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486579_DECF7_lekcii_stilistika_nemeckogo_yazyka....doc
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Stiltypen

Inerhalb der mehreren konkreten Redestile lassen sich Stiltypen unterscheiden. Unter einer Stiltype verstehen wir die unter einem bestimmten Aspekt erfolgende Abstraktion und Zusammenfähung der mehreren Stile gemeinsamen Stilzüge.

Jede Typologie ist eine Klassifizierung, sie beruht auf einem Klassifikationsprinzip, d.h. auf einem von Einteilungskriterien. Es gibt viele Stilklassifikationen.

E. Riesel führt eine Klassifikation vor, die von der normgerechten Verwendung der fakultativen sprachlichen Mittel auf einem bestimmten Gebiet der menschlichen Tätigkeit ausgeht. Sie kommt dabei zu folgenden Stiltypen:

  1. Stil des öffentlichen Verkehrs;

  2. Stil der Wissenschaft;

  3. Stil der Publizistik und Presse;

  4. Stil des Alltagsverkehrs;

  5. Stil der schönen Literatur.

Stilnormen

Das Auftreten bestimmter Stilelemente, Stilzüge, Stiltypen ist nicht alleine vom Sprecher abhängig. Ihre Auswahl und Anwendung sind durch den Sprecher jedoch bis zu einem gewissen Grad durch aussersprachliche Faktoren bedingt. Die verfügbaren sprachlichen Mittel weisen eine Spezialisierung auf bestimmte Anwendungsbereiche und soziale Spheren auf, d.h. es gibt gesellschaftliche Normen. Bei diesen Normen handelt es sich um gesellschaftliche Werte, an die der einzelne Sprecher gebunden ist. Diese Normen gestatten dem Sprecher einen gewissen Spielraum, und der Sprecher erreicht einen besonderen Effekt, wenn er die Norm überspielt. Doch gerade darin zeigt sich, dass der Gebrauch der sprachlichen Mittel nicht nur an bestimmte sprachliche, sondern auch an aussersprachliche Bedingungen gebunden ist. Dabei handelt es sich um den Sprachgebrauch unter stilistischer Sicht, und solche Normen werden als Stilnormen bezeichnet. Die Stilnorm ist die gesellschaftlich gültige Bevorzugung synonymischer Varianten in einem besimmten Anwendungsbereich. Innerhalb der komplizierten Bedingungen unter denen „normalerweise“ die Wörter gebraucht werden können, sind folgende 4 Aspekte zu berücksichtigen:

  1. emotionaler Aspekt;

  2. zeitlicher Aspekt;

  3. räumlicher Aspekt;

  4. fachlicher Aspekt.

1) unter diesem Aspekt werden die Wörter hinsichtlich ihrer allgemeinen emotionalen Höhenlage (Stilschicht), sowie ihrer speziellen emotionalen Höhenlage (Stilfärbung) charakterisiert. Die Stilschicht, die die Sprecher der bildungstragenden Bevölkerung als Normallage betrachten, wird als normalsprachlich (Standart, Hochsprache) bezeichnet. Innerhalb der normalsprachlichen Schicht gibt es eine Untergruppe, die als umgangssprachlich bezeichnet wird. Und über- bzw. unter der normalsprachlichen Schicht liegen die gehobene Stilschicht bzw. die Salopp- und vulgäre Stilschicht.

Die Stilfärbung gibt im Gegensatz den Stilschichten nicht die allgemeine emotionale Höhenlage eines Wortes an, sondern eine spezielle emotionale Nuance, die zur Stilschicht hinzutretten kann.

z.B.: Adams Kostüm

Papierdeutsch

2) Unter dem zeitlichen Aspekt sind die Wörter und Wendungen zunächst in zwei Hauptgruppen anzuordnen:

  1. zeitlich neutral;

  2. zeitlich nichtneutral.

Innerhalb der 2. Gruppe unterscheidet man veraltete Wörter, historische Wörter, neue Wörter, Neubedeutungen, Modewörter.

3) Unter dem räumlichen Aspekt ergeben sich 2 Gruppen:

  1. landschaftlich gebundene;

  2. landschaftlich nichtgebundene.

Innerhalb der ersten Gruppe erfolgt die Differenzierung durch die Zuordnung der Wörter zum entsprechenden Sprachraum.

4) Unter dem fachlichen Aspekt erfolgt eine Differenzierung in Hinblick auf die Spezialisierung der lexikalischen Mittel auf bestimmte Fachgebiete. Ausgangsbasis dafür ist wieder eine Zweiteilung:

  1. Allgemeinwortschatz;

  2. Fachwortschatz.

Die inhaltliche Aufgliederung des Fachwortschatzes erfolgt in Hinblick auf die Fachgebiete (Medizin, Landwirtschaft u.s.w.).