreicher; dann mit Preußen gegen Frankreich; Otto von Bismarcks Reichsgründung, zu der er sich die Zustimmung erkaufen ließ, um seine Schlösser weiterbauen zu können. Selbst seiner Entmündigung, die schon Monate vor seinem ungeklärten Tod im Starn­berger See abzusehen war, widersetzte er sich kaum. Schwer zu sagen, ob er jemals glücklich war - vielleicht, wenn er sich im Schwanenboot durch die künstliche Grotte in Linderhof treiben ließ oder wenn er allein für sich ein komplettes Orchester eine Wagner-Oper spielen ließ, z. B. den „Tannhäuser“. Er könnte stolz sein.