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Учебник Лингвистика 3 семестр (Восстановлен).doc
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27.05.2015
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Text 4. Was ausländer von unseren manieren halten

Wir fragten Menschen aus verschiedenen Ländern, die schon seit vielen Jahren bei uns leben: Was nervt Sie am Benehmen der Deutschen?

SCHAMLOSIGKEIT

Auf mich wirkt es ein bisschen billig, wenn Paare in der Öffentlichkeit Zärtlichkeit austauschen. Manche Leute meinen Sie müssten ständig rumknutschen, während andere zugucken – ich finde das unmöglich.

Sherien Murra, 24, aus Ägypten

DRÄNGELEI

Schlimm finde ich das Gedrängel beim Einsteigen in der U-Bahn oder bei großen Veranstaltungen. Die Deutschen schaffen es einfach nicht, in einer ordentlichen Schlange anzustehen.

Rory Sexten, 26, aus Island

KRAFTAUSDRÜCKE

«Arschloch» oder «Scheiße» – das sagen hier einige Leute zwanzigmal am Tag. Bei uns flucht man nicht in der Öffentlichkeit.

Aiman Khadra, 28, aus Syrien

ARROGANZ

Als Kellnerin werde ich von manchen Gästen wie ein Stück Dreck behandelt – arrogant und vor allem laut.

Paola Soldevilla, 28, aus Spanien

ÜBERHEBLICHKEIT

Wenn ich sage, wo ich herkomme, dann heißt es gleich: «Eure Tomaten, sie bestehen doch nur aus Chemie». Es ist überheblich und nicht sehr taktvoll, mit so etwas ein Gespräch anzufangen.

Wibo van den Ende, 23, aus den Niederlanden

EINSILBIGKEIT

Die Leute verlieren hier nicht mehr Worte als unbedingt nötig. Ich habe Taxifahrer erlebt, die noch nicht mal übers Wetter eine Bemerkung machten. Und an der Würstchenbude sagt der Verkäufer auch nur: «Der nächste bitte». Bei uns zu Hause ergreifen die Leute jede Gelegenheit, den anderen in ein Gespräch zu verwickeln.

Simon Ballares, 24, aus Mexiko

FEINDLIHKEIT

Im Zug, in der Disko oder auf der Straße ist es mir schon mehrmals passiert, dass ich aus heiterem Himmel von fremden Leuten als «Nigger» beschimpft wurde. Meist sind es Jugendliche. Ob die wissen, was die da sagen? Kinder müssen so erzogen werden, dass ihnen so was nicht einfällt.

Rose Nyapade, 21, aus Kenia

LAUTSTÄRKE

Ich sitze mit mehreren Leuten beim Essen, und plötzlich fängt jemand an, die Nase zu putzen. Das kann man ja nun auch dezent machen. Die sind so laut, dass sich die Leute am Nebentisch umdrehen.

Georgios Karakostidis, 54, aus Griechenland

1) Bauen Sie eigene Sätze mit aufgezählten Wörtern und Wortgruppen, um ihre Bedeutung zu veranschaulichen:

beschimpfen, (jemanden) in ein Gespräch verwickeln, jede Gelegenheit ergreifen, eine Bemerkung machten, (jemanden) arrogant behandeln, fluchen, in einer ordentlichen Schlange anstehen, das Gedrängel, Zärtlichkeiten austauschen, auf (Akk.) billig wirken.

2) Zählen Sie Adjektive und Verben auf, die mit dem Substantiv die MANIEREN / die MANIER inhaltlich eng zusammenhängen. Bilden Sie Sätze mit neuen Wortgruppen.

3) Sehen Sie die Liste der Verben durch. Erklären Sie ihre Bedeutung. Welche Substantive können als Subjekte oder Objekte mit diesen Verben gebraucht werden?

Nerven, einsteigen, behandeln, erleben, ergreifen, verwickeln, beschimpfen, putzen.

4) Jedes Wort ruft automatisch bestimmte Assoziationen in uns hervor. Was fällt Ihnen bei «der gute Ton» ein? Bilden und präsentieren Sie Ihr Assoziationsfeld.

5) Schauen Sie im Wörterbuch nach und schreiben Sie Komposita mit der Komponente «Nerven-» aus und gebrauchen Sie sie in Ihren Sätzen.

6) Erklären Sie auf Deutsch folgende Begriffe: die Nervenbelastung, die Nervenerkrankung, der Nervenkitzel, das Nervenkostüm, nervenkrank, der Nervenkrieg, das Nervenmittel, die Nervenmühle, die Nervenprobe, die Nervensäge, der Nervenschock, nervenschwach, die Nervenschwäche, nervenstärkend, die Nerventätigkeit, die Nervenüberreizung, der Nervenverschleiß, der Nervenzusammenbruch, nervig, nervlich, nervös.

7) Fassen Sie den Text in der Form eines Zeitungsartikels über die Manieren der Deutschen ab.

8) Die Aufgabe zum Simulieren einer Gesprächssituation: Befragen Sie Kursteilnehmer(innen) über ihre Einstellung zum Begriff «Nationalcharakter»; über ihr Gesamtbild von den Deutschen, positive und negative Charaktereigenschaften der Deutschen und fassen Sie die Ergebnisse in der Form einer soziologischen Studie ab.

9) Die Aufgabe zum Simulieren einer Gesprächssituation: Besprechen Sie mit einander den Nationalcharakter der Deutschen.

10) Machen Sie sich darüber Gedanken, was am Benehmen der Russen andere Leute nerven kann? Was würden Sie zu negativen Zügen des Nationalcharakters der Russen zählen?