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проблемы молодёжи 1.doc
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12.04.2015
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Ist das Problem der Arbeitslosigkeit der Jugendlichen aktuell in Ihrem Land/für Sie? Diskutieren Sie in Gruppen.

TEXT 5

MIT KONFLIKTEN UMGHEN LERNEN

1. Wie gehen Sie mit Konflikten um? Kreuzen Sie an, was auf Sie zutrifft.

  • Konflikten ausweichen

  • den Konflikt offen lassen

  • sich Mühe geben, eine vernünftige Lösung des Konfliktes zu finden

  • man ist von seinem Standpunkt überzeugt und versucht, seinen Willen durchzusetzen

2. Tauschen Sie Ihre Ergebnisse in der Gruppe aus.

3. Lesen Sie den folgenden Brief.

Liebe Eva,

hast du ein Zimmer bei dir frei?

Du weißt ja, wie meine Eltern sind. Mama denkt immer nur an ihre Arbeit und Papa an seine Strauchtomaten. Meine Probleme interessieren sie einen Dreck. In drei Mo­naten werde ich achtzehn, aber ich muss immer noch schön brav zu Hause über­nachten. Ist das gerecht?

Mama kommt immer mit der gleichen Leier: Dass es heute so viele gefährliche Drogen gäbe und Alkohol und Exzesse (oder meint sie Ekzeme?) und falsche Freunde und überhaupt Sex! Schon schnüf­felt sie panisch an meinen Klamotten "Du rauchst doch nicht etwa?" Und Papa jedes Mal: "Bist du sicher, dass dein neuer Freund wirklich in Ordnung ist?" Und mein Brüderchen öffnet ständig meine Briefe, lauscht, wenn ich telefoniere, wühlt in meinen Sachen herum. Und meldet alles sofort an den Familien-KGB. Na ja, ich habe ihre Neurosen akzeptiert. Genauer gesagt, bis vor einem Monat. Da habe ich mich mal wieder getraut zu fragen: "Bei allen meinen Freundinnen darf der Freund übernachten, bloß bei mir nicht. Kann Joachim nicht mal bei uns pennen?" Klar, bei Mama stieß ich auf Granit. "Was würden bloß die Müllers sagen? Und vielleicht singt dein Freund auch noch laut unter der Du­sche?!" "Aber Mama, er studiert Physik und nicht Musik." Und Klausi gleich: " Wenn dieser Depp hier schlafen darf, hol' ich Babsi in mein Bett. Ich schwör's!" Babsi ist unsere Hündin. Klar - es blieb beim kategorischen Nein.

Aber ich hatte eine echte Blitzidee. Zu Mamas Geburtstag gab's Theaterkarten für beide. Und an dem Abend hab' ich mein Bruderherz zu den Müllers vertrieben, wo er manchmal schlafen darf. Sturmfreie Bude für mich und Joachim! Er schläft bei uns im Keller, und am nächsten Morgen taucht er dann ganz normal beim Frühstück auf. Ganz normal, ist ja nichts Besonderes dabei. Gedacht - getan.

Pünktlich flog die Familie aus, und um zehn kam Joachim. Ein bisschen essen, ein bisschen fernsehen, ein bisschen schmusen, und dann ab in die Falle. Aber dann ging alles schief. Mitten in mei­ner Tiefschlafphase wachte Joachim auf und ging aufs Klo. In der Unterhose stand er gerade im Flur, als Papa die Tür öffnete und losbrüllte: "Einbrecher!" Nach Daddys Schrei brauchte ich gerade mal zwei Sekunden, bis ich mitten im Chaos landete. Mama schlug mit ihrem Pantoffel auf Joachim ein, mein Bruder stand mit einer bellenden Babsi auf der Treppe und schrie, und die Müllers hingen am Fenster und riefen: "Was ist denn bei euch los?" Frau Müller hatte intelligenterweise schon die Polizei ange­rufen. Es war wie im Affenstall.

Jetzt sitze ich hier und bin fix und fertig. Die Polizisten haben nur gelacht, Mama murmelt hysterisch "Was für eine Schande!': Papa blickt sehnsüchtig auf den Barschrank, Klausi nervt mit seinem "Ich nehme Babsi mit ins Bett, jawohl." Und Joachim hat angedeutet, dass ich irgendwie doch nicht so sein Typ bin. War das nicht ein toller Abend?

Deine Karen