Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Скачиваний:
197
Добавлен:
20.04.2015
Размер:
3.83 Mб
Скачать

Билет №2

1. Прочитайте текст по специальности и переведите его со словарём на русский язык

Die Beziehungen zwischen Eltern und Kind

Selbst die vielfältigen und komplizierten Züge des Schachspiels sind nur stark vereinfachte Metaphern im Vergleich zu den höchst komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen. Jede Schachpartie fängt neu an, und zwar immer auf gleiche Weise. Die Regeln sind für beide Spieler die gleichen; sie sind unveränderlich und klar verständlich. Die Spieler haben sich freiwillig darauf geeinigt und müssen sich daran halten. Und schliesslich ist auch der erwünschte Ausgang, das erstrebte Ziel klar: Der König ist matt zu setzen.

Nichts von all dem trifft auf das zu, was sich zwischen Eltern und Kind abspielt. In ihrer Beziehung hat alles eine lange, komplizierte Vorgeschichte. Jeder Augenblick, jede Episode beginnt anders als alle vorangegangenen, es sei denn, Eltern und Kind seien bereits neurotisch auf stereotype Reaktionen festgelegt, die jede Spontaneitat und jedes warme Gefühl ersticken. Es gibt keine Regeln, auf die man sich geeinigt hatte, auch wenn Eltern dem Kind oft Vorschriften machen, gegen die es sich vielleicht nicht zu wehren vermag. Aber solche auf gezwungenen Übereinkünfte beeinträchtigen nur die Fähigkeit des Kindes, mit der Problemsituation auf konstruktive Weise fertigzuwerden. Deshalb möchte ich auch in diesem Buch keine definitiven Antworten geben, sondern lediglich auf Methoden hinweisen, die dazu beitragen können, dass Eltern und Kind bei allem, was zwischen ihnen geschieht, spontan und auf ihre eigene Weise reagieren. Denn nur das gibt dem Kind den Mut, sich auf seine eigene Weise mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen.

Selbst wenn Eltern darauf bestehen, dass sich ihre Auffassung in einem bestimmten Fall durchsetzt und ihre Vorschriften befolgt werden, bietet das noch keine Garantie dafür, dass das Kind etwas auch innerlich akzeptiert. Was diese innere Erfahrung anbelangt, so richten sich Kinder wie Eltern nämlich nach ihren eigenen Regeln. Wobei sie sich über diese Regeln gewöhnlich selbst nicht klar sind. Sie können auch nicht miteinander darüber sprechen. Es kommt noch hinzu, dass sie diese Regeln im Interaktionsprozess ändern, ohne sich gegenseitig davon in Kenntnis zu setzen. Und auch hier sind sich beide gewöhnlich nicht bewusst, dass sie etwas verändert haben und auf welche Weise dies geschehen ist. Und schliesslich gibt es keine klare und freiwillig eingegangene Übereinkunft darüber, was bei der Beziehung zwischen Kind und Eltern herauskommen, was erreicht werden soll. Der wirklich entscheidende Unterschied zwischen einem Spiel wie Schach und der Erziehung eines Kindes liegt aber darin, dass das wirkliche Leben kein Spiel, sondern tödlicher Ernst ist.

So banal und vereinfacht das Schachspiel aber als Metapher für menschliche Beziehungen ist, es kann doch veranschaulichen, dass wir bei einer komplexen Interaktion nie mehr als einige wenige Züge vorausplanen können. Jeder Zug muss sich nach dem vorangegangenen richten. Daher ist es sehr wichtig, dass man die sich ständig verändernde Gesamtsituation klar im Blick hat. Ein guter erster Zug kann bestenfalls ein Hinweis darauf sein, welches die richtige Antwort auf den folgenden Gegenzug sein konnte.

2. Прочитайте текст и передайте его краткое содержание

Friedrich der Zweite

Der preussische König Friedrich der Zweite ist in der Geschichte als Friedrich der Grosse eingegangen.

Der junge Friedrich wuchs in der Zeit der Aufklärung auf. Die Philosophic der französischen Aufklärer machte auf ihn einen grossen Eindruck. Er verachtete die enge Welt seines Vaters, Soldatenkönigs, wo Pflicht, Gehorsam, Ordnung, Fleiss und vor allem Militärdrill die höchsten Werte waren. Er liebte die französische Lebensart, kleidete sich nach französischer Mode, las französische Bücher, sprach lieber französisch als deutsch. Er spielte heimlich Flote und lernte Latein.

Als Friedrich achzehn Jahre alt wurde, floh er mit seinem Freund nach Frankreich, aber sie wurden erwischt und als Dieserteure vor ein Kriegsgericht gestellt. Der Kronprinz wurde begnädigt (помилован), musste aber von seinem Fenster aus mitansehen, wie sein bester Freund enthauptet wurde. Diese bitteren Erfahrungen haben den jungen Friedrich ganz verändert. Er fügte sich dem Willen seines Vaters und übernahm bald die Führung eines Regiments. Gleichzeitig aber beschäftigte er sich mit Musik und Literatur. Er begann auch den Briefwechsel mit dem französischen Philosophen Voltaire.

Als Friedrich mit 28 Jahren König wurde, setzte er sich das Ziel, sein Land zu vergrössern. Im Dezember 1740 besetzten die preussischen Truppen einen Teil Schlesiens. So kam es zum ersten schlesischen Krieg. Friedrich hatte ein sehr gut ausgebildetes und bewaffnetes Heer, das ihm sein Vater hinterlassen hatte.

Nach dem zweiten schlesischen Krieg 1744 musste Österreich auf den grossten Teil Schlesiens verzichten. Nach dem dritten schlesischen Krieg hatte Friedrich die Stellung Preussens als europäische Grossmacht behauptet. Diesem Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 verdankte Friedrich der Zweite den Ruf, ein grosser Feldherr zu sein. Im Kriege zeigte er sein glänzendes militärisches Talent. Als König nannte er sich den ersten Diener des Staates.

So entstand Schritt für Schritt ein neues Rechtswesen. Alle Stände (сословия) hatten jetzt gleiche Rechte. Er hatte auch die Folter abgeschafft (отменил пытки). Auch in Glaubensfragen war er tolerant. Schon zu Lebenszeiten erhielt Friedrich der Zweite den Beinamen „der Grosse". Die einfachen Leute nannten ihn mit Sympatie den „alten Fritz".

Friedrich der Grosse war ein Mensch der Gegensätze. Zum einen war er ein hochgebildeter Mensch, zum anderen war er ein oberster preussischer Offizier und Beamter. Diese Gegensätze machten ihn zu einem aufgeklärten Absolutisten.