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Is­lam­kun­de­un­ter­richt wird von vie­len El­tern ge­wünscht Dringend benötigt: Islamkundelehrer

Dass der Islamkundeunterricht, der auch von der Mehrheit der muslimischen Eltern gewünscht wird, bisher nicht realisiert werden konnte, hat zwei wesentliche Ursachen: Zum einen gibt es kaum Lehrer, die speziell dafür ausgebildet wurden. Im Jahr 2008 unterrichteten an allen deutschen Schulen insgesamt 350 Lehrer Islamkunde. Beispiel Baden-Württemberg: Von 70.000 muslimischen Schülern erhalten derzeit 900 islamischen Religionsunterricht. Muslimische Lehrer werden an den Pädagogischen Hochschulen des Landes in zwei Semestern Ergänzungsstudiengang ausgebildet. Im Jahr 2010 waren es gerade einmal 60 Studenten.

Den bundesweit ersten Studiengang für künftige Islamlehrer bot ab 2004 die Universität Münster an. Osnabrück und Tübingen folgten. In Osnabrück werden künftig auch Imame ausgebildet. Um den Bedarf bundesweit zu decken, würden aber schätzungsweise 2000 Lehrer benötigt – bis so viele Lehrkräfte ausgebildet sind, wird es noch Jahre dauern.

Auch die Ausbildung der Lehrer selbst sowie die Gestaltung der Lehrpläne für die Schulen stellen den Staat, der für die Organisation des Unterrichts zuständig ist, vor Probleme, denn für die Inhalte des Unterrichts ist die religiöse Seite verantwortlich. Und hier fehlt bei den Muslimen wieder der Ansprechpartner – oder es gibt gleich mehrere. Islamkunde-Problem Nummer zwei: Islam ist nicht gleich Islam. Es gibt unterschiedliche Richtungen, verschiedenste Vertretungen in Deutschland – nur eines gibt es nicht: einen Verband, der für alle Muslime in Deutschland sprechen kann.

Der Un­ter­richt soll einen Bei­trag zur In­te­gra­ti­on leis­ten

Lehren in der Fremde

Bevor es die Modellversuche gab, blieb muslimischen Kindern und Jugendlichen für die religiöse Erziehung nur der Gang in die Moschee. Die Imame, die dort unterrichten, werden jedoch oft nur für wenige Jahre nach Deutschland entsandt, viele vom türkischen Staat, der sie auch bezahlt. Oft kennen sie weder das Land, in dem ihre Schützlinge aufwachsen, noch die Landessprache. Unterrichtet wird auf Türkisch oder Arabisch, und das Bild, das sie vermitteln, ist in den meisten Fällen sehr konservativ.

Der Unterricht, der an deutschen Schulen angeboten werden soll, sieht anders aus: Unterrichtet wird auf Deutsch, die Lehrer haben eine pädagogische Ausbildung und: Der Unterricht soll einen Beitrag zur Integration leisten.

Die Eltern der Schüler scheinen bereit, sich auf diesen neuen Weg einzulassen: In Nordrhein-Westfalen nutzen rund 90 Prozent der muslimischen Schüler freiwillig den Islamkundeunterricht, wenn er angeboten wird. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft schätzt, dass 80 Prozent der Muslime in Deutschland den Unterricht in deutschen Schulen wünschen.

Eine ähnliche Position vertreten auch der Islamrat in Deutschland, der eher konservative Koordinationsrat der Muslime und auch der Zentralrat der Muslime. Widerspruch gibt es vom größten Zusammenschluss deutscher Moscheegemeinden, Ditib: In Deutschland ausgebildete Imame würden nicht benötigt. Ditib untersteht direkt dem türkischen Staat, der Imame nach Deutschland sendet und bezahlt.

Martina Frietsch

Karte 1. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (259 Wörter; 1903 Zeichen) 6 Min.

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