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Pointenbilder

Spitzweg entwickelte als seine Spezialität das witzige Pointenbild, das sich später oft zur Idylle wandelte. Die drei beliebtesten Spitzweg-Bilder sind

  • Der arme Poet: Darstellung malerischer Armut

  • Der Bücherwurm: Darstellung eines Büchergelehrten

  • Der abgefangene Liebesbrief: Darstellung einer romantischen Alltagsszene

Wo ist der Pass?

Spitzweg machte sich über viele Gepflogenheiten seiner Zeit lustig. In den Bildern gegen die Obrigkeit zeigt er anfangs noch einen gutmütigen Spott, so in dem Bild, in dem ein Polizist fahrende Musikanten nach ihrem Passfragt. Da der Polizist fränkischen Dialekt spricht, versteht einer der Musikanten „Bass“ und deutet auf das Musikinstrument.

Ein Sonntagsjäger aus der Stadt ist über Baumwurzeln gestolpert und den Hang hinuntergerutscht. Er hängt hilflos am Riemen seiner Jagdtasche mit verrutschter Perücke und hält verkrampft seine Büchse fest.

Spitzweg hat dieses Malheur schadenfroh ausgemalt, indem er die vor Schrecken geweiteten Augen, die nach Halt suchende rechte Hand und die über dem Bauch gespannte Hose zeigt.

Spitzweg zeigt mit diesem Bild, dass es unter Mönchen sehr menschlich zugeht, und zeigt zwei streitende Einsiedler in einer höhlenartigen Schlucht. Es geht um Schriftauslegung. Der eine Mönch pocht auf eine Textstelle, während ihm der andere den Vogel zeigt. Außerdem liegt noch ein Knüppel bereit.

Links folgt ein Mann mit weißer Schürze devot dem Blick seines Meisters. Dieser ist zurückgetreten, um das von ihm gemalte Porträt zu prüfen. Er steht stolz vor seinem Bild, dessen Staffelei den Bildraum in zwei Hälften teilt. Rechts thront das Modell schlafend auf einem Podest. Auffällig ist, dass das Modell eine spanische Trachtdes 17. Jahrhunderts trägt. Das wirft die Frage auf, ob Porträts der flämischen MalerFranz Hals, Anton van Dyck oder Rembrandt als Vorbild dienten. Unbeeindruckt sitzt ein Vogel auf dem Fensterbrett und schaut unbewegt zu.

Idyllen und Landschaftsbilder

Vom Jahr 1859 bis zu seinem Tod beschäftigte sich Spitzweg viel mit „kleinen Landschaften“, die er oft auf den Brettchen seiner Zigarrenkisten malte. Mit zunehmendem Alter malte Spitzweg immer weniger karikaturhaft überzeichnete Figuren, sondern immer öfter Idyllen.

Liebhabereien

Gerne hat Spitzweg Menschen mit ihren Liebhabereien gemalt. Ein alter Herr im Schlafrock betrachtet seinen Kaktus, der eine Blüte hervorgebracht hat. Lange musste er darauf warten und ist jetzt glücklich darüber. Spitzweg entwirft hier einen lieblichen Ort, an dem Natur und Mensch in harmonischer Eintracht zusammen leben.

Beim Kaktusliebhaber zeigt der dicke Kaktus eine rote Blüte. Ein Schreiber beugt sich nach vorn, dem Kaktus entgegen und wird durch den hochgeschlossenen Rock dem Kaktus ähnlich.

Seit den 1860er Jahren beschäftigte sich Spitzweg intensiv mit Nachtbildern und schuf Bilder wie die Ständchen im Mondlicht oder die Scharwachen, die durch Gassen ziehen.

Der Blasturm in Schwandorf erzählt keine Geschichte, sondern ist eine Naturstudie. Vor dem Sternenhimmel ragt der alte Turm auf, aus dessen oberen Fenster Licht scheint.

Auf einer Reise zur Weltausstellung in London bekam Spitzweg einen kleinen Einblick in die Lebensweise fremder Völker, die er gleich in Bilder umsetzte.

Aber auch das Leben der Juden setzte er ohne Vorurteile um. Das Bild wurde durch Spitzwegs Besuch der „Alt-Neu-Synagoge“ in Pragangeregt. Anders als bei denDisputierenden Mönchen, die am hellen Tag streiten, liegt die Synagoge in einem mystischem Dunkel, in dem sich fromme Juden zum Studium der heiligen Schriften versammelt haben.